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Dienstag, 28. März 2023

Sergej Rachmaninow 80. Todestag


Sergej Rachmaninow starb vor 80 Jahren am 28. März 1943 in Beverly Hills, Kalifornien. Im Rachmaninow-Gedenkjahr wird der 80. Todestag und der 150. Geburtstag gefeiert. Sergej Rachmaninow war ein russischer Pianist, Komponist und Dirigent in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sergej Rachmaninow ist einer der größten Pianisten seiner Zeit und einer der "letzten Romantiker" der Musikgeschichte.

Rachmaninow stammt aus wohlhabenden Verhältnissen, wird 1873 auf einem der Landgüter der Familie nahe Nowgorod geboren. Doch sein Vater war ein Taugenichts, der die Besitztümer nach und nach durchbrachte. Schließlich zogen die Rachmaninows nach St. Petersburg, weil sie auch das letzte Gut verkaufen müssen.

Die Ehe der Eltern zerbrach und das musikalisch begabte, aber völlig verängstigte Trennungskind Sergej scheiterte am Petersburger Konservatorium. Doch der Pianist Alexander Siloti, ein Neffe der Mutter und Schüler des großen Franz Liszt, glaubte an den jungen Musiker und ebnete ihm den Weg nach Moskau. Am dortigen Konservatorium arbeitete Rachmaninow wie ein Besessener und entwickelt seinen flammenden, kraftvollen Klavierstil.

Zahlreiche Lieder und eine Oper entstanden, auch die erste von insgesamt vier Sinfonien. Zu ihrer Uraufführung kehrte er in die damalige Hauptstadt St. Petersburg zurück. Diese geriet jedoch zum Fiasko, weil der Dirigent Alexander Glasunow angeblich betrunken zur Premiere erschien. Die Kritiker verrissen Rachmaninows Werk und der 24-Jährige fiel in eine tiefe Depression.

Seine 1. Sinfonie in d-Moll, uraufgeführt am 15. März 1897 in Sankt Petersburg unter der Leitung von Alexander Glasunow, fiel bei Kritikern und Publikum durch. Das Werk stieß beim Publikum auf Ablehnung und stürzte den 23-jährigen Komponisten in eiene tiefe Schafffenskrise.

Im Jahre 1904 wurde Rachmaninow Dirigent am Bolschoi-Theater. Zwei Jahre sollte diese Tätigkeit dauern.

Ab 1906 und in den zwei Folgejahren verbrachte die Familie Rachmaninow die Wintermonate in Dresden. Rachmaninow würdigte das musikalische Kapital der Stadt wie der Region überhaupt, die Arbeit an neuen Kompositionen verband er mit Besuchen der Semperoper und des Leipziger Gewandhauses.

In Dresden entstanden die 2. Sinfonie op. 27, die 1. Klaviersonate op. 28 und die sinfonische Dichtung Die Toteninsel op. 29.

Im Winter 1917 wollte Sergej Rachmaninow nur noch raus aus Russland. Die Wirren der bolschewistischen Oktoberrevolution schüchtern den Komponisten dermaßen ein, dass er eine Konzerteinladung nach Stockholm nutzt, um mit seiner Familie für immer zu emigrieren.

Mit der Bahn und dem Schlitten gelangen sie nach Schweden, später mit dem Ozeandampfer in die USA - zusammen mit Hunderttausenden anderen russischen Flüchtlingen. Doch auch aus der Ferne bleibt der Musiker seiner Heimat, ihren Melodien und ihrem latenten Hang zur Melancholie stets treu.

Sergej Rachmaninow wurde vor 150 Jahren am 1. April 1873. auf dem Landgut Semjonowo bei Staraja Russa im Gouvernement Nowgorod geboren.

Montag, 27. März 2023

Quentin Tarantino 60. Geburtstag


Quentin Tarantino wurde vor 60 Jahren am 27. März 1963 geboren. Quentin Tarantino ist ein amerikanischer Filmregisseur, Produzent und Drehbuchautor.

Quentin Tarantino schrieb 1987 sein erstes Drehbuch. Da ihm zunächst die finanziellen Mittel fehlten, das Skript selbst zu verfilmen, verkaufte er dieses ebenso wie das Skript zu "Natural Born Killers", das 1994 von Oliver Stone bearbeitet wurde.

1992 drehte er mit "Reservoir Dogs" seinen ersten eigenen Film. Mit "Pulp Fiction" gelang ihm dann der große Durchbruch: Tarantino erhielt 1994 in Cannes die Goldene Palme und den Oscar für das beste Drehbuch. Seit diesem Film gilt er als Kultregisseur.

Zu seinen bekanntesten Werken zählen der Episodenfilm "Pulp Fiction", das zweiteilige Rache-Epos "Kill Bill", der Kriegsfilm "Inglourious Basterds", der Italo-Western "Django Unchained" und die Krimi-Komödie "Once Upon a Time in Hollywood".

Als Schauspieler sah man ihn 1995 in "Desperado" und "From Dust till Dawn". 1997 drehte er "Jackie Brown".

Tarantino ist zweifacher Oscar- und dreifacher Golden-Globe-Preisträger sowie Gewinner der Goldenen Palme der Internationalen Filmfestspiele von Cannes.

Es ist sein erklärtes Ziel, bis im Alter von 60 Jahren zehn Filme zu drehen und dann Schluß zu machen. Neun Filme hat Tarantino bereits gedreht.

Freitag, 24. März 2023

Jerzy Kukuczka 75. Geburtstag

Jerzy Kukuczka

Jerzy Kukuczka wurde vor 75 Jahren am 24. März 1948 in Kattowitz geboren. Jerzy Kukuczka war ein erfolgreicher polnischer Bergsteiger. Er gilt als einer der größten Kletterer der Geschichte. Der "Reinhold Messner des Ostens" war der zweite Mensch, der alle 14 Achttausender bestiegen hat.

Jerzy Kukuczka war ein polnischer Bergsteiger, Bergsteiger und Kletterer, der als zweiter Mann auf der Erde die Krone des Himalaya und Karakorum - alle 14 Hauptgipfel der Achttausender - erobert hat. Der erste Bergsteiger war Reinhold Messner, der sechzehn Jahre und vier Monate dafür brauchte, Kukuczka dagegen weniger als acht Jahre.

Am 21. Januar 1985 bestieg er als erster Mann der Welt (zusammen mit Andrzej Czok) im Winter Dhaulagiri (8.167 m ü.M.) - den ersten von vier Achttausendern, welche der Bergsteiger im Winter eroberte.

Im Oktober 1989 stieg Kukuczka eine neue Route durch die berühmte Lhotse-Südwand, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht bestiegen worden war. Er griff den Gipfel zusammen mit Ryszard Pawłowski an. Kukuczka kletterte zuerst und fiel kurz vor dem Gipfelkamm ab. Das Seil riss und der Kletterer fiel in den Abgrund. Kukuczkas Leiche wurde nie gefunden, aber die offizielle Version war, daß Kukuczka in der Nähe des Falls in einem Eisriss begraben wurde.

Jerzy Kukuczka starb am 24. Oktober 1989 in einer Höhe von 8.300 Meter an der Lhotse-Südwand in Nepal.

Weblink:

Jerzy Kukuczka - Wikipedia (PL) - (polnisch)

Sonntag, 19. März 2023

175 Jahre Märzrevolution

Am 18. März 1848, vor 175 Jahren gingen am »Tag des Bürstenmachers« tausende Berliner auf die Barrikaden, um für Demokratie und Freiheit zu kämpfen. Eine Demomstration für Bürgerwehr, Pressefreiheit und ein preußisches Parlament schlug in offenen Aufstand um. Der König befahl den Abzug der Truppen. Die Revolution hatte vorerst gesiegt. Bei den Protesten starben hunderte Menschen im Barrikadenkampf gegen preußische Truppen.

Angefeuert vom Umsturz in Paris im Februar 1848 und vom Rücktritt des französischen Königs Louis-Philippe I. hatten sich bereits seit dem 6. März Berliner Bürgerinnen und Bürger zu politischen Versammlungen zusammengefunden. Die teilweise extrem verarmte Bevölkerung wollte sich mit der repressiven Politik von Friedrich Wilhelm IV. nicht mehr zufriedengeben. Zwar hatte der König erst im Jahr zuvor eine liberale Verfassung noch vehement abgelehnt. Mit Blick auf die jüngsten Ereignisse in Frankreich war die Stimmung nun aber bezüglich eines Wandels optimistisch.

Angetrieben von der Hoffnung auf mehr Rechte und einen vereinten Nationalstaat entwickelten verschiedene soziale Gruppen im Berliner Tiergarten fortan Forderungen an die Regierung – darunter ein freies Versammlungsrecht, uneingeschränkte Presse- und Redefreiheit, Geschworenengerichte mit unabhängigen Richtern sowie die Gründung einer allgemeinen deutschen Volksvertretung für die insgesamt 38 Staaten des Deutschen Bundes.

Die revolutionären Kämpfe waren selbst im Berliner Schloss zu hören und sollen, so legen es eine Reihe von Tagebucheinträgen aus dem direkten Umfeld des Monarchen nahe, den König angeblich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gebracht haben. In einem Tagebucheintrag notierte der monarchietreue Diplomat und Chronist Karl August Varnhagen von Ense: »In der Nacht zum 19. (März), als die Sachen immer schlechter wurden und ganz verzweifelt schienen, fiel der König einmal rücklings in seinen Lehnstuhl, hob Augen und Hände zum Himmel und rief weinend: O Gott, O Gott, hast du mich denn ganz verlassen.«

Ist vom Jahr 1848 die Rede, so steht es als Synonym für demokratischen Aufbruch mit der »Deutschen Revolution« oder auch »Märzrevolution«, die ihr Epizentrum in Berlin hatte. In der Erinnerungskultur nehmen diese Jahre einen wichtigen Platz ein als erste parlamentarisch-demokratischer Initiative in den deutschen Ländern, die sich für heute verfassungsrechtlich verwirklichte Werte wie Volkssouveränität und Bürgerrechte einsetzte.

Die revolutionäre Bewegung von 1848 war zwar nicht das erste, aber eines der bedeutendsten Kapitel in der deutschen Demokratiegeschichte.

Als politisches Zugeständnis wurde nach den Unruhen ein liberales Ministerium eingesetzt, eine preußische Nationalversammlung trat im Mai zusammen. Preußen soll konstitutionelle Monarchie werden.

Samstag, 18. März 2023

Sommergewinn in Eisenach

Sommergewinn in Eisenach

Dieses Wochenende ist wieder Sommergewinn Eisenach - eines der größten Frühlingsfeste überhaupt und Teil des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Der Sommergewinn Eisenach ist Deutschlands größtes Frühlingsfest, bei dem nach altem Brauch der Winter vertrieben und der Sommer herbeigerufen wird. Der Sommergewinn wird mit einem großen Festzug durch Eisenach gefeiert. Seit 1897 ist der Festumzug mit Streitgespräch Höhepunkt des Sommergewinns.


Das Frühlingsfest wird traditionell drei Wochen vor Ostern am Wochenende vor dem Sonntag Laetare gefeiert. Der Sommergewinn ist ein Alleinstellungsmerkmal, der als immaterielles Kulturerbe in Deutschland anerkannt worden ist. Die Deutsche UNESCO-Kommission hat den Sommergewinn im Dezember 2016 in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Bereits in vorchristlicher Zeit kannte man den Brauch des Winteraustreibens und Sommereinholens, welcher seit dem Mittelalter unter dem Begriff Todaustragen geläufig ist. Der Brauch soll auf das heidnische Neujahrsfest zurückgehen, wie es vorwiegend in slawischen Ländern begangen wurde. Zu dieser Zeit kannte man nur die Jahreszeiten Sommer und Winter, weshalb dieser Brauch nach heutiger Jahreszeitenteilung zum Frühlingsanfang begangen wird.

Sommergewinn in Eisenach

Der Sommergewinn ist ein altes Brauchtum mit langer Tradition. Bereits im frühen Mittelalter rollte man Räder, an denen eine brennende Strohpuppe befestigt war, von den Berghängen des Metilstein über die noch unbestellten Felder ins Tal hinab. Junge Männer versuchten, etwas von dem Feuer zu fangen, um es als Herdfeuer zu verwenden. Der Legende nach sollten so die bösen Geister durch den Schornstein verjagt werden. Danach wurde auf dem Eisenacher Festplatz eine mit bunten Bändern geschmückte Tanne aufgestellt.

Die im Westen Eisenachs gelegene Georgenvorstadt rund um den Ehrensteig gilt als Wiege des heutigen Brauchtums. Viele der Gedichte und Theaterstücke sind daher in der Stiegker Mundart verfasst. Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit wurde der erste Sommergewinnsumzug am 25. April 1897 vom Weststädtischen Bezirksverein Eisenach veranstaltet. Schauplatz des Umzuges und des Volksfestes war die Katharinenstraße westlich des Zentrums der Stadt. Von da an wurde das Fest regelmäßig jedes Jahr am Wochenende um Laetare gefeiert, bis die Veranstaltung wegen des Ersten Weltkriegs fast ein Jahrzehnt nicht stattfand.

Höhepunkt des Umzuges ist das Streitgespräch zwischen Frau Sunna und Herrn Winter, in dem Frau Sunna symbolisch die Oberhand über den Winter gewinnt und somit den Frühling einläutet.

Weblink:

Sommergewinn in Eisenach - http://sommergewinn-eisenach.de

Video:

Sommergewinn 2017 in Eisenach - YouTube

Freitag, 10. März 2023

Joseph von Eichendorff 1788 geboren

Joseph von Eichendorff


Joseph von Eichendorff wurde vor 225 Jahren am 10. März 1778 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor in Oberschlesien als Sohn des preußischen Offiziers und Freiherrn geboren. Joseph von Eichendorff war ein berühmer deutscher Schriftsteller, Dichter und Erzähler des 19. Jahrhunderts.

Er gilt als der bedeutendste Dichter der Hochromantik. Als einen der letzten Romantiker hat er sich selbst gesehen: Joseph von Eichendorff gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller und Lyriker Deutschlands. Der aus einer preußischen Adelsfamilie stammende Eichendorff studierte Jura in Heidelberg und später in Berlin. Während dieser Zeit verfasste er bereits seine ersten literarischen Schriften und knüpfte Kontakte zu Vertretern der Romantik.

1808 unternahm er eine Bildungsreise, die ihn nach Paris und Wien führte. 1809 kehrte er nach Lubowitz zurück, um dem Vater bei der Verwaltung der Güter in Oberschlesien zur Seite zu stehen.

1813 schloss sich Eichendorff dem Lützowschen Freikorps im Kampf gegen Napoleon an. Nach Ende des Krieges trat er in den preußischen Staatsdienst ein, den er 1844 wieder verließ, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen.

Neben vielen Gedichten, die sich mit der Natur beschäftigten, veröffentliche Eichendorff 1826 sein wichtigstes Buch, "Aus dem Leben eines Taugenichts", das als ein Hauptwerk der deutschen romantischen Literatur gilt.

In seiner berühmten Novelle »Aus dem Leben eines Taugenichts« (1826) verbindet er kunstvoll Erzählung und Lied. Seine Novelle gilt als Höhepunkt und zugleich Ausklang der Romantik.

Joseph von Eichendorff

Eichendorff schrieb zahlreiche Gedichte, die auch vertont und vielfach besungen wurden. Seine romantische Gedichte erzählen von wunderbaren Mondnächten, Waldesrauschen und dem kühlen Grund. Zu seinen bekanntesten Gedichten gehören »Der frohe Wandersmann« (1822) und »Das zerbrochen Ringlein« (1837).

Sein erster Roman, in den mehr als 50 Gedichte eingestreut waren, erschien im Jahr 1815, fand jedoch wenig Anklang. 1817 begann er mit der Arbeit an der Novelle »Aus dem Leben eines Taugenichts«, die er 1822 beendet. Die mit zahlreichen Liedern und Gedichten angereicherte Erzählung erscheint erstmals 1826 und gilt als Höhepunkt und meistgelesenes Werk der Spätromantik.

Eichendorff schrieb weitere Romane, Erzählungen und Gedichte, die er seinen handelnden Personen in den Mund gelegt hat. Der Tonfall der Gedichte war träumerisch, idyllische Schilderungen der Natur verbanden sich mit unerfüllten Sehnsüchten und sentimentalen Erinnerungen. 1844 wurde Eichendorff aus gesundheitlichen Gründen pensioniert und schreibt nun noch eine Literaturgeschichte, aber keine Gedichte mehr. Ein Dichter müsse wissen, wann er aufzuhören habe, schrieb er einem Freund.

Eichendorf Briefmarke 1988 Die Deutsche Post würdigte Eichendorff 1988 mit der Herausgabe einer Sonderbriefmarke.

25 Jahre lang hatte er als preußischer Beamter mit dem Verfassen von amtlichen Dokumenten zu tun. Aber seine Dichtung und sein literarisches Schaffen war mehr vom romantischen Geist seiner Zeit geprägt.

Der schlesische Dichter Joseph von Eichendorff starb am 26. November 1857 in Neisse.