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Dienstag, 14. Juli 2009

Kaspar Jodok von Stockalper vor 400 Jahren geboren

Kaspar Jodok von Stockalper

Kaspar Jodok von Stockalper wurde vor 400 Jahren am 14. Juli 1609 in Brig im Oberwallis geboren. Er war ein Walliser Kaufmann, Bankier, Militär, Politiker, Mäzen und Bauherr.

Stockalper entstammte einer angesehenen Familie, die einst die Stockalp am Simplon-Pass bewirtschaftete. Nach dem Besuch des Jesuiten-Kollegs in Venthône und Brig besuchte er die Jesuiten-Akademie in Freiburg im Breisgau.

Im Alter von knapp 20 Jahren kehrte er nach Brig zurück, wo er Notar, Gemeinderat und Kommissar der Pestwache wurde. Er sprach Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Latein und Griechisch.

1670 wurde Stockalper zum Landeshauptmann gewählt und damit oberster Chef von Legislative, Exekutive und Judikative, der das Wallis an der Eidgenössischen Tagsatzung und am französischen Hof vertrat.

Als Gönner holte er Kapuziner, Ursulinen und Jesuiten nach Brig, baute und unterstützte Klöster, Kirchen, Spitäler, Schulen und Heime. Als Bauherr war er für die Errichtung der Kirche Mariä Himmelfahrt in Glis, des Kanals von Vouvry nach Collombey, des Kollegiums Spiritus Sanctus und des Klosters St. Ursula verantwortlich.

Seinen Reichtum stellte er in seinem Palast in der Briger Altstadt zur Schau, dem Stockalperschloss. Es gilt als eines der markantesten weltlichen Barockgebäude der Schweiz.

Mit Zivilprozessen versuchten Stockalpers Gegner, sein Reich zu zerschlagen. Stockalper wurde vor einer Anklage gewarnt und konnte rechtzeitig nach Domodossola fliehen, wo er fünf Jahre im Exil verbrachte.

 Erst die Veränderung der politischen Verhältnisse erlaubte ihm später eine Rückkehr nach Brig. Stockalper musste Abbitte leisten und verbrachte den Rest seines Lebens auf seinem Schloss, wo er am 29. April 1691 im Alter von 81 Jahren starb.

Freitag, 10. Juli 2009

»Erfolg« von Lion Feuchtwanger

Erfolg

»Erfolg« ist der Titel eines Zeitromans von Lion Feuchtwanger, dessen Untertitel »Drei Jahre Geschichte einer Provinz« lautet. Der Roman entstand in den Jahren 1927–1930 und erschien 1930. Zusammen mit den Romanen »Die Geschwister Oppermann« und »Exil« gehört »Erfolg« zu Feuchtwangers »Wartesaal-Trilogie«. Der packende Zeit- und Justizroman weist deutliche Elemente eines Schlüsselromans auf.

Der Roman Lion Feuchtwangers spielt um den Novemberputsch 1923 in München. Hauptprotagonist ist der Leiter der staatlichen Kunstakademie Martin Krüger, der durch einen fingierten Prozess ungerecht hinter Gittern sitzt. Einzig seine Freundin Johanna setzt sich für Ihn ein und alle Hebel in Bewegung, um die willkürliche Haft zu verkürzen.

Lion Feuchtwanger schreibt einen unbequemen Roman, der die Münchner in ihrer bodenständigen und bisweilen skrupellosen Sturheit zeigt. Als gebürtiger Münchner verleiht er seinen Figuren bajuwarische Charaktereigenschaften und seiner Erzählung lokales Kolorit durch landestypische Dialektsynonyme.


1927 in der Zeit der Weimarer Republik geschrieben, sieht der Autor bereits die Gefahr des Nationalsozialismus deutlich vor Augen und warnt vor zunehmender politischer Agitation, sowie dem aufkommenden Rassismus. München provinzialisiert sich bereits unter dem Mief der Nazis. Stilistisch weiß Lion Feuchtwanger wie immer zu überzeugen.

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Erfolg
Erfolg
von Lion Feuchtwanger

Dienstag, 7. Juli 2009

Lion Feuchtwanger vor 125 Jahren geboren

Lion Feuchtwanger

Lion Feuchtwanger wurde vor 125 Jahren am 7. Juli 1884 in München als Sohn eines jüdischen Fabrikanten geboren. Feuchtwanger war ein deutscher Schriftsteller, war Romancier und Weltbürger und einer der meistgelesenen deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Romane erreichten Millionenauflagen und sind in über 20 Sprachen erschienen.
Jud Süß

Schon früh unternahm Lion Feuchtwanger erste Versuche als Schriftsteller, die ihm bereits als Schüler einen Preis einbrachten. 1919 lernte der Autor Bertolt Brecht kennen und arbeitete fortan eng mit ihm zusammen. 1923 erschien sein Roman "Die häßliche Herzogin Margarete Maultasch". "Jud Süß" (1925) machte ihn international bekannt. Das Werk wurde in einer verfälschten Version im Dritten Reich verfilmt.

Der Münchner Schriftsteller Lion Feuchtwanger, der sich seit Herbst 1932 auf einer Vortragsreise in den USA befand und nach dem 30. Januar 1933 nicht mehr zurückkehren konnte, ließ sich in Frankreich nieder. Hier entstand in den Jahren 1935 bis 1939 sein Roman "Exil", in dem in eindringlichen Worten das harte Leben der Exilanten in der Fremde schildert, das nicht selten in Resignation und Verzweiflung mündete.

1933 wurde der linke jüdische Intellektuelle ausgebürgert und seine Bücher von den "arischen" Nazis verbrannt. Er ließ sich in Sanary-sur-Mer (Südfrankreich) nieder. Dort entstand die "Wartesaal"-Trilogie" (1930-1940). 1941 zog er nach Los Angeles. Seine Romane "Die Brüder Lautensack" (1944), "Die Jüdin von Toledo" (1955) und "Goya oder Der arge Weg der Erkenntnis" (1951) wurden zu großen Erfolgen. Lion Feuchtwanger gehörte zu den meistgelesenen Autoren seiner Zeit.

Eine Konstante seines Werkes war die immer neue Auseinandersetzung mit dem Judentum, so z.B. in seiner "Josephus"-Romatrilogie, die das Leben des spätantiken judäischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus behandelt. Aus seinem grundsätzlichen Bekenntnis zu Sozialismus und Kommunismus machte Feuchtwanger nie einen Hehl, wenn dem Romancier dabei auch Fehleinschätzungen unterliefen, wie z.B. seine positive Schilderung der stalinistischen Säuberungen 1937. Der Schriftsteller gilt als einer der größten deutschen Verfasser historischer Romane.

Lion Feuchtwanger starb am 21. Dezember 1958 in Los Angeles. Als Feuchtwanger mit 74 Jahren starb, galt er als einer der bedeutendsten Schriftsteller deutscher Sprache.

Buchempfehlungen:

Jud Süß
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Die Jüdin von Toledo
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