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Mittwoch, 24. Mai 2023

Annette von Droste-Hülshoff 175. Todestag

Annette von Droste-Hülshoff

Annette von Droste-Hülshoff starb vor 175 Jahren im Alter von 51 Jahren am 24. Mai 1848 auf der Burg Meersburg in Meersburg am Bodensee.

Annette von Droste-Hülshoff war eine deutsche Schriftstellerin und Komponistin. Sie gilt als eine der bedeutendsten deutschen Dichterinnen und Lyrikerinnen ihrer Zeit.

Annette von Droste-Hülshoff nahm ihre literarische Arbeit sehr ernst und war sich bewusst, große Kunst zu schaffen. Sie schuf zahlreiche Gedichte und Gedichtzyklen. Ihre Balladen wurden berühmt (»Der Knabe im Moor«), wie auch ihre Novelle »Die Judenbuche«.

Ein wichtiges Dokument tiefer Religiosität ist ihr Gedichtzyklus »Das geistliche Jahr«, in dem aber – typisch für die Zeit – auch die Zerrissenheit des Menschen zwischen aufgeklärtem Bewusstsein und religiöser Suche gestaltet wird. Die Ausführungen in diesem Werk werden heute als autobiographisch erachtet, da sie über 20 Jahre an dem gesamten Zyklus arbeitete.

Bedeutend für ihr literarisches Wirken waren ihre Reisen an den Bodensee, wo sie zunächst zusammen mit der Mutter ihre Schwester Jenny besuchte, die den Freiherrn Joseph von Laßberg geheiratet hatte, der sich mit mittelalterlicher Literatur beschäftigte.

Die Judenbuche

»Die Judenbuche« ist eine 1842 in der Zeitschrift »Morgenblatt für gebildete Leser« erschienene Novelle von Annette von Droste-Hülshoff. Ihr beanntestes Werk »Die Judenbuche«, eine Kriminalnovelle, gehört zur Weltliteratur. Abgründig-bedrohliche Metaphorik, verbunden mit detailgenauen Beobachtungen prägen ihre Gedichte.

Der eruptive Ausbruch ihres lyrischen Schaffens stand in enger Beziehung zu der Liebe zu einem jüngeren Mann. Der Höhepunkt dieser Beziehung wird auch als Höhepunkt ihrer Lyrik angesehen.

Annette Freiin von Droste-Hülshoff wurde am 10. Januar 1797 auf Burg Hülshoff bei Münster geboren.

Literatur:

Die Judenbuche
Die Judenbuche: Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen
von Annette von Droste-Hülshoff


Samstag, 20. Mai 2023

Wackenroder und Tiecks Pfingstreise von 1793

Fränkische Schweiz


Es war eine Reise, dessen Bericht die Wahrnehmnung einer ganzen Landschaft verändert und eine Begeisterung für eine bis dahin unbekannt Gegend entfacht hat. Vor 230 Jahren ritten Wilhelm Heinrich Wackenroder und Ludwig Tieck in die Fränkische Schweiz. Sie machten sich 1793 zu Pfingsten von Erlangen auf den Weg in die Fränkische Schweiz.

Ihr Weg führte auf der siebentägigen Reise vom Walberla über Ebermannstadt, durch das Wiesenttal nach Tüchersfeld, Gößweinstein, nach Norden Richtung Waischenfeld, Hollfeld, Wonsees und nach Zwernitz und Sanspareil.

Weithin bekannt wurde die Reise durch die Schilderung ihrer »Pfingstreise« von 1793 durch die Fränkische Schweiz, den Frankenwald und das Fichtelgebirge.

Ludwig Tieck

Wilhelm Heinrich Wackenroder und Ludwig Tieck, zwei Erlanger Studenten, die vor 230 Jahren eine Woche lang durch die Fränkische Schweiz ritten und ihre Erlebnisse in Briefen an ihre Eltern und Freunde schrieben, haben auf ihrer Reise den romantischen Begriff der »Fränkischen Schweiz« geprägt und für einen ersten Touristenboom in der Region gesorgt.


Literatur:

Der Literatur(ver)führer - Sonderband Der Literatur(ver)führer - Sonderband "Pfingstreise" im Jahre 1793 von Wilhelm Heinrich Wackenroder und Ludwig Tieck

Weblink:

Mit den Romantikern durch die Fränkische Schweiz - http://landschaften-in-deutschland.de

Sonntag, 14. Mai 2023

Metternich 250.Geburtstag


Klemens Wenzel von Metternich kam vor 250 Jahren am 15. Mai 1773 als erster Sohn des Staatsministers Franz Georg Karl Graf Metternich in Koblenz zur Welt. Klemens Wenzel von Metternich entstammte einem alten Adelsgeschlecht, das eng mit den Kurfürsten von Mainz und Trier verwandt war.

Nach Abschluss der Diplomatenakademie in Straßburg trat er in den österreichischen Staatsdienst und wurde daraufhin als österreichischer Gesandter in das Königreich Sachsen geschickt. Zwei Jahre später (1803) kam er nach Berlin, wo es ihm gelang, eine Allianz gegen Napoleon zu schmieden, die allerdings nach der Schlacht von Austerlitz, die für Österreich verloren ging, keinerlei Bedeutung mehr hatte.

Metternich konzentrierte unglaublich viel Macht auf seine Person und prägte den europäischen Kontinent für drei Jahrzehnte. Es gelang ihm durch Strategie und Taktik dem durch Napoleon geschlagenen und territorial beschnittenen Österreich nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft nicht nur den Status einer Großmacht zurückzugeben, sondern diese Großmacht zum zentralen Faktor beim Aufbau einer neuen europäischen Ordnung zu machen.

Obwohl in seinem Denken für Demokratie und Freiheitsrechte kein Platz war und er derartige Bestrebungen massiv unterdrückte, war er gleichzeitig ein überzeugter Anhänger des österreichischen Staatsgedankens und wurde somit ein natürlicher Feind der deutsch-nationalen Studentenverbindungen (Burschenschaften).

Sein Ziel war die Neuordnung Europas und er wollte, dass keine Macht zu stark werden sollte. Deshalb behandelte er Frankreich milde.

Seit 1813 stieg er zu einem der wichtigsten Staatsmänner in Europa auf und spielte vor allem auf dem Wiener Kongress eine wichtige Rolle. Gleichzeitig war er prägend für die Zeit nach dem Wiener Kongress.

Nach der Niederlage Österreichs gegen Napoleon wurde er Außenminister. Er war sich sicher, dass Napoleon irgendwann scheitern würde. 1813 wurde er von Franz I. von Österreich zum Fürsten ernannt. Russland, Preußen, Österreich und Großbritannien erneuerten 1815 ihr Bündnis, um weitere Konflikte zu vermeiden. Metternich strebte ein "Konzert der Mächte" an, durch das nie wieder ein Herrscher wie Napoleon an die Macht kommen sollte. Er wollte das europäische Gleichgewicht wahren. Das Gleichgewichtsdenken siegte.

Innenpolitisch kämpfte Metternich gegen alle Bestrebungen der Liberalen, die bestehenden Verhältnisse zu ändern. Dies war auch der wichtigste Punkt seiner Idee, das man auch als "Metternichsches System" oder "System Metternich" bezeichnet. Konkret bedeutet dies, dass er seine Polizei dafür einsetzte, die Opposition zu bespitzeln und gegen sie vorzugehen. Dies tat er nicht nur in Österreich, sondern auch im restlichen Deutschen Bund.

So war er auch an den 1819 erlassenen Karlsbader Beschlüssen, die die freiheitlichen Bestrebungen vieler Menschen eindämmen sollten, maßgeblich beteiligt. Auch bei der Wiener Ministerialkonferenz 1819, die die Wiener Schlussakte festlegte, hatte er wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse.

Die Hoffnung vieler, dass mit den Befreiungskriegen die Zensur fortfiele, trog. Das
Metternich-System verpflichtete die deutschen Fürsten zu strengen Zensurmaßnahmen in
ihren jeweiligen Herrschaftsgebieten, um die Ruhe Deutschlands zu erhalten, wie es in den
„Geheimen Wiener Beschlüssen“ von 1834 hieß. 1835 erfolgte ein Bundesbeschluss, der das
Verbot der Schriften von Heinrich Heine, Carl Gutzkow, Heinrich Laube, Ludolph Wienbarg,
Hoffmann von Fallersleben, Theodor Mundt und anderer Autoren des Jungen Deutschland
damit begründete, dass sie „die christliche Religion in frechster Weise angreifen, die
bestehenden sozialen Verhältnisse herabwürdigen und alle Zucht und Sittlichkeit zerstören“
und damit „die Grundpfeiler aller gesetzlichen Ordnung untergraben.“ Gedichte von
Ferdinand Freiligrath wurden mit der Begründung verboten, der Dichter habe mit seinen
„falschen Freiheitsideen“ gegen die „bestehende sociale und politische Ordnung in
aufregender Weise das Wort geredet“.

Während der Metternich-Herrschaft konnte in Deutschland jedoch trotz aller
Zensurmaßnahmen nahezu jedes, auch das in den Augen der Zensoren verwerflichste Buch
erscheinen, weil in den vielen deutschen Staaten unterschiedliche Zensurregelungen galten.
Was etwa in Bayern nicht verlegt werden konnte, das erschien in Sachsen; was in Hamburg
der Zensur zum Opfer fallen würde, das kam in Altona heraus. Auch führten Verleger,
Buchhändler und Drucker die Zensurbehörden in die Irre, indem sie falsche Verlagsangaben
oder Druckorte nannten oder überhaupt ins Ausland auswichen. Heinrich Heine, Georg
Büchner und Ludwig Börne, um nur einige zu nennen, entschieden sich für die Emigration,
um der Verfolgung durch Zensurbehörden zu entgehen.

Am Ende war Fürst Metternich einer der unbeliebtesten Männer Europas. 1848 stand er für alles, was den Liberalen und Demokraten verhasst war.
Metternich wurde während der Märzrevolution im März 1848 aus Wien verjagt.

Montag, 8. Mai 2023

Paul Gauguin 120. Todestag

Paul Gauguin

Paul Gauguin starb vor 120 Jahren am 8. Mai 1903 in Atuona auf Hiva Oa, Französisch-Polynesien. Paul Gauguin war ein französischer Maler, Grafiker und Bildschnitzer des 19. Jahrhunderts.

Darüber hinaus fertigte er Keramiken, Holzschnitzereien und Holzschnitte an. In der Öffentlichkeit ist er vor allem durch seine durch seine Gemälde aus der Südsee bekannt.

Gaugin war zunächst bei der Handels- und Kriegsmarine und arbeitete als Bankangestellter, bevor er 1882 zur Kunst fand und sich den Impressionisten anschloss.

Paul Gauguin wurde von Edvard Munch, Marc Chagall, Pablo Picasso, Robert Delaunay, Constantin Brâncuși, Aristide Maillol, Vincent van Gogh, Michail Fjodorowitsch Larionow, Victor Palmov, Emily Carr, Vladimir Tretchikoff, Arts and Crafts in seiner künstlerischen Entwicklung beeinflusst.

Aus der Auseinandersetzung mit den Impressionisten entwickelte er eine eigene flächig-ornamentalen Malerei mit reinen leuchtenden Farben.

Paul Gauguin Selbstportrait 1893 1886 ging er für drei Monate nach Pont-Aven. Das bretonische Fischerdorf war ein beliebter Künstler-Treffpunkt, später als Schule von Pont-Aven bezeichnet. Gauguins Arbeiten fanden die Anerkennung der Malerkollegen.

In den folgenden drei Jahren pendelte Gauguin zwischen Paris und der Bretagne. Dort wurde er zum Mittelpunkt einer kleinen Gruppe von Künstlern, von denen einige später als die Nabis bekannt werden sollten. Gemeinsam mit Émile Bernard entwickelte er eine neue Stilrichtung, den Synthetismus.

Vincent van Gogh Selbstportrait

Im Oktober 1888 folgte Gauguin einem Vorschlag Vincent van Goghs, mit ihm im südfranzösischen Arles gemeinsam zu leben und zu arbeiten. Zusammen mit Paul Gaugin, der nach Arles kam, bildete Vincent van Gogh in einem Haus, daß er ausbaute, ausstattete und mit seinen Malereien versah, eine Künstlergemeinschaft.

Die von Konflikten belastete Beziehung endete zwei Monate später mit dem nie völlig geklärten Vorfall, dass van Gogh sich nach einem Streit ein Stück seines Ohres abschnitt. Gauguin entfloh der für ihn unerträglichen Situation nach Paris.

Ab Ende der 1880er Jahre hatte Gauguin mit dem Gedanken gespielt, in den Tropen zu leben und zu malen. Zunächst schwankte er zwischen den Inseln Madagaskar und Tahiti, entschied sich aber schließlich für die letztere. In Gauguins Vorstellung war Tahiti ein exotisches Paradies, wo er, ohne arbeiten zu müssen, ein ursprüngliches, glückliches und annähernd kostenfreies Leben würde führen können.

Gauguins postimpressionistisches Werk beeinflusste stark den Symbolismus; er war Mitbegründer des Synthetismus und wurde zu einem Wegbereiter des Expressionismus. Damit spielte er eine wichtige Rolle in der Entwicklung der europäischen Malerei.

Paul Gauguin wurde am 7. Juni 1848 in Paris geboren.

Samstag, 6. Mai 2023

Völklinger Hütte feiert Jubiläum

Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte im Saarland feiert 2023 sein 150-jähriges Bestehen mit einem großen Kulturprogramm.

In dem ehemaligen Eisenwerk wird am 12. Mai ein neues Eingangsgebäude eingeweiht. Zudem sollen neue Räume und Ausstellungen eröffnet werden - etwa eine Installation des Schweizer Künstler Remy Markokwitsch.

In Zusamemnarbeit mit dem Saarländischen Staatstheater plant die Völklinger Hütte dann für September das Programm »1200 Grad - Musik Theater Kunst«.

Den Schlußpunkt des Jubiläumsjahres der Völklinger Hütte soll ab dem 15. Oktober die Ausstellung »Der deutsche Film« in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinomathek setzen.