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Montag, 15. April 2024

»Notre Dame de Paris« von Victor Hugo


Im Jahr 1831 schrieb Victor Hugo seinen historischen Roman »Der Glöckner von Notre Dame« (»Notre Dame de Paris«), der als sein Meisterwerk gilt. Der historische Roman verdankt seine Entstehung dem drohenden Verfall der Kathdrale »Notre Dame«. Mit diesem Roman wollte Victor Hugo durch einen patriotischen Akt für den Erhalt von »Notre-Dame de Paris« einstehen. Durch das Erscheinen seines erfolgreichen Romans entdeckten die Franzosen ihre Liebe zu dem vom Verfall bedrohten Bauwerk neu und so konnte das Bauwerk damals vor dem Verfall gerettet werden .



Victor Hugo hat es verstanden, mit seinem historischen Roman »Der Glöckner von Notre Dame« die Liebe der Franzosen zu ihrer Kathedrale neu zu entfachen.

Dieses der Kathedrale gewidmete Werk hat nach Erscheinen im Jahr 1831 die Kathedrale Notre Dame vor dem Verfall gerettet, indem es den Menschen einen Grund gab, sich darum zu kümmern, und zugleich gezeigt, wie schön die gotische Architektur war, auch wenn sie damals anders war als heute.

Der 1831 erschienene historische Roman von Victor Hugo fesselt und bewegt die Literaturfans seit fast 200 Jahren und gilt als einer der ersten Großstadtromane der Weltliteratur. Dieses Werk ist mehr als ein historischer Roman, er ist ein ganz wesentlicher Teil der literarischen Identität Frankreichs.

Marcel Proust hat 1904 - wie Victor Hugo 70 Jahre zuvor - den "Tod der Kathedralen" beklagt. In einem Zeitungsartikel schrieb er: "Ach, es ist immer noch besser, eine Kirche zu verwüsten, als sie ihrem Zweck zu entfremden. Wenn das Opfer von Christi Fleisch und Blut nicht mehr in den Kirchen zelebriert wird, werden sie ohne Leben sein."

Literatur:

Der Glöckner von Notre Dame
Der Glöckner von Notre Dame
von Victor Hugo

Notre Dame:

Notre Dame
Notre Dame
von riva Verlag

Sonntag, 14. April 2024

»Oster-Oratorium« BWV 249 von Johann Sebastian Bach



Das Oster-Oratorium (BWV 249, D-Dur) ist ein Oratorium von Johann Sebastian Bach, das der Komponist des Barock zum ersten Mal am Ostersonntag 1725, einem 1. April, aufgeführt hat.

Den Höhepunkt und Abschluss des deutschen protestantischen Passionsoratoriums stellen die Passionen Johann Sebastian Bachs dar (Johannes-Passion BWV 245, 1724; Matthäus-Passion BWV 244, 1727/29 (Frühfassung) bzw. 1736 (endgültige Fassung); Markus-Passion BWV 247, 1731).

Bach hatte sich intensiv mit der Hamburger Oratorientradition beschäftigt, was zahlreiche von ihm geleitete Aufführungen von Passionen Reinhard Keisers belegen. Musikalisch wie textlich finden sich in seinen Passionen Anleihen bei Keiser und Telemann, werden von ihm jedoch mit eigenem Ausdruck gefüllt. Anders als bei Brockes dienen Bach die madrigalischen und Choraltexte nicht mehr als Einstimmung auf den Bibeltext, sondern als theologische Deutung; sie wenden sich nicht an einen zu bekehrenden Hörer, sondern an den fromm gebildeten, traditionsbewussten Christen.

Von Bachs »Oster-Oratorium« existieren drei verschiedene spätere Fassungen mit auffallenden Abweichungen in Besetzung und Text.

Bachs Werk wird als »Oratorium« eingeordnet, weil ihm ein erzählender Bibeltext zu Grunde liegt. Der Bibeltext wird aber, abweichend von Bachs anderen oratorischen Werken, nicht vom Evangelisten und den handelnden Personen wörtlich vorgetragen, sondern in frei nachgedichteter Form wiedergegeben.

Video:

Oster-Oratorium BWV - Johann Sebastian Bach - Youtube

Samstag, 13. April 2024

Ostern ist das höchste kirchliche Fest


Ostern ist das höchste kirchliche Fest. Ostern ist das Fest der Auferstehung und auch das Fest, wo Menschen das Leben und die Fruchtbarkeit feiern. An Ostern werden die zentralen Aussagen über den christlichen Gott sichtbar.

Im Bewusstsein der Menschen aber hat es nicht den Stellenwert wie Weihnachten. Dabei werden an Ostern die großen Fragen der menschlichen Existenz gestellt. Was an Weihnachten die Menschwerdung ist, das steht an Ostern auf dem Prüfstand, mit dem Blick auf das Leiden, auf Gewalt und Tod, auf all jene Themen, die das Menschsein im Tiefsten beschäftigen. Auch die Frage: Was bedeutet unsere Sterblichkeit, und mit welcher Hoffnung können wir leben? Der Kreuzestod des Gottessohnes ist seit jeher eine Provokation. Paulus schrieb über das Christentum, es sei „den Heiden eine Torheit“.

Die Sperrigkeit dieses Festes liegt an diesem Skandalon, dass Gott stirbt. Für die hellenistische Weisheitslehre besteht die Torheit darin, dass sich die Göttlichkeit in diesem gekreuzigten Galiläer zeigen soll und nicht in einer absoluten Größe wie in der griechischen Philosophie. Diese Sperrigkeit hat Ostern behalten, trotz des Auferstehungsgedankens.

Osterfest Auferstehung

Ostern bedeutet für Christen biblische Auferstehung, Vergebung der Sünden und das ewige Leben eine höhere Offenbarung und reichlich biblischen Stoff aus dem Reich der Jenseitigkeit. Jede Zeit darüber nachdenken, wie die existenzielle Erfahrung und das Ereignis von Ostern in unsere gegenwärtige Sprache und Bildwelt übersetzt werden kann. Es geht dabei ja um eine überwältigende Daseinsfreude und um ein rückhaltloses Ja zum Leben.

Thüringer Bachwochen 2024

Johann Sebastian Bach


Die Thüringer Bachwochen sind das größte Festival für klassische Musik in Thüringen und eine Hommage an ein schöpferisches Musikgenie der Barockmusik. Die Bach zu Ehren abgehaltenen Bachwochen finden 2024 vom 8. April bis 1. Mai statt.

Mit seiner Spezialisierung auf Barockmusik und die Aufführung der Werke Johann Sebastian Bachs an den authentischen Bachstätten des Landes verfügt das Festival über künstlerische wie touristische Anziehungs­kraft zugleich – in Thüringen und darüber hinaus.
Ausgangspunkt des Festivals ist ein einzigartiges historisches Potenzial im Freistaat Thüringen. Mit Bachhaus und Taufkirche in Eisenach, der Traukirche in Dornheim, den frühen Wirkungsstätten in Mühlhausen, Arnstadt und Weimar sowie den Häusern der Vorfahren in Erfurt und Wechmar ver­fügt Thüringen über eine Vielzahl authentischer Bachorte. Diese eindrucksvollen Schauplätze sind Podium und bilden den Rahmen für anspruchsvolle Konzerte.

Johann Sebastian Bach

Bei den Thüringer Bachwochen erscheint Bach jedoch nicht nur im historischen Gewand: Wie kein anderer Komponist hat Bach Kulturschaffende aller Genres inspiriert – und dies tut er bis heute. Deshalb wird Bach in Thüringen nicht nur originalgetreu musiziert, sondern auch getanzt, inszeniert, arrangiert oder mit neuen Texten versehen.

Der 1685 in Eisenach geborene Johann Sebastian Bach ist in Thüringen sehr lebendig und viele Entdeckungen wert.

Weblink: Johann Sebastian Bach

Dienstag, 19. März 2024

"Berliner Ensemble" zog in das "Theater am Schiffbauerdamm" ein

Berliner Ensemble

Am 11. Januar 1949 gründeten Bertolt Brecht und Helene Weigel das "Berliner Ensemble". Mit dem "Berliner Ensemble" erfüllte sich Brechts Traum vom eigenen Theater. Brecht setzte sich durch und bekam ein eigenes Theater, das Berliner Ensemble. Das Berliner Ensemble war ein künstlerischer Gral der Veränderung und Brecht sein Gralshüter. Zunächst wurde im "Deutschen Theater" gespielt. In das Haus am Schiffbauerdamm war Brechts Ensemble erst 1954, zwei Jahre vor seinem Tod, gezogen, vorher gastierte man am Deutschen Theater. Am 19. März 1954 zog das "Berliner Ensemble" in das "Theater am Schiffbauerdamm" ein.

Das "Berliner Ensemble" wurde nach Brechts Tod offiziell von Helene Weigel (1900-1971) 15 Jahre lang weiter geleitet. Das Theater zeigte vor allem Modellaufführungen von Brechts Werken. Im Deutschen Theater in Ost-Berlin inszenierte Bertolt Brecht (1898-1956) sein Theaterstück "Mutter Courage und ihre Kinder", eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg.

1892 wurde das Haus als „Neues Theater“ eröffnet. Max Reinhardt (Intendant von 1902 bis 1905) ließ einen eisernen Vorhang einbauen. Und rettete das Theater damit mehrmals vor dem Abbrennen. Anfang der 20er-Jahre war es zweite Spielstätte der Volksbühne, und 1928 wurde Brechts „Dreigroschenoper“ uraufgeführt. Unter den Nazis gab es am Schiffbauerdamm Unterhaltungstheater mit Durchhalteparolen.
"Was eine Aufführung von Mutter Courage", schrieb Brecht einmal, "hauptsächlich zeigen soll: Daß die großen Geschäfte in den Kriegen nicht von den kleinen Leuten gemacht werden. Daß der Krieg, der eine Fortführung der Geschäfte mit anderen Mitteln ist, die menschlichen Tugenden tödlich macht, auch für ihre Besitzer. Daß er darum bekämpft werden muß."

Sie spielte auch die Courage in eben dieser Aufführung des 1939 geschriebenen Parabelstücks. Die Uraufführung von "Mutter Courage und ihre Kinder" hatte 1941 in Zürich stattgefunden. Durch die großen Gastspielerfolge von "Mutter Courage und ihre Kinder" in Paris 1954 und London 1956 fand das Ensemble endlich auch in Berlin allgemeine Anerkennung.

Mit Inszenierungen wie "Der aufhaltsame Aufsteig des Arturo Ui" (1959), Shakespeares "Coriolan" (1964) in der Bearbeitung von Brecht mit den sensationellen Schlachtszenen von Ruth Berghaus oder "Mutter Courage" mit Helene Weigel wurden europäische Maßstäbe gesetzt.

Weblink:

Geschichte des Berliner Ensembles - www.berliner-ensemble.de

Samstag, 2. März 2024

Friedrich Smetana 200. Geburtstag

Friedrich Smetana

Bedřich (Friedrich) Smetana wurde am 2. März 1824 in Litomyšl, Ostböhmen, geboren. Smetana war ein berühmter böhmischer Komponist der Romantik. Sein bekanntestes Werk ist »Die Moldau« (»Vltava«) aus dem sinfonischen Zyklus »Mein Vaterland« (»Má Vlast«).

Smetana gilt als Meister musikalischer Heimatliebe. Mit seinem sinfonischen Werk »Die Moldau« hat der tschechische Komponist Friedrich Smetana dem großen Fluss seiner Heimat ein musikalisches Denkmal gesetzt. Die Komposition ist eine Hymne auf Smetanas Heimat Böhmen und schildert den Lauf des Flusses von der Quelle bis zur Mündung in die Elbe. Das berühmteste Werk von Friedrich Smetana ist "Die Moldau" - doch sein Leben war kein langsamer, ruhiger Fluss.

Bereits im Jahr 1830 gab er sein erstes öffentliches Konzert. Seit 1843 studierte er Klavier und Musiktheorie an der Musikschule von Joseph Proksch und wurde Konzertpianist.

1848 gründete er eine eigenen Musikschule in Prag, die er bis 1956 leitete. 1849 heiratete er Katerina Kolárová. 1856 ging er als Dirigent der Abonnementskonzerte der "Harmoniska Sällskapet" ins schwedische Göteborg. Dort entstanden erste große Werke in Form der sinfonischen Dichtung nach Franz Liszts Muster.

1861 kehrte er in seine Heimat zurück und ließ sich endgültig in Prag als Musikritiker, Dirigent am Nationaltheater und Chormeister des Männergesangvereins nieder. Hauptsächlich aber widmete er sich der Komposition (Opern, Kammermusik, Orchesterwerke).

1874 wurde er taub und mußte vom öffentlichen Musikleben zurücktreten, komponierte aber danach weiter.
Friedrich Smetana starb am 12. Mai 1884 in Prag. Er wurde auf dem Vyšehrader Friedhof in Prag in Grab 5-40 beigesetzt.

Weblink:

Smetana, Friedrich - Meister musikalischer Heimatliebe - BR Online - www.br-online.de

Donnerstag, 1. Februar 2024

Hugo von Hofmannsthal 150. Geburtstag


Hugo von Hofmannsthal wurde vor 150 Jahren am 1. Februar 1874 in Rodaun bei Wien geboren. Hugo von Hofmannsthal war ein österreichischer Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker, Librettist sowie Mitbegründer der Salzburger Festspiele.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören sein Hauptwerk der »Jedermann«, »Das Grosse Welttheater« und das Lustspiel »Der Schwierige« (1921).

Er bearbeitete antike Stoffe wie »Elektra« (1904) und verfaste Lustspiele wie »Der Schwierige« (1921). Für den Komponisten Richard Strauss schrieb er mehrere Operntexte, darunter auch »Der Rosenkavalier« (1911).

Hugo von Hofmannsthal verband die Romantik mit der Mystik und erschuf sich seine eigene phantastische Welt. Wie viele österreichische Schriftsteller hatte auch Hugo von Hofmannsthal ein spielerisches Verhältnis zur Sprache.
»Das Salzburger große Welttheater« ist ein Schauspiel von Hugo von Hofmannsthal. Es basiert auf dem Mysterienspiel »Das große Welttheater« von Pedro Calderón de la Barca. Dessen Grundkonzept behielt er bei, die konkrete Ausgestaltung der Figuren - besonders des Bettlers - wurde jedoch verändert, um auf die soziale und politische Krisensituation nach dem Ersten Weltkrieg Bezug nehmen zu können.

Die ersten Pläne für das Stück entstanden schon im Sommer 1919; Hofmannsthal und Max Reinhardt bereiteten zu dieser Zeit die ersten Salzburger Festspiele vor. Bis zur tatsächlichen Ausgestaltung des Werks dauerte es aber bis August 1921.

Dem Adel folgten die Künstler in die Sommerfrische in den Bergen nach. Auch unzählige Künstler der sogenannten »Wiener Moderne« fanden sich hier ein, Arthur Schnitzler, Stefan Zweig, Franz Werfel, Hermann Bahr, Hugo von Hofmannsthal, Heimito von Doderer, Gustav Mahler, Arnold Schönberg, Oskar Kokoschka, um nur einige wenige zu nennen, die in der Sommerfrische, nur eine Bahnstunde südlich von Wien, bahnbrechende und unvergängliche Werke erdacht und geschrieben haben und sich von den anstrengenden Nächten in Wiener Kaffeehäusern erholten, wovon unzählige Geschichten und Anekdoten berichten.

Um die Jahrhundertwende begann sich jener Altausseer Kreis zu formieren, den man als "Dependance von Jung Wien" bezeichnete und dessen hervorragendste Vertreter Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) und Jakob Wassermann (1973-1934) gewesen sind.

Hugo von Hofmannsthal starb im Alter von 55 Jahren am 15. Juli 1929 in Wien.

Piet Mondrian 80. Todestag

Piet Mondrian

Piet Mondrian starb vor 80 Jahren am 1. Februar 1944 in New York. Mondrian war ein niederländischer Maler der klassischen Moderne. Der Künstler gilt als wichtigster Vertreter des niederländischen Konstruktivismus sowie der von Theo van Doesburg so bezeichneten »Konkreten Kunst«.

Zu Beginn seiner Malerkarriere lebte Mondrian überwiegend in Holland und Spanien. Er interessierte sich für die Impressionisten und ihre Maltechnik. Er malte überwiegend Landschaftsbilder und wählte Motive wie Bäume und Mühlen. Um 1905 begann er einen experimentalen Stil zu kreieren - eine Mischung aus Fauvismus und Pointillismus.

Der Maler gehörte mit seinem späteren Werk zu den Begründern der abstrakten Malerei. Piet Mondrian streng geometrische Gemälde in den Primärfarben sind Ikonen des 20. Jahrhunderts, die einen starken Einfluss auf populären Geschmack in Kunst und Design hatte.

Mondrian verzichtete in seinem Stil völlig auf jede gegenständliche Darstellung. Er reduzierte seine Gemälde auf rechteckige Formen und die Grundfarben Blau, Gelb und Rot sowie die "Nichtfarben" Schwarz und Weiß. Seine abstrakten und reduzierten Werke übten einen großen Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts aus. Im rechten Winkel erkannte Mondrian ein universelles Symbol, nämlich die Vertikale des aufrecht auf der horizontalen Erde stehenden Menschen. Auch das weniger bekannte Werk, das Mondrian in den 1930 ahren vor seinem Durchbruch zur Abstraktion hat - vor allem seine Landschafts- und Blumenbilder - ist bemerkenswert schön.

Mitte der 1930er Jahre wandte sich Mondrain der abstrakten Malerei zu. Rauten und Rechtecke, Quadrate und schwarze Linien bestimmten in dieser Phase seine Malerei und seine Gemälde, die ihn weltweit berühmt machen sollten.

Piet Mondrian wurde am 7. März 1872 in Amersfoort geboren.

Dienstag, 23. Januar 2024

Edvard Munch 80. Todestag

Edvard Munch

Edvard Munch starb vor 80 Jahren am 23. Januar 1944 auf Ekely in Oslo. Edvard Munch war ein norwegischer Maler und Grafiker des Symbolismus. Edvard Munch war einer der bedeutendsten Vermittler zwischen der klassischen und modernen Malerei.

Munch gilt als Wegbereiter dea Expressionismus in der Malerei der Moderne. Seine frühen Werke zeigen Einflüsse des französischen Neo-Impressionismus sowie des Symbolismus. Seine Gemälde sind furiose Farbenspiele, mit der sich die Moderne mit aller Gewalt ankündigt. In Deutschland und Mitteleuropa genoss er früh den Ruf eines Epoche machenden Malers.

Früh zeigt sich bei Edvard Munch ein sehr labiler Gemütszustand. Der Maler wird von Ängsten beherrscht, leidet auch körperlich und hält sich wiederholte Male in Sanatorien auf. In seiner Malerei findet Munch in höchst expressiver, symbolhafter Darstellungsweise Ur-Bilder für diese Ängste.

»Für einen Künstler ist es vor allem gefährlich, gelobt zu werden.«

Edvard Munch (1863-1944)

Munchs Gemälde »Der Schrei« zählt zu den berühmtesten Kunstwerken der Welt, in seiner Bekanntheit nur vergleichbar mit da Vincis »Mona Lisa«, Michelangelos »Abendmahl« oder Picassos »Guernica«.

Der Schrei

»Der Schrei« von Edvard Munch ist das Bild über die Angst schlechthin. Der Künstler suchte Halt in der Religion, fand ihn aber nicht. Und so begleitete den 1863 geborenen Norweger die Lebensangst, seit er denken konnte. Sein Leben und sein Werk spiegeln das Grundgefühl der Moderne.

Edvard Munchs Geburtstag jährt sich zum 150. Mal. Aus diesem Anlass richten die beiden Osloer Institutionen »Munch Museum« und das »Nastionalmuseem« die bisher umfangreichste Retrospektive zu Munchs künstlerischem Schaffen aus.

Edvard Munch wurde am 12. Dezember 1863 in Løten in der norwegischen Hedmark geboren.

Samstag, 20. Januar 2024

»Teatro La Fenice« in Venedig

Teatro La Fenice

Das »Teatro La Fenice« - mit vollem Namen »Gran Teatro La Fenice di Venezia«, ist das größte und bekannteste Opernhaus in Venedig. Ursprünglich hieß das wichtigste Opernhaus Venedigs »Teatro San Benedetto«.

1774 war das wichtigste Opernhaus Venedigs, das »Teatro San Benedetto«, einem Feuer zum Opfer gefallen. Nach dem Wiederaufbau kam es 1786 zwischen den Betreibern, einem Konsortium von Logenbesitzern, und der Patrizierfamilie Venier, die das Grundstück besaßen, zu einem Rechtsstreit. Das Theater wurde in Teatro Venier umbenannt und die alten Betreiber beschlossen, ein eigenes Haus zu errichten. Die Bauarbeiten begannen im April 1790 unter der Leitung des Architekten Gian Antonio Selva.

Die Oper wurde am 16. Mai 1792 eröffnet und in Anspielung auf die Brandkatastrophe »La Fenice« (italienisch für Phönix) benannt.

Während Renovierungsarbeiten wurde am 29. Januar 1996 das Gebäude von einem Elektroingenieur und seinem Cousin in Brand gesteckt, weil dieser eine Konventionalstrafe von 7.500 Euro wegen Arbeitsverzuges umgehen wollte. Das Haus brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Täter wollten ursprünglich nur einen begrenzten Brand entfachen, um eine Bauverzögerung zu erreichen, die umliegenden Kanäle waren aber damals wegen Reinigungsarbeiten trockengelegt, sodass die Feuerwehr Probleme mit dem Löschwasser hatte.

Donnerstag, 11. Januar 2024

»Mutter Courage« vor 75 Jahren in Berlin uraufgeführt

»Mutter Courage«


Am 11. Januar 1949 fand die Uraufführung des Theaterstückes »Mutter Courage« am »Deutschen Theater« in Ost-Berlin statt. Vor 75 Jahren wurde Bertolt Brechts »Mutter Courage und ihre Kinder« mit Helene Weigel in der Titelrolle mit dem »Berliner Ensemble« am »Deutschen Theater« in Ost-Berlin uraufgeführt. Das Drama soll vor allem eines: Abscheu vor dem Krieg vermitteln. Und das tut es seit 75 Jahren. Auf den Bühnen ist das Stück seitdem ein Dauerbrenner. Das Stück trifft heute noch den Nerv der Zeit. Seit der Uraufführung gab es rund 300 Premieren allein im deutschsprachigen Raum.

Nach der Premiere in Zürich im Jahr 1941 verblieben zehn Jahre, bis das Stück auch in Deutschland auf die Bühne kam: Erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam »Mutter Courage und ihre Kinder« in Berlin zur Aufführung – mit der als Ur-Mutter geltenden Helene Weigel am »Berliner Ensemble«, das sie mit ihrem Ehemann Brecht zu Weltruhm führte.

»Mutter Courage« ist eine Marketenderin, die dem Krieg und dem Tross der Soldaten mit ihrem Holzkarren nachfolgt, um die Soldaten mit ihren Waren zu versorgen. Dabei verliert sie ihre Kinder.


Seit der Wende steht das Werk nach Angaben des Deutschen Bühnenvereins in jeder Spielzeit bei mindestens vier deutschen Theatern auf dem Spielplan. In der aktuellen Saison 2015/16 feierte das Antikriegs-Stück am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden, am Theater Pforzheim, an der Neuen Bühne Senftenberg und am Staatstheater Braunschweig Premiere.

Auch ausserhalb des deutschsprachigen Raums ist die "Courage" gefragt. In dieser Spielzeit steht das Stück zum Beispiel bei Theatern in Nowosibirsk und Mexiko-Stadt auf dem Programm. Im Herbst zeigen Theater in Thessaloniki und Warschau die "Mutter Courage", wie der Suhrkamp Theater Verlag mitteilte.

Als Antikriegs-Stück sei die "Courage" heute aktueller denn je, sagt Erdmut Wizisla vom Brecht-Archiv. "Eine Chronik aus dem Dreissigjährigen Krieg" - so lautet der Untertitel von Brechts Werk, zu dem Paul Dessau die Musik komponierte. Titelheldin ist Anna Fierling, genannt "Mutter Courage".

Als Marketenderin - fahrende Händlerin - zieht sie mit ihrem Planwagen und ihren drei Kindern von Kriegsschauplatz zu Kriegsschauplatz. Immer in der Hoffnung, mit den Soldaten gute Geschäfte zu machen und ihren eigenen Profit aus dem Krieg, dem Geschäft mit dem Tod, zu schlagen. Dabei verliert sie ihre drei Kinder.

Weblinks:

"Mutter Courage" wird 75 – und ist gefragt wie eh und je - www.bote.ch

"Mutter Courage": Brechts Dauerbrenner - www.heute.de

Sonntag, 7. Januar 2024

Hofdichter als Diener der Mächtigen

Geoffrey Chaucer

Dichten für die Mächtigen gehört in angelsächsischen Ländern zum guten Ton und hat eine lange Tradition. Geoffrey Chaucer war ein englischer Schriftsteller und Dichter u.a. »Canterbury Tales« (1387), der als Englands erster Hofdichter unter König Edward III. gilt und durch seine Dichtung in englischer Sprache diese mit zur Literatursprache erhob.

Die nötigen Anforderungen an eine staatsragende Dichtung sind hoch: Die vor einem Publikum vorgetragenen Gedichte müssen pathetisch sein und einen staatstragenden Topos annehmen und auf die Zeit inhaltich Bezug nehmen.

Das Zeremonielle und Symbolische jedoch, das in dem Amte eines lorbeerbekränzten Staatspoeten liegt, ist kein bloßes Überbleibsel der Geschichte (die Tradition reicht über 300 Jahre zurück), sondern dem metaphysischen Anspruch von Dichtung durchaus angemessen. Das hat wohl auch Tony Blair eingesehen. Ursprünglich wollte der Premier mit der Tradition brechen und aus dem Hofdichter einen "Dichter des Volkes" machen. Der sollte auch in Schulen vortragen und Interesse für das Gedicht wecken, an Promotionskampagnen für Lyrik mitwirken sowie Verse zu allgemeinen öffentlichen und politischen Anlässen schmieden.


Weblink:

https://www.welt.de/print-welt/article571872/Selbst-des-Dichters-Todeslyrik-ist-gemaessigt.html