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Montag, 27. Dezember 2021

Johannes Kepler 450. Geburtstag

Johannes Kepler

Johannes Kepler wurde vor 450 Jahren am 27. Dezember 1571 in Weil geboren. Johannes Kepler war ein deutscher Astronom, Physiker, Mathematiker und Naturphilosoph.

1589 konnte er dank eines Stipendiums ein Studium der Theologie, Mathematik und der Astronomie in Tübingen beginnen.

Während des Studiums hörte er zum ersten Mal von Kopernikus und seiner umwälzenden These.

Von 1594 bis 1600 arbeitete er in Graz als Landschaftsmathematiker, wo er zu seiner wahren Berufung, der Astronomie, fand.

Mit 24 Jahren veröffentlichte Kepler sein erstes Werk "Mysterium cosmographicum" ("Weltgeheimnis").

1605 kam Kepler zu der bedeutsamen Erkenntnis, dass der Mars keine Kreisbahn, sondern eine Ellipse beschreibt und schuf damit die Basis der sog. "Keplerschen Gesetze".

Im Bereich der Optik gelangen Kepler ebenfalls entscheidende Erkenntnisse: er entwickelte die Theorie der Linsen und des Fernrohrs.

Johannes Kepler starb am 15. November 1630 in Regensburg.

Donnerstag, 23. Dezember 2021

Verleger Klaus Wagenbach 100. Geburtstag

Klaus Wagenbach

Klaus Wagenbach wurde vor 100 Jahren am 11. Juli 1930 in Berlin-Tegel geboren. Klaus Wagenbach war ein deutscher Verleger und Autor. Er war Gründer und langjähriger Inhaber des Wagenbach-Verlages. Nach 38 Jahren übergab er im Jahr 2002 die Leitung an seine Frau Susanne Schüssler.

Wagenbach absolvierte ab 1949 eine Buchhandelslehre in den Verlagen Suhrkamp und S. Fischer. Sein Lehrmeister und Herstellungsleiter Fritz Hirschmann im S. Fischer Verlag machte ihn mit der Literatur von Franz Kafka bekannt und weckte sein lebenslang anhaltendes Interesse für diesen Autor.

Ab 1951 studierte er Germanistik, Kunstgeschichte und Archäologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main/Universität Frankfurt und wurde 1957 bei Josef Kunz über Franz Kafka promoviert. Danach wurde Klaus Wagenbach Lektor im Modernen Buchclub Darmstadt, ab Ende 1959 Lektor für deutsche Literatur im S. Fischer Verlag in Frankfurt am Main.

Nachdem dieser von Holtzbrinck aufgekauft worden war und Wagenbach entlassen wurde, gründete er in Berlin (West) 1964 seinen eigenen Verlag, , einen linken Kleinverlag gleichen Namens, der sich die Prinzipien „Geschichtsbewusstsein, Anarchie, Hedonismus“ zum Ziel setzte und von 1970 bis 1973 als Kollektiv organisiert war.

Klaus Wagenbach war einer der letzten aus einer Generation von unabhängigen, eigenwilligen und leidenschaftlichen Verleger; ein linker, aber undogmatischer Kopf, der nicht vor den Konsequenzen politischen Handelns zurückschreckt. Und ein früher und bis heute unerschütterlicher Liebhaber Italiens.

Wagenbach war zudem ein heiterer Geschichtenerzähler, ein eifriger Vorwortschreiber, ein freudig erwarteter Festredner, aber auch einer der gern widerspricht, wenn die öffentliche Meinung jemanden moralisch und politisch gar zu korrekt schlachten will.

Er war Träger des großen Bundesverdienstkreuzes, Träger des Ordens eines Ritters der französischen Ehrenlegion, Verfasser einer noch heute als Standardwerk geltenden Kafka-Biografie und Inititor dutzender von Anthologien.

Klaus Wagenbach starb am 17. Dezember 2021 in Berlin.

Weblink:

Wagenbach Verlag - www.wagenbach.de

Literatur:

Die Freiheit des Verlegers von Klaus Wagesnbach

Mittwoch, 22. Dezember 2021

Verleger Klaus Wagenbach gestorben

Klaus Wagenbach

Klaus Wagenbach starb am 17. Dezember 2021 im Alter von 91 Jahren in Berlin. Klaus Wagenbach war ein deutscher Verleger und Autor. Er war Gründer und langjähriger Inhaber des Wagenbach-Verlages. Nach 38 Jahren übergab er im Jahr 2002 die Leitung an seine Frau Susanne Schüssler.

Wagenbach absolvierte ab 1949 eine Buchhandelslehre in den Verlagen Suhrkamp und S. Fischer. Sein Lehrmeister und Herstellungsleiter Fritz Hirschmann im S. Fischer Verlag machte ihn mit der Literatur von Franz Kafka bekannt und weckte sein lebenslang anhaltendes Interesse für diesen Autor.

Ab 1951 studierte er Germanistik, Kunstgeschichte und Archäologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main/Universität Frankfurt und wurde 1957 bei Josef Kunz über Franz Kafka promoviert. Danach wurde Klaus Wagenbach Lektor im Modernen Buchclub Darmstadt, ab Ende 1959 Lektor für deutsche Literatur im S. Fischer Verlag in Frankfurt am Main.

Nachdem dieser von Holtzbrinck aufgekauft worden war und Wagenbach entlassen wurde, gründete er in Berlin (West) 1964 seinen eigenen Verlag, der sich die Prinzipien „Geschichtsbewusstsein, Anarchie, Hedonismus“ zum Ziel setzte und von 1970 bis 1973 als Kollektiv organisiert war.

Klaus Wagenbach war einer der letzten aus einer Generation von unabhängigen, eigenwilligen und leidenschaftlichen Verleger; ein linker, aber undogmatischer Kopf, der nicht vor den Konsequenzen politischen Handelns zurückschreckt. Und ein früher und bis heute unerschütterlicher Liebhaber Italiens.

Wagenbach war zudem ein heiterer Geschichtenerzähler, ein eifriger Vorwortschreiber, ein freudig erwarteter Festredner, aber auch einer der gern widerspricht, wenn die öffentliche Meinung jemanden moralisch und politisch gar zu korrekt schlachten will.

Klaus Wagenbach wurde am 11. Juli 1930 in Berlin-Tegel geboren.

Literatur:

Die Freiheit des Verlegers von Klaus Wagesnbach

Montag, 20. Dezember 2021

Stararchitekt Richard Rogers gestorben

Richard Rogers

Richard Rogers ist am 18. Dezember 2021 im Alter von 88 Jahren in seinem Haus in London gestorben. Rogers war ein italo-britischer Architekt, Pritzker-Preisträger 2007 und Life Peer.

Er galt als einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Architekten weltweit. Von ihm stammen u.a. die Entwürfe für das »Centre Georges Pompidou« in Paris und den »Millennium Dome« in London.

40 Jahre Centre Pompidou



Bekannt wurde der Architekt mit seinen markanten Entwürfen wie etwa für das röhrenförmige Kulturzentrum »Centre Pompidou«, das er in den Siebzigern gemeinsam mit Renzo Piano entwarf - oder dem Bau des riesigen »Millennium Domes« in London, der wie ein außerirdisches Raumschiff zu schweben scheint. Er war auch verantwortlich für Bürogebäude am Potsdamer Platz in Berlin und das Gebäude des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Kurz vor seinem 85. Geburtstag schloss er den Bau des »Three World Trade Centers« ab - ein 80-stöckiges Hochhaus an der Stelle der Zwillingstürme in New York.

Richard Rogers' bekanntestes Bauwerk ist der radikale Kulturpalast Centre Pompidou in Paris, den er zusammen mit dem Italiener Renzo Piano entwarf. Das »Centre Pompidou« in Paris machte Richard Rogers und seinen markanten Stil in den 1970er-Jahren weltweit bekannt.

Richard Rogers wurde am 23. Juli 1933 als Sohen eines Arztes in Florenz geboren.

Montag, 6. Dezember 2021

Der Heilige Nikolaus - Bischof von Myra

Nikolaus

Heute zählt Nikolaus zu den meistverehrten Heiligen der Christenheit und gilt als Schutzpatron zahlreicher Orte, Gruppen und Berufe. Der Kult begann jedoch erst etwa 200 Jahre nach seinem Tod in Griechenland. Von dort breitete sich die Verehrung zunächst über die osteuropäischen Länder aus.

Im achten Jahrhundert war der Nikolaus-Kult vor allem in Russland stark, sodass der Heilige dort zum Landespatron erklärt wurde. Langsamer fasste die Verehrung im Westen Fuß, ab dem zehnten Jahrhundert ist sie aber auch für Deutschland, Frankreich und England nachweisbar. Zahlreiche Legenden und volkstümliches Brauchtum formten über die Jahrhunderte das Bild eines Heiligen, das sich von der ursprünglichen Figur immer mehr entfernte.

Der historische Nikolaus wurde zwischen 280 und 286 in Patara in der heutigen Türkei geboren. Mit etwa 19 Jahren wurde er zum Priester geweiht und wenig später zum Bischof von Myra in der Region Lykien ernannt. In Myra begannen kurz nach der Bischofsernennung die Christenverfolgungen unter dem römischen Kaiser Galerius Valerius Maximinus (305 bis 311).

Nikolaus geriet der Überlieferung nach in Gefangenschaft und wurde gefoltert. Der Bischof starb an einem 6. Dezember zwischen 345 und 351 in Griechenland.

Weblink:

Nikolaus – Die harten Fakten - www.katholisch.de

Samstag, 20. November 2021

»Michelangelo« von Horst Bredekamp

Michelangelo


Horst Bredekamp, geboren 1947 in Kiel, studierte Kunstgeschichte an der Universität Marburg. Nach seiner Promotion 1974 absolvierte er zunächst ein Volontariat am Frankfurter Liebighaus, bevor er ans kunsthistorische Institut der Hamburger Universität wechselte.

Horst Bredekamp hat sich in seinen zahlreichen Studien unter anderem der Renaissance sowie den Neuen Medien gewidmet. Er wurde 2014 in den Orden ›Pour le mérite‹ aufgenommen, 2000 mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet, 2005 mit dem Aby-M.-Warburg-Preis der Stadt Hamburg, 2006 mit dem Max-Planck-Forschungspreis sowie 2017 mit dem Schiller-Preis der Stadt Marbach.

Michelangelos revolutionäres Wirken in Kunst und Politik wird entlang der deutenden Ausleuchtung jedes einzelnen Werkes der Entwicklungsgeschichte des Meisters erzählt und in ein plastisches Zeit-Panorama eingebettet.

Ein rauschhaftes Opus Magnum, eine Feier der Kunstgeschichte. Wissenschaftlich fundiert, kenntnisreich, durchdacht, das dargestellte Wirken Michelangelos mit zahlreichen Fotografien seiner Werke aus unterschiedlichen Quellen belegt, exzellent geschrieben.

Mit ikonisch gewordenen Werken wie dem David, der Erschaffung Adams in der Sixtinischen Kapelle oder Bauten wie der Kuppel des Petersdoms gehört Michelangelos Schaffen zweifelsohne zum kulturellen Menschheitserbe.

Michelangelo Buonarroti

Schon zu Lebzeiten wurde »Il divino«, dem Göttlichen, ein übermenschlicher Status zugesprochen, sein unermessliches Œuvre aus Skulptur, Architektur und Zeichnung bannt Betrachter wie Forschung bis heute.

In seiner monumentalen Gesamtdarstellung fasst Horst Bredekamp das Genie Michelangelo auf beispiellose Weise. Er nimmt dessen Leben vom Werk aus in den Blick und begreift das Œuvre als Stimulus der Vita. Ebenso empfindsam wie präzise untersucht Bredekamp jedes einzelne Kunstwerk von der Hand Michelangelos im zeitgeschichtlichen und kunsthistorischen Kontext sowie innerhalb der Entwicklung des höchst gefragten Künstlers.

Horst Bredekamp präsentiert uns einen von seinen Werken getriebenen, fortwährend vertragsbrüchig und säumig bleibenden Meister, der sich gänzlich dem künstlerischen Imperativ eines jeden Werks verschreibt und sich vom zu bearbeitenden Material selbst leiten lässt. Indem seine Kunstwerke sich dem Prinzip der Vollendung verweigerten, sprengte Michelangelo alle Konventionen. Doch nur so ließ sich seine bedingungslose Weltliebe ausdrücken, seine Pan-Empathie, die ihn zum loyalen Freund und zur Zumutung für seine Umwelt werden ließ.

Und nur so gelang es Michelangelo, die existentiellen Fragen nach Sinn, Sinnlichkeit und politischem Schicksal seiner Epoche in der Form der Kunst auf eine Weise zu verhandeln, die bis heute erschüttert.

Bredekamps sich in vier Teile gliederndes Michelangelo-Buch ist ein Lesevergnügen. Als Kunstbuch ist der Prachtband ein Ereignis. Ausdrücklich muss der Wagenbach Verlag für dieses leinengebundene, in seiner formvollendeten Gestaltung überaus gelungene Buch gelobt werden.

Donnerstag, 11. November 2021

Fjodor Dostojewski 200. Geburtstag


Fjodor Dostojewski, dessen Vorfahren aus dem ostpolnischen Dorf Dostjewo stammten, wurde vor 200 Jahren am 11. November 1821 als Sohn eines Arztes in Moskau geboren.

Fjodor Dostojewski war ein berühmter russischer Dichter, Essayist und meisterhafter Erzähler des 19. Jahrhunderts. Über Dostojewskis Leben und seinem geistigen Schaffen liegt etwas von der tiefen Tragik einer zwiespältigen Menschnenatur. Seine literarischen Werke ergründen die menschliche Psyche in dem Kontext einer problematischen politischen, sozialen und spirituellen Atmosphäre.

Dostojewskis Romane entstammen aus eigenem Erleben, er lebte den Stoff für seine Romane vor. Fast ausnahmslos handeln sie von Menschen in beengten und bedrängten Verhältnisse, wie er sie selbst ein Leben lang erleidet.

Dostojewski war ein meisterhafter Gestalter des menschlichen Seelenlebens, der vor allem schwierig und außenseiterisch veranlagte Menschen schildert, wie z.B. Verbrecher, Spieler, Wüstlinge, Gottesleugner und Gottsucher.

Seine Werke entstammen dem tiefen Einblick und das Verständnis des menschlichen Seelenlebens. In seinen Werken, die teilweise stark auf eigenes Erleben zurückgreifen, schildert er gleichermassen treffend die äußere Wirklichkeit und komplizierte seelische Vorgänge.

Im Jahr 1846 veröffentlichte er seinen Debütroman »Arme Leute«. Bald darauf wird der als Genie Gefeierte wegen missliebiger politischer Umtriebe verhaftet und zum Tode verurteilt. Er wurde jedoch nur zum Schein hingerichtet und für vier Jahre nach Sibirien verbannt.

Der Roman »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus« (1860) schildert das Leben in einer sibirischen Strafkolonie und das Ringen der Insassen um einen Rest an Würde in einem brutalen, menschenverachtenden Umfeld. In diesem Buch spiegelte Dostojewski eigene Erlebnsisse während seiner Verbannung in Sibirien in den Jahren 1850 bis 1854 wieder.

Gemeinsam mit seinem Bruder gründete er 1860 die Zeitschrift »Zeit« (»Wremja«), in der im darauf folgenden Jahr sein Roman »Erniedrigte und Beleidigte« erschien. Bereits 1863 jedoch fiel die »Zeit« wegen eines vermeintlich anti-patriotischen Beitrags der Zensur zum Opfer und wurde verboten.

Später reiste der mittellose Dichter rastlos quer durch Europa. Im Zustand finanzieller Nöte diktierte er 1866 in rasender Eile seinen meisterhaften Roman »Schuld und Sühne«.

Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Mit seinen Romanen »Schuld und Sühne« und »Der Jüngling« hat Dostojewski St. Petersburg ein literarisches Denkmal gesetzt.
Die Brüder Karamasow
Zu seinem berühmtesten Meisterwerken des grossen Seelendichters gehören »Die Brüder Karamasow«, die Autobiographie »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus«, die Romane »Schuld und Sühne«, »Böse Geister«, »Der Idiot« und »Der Spieler«.

1866 erschien der erste große Roman von Fjodor Dostojewski »Schuld und Sühne«, in älteren Übersetzungen auch »Raskolnikow«, in neueren »Verbrechen und Strafe«.

Schuld und Sühne

Der Roman »Schuld und Sühne« ist einer der größten psychologischen Romane der Weltliteratur, in dem die Entwicklung eines Mannes zum Mörder geschildert wird. Der Roman handelt von einem halbwüchsigen Mann, der glaubt einen Mord verüben zu dürfen, weil er sich für skrupellos und moralisch überlegen hält. Sein Romanheld Raskolnikow glaubt, er sei ein Übermensch und stehe über dem Gesetz.

1868 erschien sein zweites Großwerk, »Der Idiot«, der die Geschichte des Fürsten Myschkin, der aufgrund seiner Güte, Ehrlichkeit und Tugendhaftigkeit in der St. Petersburger Gesellschaft scheitert.

1872 schrieb er seinen Roman »Die Dämonen«, in dem er radikale Positionen vertrat. Anschließend widmete er sich vor revolutionsträchtigem Hintergrund dem Kampf gegen den Sozialismus und für eine christliche Erneuerung Russlands.

Sein vierter großer Roman »Der Jüngling« entstand 1875 bei einem Kuraufenthalt in Bad Ems an der Lahn. In dem Roman begibt sich der Held, ein trauriger Halbwüchsling, infolge seelischer Unausgeglichenheit auf Selbstfindungskurs und sucht eine Richtschnur für sein Verhalten.

1880 veröffentlichte der meisterhafte Erzähler seinen letzten großen Roman »Die Brüder Karamasow«.


Dostojewski schrieb seine Gedichte unter den Bedingungen der Zensur des Zaren. Der Autor verwandte in seinen Romanen stets sprechende und einprägsame Namen, so ist seine Romanfigur Karamasow eine Wortschöpfung aus dem russischen Wort kara=Strafe und masat=beschmieren.

Der russische Nationaldichter starb am 9. Februar 1881 in Petersburg.

Blog-Artikel:

Fjodor Dostojewskis St. Petersburg

Mittwoch, 10. November 2021

Fjodor Dostojewskis St. Petersburg

Fjodor Dostojewskis St. Petersburg


Es ist unmöglich, sich Sankt Petersburg des 19. Jahrhunderts ohne den großen russischen Schriftsteller Fjodor Dostojewski vorzustellen, der hier fast sein ganzes Leben verbrachte.

Obwohl Fjodor Dostojewski in Moskau geboren wurde, wo er die ersten 16 Jahre seines Lebens verbrachte, es war Sankt-Petersburg, das die Stadt seines Leben wurde.

Fjodor Dostojewskis St. Petersburg

In der Stadt an der Newa schrieb er seine wichtigsten Romane und in dieser Stadt lebten auch die Mehrheit seiner Helden. Vor allem aber wurde die Stadt aber selbst ein echter Held seiner Romane.

Alle frühen Romane und Erzählungen bis zu den großen Werken - wie »Schuld und Sühne und »Der Jüngling« sind in St. Petersburg angesiedelt. Die aus dem Nichts geschaffene Stadt Peters des Großen ist der eigentliche Handlungsraum seiner Helden, ihre Wandlungen und Stimmungen gehen in eigentümlicher Weise konform mit dem Charakter der zu Lebzeiten Dostojewskis russischen Hauptstadt.

Dostojewski hat nie in den aristokratischen Stadtteilen von Sankt Petersburg, wie Newski Prospekt oder Schlossplatz gelebt und sie wurden daher in seinen Werken auch nicht beschrieben - man sucht sie dort vergebens.

Seine Stadt war die Stadt der armen Beamten, die Stadt der Armen und Obdachlosen. Diese Stadtteile sind niemals Bestandteil von normalen Stadtrundfahrten, aber Touristen zeigen ein besonderes Interesse daran, obwohl diese Gegenden sich seit der Zeit von Dostojewski sehr verändert haben.

Sonntag, 7. November 2021

»GOYA« in der Fondation Beyeler

»GOYA« in der Fondation Beyeler

Die Fondation Beyeler zeigt eine umfassende Retrospektive des spanischen Malers Francisco de Goya, die Francisco de Goyas malerisches Welttheater mit Dutzenden von Werken aus spanischen Museen in Szene setzt. .

Die Fondation Beyeler widmet Francisco de Goya (1746–1828) eine der bisher bedeutendsten Ausstellungen. Goya war einer der letzten grossen Hofkünstler und der erste Wegbereiter der modernen Kunst. Er ist sowohl als Maler eindrücklicher Porträts als auch Erfinder rätselhafter persönlicher Bildwelten bekannt geworden. Gerade aus dieser unauflösbaren Widersprüchlichkeit bezieht Goyas Kunst ihre magische Faszination.

Goyas mehr als 60 Jahre währender Schaffensprozess umfasst den Zeitraum vom Rokoko bis zur Romantik. Der Künstler stellte Heilige und Verbrecher, Hexen und Dämonen dar, um das Tor zu Welten aufzustossen, in denen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Goya ist in seiner Kunst der scharfsinnige Beobachter des Dramas von Vernunft und Unvernunft, von Träumen und Albträumen.

»GOYA« in der Fondation Beyeler Es ist gelungen, für die Ausstellung rund 70 Gemälde und über 100 meisterhafte Zeichnungen und Druckgrafiken zu versammeln. Diese laden die Besuchenden zu einer Begegnung mit dem Schönen wie auch dem Unfassbaren ein. Selten gezeigte Gemälde aus spanischem Privatbesitz werden in der Fondation Beyeler erstmals mit Schlüsselwerken aus den renommiertesten europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen vereint.

Die dem spanischen Hofmaler gewidmete Ausstellung wird von der Fondation Beyeler in Zusammenarbeit mit dem »Museo Nacional del Prado« in Madrid organisiert.

Die Ausstellung dauert vom 10. Oktober 2021 bis 23. Januar 2022.

Samstag, 30. Oktober 2021

Speyer feiert Aufnahme von Dom in UNESCO-Liste vor 40 Jahren

Speyer Dom

Der Dom zu Speyer ist der älteste noch erhaltene romanische Kirchenbau der Welt, der als Idealtypus der romanischen Architektur gilt. Der Dom beeindruckt mit einer erhabenen Schlichtheit und der harmonischen Raumaufteilung

Als Grablege bedeutender Kaiser und Könige des Mittelalters gehört der Dom zu den herausragenden Orten deutscher und europäischer Geschichte. Vor 40 Jahren wurde er, als zweites Bauwerk in Deutschland, auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Dieses Jubiläum wurde bereits in den vergangenen Monaten gefeiert: mit Aktionen, besonderen Führungen und in Konzerten.

Den Höhepunkt der Feiern bildet ein Festwochenende um den 30. Oktober – das Datum, an dem die Aufnahme des Speyerer Doms auf die Liste des UNESCO-Welterbes im Jahr 1981 beurkundet wurde.

Am Samstag, 30. Oktober folgt ein Angebot mit besonderen UNESCO-Welterbe Führungen, in denen besonders auf den Status des Doms als Weltkulturerbe eingegangen wird. Außerdem gelangt man bei dieser Führung auch in Bereiche, die sonst nicht zugänglich sind, weshalb etwas Ausdauer und festes Schuhwerk vorhanden sein sollten. Die Führungen finden um 10 Uhr, 12, 12 Uhr, 14 Uhr und 15:30 Uhr statt und dauern anderthalb Stunden.

Am Abend des 30. Oktober findet ein Festakt für geladene Gäste im Dom statt, bei dem Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer Stefanie Seiler und Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann sowie Weihbischof und Dompropst Otto Georgens den Dom in seiner Bedeutung als Gotteshaus und herausragendes Zeugnis mittelalterlicher Baukunst würdigen. Die Festrede zum Thema „Welterbe - eine globale Verantwortung“ wird Dr. Mechtild Rössler halten. In Speyer geboren und aufgewachsen, stand sie zuletzt als Direktorin dem UNESCO-Welterbezentrum in Paris vor.

»Wieder zurück in Gotha! – Die verlorenen Meisterwerke« Schloss Friedenstein zeigt verlorene und zurückgekehrte Meisterwerke

Gemälde Alter Meister

Schloss Friedenstein bei Gotha hat fünf seiner verlorenen und zurückgekehrte Meisterwerke wieder, die 1979 aus dem Schloß gestohlen wurden. Es war der spektakulärste und größte Kunstraub der DDR. Im Dezember 1979 wurden aus Schloss Friedenstein bei Gotha bei fünf wertvolle Gemälde Alter Meister gestohlen.

Zu den gestohlenen Meisterwerken gehören "Bildnis eines alten Mannes", "Brustbild eines unbekannten Herrn mit Hut" von Franz Hals, "Heilige Katharina" Hans Holbein der Ältere, "Selbstbildnis mit Sonnenblume" von Anthonis van Dyck, "Landstraße mit Bauernwagen und Kühen" Jan Brueghel der Ältere.

Mehr als 40 Jahre später sind die kostbaren Bilder nun in das Museum zurückgekehrt. Ausgehend von diesem Verbrechen erzählt die Sonderausstellung »Wieder zurück in Gotha! – Die verlorenen Meisterwerke« vom Aufstieg, Fall und der Wiederentdeckung der Sammlung auf Schloss Friedenstein.

Erstmals nach 29 Jahren werden die gestohlenen und nun restaurierten Gemälde gezeigt. Eine Schattengalerie präsentiert zudem nicht wiedergekehrte Bilder. Neben den fünf frisch restaurierten, wertvollen Altmeistergemälden zeigt die Ausstellung außerdem schmerzhafte "Leerstellen", in einer Art Schattengalerie mit bilderlosen Rahmen. Einem Verlustkatalog zufolge, den die Gothaer nach jahrelangen Recherchen bis 2011 erstellten, gingen rund 120 Bilder kriegsbedingt verloren.

Die Ausstellung eröffnet am 24. Oktober 2021 und ist bis zum 22. August 2022 zu sehen.

Angelika Kauffmann 180. Geburtstag

Angelika Kauffmann

Angelika Kauffmann 30. Oktober 1741 in Chur im Freistaat der Drei Bünde geboren. Angelika Kauffmann war eine bekannte schweizerisch-österreichische Malerin des Klassizismus.

Angelika Kauffmann (1741–1807) war die berühmteste Künstlerin im Zeitalter der Aufklärung und Empfindsamkeit. Zu ihre Zeit hieß es über die Künstlerin: „Die ganze Welt ist verrückt nach Angelika“!

Johann Gottfried von Herder

Die laut Johann Gottfried Herder „vielleicht kultivierteste Frau in Europa“ war eine weltoffene Künstlerin des Klassizismus von europäischem Rang. Durch ihren Vater, den Maler Joseph Kauffmann, kam Angelika bereits früh zur Malerei. Das früheste Bild, das von ihr erhalten ist, hat sie im Alter von 13 Jahren gemalt. Neben ihrer Begabung für die Malerei stand gleichwertig die Begabung für die Musik, so dass sie lange gespalten war, welchem Talent sie folgen sollte. Stilrichtung und Thematik der Werke Kauffmanns lassen sich zwischen Rokoko und Klassizismus ansiedeln.

Ihre Bilder waren meist durch mythologische und religiöse Inhalte bestimmt. Daneben malte sie Porträts berühmter Persönlichkeiten ihrer Zeit, beispielsweise Johann Wolfgang von Goethe und Johann Joachim Winckelmann (1764), mit dem sie eine enge Freundschaft verband und der sie stark beeinflusste.

Bewundert für ihr künstlerisches Talent, ihre umfassende Bildung und ihren vorbildlichen Charakter, durchlief Kauffmann eine für Frauen damals beispiellose Karriere. Sie trat mit bemerkenswerten Frühwerken in Erscheinung, ließ sich in Italien ausbilden und kam in London als Historien- und Bildnismalerin zu Ruhm und Reichtum. Schließlich eröffnete die kluge, sehr gut vernetzte Geschäftsfrau in Rom eines der bestbesuchten Ateliers ihrer Zeit.


Die als Wunderkind gefeierte Schweizerin – die von 1741 bis 1807 lebte – hatte erste Erfolge in London und arbeitete später in Rom. Ihre Werke hätten einen regelrechten Kauffmann-Kult ausgelöst,

Vom englischen Hof gefördert, setzte sie sich früh als Porträtistin und Historienmalerin durch und erhielt Aufträge aus ganz Europa. Leihgeber der Ausstellung sind unter anderem Queen Elizabeth II., das British Museum und das Victoria-and-Albert-Museum in London, die Eremitage in St. Petersburg und die Uffizien in Florenz.

Im Jahr 1791 bis 1792 malte Kauffmann ihr wohl wichtigstes Selbstporträt, das Selbstbildnis am Scheideweg zwischen Musik und Malerei, das im Moskauer Puschkin-Museum zu sehen ist.[2] Eine weitere Version, signiert 1794, befindet sich heute im Nostell Priory.

1795 starb ihr Ehemann Antonio Zucchi, und in der Folge lebte sie zurückgezogener. In ihrer Malerei widmete sie sich immer häufiger religiösen Themen. Von einer schweren Erkrankung 1802 konnte sie sich nie mehr richtig erholen. Angelika Kauffmann starb am 5. November 1807 in Rom und wurde in der Kirche Sant’Andrea delle Fratte bestattet. Noch im selben Jahr wurde eine Büste von ihr im Pantheon in Rom aufgestellt.

Literatur:

Verrückt nach Angelika Kauffmann
Verrückt nach Angelika Kauffmann
von Bettina Baumgärtel

Freitag, 22. Oktober 2021

Oslo feiert Eröffnung des Munch-Museums

Neues Munch-Museum in Oslo eröffnet

Eine ambitionierte Stadt krönt die Kunst und das Werk eines Malers durch ein Museum, in der alle Bilder einen würdigen Rahmen finden. Oslo hat ein neues Kunstmuseum und feiert Eröffnung. Am Freitag ist das neue Munch-Museum nach mehrmaligem Aufschub und mit einem Jahr Verspätung in Oslo eröffnet worden. Das moderne Hochhaus ist nach einem Entwurf des deutschen Architekten Jens Richter gestaltet worden.

Das neue Munch-Museum, das am 22. Oktober in Oslo nach fünf Jahren Bauzeit eröffnet, beherbergt mehr als 26.000 Werke (Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Skizzen und Notizbücher), die der berühmte norwegische Maler und Grafiker Edvard Munch (1863–1944) 1944 der Stadt Oslo aus Angst vor den Nazis vermacht hat.

Mit einem Jahr Verspätung wurde in Oslo das langersehnte neue Munch-Museum eröffnet. Im schlicht mit »Munch« betitelten Haus erwarte die Gäste „mehr als Kunst“, schwärmte Stein Olav Henrichsen, Direktor des neuen Munch-Museums.

Angesiedelt im Viertel um den Hauptbahnhof ragt das Munch mit seinen 58 Meter Höhe nun wie ein Leuchtturm heraus. Museumsdirektor Henrichsen spricht von einem Ausrufungszeichen für die Bedeutung des Künstlers, „ein ziemlich solider, fast brutaler architektonischer Ausdruck, der sehr gut zu unserem Künstler Edvard Munch passt, der auch ein monumentaler und kraftvoller Künstler ist“.

In dem neuen Gebäude direkt neben der spektakulären Oper von Oslo gibt es Platz genug: 13 Etagen und eine Bruttofläche von 26.000 Quadratmetern. Sieben Stockwerke sind der Kunst vorbehalten, daneben stehen Orte für Konzerte, Vorträge, Debatten und Aufführungen, ein Kino, eine Forschungsbibliothek sowie Restaurants und Cafes zur Verfügung.

Das neue Museum ist dem expressionistischen Maler Edvard Munch, weltberühmt vor allem für sein Motiv »Der Schrei« gewidmet. Munch hat während des Krieges rund 27.000 Kunstwerke der Stadt Oslo vermacht. Liebe, Tod, Angst und Einsamkeit waren die wichtigsten Themen von Munchs Werken. Von vielen Motiven gibt es mehrere Ausführungen.

Insgesamt verwaltet das Edvard Munch gewidmete Museum eine Sammlung von 42.000 Objekten, darunter auch Papierarbeiten, Aquarelle, Zeichnungen, Drucke, Skulpturen und Fotografien. Im alten Museum im Stadtteile Toyen konnte nur ein Bruchteil von dem gezeigt werden, denn das Gebäude war viel zu klein. Der größte Teil fristete sein Dasein im Depot.

Mittwoch, 20. Oktober 2021

Römischer Silberschatz in Augsburg gefunden


Archäologen haben in Augsburg rund 5.500 römische Silbermünzen gefunden. Die ältesten der Münzen sind über 1.950 Jahre alt und stammen aus der Zeit des römischen Kaisers Nero.

In Augsburg wurde bei Ausgrabungen der größte römische Silberschatz, der je auf bayerischem Gebiet gefunden wurde, entdeckt. Es handelt sich demnach um Münzen aus dem 1. und 2. Jahrhundert nach Christus, die jahrhundertelang im Kies des alten Flussbetts der Wertach lagen.

Der in Augsburg entdeckte römische Silberschatz ist laut Stadt auch im bundesweiten Vergleich eine absolute Rarität. Die Münzen sind 15 Kilo schwar. Münzen mit Motiven von Kaiser Nero.

Entdeckt wurden die Münzen bei der archäologischen Untersuchung eines künftigen Wohngebiets im Stadtteil Oberhausen. Die mehr als 5.500 Münzen wiegen zusammen rund 15 Kilogramm. Gefunden wurden die Münzen einzeln verteilt in einer Baugrube im Stadtteil Oberhausen, der Keimzelle der Stadt. Dort gründeten die Stiefsöhne von Kaiser Augustus etwa 15. v. Chr. ein Militärlager, das später auch als Nachschubdepot genutzt wurden. Deshalb gilt Augsburg als der älteste römische Militärstützpunkt im Gebiet des heutigen Bayerns.

Später verlieh dann Kaiser Hadrian der Siedlung "Augusta Vindelicum", die um das Militärlager entstanden war, das Stadtrecht. Eine Zeit, über die in Bezug auf die Stadtgeschichte Augsburgs bislang recht wenig bekannt ist.

Mittwoch, 13. Oktober 2021

Rudolf Virchow 200. Geburtstag

Rudolf Virchow


Rudolf Virchow wurde vor 200 Jahren am 13. Oktober 1821 in Schivelbein in Pommern geboren. Virchow war ein deutscher Arzt, Pathologe, Pathologischer Anatom, Anthropologe, Prähistoriker und Politiker.

Vom 26. Oktober 1839 bis zum 1. April 1843 studierte Virchow, dessen finanzielle Verhältnisse kein Studium an einer Universität zuließen, Medizin am Medicinisch-chirurgischen Friedrich-Wilhelm-Institut in Berlin. Anschließend wurde er als Unterarzt der Chirurgie an der Charité klinisch tätig und führte unter anderem chemische und mikroskopische Forschungsarbeiten durch.

Zunächst Professor in Würzburg, leitete er ab 1856 das neu gegründete pathologische Institut Berlin. In Würzburg und Berlin erlangte er Weltruf. Er begründete mit der Zellularpathologie und seinen Forschungen zur Thrombose die moderne Pathologie und vertrat eine sowohl naturwissenschaftlich als auch sozial orientierte Medizin.

Von Virchow stammen die ersten Erkenntnisse zur Zellularpathologie. Es gelang ihm, einzelne Zellen und Zellverbände als Krankheitsverursacher zu isolieren.

Virchow war Geheimer Medizinalrat, gehörte zu den Gründern der Fortschrittspartei und war von 1890 bis 1893 Mitglied des Reichstages. Er setzte sich für Sozialreformen ein und war ein erklärter Gegner Bismarcks. . Als liberaler Politiker und Mitbegründer der Deutschen Fortschrittspartei und der Deutschen Freisinnigen Partei stand er in höchstem Ansehen.

Virchow gehörte zu den Gründern der Fortschrittspartei und war von 1890 bis 1893 Mitglied des Reichstages. Er setzte sich für Sozialreformen ein und war ein erklärter Gegner Bismarcks.

Virchow verfasste zahlreiche medizinische Standardwerke und engagierte sich für die Etablierung der Anthropologie als eigenständige wissenschaftliche Disziplin.

Rudolf Virchow starb am 5. September 1902 in Berlin.

Dienstag, 12. Oktober 2021

Kunsthaus Zürich feiert Eröffnung

Kunsthaus Zürich

Wer als aufstrebendes Museum etwas auf sich hält, der setzt auf einen modernen Erweiterungsbau - am besten von einem Edelarchitekten gestaltet.

Am 9. Oktober 2021 nimmt das erweiterte Kunsthaus Zürich den Betrieb auf. Die von David Chipperfield Architects gestaltete Erweiterung macht das Ensemble zum grössten Kunstmuseum der Schweiz.

Mit dem Erweiterungsbau leistet das Kunsthaus einen wichtigen kulturellen Beitrag zur Positionierung Zürichs innerhalb der Metropolen dieser Welt. Das neue Kunsthaus bietet einen Mehrwert für Kunst und Publikum beiderseits des Heimplatzes.

Nach rund 5-jähriger Bauzeit ist im Dezember 2020 der Erweiterungsbau am Heimplatz vollendet worden. Der Entwurf stammt von David Chipperfield Architects. Mit der Erneuerung entsteht zusammen mit dem Bestandesbau das grösste Kunstmuseum der Schweiz.

Der Erweiterungsbau ist eine Idee des Züricher Stadtmarketing, Zürich als Kunstmetropole der Impressionismus neben Paris zu vermarkten.

Im Kunsthaus dauerhaft gezeigt werden die Sammlungen Merzbacher und Looser sowie die Sammlung E.G. Bührle. Diese bildet zusammen mit der Sammlung des Kunsthauses einen sehr attraktiven Schwerpunkt französischer Malerei und des Impressionismus.

Freitag, 1. Oktober 2021

Merseburger Dom feiert tausendjährige Domweihe

Merseburger DomMerseburger Dom

Merseburger Dom feiert seine tausendjährige Domweihe: Vor 1.000 Jahren wurden die Grundsteine zum Merseburger Dom gelegt, der heute zu den bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands zählt.

Merseburg gehörte vor 1.000 Jahren zu den wichtigsten Aufenthaltsorten von Heinrich II. und Kunigunde, dem einzigen heiliggesprochenen Kaiserpaar. Sie ließen die Grundsteine zu einem Dom legen, in dem sich die Jahrhunderte immer wieder kunstvoll verewigen sollten, und begründeten seinen Aufstieg zu einem der bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands. Weithin bekannt wurde das Bistum Merseburg durch Bischof Thietmar, der mit seiner weltberühmten Chronik Einblick in die Ereignisse rund um den Kaiserdom gibt.

Am 1. Oktober 1021 wurde der Merseburger Dom in Anwesenheit des Kaisers Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde geweiht. Nach nur sechs Jahren Bauzeit erhielt Merseburg eine der bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands. Der Merseburger Kaiserdom war ein Lieblingsort deutscher Kaiser und Könige. Hier wurde Geschichte geschrieben, Geschichte aufgeschrieben und immer wieder in prächtigen Kunstwerken verewigt. Der 1000-jährigen Wiederkehr der Merseburger Domweihe ist 2021 ein ganzes Festjahr gewidmet. „Geweiht für die Ewigkeit“ lässt 1000 Jahre Domgeschichte wieder lebendig werden.

Als Teil des Dom-Schloss-Ensembles ist er heute ein Juwel an der „Straße der Romanik“. Die in Dom und Domschatz präsentierten Altarretabel, Skulpturen, Epitaphe, Gemälde und Handschriften, darunter die berühmten Merseburger Zaubersprüche sind von besonderer kulturgeschichtlicher Bedeutung. Ein Klangerlebnis der besonderen Art bietet die romantische Ladegastorgel.

Unter den ottonischen Königen und Kaisern erhielt Merseburg überregionale Bedeutung. Im Jahre 968 gründete Otto I. (der Große) gemäß einem vor der Schlacht auf dem Lechfeld 955 geleisteten Gelübde das Bistum Merseburg, das dem Heiligen Laurentius geweiht wurde. In Anknüpfung an eine Johanniskirche entstand der Merseburger Dom St. Laurentius und Johannes der Täufer. 981 erfolgte die Auflösung des Bistums, 1004 wurde es durch Kaiser Heinrich II. neu begründet.

Merseburger Dom
Der Merseburger Dom St. Johannes und St. Laurentius gilt heute als einer der bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands und war vor 1000 Jahren Lieblingsort des einzigen heiliggesprochenen Kaiserpaars, Heinrich II. und Kunigunde. Kein geringerer als Bischof Thietmar von Merseburg, einer der berühmtesten Chronisten des Mittelalters, legte am 18. Mai 1015 den Grundstein zum Bau des Domes.

Der Januar markiert den Beginn der Feierlichekeiten im Jubiläumsjahr.

Weblinks:

Merseburger Domweihe - www.merseburger-domweihe.de
Merseburger Dom - www.merseburger-dom.de

Merseburger Domrundgang - www.merseburger-dom.de

Mittwoch, 29. September 2021

Caravaggio 450. Geburtstag

Caravaggio



Caravaggio wurde vor 450 Jahren am 29. September 1571 als Michelangelo Merisi in Mailand geboren. Caravaggio war ein bedeutender italienischer Maler des Frühbarocks. Der Mann, der nicht selten mit dem Gesetz in Berührung kam, gilt als einer der Begründer der römischen Barockmalerei. Seine Gemälde gelten als prägend für die Barockmalerei.

Schon die frühen Werke des Malers erregten Aufmerksamkeit: Gegen die Mode des Manierismus in der Malerei arbeitete Caravaggio schon früh seinen eigenen, sachlich-naturalistischen Stil heraus. Seine Werke sind durch verkürzte Perspektiven, grelles Licht und Hell-Dunkel-Effekte gekennzeichnet.

Nachdem er als Kind seine beiden Eltern durch die Pest verlor, zog er nach Rom und begann um 1595 mit dem Verkauf eigener Gemälde wurde berüchtigt für sein Trinken, Glücksspiel, Schwerttragen und Schlägereien.

Caravaggio führte ein bewegtes Leben. Nach einer Lehrzeit bei Simone Peterzano in Mailand reiste er nach Rom, wo er vom mittellosen Künstler zum bevorzugten Maler der römischen Kardinäle aufstieg.

Wegen eines Totschlags wurde er aus Rom verbannt und ließ sich in Neapel und später Malta nieder. In Malta wurde er zum Ritter des Malteserordens ernannt, floh aber von dort nach einer tätlichen Auseinandersetzung nach Sizilien und kehrte nach einem Jahr nach Neapel zurück. Auf die Aufhebung seiner Verbannung aus Rom wartend, starb er im Alter von 38 Jahren.

Caravaggio starb am 18. Juli 1610 in Porto Ercole am Monte Argentario.

Samstag, 18. September 2021

Deutsches Zukunftsmuseum in Nürnberg eröffnet

Deutsches Zukunftsmuseum in Nürnberg


Nach mehr als drei Jahren Bauzeit ist am Freitag das Zukunftsmuseum in Nürnberg eröffnet worden. In der Ausstellung geht es um Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, Big Data oder das Leben im All, die unter ethischen Gesichtspunkten diskutiert werden.

Wissenschaft sei immer die Zukunft, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beim Festakt. Das Museum sei hochemanzipatorisch, zukunftsorientiert und für junge Menschen faszinierend.

Ursprünglich hätte die Zweigstelle des Deutschen Museums in München schon Ende 2020 eröffnet werden sollen, wegen der Corona-Pandemie wurde es aber später. Auf drei Etagen veranschaulichen nun 250 Exponate, Prototypen und Modelle, wie das Leben in Zukunft aussehen könnte. Es geht um Hyperloops und fliegende Autos, um Pflege- und Sexroboter.

Deutsches Zukunftsmuseum in Nürnberg


Neben der Technik stehen ethische Fragen im Vordergrund. Besucher können etwa mit Robotern interagieren oder am Computer ein Designer-Baby erschaffen. Fast 28 Millionen Euro hat das neue Museum in der Nürnberger Altstadt gekostet.

»Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.« Willy Brandt


Ein neues Museum in Nürnberg zeigt Visionen. Das Zukunftsmuseum versucht Antworten auf folgende Fragen zu geben: Wie entwickelt sich Technik weiter, welche Herausforderungen stellt an die Gesellschaft? Im Museum zu entdecken sind fünf Themenbereiche auf drei Ebenen.

Dienstag, 14. September 2021

Deutsches Romantik-Museum wird eröffnet

Deutsches Romantik-Museum


Lange wurde darum gerungen, nun öffnet das Deutsche Romantik-Museum in Frankfurt, das einzige seiner Art in Deutschland. Über die Epoche der Romantik (etwa 1790 bis 1850) gibt es weltweit kein einziges Museum. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Eröffnung für die zweite Jahreshälfte 2021 vorgesehen", sagte Anne Bohnenkamp-Renken, die Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts.

Die Stadt Frankfurt widmet sich mit einem modernen Museum der Romantik. Direkt neben Goethes Geburtshaus gelegen, soll es ein internationaler Besuchermagnet werden. Das Goethehaus zählt jährlich rund 100.000 Gäste. 2012 zog der Börsenverein des Deutschen Buchhandels aus dem Nachbarhaus aus. Die Stadt Frankfurt stellt das Grundstück dem Hochstift zur Verfügung.

Für das neue Gebäude und die Dauerausstellung einschließlich der Museumstechnik wurde vorab eine Summe von 16 Millionen Euro kalkuliert. "Der für den Bau vorgesehene Kostenrahmen von zwölf Millionen Euro wurde eingehalten", sagte Bohnenkamp-Renken. "Weitere Spenden werden für besondere Akzente in der Gestaltung sowie für kommende Ausstellungen und Vermittlungsaufgaben eingeworben." Unter anderem werden Patenschaften für Räume oder Objekte vergeben.

Vorgesehen ist eine Ausstellungsflächen von rund 400 Quadratmetern sowie weitere 400 Quadratmeter für Wechselausstellungen. Zu den Exponaten zählen etwa Handschriften des Autors Joseph von Eichendorff, Noten des Komponisten Robert Schumann oder Bilder des Malers Philipp Otto Runge. Das Museum will "die Zeit der Romantik als deutsche und europäische Schlüsselepoche erfahrbar machen", wie die Direktorin sagte.

Das Deutsche Romantik-Museum präsentiert einzigartige Originale mit multimedialen Ausstellungsformen, welche die Zeit der Romantik als deutsche und europäische Schlüsselepoche erfahrbar machen wollen.

Im Dialog mit dem benachbarten Goethe-Haus und der Gemäldegalerie der Goethe-Zeit sind Manuskripte, Graphik, Gemälde und Gebrauchsgegenstände zu sehen. Goethe wird dabei in ein neues Licht gesetzt. Die Sammlung umfasst umfangreiche Bestände von Novalis über die Geschwister Brentano bis zu Joseph von Eichendorff.

Das Manuskript von 1835 ist ein besonders faszinierendes Blatt der Handschriftensammlung. Eichendorff entwirft hier eines der meistzitierten Gedichte der deutschen Romantik: „Wünschelrute“.

Das Deutsche Romantik-Museum möchte dem Besucher die Romantik erfahrbar machen. Wer die Romantik mit allen Sinnen sehen, fühlen und erfahren will, der ist in diesem Museum richtig. Grundlage ist die weltweit größte Sammlung zur Literatur der deutschen Romantik, die seit rund 100 Jahren vom Hochstift zusammengetragen wird, bisher aber im Archiv schlummert. Neben der Literatur sollen auch Kunst, Musik und Naturwissenschaften eine Rolle spielen. "Auch Goethe selbst wird dabei in ein neues Licht gerückt."

Weblink:

Deutsches Romantik-Museum

Montag, 13. September 2021

Dante Alighieri 700. Todestag

Dante Alighieri


Dante Alighieri starb vor 700 Jahren am 14. September 1321 in Ravenna. Dante Alighieri war ein berühmter italienischer Dichter und gilt als »Vater der italienischen Dichtung«. Er ist der bekannteste Dichter des Italienischen und gilt als einer der bedeutendsten Dichter des europäischen Mittelalters.

Über Dantes Lebenslauf sind fast keine gesicherten Daten überliefert. Nahezu alles, was über das Leben des Dichters bekannt ist, beruht auf Angaben oder Andeutungen, die Dante selbst in seinen Werken macht. Was man genauer weiß: Dante ist der größte Dichter Italiens.

Dante war Zeit seines Lebens in politische Parteikämpfe verwickelt. Aus diesem Grunde wurde der Fiorentiner 1302 aus seiner Heimatstadt vertrieben und ging danach in Oberitalien auf Wanderschaft. Er besuchte zahlreiche Städte und Höfe und landete am Ende in der Stadt Ravenna.

Für die Jahre des Exils fehlen externe Dokumente nahezu vollständig, andererseits ist Dantes Werk so überreich an Anspielungen auf Orte, Personen und zeitgenössische Vorgänge, dass sich der biografisch orientierten Forschung ein unerschöpfliches Feld für mehr oder minder plausible Vermutungen über den weiteren Lebensweg Dantes aufgetan hat, abgesehen davon, dass kaum eine Stadt oder Kleinstadt Italiens auf die Ehre verzichten möchte, von Dante womöglich einmal besucht worden zu sein.

Wahrscheinlich ist, dass er sich ab 1302 überwiegend in Ober- und Mittelitalien aufhielt und zeitweise in Verona bei Bartolomeo della Scala (1303/1304), in Treviso bei Gerardo da Camina (1304–1306) und in der Lunigiana (einem Gebiet in Massa-Carrara im Norden der Toskana) bei den Grafen Malaspina (1306 u. ö.) Aufnahme und Unterstützung fand.


Dantes Werk schöpft souverän aus der Theologie, der Philosophie und den übrigen Wissenschaften (Artes liberales) seiner Zeit. Es bezieht sich kunstvoll auf Vorbilder in der italienischen, provenzalischen, altfranzösischen und lateinischen Dichtung. Dante verbindet dabei Gelehrsamkeit und literarische Bildung mit einem hohen Maß an Eigenständigkeit in der gedanklichen Aneignung und im sprachlichen und poetischen Ausdruck.

Wie kein anderer Dichter vor ihm stellt er die eigene Person als Liebender und Leidender, als Irrender und Lernender in den Mittelpunkt seiner Werke. Er spricht sich dabei nicht einfach selbst bekenntnishaft aus und macht sich nicht schlicht zum Chronisten seiner persönlichen Entwicklung, sondern stilisiert das Ich seiner Werke – deren lyrisches, erzählendes oder lehrhaftes Ich und die Erfahrung, die es zur Sprache bringt

Die »Göttliche Komödie« gilt als das bedeutendste Dichtung des europäischen Mittelalters. In Dantes Hauptwerk wird eine Reise durch die drei Stationen des Jenseits beschrieben: die Hölle, das Fegefeuer und das Paradies. Unterwegs begegnet Dante einer Reihe historischer, biblischer und legendärer Gestalten. Das Werk illustriert ewige katholische Wahrheiten.

Dante wurde mit der »Göttlichen Komödie« zum Schöpfer der italienischen Literatursprache. Das Werk ist in toskanischer Mundart geschrieben, die so zur italienischen Schriftsprache wurde. Dies brachte ihm den Titel »Vater der italienischen Dichtung« ein.

Nach dem Tod des Königs Heinrichs VII., den er in seiner »Göttlichen Komödie« zum "alto Arrigo" stilisierte, im Jahr 1313, zerschlugen sich die politischen Hoffnungen Dantes. Ein als schmählich empfundenes Angebot seiner Vaterstadt, bei Zahlung einer Geldbuße und Leistung einer öffentlichen Abbitte nach Florenz zurückkehren zu dürfen, lehnte Dante ab.

In der Folgezeit hielt er sich zeitweise wieder in Verona am Hof der Scala und ab 1318 in Ravenna bei Guido Novello da Polenta auf. Während einer Mission im Auftrag Guidos in Venedig erkrankte er und starb nach seiner Rückkehr in der Nacht vom 13. auf den 14. September 1321 in Ravenna, wo der Dichter auch begraben liegt.

Dante Alighieri wurde vermutlich im Mai oder Juni 1265 in der Pfarrei S. Martino del Vescovo in Florenz geboren.

Literatur:

Göttliche Komödie
Göttliche Komödie
von Dante Alighieri


Blog-Artikel:

»Göttliche Komödie« von Dante Alighieri - Literatenwelt-Blog - literaten-welt.blogspot.de

Samstag, 11. September 2021

Tag des offenen Denkmalsunter dem Motto "Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege"

Tag des offenen Denkmals

Jedes Jahr öffnen am zweiten Sonntag im September historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Türen. An diesem Tag sind Millionen von Architektur- und Geschichtsliebhabern zu Streifzügen in die Vergangenheit eingeladen. Der Denkmaltag bietet dem Besucher dabei in wohl einmaliger Weise "Geschichte zum Anfassen". Über 7.500 Denkmale in Deutschland öffnen ihre Türen für Besucher.

Der Tag des offenen Denkmals steht in diesem Jahr unter dem Motto "Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege" statt. Es geht um Denkmale, die sich Illusionen oder optischer Täuschungen bedienen. Viele Denkmale enthüllen erst auf den zweiten Blick was es mit Ihnen auf sich hat.

In fachkundigen Führungen berichten Denkmalpfleger an konkreten Beispielen über die Aufgaben und Tätigkeiten der Denkmalpflege. Archäologen, Restauratoren und Handwerker demonstrieren Arbeitsweisen und -techniken und lenken den Blick auf Details, die einem ungeschulten Auge verborgen bleiben.


1984 rief der französische Kulturminister Jack Lang die »Tage der offenen Türen in historischen Sehenswürdigkeiten« (»Journées Portes ouvertes dans les monuments historiques«) ins Leben, die seitdem in vielen weiteren Ländern als »European Heritage Days« und in Deutschland jeweils am 8. September als »Tage des offenen Denkmals« stattfinden.


Ziel des Tags des offenen Denkmals ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. 2006 wurde die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit der Aktion Tag des offenen Denkmals als "Ort des Tages" der Kampagne Deutschland - Land der Ideen ausgezeichnet.

Der Tag des offenen Denkmals kommt nur dank der Initiative vieler Institutionen, Kreise, Städte, Gemeinden, Verbände, Vereine, privater Denkmaleigentümer und Bürgerinitiativen zustande.

Weblinks:

Tag des offenen Denkmals - www.tag-des-offenen-denkmals.de

Bundesweites Programm

Samstag, 4. September 2021

Das kleine Dorf Ribbeck im Havelland

Ribbeck im Havelland


Ein Gedicht machte das kleine Dorf Ribbeck im Havelland berühmt. Gedichtet wurde es vom märkischen Dichter Theodor Fontane im Jahre 1889.

In Fontanes Gedicht ist zu erkennen, dass die wahren Tugenden eines Menschen Weitsicht und Großherzigkeit sind. Tugenden, die in unserer Gesellschaft Mangelware geworden sind.

Heute ist Ribbeck mit Birnen gesegnet, überall im Dorf trifft man auf Birnenbäume. Die Ribbecker haben fleißig gepflanzt. Ohne die Früchte geht in Ribbeck wirklich nichts. Torte ohne Birnen? Unbekannt. Es gibt Birnensaft, Birnenschnaps, Birnenseife, Postkarten mit Birnen und Birnenessig, der von der heute noch existierenden Familie von Ribbeck in der Alten Brennerei hergestellt wird.

Der Baum aus dem Gedicht stand bis 1911, als ein Sturm über das Dorf fegte und ihn fällte. Sein Stumpf ist heute noch in der orange gestrichenen Dorfkirche zu besichtigen.

In dem im Sommer 2009 wieder eröffneten heutigen Schloss Ribbeck befindet sich ein Restaurant, ein Museum und ein Trauzimmer. Es dient auch als Kulturzentrum und wird für die verschiedensten Veranstaltungen genutzt.

Ribbeck, das Dorf, ist herausgeputzt wie nicht viele der winzigen Dörfer Brandenburgs. Und das alles wegen ein paar Zeilen Literatur.

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll.
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste 'ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.«

So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?«

So klagten die Kinder. Das war nicht recht -
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtrauen gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was er damals tat,
Als um eine Birn' ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.

Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet's wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,
So flüstert's im Baume: »Wiste 'ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert's: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew' di 'ne Birn.«

So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.

Theodor Fontane

Weblink:

Von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland

Mittwoch, 1. September 2021

Hermann von Helmholtz 200. Geburtstag

Hermann von Helmholtz


Hermann von Helmholtz wurde vor 200 Jahren am 31. August 1821 in Potsdam als Sohn eines Gymnasiallehrers geboren.

Hermann von Helmholtz war einer der bedeutendsten Wissenschaftler seiner Zeit. Er war Physiologe und Physiker, erster Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, Mitglied vieler internationaler Wissenschaftsakademien und wurde 1883 in Anerkennung seiner Verdienste in den erblichen Adelsstand erhoben.

Man hat ihn auch den letzten großen Universalgelehrten genannt, das heißt, er war der letzte, der wirklich alle Wissenschaften verstand und miteinander vereinen wollte.

Die doppelte Ausbildung zum Mediziner und Physiker machte Helmholtz für viele neue Denkansätze frei. Er legte als erster den Satz von der Erhaltung der Energie schlüssig dar. Er konstruierte den Augenspiegel, der erstmals einen Blick auf den Augenhintergrund erlaubte – ein für Augenärzte noch heute unentbehrliches Instrument.

Helmholtz untersuchte die Wirbelbewegungen in Flüssigkeiten, erforschte die Klangfarben, schrieb eine Theorie der Elektrodynamik, studierte Wirbelstürme und Gewitter.

Helmholtz schrieb über die wissenschaftlichen Grundlagen der Malerei, der Farbe, der Musik. Er spielte Klavier, liebte das Theater, die Literatur, und er glaubte daran, dass die Künste die Wissenschaften bereichern – und umgekehrt.

Helmholtz sah sich für seine Mühe mit einer glanzvollen Karriere belohnt. Er war Professor in Königsberg, Bonn, Heidelberg und Berlin, erst für Anatomie und Physiologie und seit 1871 für Physik, seine Königsdisziplin, in der er ein solches Ansehen genoss, dass man ihn – in Anspielung auf Otto von Bismarck – auch den „Reichskanzler der Physik“ nannte.

Hermann von Helmholtz starb am 8. September 1894 in Charlottenburg bei Berlin. Als Helmholtz 1894 starb, war die Anteilnahme groß.

Sein Name lebt in der »Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren« fort.

Samstag, 28. August 2021

Weimar feiert Goethe

Johann Wolfgang von Goethe



Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28. August 1749 mittags mit dem Glockenschlag zwölf, in der freien Reichsstadt Frankfurt am Main geboren.

Johann Wolfgang von Goethe

Dort in seiner Residenz hatte der Herzog von Sachsen-Weimar Goethe und zahlreiche andere Dichter, Künstler und Gelehrte versammelt.

Goethe gehörte neben Schiller, Herder und Wieland zum berühmten Vierergestirn der »Weimarer Klassik«. Goethe arbeitete als Geheimrat in Weimar und begründete mit umfangreichen Werk die »Weimarer Klassik«.

Schon zu Goethes Lebzeiten feierte Weimar den Geburtstag des Dichterfürsten zu Ehren als großes öffentliches Fest. Diese schöne Tradition lebt bis heute fort und natürlich wird auch der 272. Geburtstag gebührend zelebriert:

Einwohnerschaft, Gäste und Prominenz stoßen zu Ehren des Dichters an, erleben um 12 Uhr den Glockenschlag am Turm des Stadtschlosses und feiern ein großes Fest rund um das Römische Haus.

Weblink:

>Weimar feiert Goethe - www.weimar.de

Freitag, 27. August 2021

Ludwig Thoma 100. Todestag



Ludwig Thoma starb vor 100 Jahren am 26. August 1921 in Tegernsee. Ludwig Thoma war ein deutscher Schriftsteller und neben Ludwig Ganghofer der populärste bayrische Schriftsteller. Ludwig Thoma war der Dichter der Bayern, der durch seine ebenso realistischen wie satirischen Schilderungen des bayerischen Alltags und der politischen Geschehnisse seiner Zeit populär wurde. Er war vor allem für die satirischen Schilderungen des bayerischen Lebens und der Politik bekannt.

Er studierte Rechtswissenschaft in München und Erlangen und ließ sich als Rechtsanwalt in Dachau nieder. Nach seinem Umzug nach München 1897 veröffentlichte er erste Beiträge in der satirischen Wochenschrift »Simplicissimus«, deren Chefredakteur er später wurde.

1898 sandte er erste Manuskripte an den »Simplicissimus«, die dort (und beim Münchner Publikum) guten Anklang fanden. Als die Ausgabe vom 31. Oktober 1899 wegen Majestätsbeleidigung konfisziert wurde, flohen der Autor Frank Wedekind, der Zeichner Thomas Theodor Heine und Verleger Langen ins Ausland, um der Strafverfolgung zu entgehen. Der »Simplicissimus« benötigte einen Verantwortlichen vor Ort am Redaktionssitz in München. Langen erwog, Thoma als Redaktionsleiter zu engagieren.

Thoma zählte in den folgenden Jahren zu den wichtigsten Autoren des Simplicissimus. Er trat als Satiriker unter mehreren Pseudonymen auf – seine Gedichte zeichnete er meist als „Peter Schlemihl“. Anfang 1901 schrieb er den in Dachau angesiedelten Einakter »Die Medaille«, der am 24. August 1901 am Residenztheater München uraufgeführt wurde. Auch in Berlin kam das Stück auf die Bühne. Thoma begleitete dort die Inszenierung am »Überbrettl« im November 1901.

1901 schrieb Thoma an der Komödie »Die Lokalbahn«, die am 19. Oktober 1902 im Residenztheater München Premiere feierte.

Der bayrische Schriftsteller Ludwig Thoma wurde durch seine »Lausbubengeschichten«, eine humoristische Geschichtensammlung, bekannt, die 1905 veröffentlicht wurde. Der Untertitel »Aus meiner Jugendzeit« deutet die autobiografische Komponente des Lausbuben Thoma und seiner Bubenstreiche an.

Vor 1914 war Thoma ein liberaler Bayer, manche sagen ein linker Satiriker, hochgelobt von Tucholsky. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges änderte sich seine politische Einstellung. Thomas Einstellung war bis dahin eher linksliberal gewesen. So hatte er sich mit oftmals beißender Kritik an Gesellschaft, Kirche und Staat nicht zurückgehalten. Dies änderte sich mit Beginn des Ersten Weltkrieges.

Der »Simplicissimus« wurde zunehmend zahnlos und Thoma konnte und wollte sich der besonders unter den Intellektuellen herrschenden allgemeinen Kriegsbegeisterung nicht entziehen. Er meldete sich freiwillig als Sanitäter und zog 1915 mit einer bayerischen Division an die Ostfront nach Galizien.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er jedoch zum ultrarechten Polemiker. Thoma liebte eine Jüdin und befeuert antisemitisches Denken. Und er legte Wert darauf, dass seine Tiraden anonym erschienen, denn Thoma wurde zu einem schwierigen Autor.

Sein letzter Roman, »Der Ruepp«, erzählt von einem phrasendreschenden, charakterschwachen Bauern, der Haus und Hof herunterwirtschaftet und die Familie in die Armut treibt. Eigentlich hätte der Sohn Michael, der nicht Priester werden will, aber soll, von der alten Loni erben sollen. Aber sein Vater erschleicht sich die Erbschaft, verspielt sie, wird schließlich meineidig. Thoma schrieb den Roman »Der Ruepp« 1921, in nur vier Monaten, kurz vor seinem Tod.

Aber Ludwig Thoma hatte auch seine dunklen Seiten der Agression und antisemitischen Hetze. Für den »Miesbacher Anzeiger« verfasste er in den letzten 14 Monaten seines Lebens – häufig als Leitartikel auf der ersten Seite – 175 größtenteils (bis auf fünf Fälle) anonyme und meist antisemitische Hetzartikel, vor allem gegen die Regierung in Berlin und die Sozialdemokratie.

Ludwig Thoma wurde am 21. Januar 1867 in Oberammergau als Förstersohn geboren.


Literatur:

Ludwig Thoma - Seine schönsten Geschichten Ludwig Thoma - Seine schönsten Geschichten von Ludwig Thoma

Gesammelte Erzählungen: Lausbubengeschichten, Der Münchner im Himmel Gesammelte Erzählungen: Lausbubengeschichten, Der Münchner im Himmel von Ludwig Thoma

Lausbubengeschichten Lausbubengeschichten (Klassiker der Weltliteratur) von Ludwig Thoma