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Freitag, 30. Dezember 2016

Ein schwarzes Jahr für die Pop-Welt

2016 war ein schwarzes Jahr für die Pop-Welt

2016 war ein trauriges Jahr für die Musikwelt, denn ungewöhnlich viele bekannte Musiker sind gestorben. Das Jahr 2016 brachte eine Reihe von Todesfällen berühmter Musiker. Der Tod so mancher Legende hat die Musikwelt 2016 ärmer gemacht. Die Liste der im Jahr 2016 Verstorbenen ist lang. Hier eine Auswahl:

David Bowie (69): Der britische Rockmusiker gehörte zu den einflussreichsten Musikern der vergangenen Jahrzehnte. Im Laufe seiner Karriere erfand er sich immer wieder neu. Zu seinen berühmtesten Liedern zählen "Let"s Dance", "Heroes" und "Life on Mars". Bowie starb am 10. Januar.

Glenn Frey (67): Der US-amerikanische Gitarrist, Sänger und Songschreiber gründete 1971 die Rockband Eagles mit. Sie wurde zum Inbegriff des California Rock. Zu den bekanntesten Titeln zählen "Hotel California" und "Take It Easy". Frey starb am 18. Januar.

Maurice White (74): Der Afroamerikaner war Gründer und Vordenker der Funk-Band Earth, Wind & Fire. Mit Hits wie "September", "Shining Star" und "Boogie Wonderland" prägte er die Ende der 1960er gegründete Gruppe den Sound ihrer Zeit. White starb am 3. Februar.

Keith Emerson (71) und Greg Lake (69): Die beiden britischen Musiker gründeten 1970 gemeinsam mit Carl Palmer das Rocktrio Emerson, Lake and Palmer. Die Formation gehörte zu den Avantgardisten in der Rockmusik und veröffentlichte zahlreiche Platin-Alben. Die Ballade "Lucky Man" gehörte zu ihren bekanntesten Hits. Beide waren auch als Solokünstler aktiv. Keyboard-Legende Emerson starb am 11. März, Sänger und Gitarrist Lake am 7. Dezember.

Roger Cicero (45): Der Jazz-Sänger machte mit seiner Mischung aus Pop, Jazz und Swing, gewürzt mit Wortspielereien, den deutschsprachigen Swing salonfähig. 2007 gewann er den Musikpreis Echo als bester Rock/Pop-Sänger. Markenzeichen von "Mr. Swing" war sein obligatorischer Hut. Cicero starb am 24. März.

Prince (57): Der US-Popmusiker galt als einer der bedeutendsten Musiker der vergangenen Jahrzehnte. Von dem siebenfachen Grammy-Gewinner stammen Welthits wie "Purple Rain", "Sign O' The Times", "Kiss" und "When Doves Cry". Er produzierte Alben und schrieb Songs für andere Musiker. Prince starb am 21. April.

Leonard Cohen (82): Seinen Durchbruch als Sänger und Songschreiber schaffte der Kanadier in den 1960er Jahren in New York. Dort lebte er im legendären Chelsea Hotel und lernte Kollegen wie Bob Dylan, Joni Mitchell und Janis Joplin kennen. Songs wie "Hallelujah", "Suzanne" oder "So long Marianne" machten Cohen weltberühmt. Er starb am 11. November.

Rick Parfitt (68): Der Gitarrist der britischen Rockband Status Quo galt als der "wilde alte Mann des Rock'n'Roll". Aus seiner Feder stammen einige der bekanntesten Songs der Band wie "Whatever You Want". Nach fast 50 Jahren bei Status Quo soll er eine Solokarriere geplant haben. Parfitt starb am 24. Dezember.

Samstag, 24. Dezember 2016

»Stille Nacht, heilige Nacht« in Oberndorf uraufgeführt

Stille-Nacht-Bezirk mit Kapelle in Oberndorf

Am Heiligabend 1818 führten der Arnsdorfer Dorfschullehrer und Organist Franz Xaver Gruber (1787–1863) und der Hilfspfarrer Joseph Mohr (1792–1848) in der ehemaligen Schifferkirche St. Nikola in Oberndorf bei Salzburg das Weihnachtslied »Stille Nacht, heilige Nacht« erstmals auf.

Mohr hatte den späteren Liedtext bereits 1816 in Mariapfarr im Salzburger Bezirk Lungau in Form eines Gedichts geschrieben. Franz Xaver Gruber, der als Sohn einer armen Leinenweberfamilie aus dem Innviertel stammte, komponierte dann vor Weihnachten 1818 auf Wunsch von Joseph Mohr eine Melodie zu diesem Gedicht.



Der Kaplan und der Dorflehrer in Oberndorf ließen sich einen "Ohrwurm" und einen gut verständlichen Text für die Christmettenbesucher einfallen, um dem Heiligen Abend auch in der dörflichen Stille einen ganz besonderen Touch zu verleihen. Text und Melodie des Liedes begeisterten an Heiligabend die Kirchgänger von Oberndorf.

Es wurde als Kirchenlied geschrieben und in Organistenkreisen handschriftlich weitergeben. Zunächst verbreitete es sich im Umfeld der Wirkungsstätten von Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber. Der Zillertaler Orgelbauer Carl Mauracher, der mit Franz Xaver Gruber befreundet war, nahm das Lied ins Zillertal mit. Von hier aus verbreiteten Zillertaler Sängerfamilien das Lied auf ihren Reisen durch Europa und bis nach Amerika. Von da an war das Weihnachtslied nicht mehr aufzuhalten. Zur Jahrhundertwende wurde „Stille Nacht, heilige Nacht“ auf allen Kontinenten gesungen.

Von Salzburgischen Land verbreitete sich das in der Weihnachtsnacht geborene Lied in die ganze Welt. Der Weg des Liedes geht von Oberndorf über das Zillertal nach Leipzig und nach Amerika. Johann Heinrich Wichern, Gründer und Vorsteher des Rauhen Hauses in Hamburg nahm das Lied bereits 1844 in eines seiner Liederbücher auf.

»Stille Nacht, heilige Nacht« gilt weltweit als das bekannteste Weihnachtslied . Die UNESCO hat das Lied als Immaterielles Kulturerbe in Österreich anerkannt.

Weblinks:

Stille Nacht - ein Lied geht um die Welt - Servus TV - www.servustv.com/de/Medien/Bergwelten23

Stille Nacht, heilige Nacht - https://lustaufnatour.de Literatur:

Stille Nacht, heilige Nacht
Stille Nacht! Heilige Nacht! Die Erfolgsgeschichte eines Weihnachtsliedes
von Wolfgang Herbst

Stille Nacht, heilige Nacht: Die Geschichte eines Liedes
Stille Nacht, heilige Nacht: Die Geschichte eines Liedes
von Klaus Sauerbeck

Lied:

Stille Nacht, heilige Nacht
Stille Nacht, heilige Nacht
von Thomanerchor Leipzig

Stille Nacht, heilige Nacht
Stille Nacht, heilige Nacht
von Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber


Samstag, 17. Dezember 2016

Otto Dix - das Gesicht der Weimarer Republik

Otto Dix (1891 – 1969) prägte wie kaum ein anderer Maler das Gesicht der Weimarer Republik. Seine Bilder der Neuen Sachlichkeit wirken wie Ikonen einer so schillernden wie bedrückenden Zeit. Kennzeichen seiner Kunst ist sein unerschrockener Blick auf die Welt.

Als "entarteter" Künstler musste Otto Dix die Metropole Berlin 1933 verlassen, es verschlug ihn an den Bodensee. Im Nationalsozialismus als »entartet« geächtet, lebte er zurückgezogen am Bodensee und wandte sich unverfänglichen, z.T. christlichen Themen und der Landschaft zu. Nach 1945 setzte er seine Karriere trotz der vorherrschenden Abstraktion fort, erfuhr in beiden deutschen Staaten Anerkennung, ließ sich aber von keiner Strömung und Kulturpolitik vereinnahmen.

Eine neue, kompakte Darstellung von Leben und Werk des Künstlers ist längst überfällig, gibt es doch seit Anfang der 90er Jahre keine neue, den Forschungsstand berücksichtigende Gesamtdarstellung in dieser Form mehr. Olaf Peters verarbeitet zeitgenössische Quellen und Publikationen sowie den privaten Nachlass des Künstlers.

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie

Er stellt die Dix-Rezeption und die künstlerischen Strategien des Malers dar und ihm gelingt eine neue Analyse von Hauptwerken. Das Ergebnis ist eine fundierte, epochenübergreifende Gesamtdarstellung des von Brüchen gekennzeichneten Lebenswerks.

Zu seiner Zeit als Bürgerschreck verschrien, gilt Dix heute mit seinen realistischen Arbeiten über Krieg, Großstadt unh Prostitution als eine der faszinierendsten und schillerndsten Persönlichkeiten der Kunst der Moderne.

Literatur:

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie
von Olaf Peters

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
von Ingo F. Walther und Eva Karcher

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk

Otto Dix. Zum 100. Geburtstag, 1891-1991
von Wulf Herzogenrath


Blog-Artikel:

Otto Dix 125. Geburtstag - Kulturwelt-Blog - culturwelt.blogspot.com

Freitag, 16. Dezember 2016

Walt Disney 50. Todestag

Walt Disney

Walt Disney starb vor 50 Jahren am 15. Dezember 1966 in Burbank, Kalifornien.

Walt Disney war einer der kreativsten Köpfe des 20. Jahrhunderts. Er war ein amerikanischer Zeichner und Filmproduzent. Der künstlerische Schöpfer und Visionär wandelte sich vom erfolgreichern Comic-Zeichner zum Filmproduzenten. In seinen Disney-Studios wurden Trickfilme, Spielfilme, Comics produziert.

Wie kein anderer verkörperte er einen schöpferischen Visionär, der als Produzent unabhängig von fremden Interesssen werden konnte. Als Walt Disney 1966 starb, war er der letzte der Groß-Mogulen Hollywoods, und anders als bei MGM, Warner oder Paramount wurden die Disney-Studios nicht von Banken und anderen branchenfremden Firmen kontrolliert.


Walt Disney war König, König nicht nur einer Traumfabrik, sondern auch Herrscher über ein sehr reales Reich: »Disneyland« in Kalifornien und das sich gerade im Bau befindliche Gegenstück in Florida, »Walt Disney World«, zweimal so groß wie Manhattan.

Er war ein amerikanischer Filmproduzent, der unter anderem Naturfilme produzierte und Zeichentrickfiguren erfand. Mit seinen Figuren und Filmen sowie später mit seinen Themenparks war er eine der prägendsten und meistgeehrten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.


Walt Disney war ein kreativer Kopf, der sich zu Beginn seiner Karriere kaum genug Geld hatte, um sich etwas zu essen zu kaufen und Jahre später mit achthundert Zeichnern seien berühmten Zeichentrickfilme produzierte.

Der Visionär Walt Disney glaubte an das Unmögliche und war Schöpfer seiner Welt der Illusionen. Er erschuf sich seine eigene Filmwelt. Als junger Zeichner kämpfte er sich entgegen aller Widerstände an die Spitze der Filmindustrie und erschuf eine neue Form der Kinokunst. Seine Zeichentrickfilme sind bis heute geliebte Klassiker für Jung und Alt.

Walt Disney wurde am 5. Dezember 1901 in Chicago geboren.


Walt Disney-Biografien:

Walt Disney
Walt Disney
von Reinhold Reitberger

Walt Disney: An American Original
WALT DISNEY: AN AMERICAN ORIGINAL
von Bob Thomas

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Greg Lake gestorben

Greg Lake

Der britische Bassist, Gitarrist und Sänger Greg Lake ist tot. Er starb im Alter von 69 Jahren an einem Krebsleiden. Greg Lake ist einer der Mitbegründer von »Emerson, Lake and Palmer« und galt als einer der einflussreichsten Musiker des Progressive Rock.


Lake spielte bereits in mehreren britischen Rock-Bands, ehe er bekannt wurde. Er spielte zunächst in der Band »The Gods«, aus der später »Uriah Heep« hervorging. Lange vorher gründete Lake die Band »King Crimson«. 1970 verliess er auch diese und bildete zusammen mit Keith Emerson und Carl Palmer »Emerson, Lake and Palmer« (ELP), die eine der einflussreichsten Rockformationen der 1970er wurde.



Im Jahr 1970 formierten sich »Emerson, Lake and Palmer«, nachdem die Gruppe »The Nice«, bei der Emerson vorher mitgespielt hatte, auseinandergebrochen war. »Emerson, Lake and Palmer« gelten als erste Supergroup des "Progressive Rock" überhaupt, ein damals brandneues Genre, in dem fast zeitgleich Bands wie »Genesis«, »Yes« und »King Crimson« ihre Karrieren starteten und das Elemente von Klassik und Jazz verband.

Den von den »Nice« beschrittenen Weg, klassische Musik mit Mitteln der Rockmusik zu interpretieren, erweiterte Pianist Keith Emerson mit »Emerson, Lake & Palmer« durch Eigenkompositionen. Begleitet und ergänzt wurde diese Art der Advantgarde mit kommerziellen Elementen: »Lucky Man« und »Knife Edge« waren ein Grundstein, das Trio, das erstmals den noch neuen Moog-Synthesizer als stilbildendes Instrument einsetzte, als Supergruppe zu etablieren.

ELP verwischten die Grenzen zwischen Rock, Jazz und Klassik und komponierte einen eigenen progressiven Rockstil. Die Band verstand es, auf Gitarre, Baßgitarre, Schlagzeug, zwei Hammond-Orgeln, Klavier, Elektroklavier, Mellotron und dem Moog-Synthesizer experimentelle Musik zu einem homogenen Stil zu verschmelzen.

Bereits im Frühjahr war sein Bandkollege Keith Emerson gestorben.
Gregory Stuart "Greg" Lake wurde am 10. November 1947 im britischen Poole geboren.

ELP-Alben:


Greatest Hits
von Emerson, Lake and Palmer

Pictures At an Exhibition
Pictures At an Exhibition
von Emerson, Lake and Palmer

Tarkus
Tarkus
von Emerson, Lake and Palmer

Blog-Artikel:

Keith Emerson ist tot


Dienstag, 13. Dezember 2016

60 Jahre Münchner Lach- und Schießgesellschaft

Das Ensemble der Lach und Schießgesellschaft in den 60er Jahren - (v.l.oben) Hans J. Diedrich, Jürgen Scheller, Klaus Havenstein; (v.l.unten) Ursula Noack und Dieter Hildebrandt


Vor 60 Jahren wurde die Münchner Lach- und Schießgesellschaft gegründet. Am 12. Dezember 1956 startete das erste Programm der Münchner Lach- und Schießgesellschaft.

Bei der ersten Veranstaltung platzte der angemietete Saal in Schwabing aus allen Nähten. Drei Schauspieler und ein junger Student stehen am ersten Abend auf der winzigen Bühne, die in den nächsten Jahrzehnten die deutsche Kabarett-Landschaft prägen sollten. Was die Münchner Lach- und Schießgesellschaft seinerzeit auf die Bühne gebracht hat, war damals gewagt und riskant, heute ist es ein Stück Zeitgeschichte.


Es war ein erlesenes Ensemble von talentierten und witzigen Kabarettisten, das am 12. Dezember 1956 mit dem Programm „Denn sie müssen nicht, was sie tun“ in einem kleinen Schwabinger Theater Premiere feierte: Ursula Herking und Klaus Havenstein, die zuvor bei der „Kleinen Freiheit“ waren, Hans Jürgen Diedrich von den „Amnestierten“ und ein junger Student namens Dieter Hildebrandt.


„Lach- und Schieß“, das war das Motto dieser Gesellschaft des zeitlos guten und anarchistischen Humors aus München. Und sie hatte sich mit ihrem Programm schnell eingeschossen - auch auf ihr Publikum. Sie waren sehr populär und haben zwar auch politisches Kabarett mit starkem Zeitbezug gemacht, aber darüber hinaus auch zeitlosere Sketche zu Themen der Gesellschaft, deren Entstehungzeit man, wenn man sie heute sieht, auch in der Jetztzeit ansiedeln könnte.

Dass diese Gruppe überhaupt zusammen kam und das Unternehmen „Lach- und Schießgesellschaft“ schnell zu einem der erfolgreichsten Kabaretts der Republik avancierte, hatte sie nicht zuletzt ihrem Manager Sammy Drechsel zu verdanken.

Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft
Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft

Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft steht für ein legendäres Kabarett-Ensemble und gleichzeitig für eine der bekanntesten Kleinkunstbühnen in Deutschland. Sie wurde 1956 von Sammy Drechsel und Dieter Hildebrandt gegründet. Zum 60-jährigen Bestehen findet im großen Saal der Münchner Kammerspiele eine feierliche Jubiläumsveranstaltung statt.


Weblink:

Lach- und Schiessgesellschaft - www.lachundschiess.de


Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft
Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft

Samstag, 10. Dezember 2016

»Blue & Lonesome« von den »Rolling Stones«

»Blue & Lonesome« von den »Rolling Stones«

Nach elf Jahren haben die Rolling Stones wieder ein Studioalbum veröffentlicht. »Blue & Lonesome« - übersetzt etwa: »Melancholisch und einsam« - von den Rolling Stones, bei Polydor (Universal Music) erschienen, wurde im Zuge einer rauschhaften Session in nur drei Tagen aufgenommen.

Eigentlich wollten sie nur eine neue Platte aufnehmen, aber dann wurde eine Blues-Sesseion daraus. Mit ihrem neuen Studioalbum kehren sie zu ihren musikalischen Wurzeln, dem Chicago Blues, zurück und spielen ihn mit großer Leidenschaft. Die zweite Wurzel der Stones ist der Rock and Roll.

Die Stones verneigen sich vor ihren musikalischen Vorbildern, den Vertretern des Chicago Blues. Zwölf ausgewählte Stücke - unter anderem aus der Feder von »Howlin' Wolf« und »Ligthnin' Slim« - die perfekt zur Band passen. So wie damals »Little Red Rooster« oder »The Spider And The Fly«, als die Rolling Stones zu Beginn der 1960er Jahre noch kaum jemand kannte.

Wenn sie etwas bewiesen haben in den letzten Jahren, dann, dass sie auch auf der Bühne ohne Netz und doppelten Boden ganz herrausragende Musiker sind. Auf diesem neuen Studioalbum haben die Rolling Stones das erneut nachdrücklich unterstrichen. Laut Keith Richards wurde es in Rekordzeit im Studio von Mark Knopfler eingespielt - live eben statt in monatelanger Montagetüftelei.


Und das passt zu der Musik, die die Rolling Stones für dieses Album ausgewählt haben. Klassische Bluesnummern, aber andererseits kaum etwas, was man schon hundert mal gehört hat. Kein »Stormy Monday« ist dabei, kein »Still Got The Blues« - obwohl das Lied sicher von den Stones gespielt auch hörenswert wäre.


Mick Jagger ist ein wirklich guter Harmonika-Spieler und auch der Gesang ist immer noch hörenswert. Mick Jagger als Blues-Sänger.»Just your Fool«, Igotta go« und Little Rain« sind hörenswerte Titel auf dem neuen Album.


Die Aufnahme-Qualität ist makellos, denn Mark Knopfler hat nur allerfeinste Technik im Haus, Eric Claptons Gastauftritt bei »Everybody Knows About My Good Thing« und »I Can't Quit You Baby« fügt sich sogar harmonisch ein, da gibt es nichts zu meckern und zu mäkeln.

Verglichen mit den letzten Blues orientierten Alben von Eric Clapton, klingen die Stones lebendiger, es kommt mehr rüber. Die Klangqualität der Aufnahmen ist nicht ganz so gut, muß sie nach bei einem solchen Blues-Album auch nicht sein.

Album:

Blue & Lonesome
Blue & Lonesome

von The Rolling Stones

Mittwoch, 7. Dezember 2016

„Charlie Hebdo“ macht jetzt Satire auf Deutsch


Am Donnerstag ist die Satirezeitung „Charlie Hebdo“ erstmals als deutsche Ausgabe. Ein Wagnis: Ob das Magazin hierzulande Erfolg erschienen. Ein Wagnis: Ob das Magazin hierzulande Erfolg haben wird, muss sich zeigen. Für die Macher wird es ein spannendes Experiment.

Die Satirezeitung "Charlie Hebdo" ist in Frankreich eine Institution - und wurde durch den islamistischen Anschlag auf ihre Redaktion im Januar 2015 zu einem weltweiten Symbol für Presse- und Meinungsfreiheit. Jetzt gibt es "Charlie Hebdo" auch auf Deutsch: Am Donnerstag kam die erste deutschsprachige Ausgabe der Wochenzeitung in die Kioske.

Die Redaktion, die vor knapp zwei Jahren von islamistischen Terroristen fast komplett ausgelöscht wurde, hat neue Mitarbeiter gefunden und wagt nun den Sprung über den Rhein, mit einer Startauflage von 200.000 Exemplaren.

Angela Merkel wird gleich aus Korn genommen: Die Mannschaft von „Charlie Hebdo“, der französischen Satirezeitung, bringt die Kanzlerin in ihrer erste Ausgabe des deutschen Charlie-Ablegers gleich auf die Titelseite. Mit einer Karikatur zur erneuten Kanzlerkandidatur von Angela Merkel auf der Titelseite startet die Zeitung ihre deutsche Ausgabe mit bemerkenswerten 200.000 Exemplaren. Eine erschöpft wirkende Merkel liegt auf einer Hebebühne. Ein VW-Arbeiter mit einem Auspuff in der Hand sagt: "Ein neuer Auspuff, und es geht noch vier Jahre weiter."

Auf der letzten Seite präsentiert die Deutschlandausgabe eine Auswahl an Karikaturen unter dem Motto "Von diesen Titelseiten bleiben Sie verschont". Eine davon beschäftigt sich mit Frauke Petry. Die Karikatur zeigt die AfD-Vorsitzende mit einer an Adolf Hitler erinnernden Frisur. Der Text dazu lautet: "Den Scheitel hat sie schon. Fehlt nur noch das Bärtchen!".

Ebenfalls mit Merkel hat das Blatt im Vorfeld für seine deutsche Ausgabe geworben. Auf einem Werbeplakat sitzt die Kanzlerin lächelnd mit einem Exemplar der Satirezeitung auf einer Kloschüssel, dazu die Überschrift "Charlie Hebdo wirkt befreiend - jetzt auch in Deutsch".

Für unseren Geschmack ist französischer Humor oft etwas derb, erinnert manchmal mehr an eine Herrensitzung im Karneval als an einen sprühenden Geist. Mit frechen, oft derben Karikaturen und bissigen Texten kommentiert "Charlie Hebdo" politische und gesellschaftliche Themen aus Frankreich und aller Welt. Die 1970 gegründete Satirezeitung macht sich unbekümmert über Politiker und andere Prominente lustig und lotet dabei regelmäßig die Grenzen der Pressefreiheit aus.

„Von allen Ländern außerhalb Frankreichs ist das Interesse am Humor und den politischen Hintergründen von Charlie Hebdo in Deutschland am größten“, sagt eine Sprecherin der Chefredaktion, die namentlich nicht genannt werden möchte. Deshalb sei man auf die Idee gekommen, eine deutsche Ausgabe zu starten.

Französischer Humor trifft auf deutschen Geist. Eine Zeitung, die vom Humor lebt, im Nachbarland zu verkaufen, ist besonders riskant. Über Politik, Autos und Musik mögen Deutsche und Franzosen sich verständigen können, doch Humor bleibt ein vermintes Terrain.

Sonntag, 4. Dezember 2016

Wassily Kandinsky 150. Geburtstag

Wassily Kandinsky

Wassily Kandinsky wurde vor 150 Jahren am 4. Dezember 1866 als Sohn eines wohlhabenden Teehändlers in Moskau geboren. Wassily Kandinsky war ein russischer Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker, der auch in Deutschland und Frankreich lebte und wirkte. Wassily Kandinsky gilt als einer der bedeutendsten Kunstmaler der Moderne.

Kandinsky war ein Künstler des Expressionismus und einer der Wegbereiter der abstrakten Kunst. Er wird häufig nach eigenen Angaben als Schöpfer des ersten abstrakten Bildes der Welt genannt, das aber möglicherweise mit der Angabe des Jahres 1910 statt 1913 vordatiert ist.

Kandinsky hat als Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker zu einer Revolution in der Kunst beigetragen - der Loslösung vom Gegenstand. Farben und Formen sollten befreit werden, so als folgten sie einer Dynamisierung und Rhythmisierung wie in der Musik. Das war selbst einigen Kunstfreunde zu fortschrittlich.


Er war ein vielseitiger und experimenteller Künstler. Er gründete zusammen mit Franz Marc die einflussreiche Künstlergruppe »Der Blaue Reiter«, unterrichtete am Bauhaus und produzierte neben seinem schillernden visuellen Werk auch maßgebliche theoretische Abhandlungen wie »Über das Geistige in der Kunst«.

Für Kandinskys künstlerische Weiterentwicklung war Murnau am Staffelsee eine entscheidende Station. Dort kam es im Sommer 1908 für ihn und Münter zur bedeutungsvollen Zusammenarbeit mit Marianne von Werefkin und Alexej Jawlensky.

Im Sommer 1911 beschlossen Kandinsky und Marc eine Abspaltung von der »Neuen Künstlervereinigung München«. Insgeheim bereiteten sie für den kommenden Winter eine eigene Gegenausstellung zur Ausstellung der »Neuen Künstlervereinigung München« vor. Zusammen mit Franz Marc war er Mitbegründer der Redaktionsgemeinschaft »Der Blaue Reiter«, die am 18. Dezember 1911 ihre erste Ausstellung in München eröffnete. Am 18. Dezember 1911 wurde die erste Ausstellung der Redaktion »Der Blaue Reiter« in der »Modernen Galerie Thannhauser« in München eröffnet. »Der Blaue Reiter« ging aus der 1909 gegründeten »Neuen Künstlervereinigung München« hervor, in der er zeitweise Vorsitzender war.

Wassily Kandinsky

Kandinsky war nicht nur praktizierender Künstler, sondern auch Lehrer und Theoretiker, der sein Interesse an Musik, Theater, Lyrik, Philosophie, Ethnologie, Mythologie und Okkultem in seine Bilder einfließen ließ. In der Weimarer Republik war er als Lehrer am »Bauhaus« tätig.

In der theoretische Abhandlung »Über das Geistige in der Kunst« propagierte er u.a. die Verbindung zwischen Malerei, Musik und mystischen Erfahrungen und die Reinheit der Kunst, die sich vom materiellen Realismus weg hin zu einer vor allem durch Farbe kondensierten emotionalen Ausdrucksform bewegen sollte.


Im Laufe seiner Karriere veränderte Wassily Kandinsky seinen Stil – und damit den gesamten Verlauf der Kunstgeschichte. Von figürlicher und Landschaftsmalerei ausgehend, setzte er Farben und Formen zunehmend spirituell, emotional und rhythmisch ein und gilt heute als Maler des ersten rein abstrakten Kunstwerks. Zuerst dem Expressionismus zugewandt, änderte sich sein Stil im Laufe der Zeit hin zu abstrakten Gemälden. In diesen Jahren wurden geometrische Formen immer mehr zum Leitbild seines Schaffens.

Wassily Kandinsky starb am 13. Dezember 1944 in Neuilly-sur-Seine, Frankreich.

Literatur:

 Wassily
Kandinsky
von Hajo Düchting

Postkartenbuch Wassily Kandinsky
Postkartenbuch Wassily Kandinsky
von Wassily Kandinsky


Blog-Artikel:

Otto Dix 125. Geburtstag - Kulturwelt-Blog - die-kulturwelt.blogspot.de

Samstag, 3. Dezember 2016

Otto Dix 125. Geburtstag

Otto Dix


Otto Dix wurde vor 125 Jahren in Gera in Thüringen geboren. Dix war ein bedeutender deutscher Maler und Grafiker des 20. Jahrhunderts und einer der bekanntesten deutschen Künstler.

Otto Dix’ Werk ist von stilistischer Vielfalt geprägt, bleibt jedoch in seiner künstlerischen Grundhaltung dem Realismus verpflichtet. Am bekanntesten sind diejenigen seiner Gemälde, die der Neuen Sachlichkeit (Verismus) zugerechnet werden. Zu seiner Zeit als Bürgerschreck verschrien, gilt Dix heute mit seinen realistischen Arbeiten über Krieg, Großstadt und Prostitution als eine der faszinierendsten und schillerndsten Persönlichkeiten der Kunst der Moderne.

Dix gilt als exzellenter Zeichner und hinterließ mehr als 6.000 Zeichnungen und Skizzen. Die umfangreichsten Werksammlungen befinden sich im Kunstmuseum Stuttgart und im Museum Gunzenhauser in Chemnitz. Den weltweit größten Bestand an Arbeiten auf Papier besitzt die Galerie Albstadt.

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie


Er studierte an der Dresdner Kunstakademie, wo er später auch lehrte. Otto Dix prägte wie kaum ein anderer Maler das Gesicht der Weimarer Republik. Seine Bilder der Neuen Sachlichkeit wirken wie Ikonen einer so schillernden wie bedrückenden Zeit.

Die Nationalsozialisten diffamierten seine Kunst als „entartet“, und Dix verlor seine Professur an der Dresdner Akademie. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1946 ließ sich der Künstler am Bodensee nieder. Dort wandte der Maler sich unverfänglichen, z.T. christlichen Themen und der Landschaft zu. Nach 1945 setzte er seine Karriere trotz der vorherrschenden Abstraktion fort, erfuhr in beiden deutschen Staaten Anerkennung, ließ sich aber von keiner Strömung und Kulturpolitik vereinnahmen.

Nach 1945 blieb Dix ein Außenseiter in den sich auch künstlerisch mehr und mehr voneinander entfernenden deutschen Staaten: Er konnte sich weder mit dem Sozialistischen Realismus der DDR noch mit der abstrakten Nachkriegskunst der BRD identifizieren. Dennoch erfuhr er in beiden Staaten hohe Anerkennung und zahlreiche Ehrungen. Viele Arbeiten des Spätwerks sind von christlicher Thematik geprägt.

Dix malte das, was er sah. Maßstab der eigenen Arbeit war dabei nicht das explizit Hässliche oder das atemberaubend Schöne, sondern allein die Wirklichkeit: „Also ich bin eben ein Wirklichkeitsmensch. Alles muss ich sehen“. So zog Dix 1963 Bilanz. Seine Worte sind das Motto der Ausstellung. Das Zeppelin Museum zeigt den Besucherinnen und Besuchern alles: Alles sollen sie sehen!

Das Otto-Dix-Haus in Gera ist das Geburtshaus des Malers Otto Dix, es steht am Mohrenplatz 4. Das denkmalgeschützte Haus wurde 1991, zum 100. Geburtstag von Otto Dix, ein Kunstmuseum, das auf zwei Etagen ausstellt.

Mit über 400 Arbeiten verfügt die Friedrichshafener Kunstsammlung über eine der umfangreichsten Werkbestände von Otto Dix weltweit. Erstmals überhaupt zeigt das Zeppelin Museum in einer umfassenden Ausstellung seinen eindrucksvollen Werkbestand von Otto Dix. Mit über 400 Arbeiten zählt dieser zu den größten weltweit: 21 Gemälde, 110 Zeichnungen und 275 Grafiken aus allen Schaffensperioden.

Um den 125. Geburtstag des Malers und Grafikers Otto Dix zu begehen, gibt das Bundesfinanzministerium eine Sonderbriefmarke und eine 20-Euro-Gedenkmünze heraus. Otto Dix starb am 25. Juli 1969 in Singen am Hohentwiel.

Weblink:

Otto Dix – Alles muss ich sehen! - zeppelin-museum.de - www.zeppelin-museum.de

Literatur:

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie
von Olaf Peters

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
von Ingo F. Walther und Eva Karcher

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk

Otto Dix. Zum 100. Geburtstag, 1891-1991
von Wulf Herzogenrath