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Montag, 4. Dezember 2000

Rainer Maria Rilke 125. Geburtstag

Rainer Maria Rilke

Rainer Maria Rilke wurde vor 125 Jahren am 4. Dezember 1875 in Prag als Sohn eines Prager Beamten geboren. Rilke war ein österreichischer Schriftsteller und Lyriker. Er war ein rastloser und reisender Dichter.

Nach einer erzwungenen Militärerziehung wurde Rilke 1896 Student, zuerst in Prag, dann in München und Berlin, weniger studierend als dichtend. Rilke ging im Jahre 1896 als Student der Philosophie nach München. Ein Jahr später lernte er die 36-jährige Lou Andreas-Salome kennen. Die kurze Ehe mit der Bildhauerin Clara Westhoff in Worpswede löste er 1902 auf. Danach ging auf Reisen quer durch Europa und bereiste Italien, Skandinavien und Frankreich.

In Paris schloß er Bekanntschaft mit dem Bildhauer und Künstler Auguste Rodin und wurde dessen Privatsekretär. Bereits nach acht Monaten kam es aber zum Bruch. Es folgten unstete Jahre des Reisens mit Stationen in verschiedenen Städten Europas.


Rilke reiste während seiner Pariser Jahre viel. Ab 1903 hielt er sich zum Beispiel häufig in Italien auf. In Viareggio, einem italienischen Badeort, schrieb er das „Stundenbuch“. Unter anderem fuhr er von September 1903 bis Juni 1904 gemeinsam mit Clara nach Rom.

Von 1906 bis 1908 besuchte er mehrmals die Insel Capri. 1904 reiste er nach Schweden und Dänemark. Nach einem weiteren Rombesuch fuhr er in den Ort Duino an die Adria. Dort wurde er von der Fürstin Marie von Thurn und Taxis auf ihrem Schloss empfangen. Zwischen Rilke und der Fürstin entstand eine lebenslange Freundschaft.

Nach seinem Entschluß zur Berufslosigkeit und zu einem reinen Dichterdasein war Rilke zu jedem Verzicht bereit, wenn es dem Werk galt. Er opferte sein Leben seiner Kunst und gewann Unsterblichkeit, indem er unerreichte Sprach- und Kunstwerke schuf.

Im Ersten Weltkrieg war er zur österreichischen Armee eingezogen, wurde aber aufgrund seiner kränklichen Konstitution in das Wiener Kriegsarchiv versetzt.

Als Erzähler seines einzigen Romans Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge entwickelte Rilke wie in seinen Balladen erste Ansätze der modernen Erzählweise beziehungsweise des Geschichtsdichtens nach dem Historismus, blieb jedoch in der Darstellung der Vormoderne verhaftet. Wie auch in den intellektuellen Romanen zeitgenössischer Künstler, wie z.B. Robert Musil, findet man in Rilkes Werken viele essayistische Absätze vor, verflochten mit überreichen Handlungen, dramatischen Szenen und kontemplativen Passagen, die von dem menschlichen Dasein, der Kunst, Politik und Geschichte handeln wie das für Dostojewskis Romane charakteristisch war.

1925 reiste Rilke nochmals nach Paris, wo er als Dichter und Literat gefeiert wurde. Doch eine Krankheit beendete den Aufenthalt in Paris. 1926 verschlimmerte sich sein gesundheitlicher Zustand merklich. Rilke blieb von nun an in der Schweiz und kam im Dezember in ein Sanatorium in Val-Mont.

Rainer Maria Rilke starb am 29. Dezember 1926 an Leukämie. Am 2. Januar 1927 wurde der Dichter in Raron im Kanton Wallis beigesetzt. Sein Grabspruch, den er sich selbst gewünscht hat, lautet: “Rose, oh reiner Widerspruch, Lust, Niemandes Schlaf zu sein unter soviel Lidern“.

Rilke starb am 29. Dezember 1926 nach langer Krankheit in Val Mont bei Montreux.

Literatur:

Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
von Rainer Maria Rilke

Gedichte:

Die schönsten Gedichte
Die schönsten Gedichtee
von Rainer Maria Rilke

Die schönsten Gedichte
Die schönsten Gedichte
von Rainer Maria Rilke


Weblinks:

Rainer Maria Rilke - www.rilke.de

Rainer Maria Rilke - www.literaturatlas.de