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Dienstag, 28. August 2018

»Die Dreigroschenoper« von Bertolt Brecht und Kurt Weill

Bertolt Brecht

Brechts bekanntestes Theaterstück »Die Dreigroschenoper« von Bertolt Brecht und Kurt Weill ist die Bearbeitung von John Gays »Beggar's Opera« (1728), aus der die Berabeitung der »Dreigroschenoper« entstand. Bertolt Brecht schuf zusammen mit dem Komponisten Kurt Weill (1900 - 1950) eine neue Form des Musiktheaters: »Die Dreigroschenoper«. Kurt Weill komponierte die Musik und verschmolz in den sparsam instrumentierten Songs wirkungsvoll Elemente des Jazz und der traditionellen Musik mit Foxtrott-, Shimmy- und Tangorhythmen. Mit dem Musical »Die Dreigroschenoper« feierte der Stückeschreiber Brecht 1928 Premiere im »Theater am Schiffbauerdamm« und seinen Durchbruch in der Theaterwelt.

„Weil diese Oper so prunkvoll gedacht war, wie nur Bettler sie erträumen, und weil sie doch so billig sein sollte, dass Bettler sie bezahlen können, heißt sie die Dreigroschenoper!" Dies schreibt Bertolt Brecht mit einer Selbstverständlichkeit, als wäre ihm, dem Textdichter, der klingelnde Titel »Dreigroschenoper« eingefallen. Dabei war es Lion Feuchtwanger, der bei einer Probe vorbeischaut und diesen Geistesblitz hat. Aber mit dem geistigen Eigentum nimmt es Brecht ohnehin nicht so genau.

Bertolt Brechts »Dreigroschenoper« ist das weltweit wohl populärste deutsche Theaterstück des Zwanzigsten Jahrhunderts. Schon nach seiner Uraufführung im Berlin des Jahres 1928 pfiffen die krisengebeutelten Berliner auf der Straße die Melodien von Kurt Weill, die »Moritat von Mackie Messer« oder das »Lied der Seeräuber Jenny«. Berühmt sind mittlerweile auch Mackies Abschiedsworte:


Das Theaterstück handelt vom Bettlerkönig Peachum, der mit seiner Bande von Bettlern London kontrolliert, eher er an den noch mächtigeren Gegenspieler Mackie Messer gerät, der ihm seine Tochter Jenny entführt und heiraten will.

Das Stück ist Gangster-Romantik und Gesellschaftskritik zugleich. Es geht auch um fundamentale Kapitalismuskritik: um die Ausbeutung des Menschen, um das Elend auf der Straße, um Menschen, die täglich um ihr Leben kämpfen müssen und dabei der Kriminalität von Gangstern ausgesetzt sind.

Brecht ging es in seinem Theaterstück »Die Dreigroschenoper« vor allem um Kapitalismuskritik.
„Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?" - Der »Dreigroschenoper« gelang es, die weltweiten sozialen und ökonomischen Zerfallsprozesse des Zwanzigsten Jahrhunderts exemplarisch und dabei bitterböse unterhaltsam in Szene zu setzen.

"Es muß etwas Neues geschehen", ruft Brechts Jonathan Peachum, Chef einer Bettlermafia, dem Publikum zu. Warum? Hier werden die Regeln des Marktes neu definiert, hier wird das Elend der Menschen zur Ware für wenige und das Verbrechen zum alternativen Geschäftsmodell erklärt.

Die beiden Kriminellen, Peachum und Mackie Messer, betreiben ihr Geschäft wie gewiefte Unternehmer. Peachum schickt sein Bettlerheer auf Beutezug und kassiert ab. Als Mackie mit seiner Tochter durchbrennt, verrät Peachum ihn an die Polizei. Doch Mackie nutzt seinen Charme bei den Frauen, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.


Er ist der neue Mensch, er bewegt sich in der Welt des wirtschaftlichen und moralischen Verfalls, wo jeder jeden ans Messer liefert, wie ein Fisch im Wasser. Die Krise ist seine eigentliche Heimat. Das Stück beruht auf der Vorstellung, daß der Bettler kein Bürger und der Bürger kein Bettler ist.

Das Theaterstück war mit 500 Aufführungen ein so großer Erfolg, daß Brecht gar fürchtete, der Erfolg des Musicals würde die ihm wichtige Kapitalismuskritik überlagern. Die »Dreigroschenoper« ist ein Kapitalismuskritik-Lehrstück. -
Diese Oper ist auch der Versuch, der Verdummung der Oper entgegenzuwirken.

Literatur:

Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?«
Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?
von Bertolt Brecht

Weblinks:

Bertolt Brecht-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de


Bertolt Brecht-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de



Blog-Artikel:

Bertolt Brecht 60. Todestag - Literatenwelt-Blog - Literatenwelt - literatenwelt.blogspot.com

Sonntag, 26. August 2018

Leonard Bernstein 100. Geburtstag

Leonard Bernstein

Leonard Bernstein wurde vor 100 Jahren am 25. August 1918 in Lawrence, Massachusetts geboren. Bernstein ist ein amerikanischer Dirigent, Pianist und Komponist, dem es gelang, die Grenzen zwischen E- und U-Musik, zwischen Kunst und Leben spielend zu überwinden. Er konbinierte europäische Musiktraditionen mit modernen amerikanischen Musiksstilen. Er gilt als eines der größten Musikgenies des 20. Jahrhunderts. Zu seinen Lebzeiten war er als Dirigent beliebter denn als Komponist.

Bernstein lernte bereits als Kind Klavier. Die Begeisterung für Musik begleitete Leonard Bernstein von klein auf – und übertrug sich später bei zahlreichen Auftritten nahtlos auf sein Publikum. Sein erstes öffentliches Konzert hatte Leonard 1934 als Pianist mit dem Boston Public School Symphony Orchestra und einem Klavierkonzert von Edward Grieg.

Mit 25 Jahren hatte Leonard Bernstein seinen ersten großen Auftritt: Als Dirigent des New York Philharmonic Orchestra sprang er kurzfristig für den erkrankten Bruno Walter ein 1943 wurde er Hilfskapellmeister der New Yorker Philharmoniker. Als er für den erkrankten Bruno Walter einsprang, wurde er buchstäblich über Nacht einer der führenden Dirigenten Amerikas.

Von 1958 bis 1969 leitete er als erster Musiker, der im Land geboren und ausgebildet wurde, die New Yorker Philharmoniker. Er komponierte in einer Vielzahl unterschiedlicher Gattungen und Stile. Es entstanden leidenschaftliche, deklamatorische Stücke ("Jeremiah-Symphonie", 1942), Broadway-Hits ("Westside Story", 1957), Filmmusiken ("On the Waterfront", 1954), Zwölftonmusik ("Symphonie Nr. 3", 1963), eine Messe, Lieder und Jazz.

Acht Jahre brauchte er für die Komposition seines größten Erfolges, des Broadway-Hits "Westside Story", das wohl bekannteste Musical von Leonard Bernstein, basiert frei auf der romantischen Tragödie "Romeo und Julia" von William Shakespeare. Es wurde allein am Broadway 732 mal aufgeführt.

Bernstein war ein Magier der Musik. Wenn er dirigierte, verwandelte sich der ganze Köper in Musik. Der psychisch labile Ausnahmekünstler – gleichzeitig ein barocker Bonvivant – erlebte Phasen von exzessiver Lebensgier, die sich mit Zeiten der Angst vor künstlerischem Versagen abwechselten.

Der weltgewandte Dirigent, Pianist und Komponist Leonard Bernstein starb am 14. Oktober 1990 in New York.

Biografien Literatur:

Leonard Bernstein: Magier der Musik. Die Biografie
Leonard Bernstein: Magier der Musik. Die Biografie
von Michael Horowitz

Leonard Bernstein: Der Charismatiker
Leonard Bernstein: Der Charismatiker
von Sven Oliver Müller



Dienstag, 7. August 2018

Bruce Dickinson 60. Geburtstag

Bruce Dickinson

Bruce Dickinson wurde vor 60 Jahren am 7. August 1958 in der Bergarbeiterstadt Worksop, Nottinghamshire, geboren. Bruce Dickinson ist ein britischer Rockmusiker und Sänger der Heavy-Metal-Band »Iron Maiden«. Dickinson ist seit über dreißig Jahren der Leadsänger von »Iron Maiden«, hat darüber hinaus auch eine erfolgreiche Karriere als Solokünstler und diverse andere Betätigungsfelder.

Das Multitalent ist außerdem Pilot - er fliegt die »Ed Force One«, die bandeigene 747 - Motivationsredner, Drehbuch- und Romanautor, Radiomoderator und war jahrelang erstklassiger Fechter auf Weltklasseniveau.

»Iron Maiden« sind mit über 90 Millionen verkauften Alben und über 2.000 Konzerten eine der erfolgreichsten Rockbands aller Zeiten. Bruce Dickinson ist darüber hinaus auch als Solokünstler regelmäßig in den Charts zu finden.



What Does This Button Do?
What Does This Button Do?: Die Autobiografie


Als sich 1981 »Iron Maiden« von dem bisherigen Sänger Paul Di’Anno trennte, wurde Dickinson bald als Nachfolger in Betracht gezogen. Nach längeren Verhandlungen nahm Dickinson schließlich das Angebot des Bassisten und Bandkopfes Steve Harris an und verließ dafür Samson. Nach einer kurzen Tournee durch Italien wurde das Album »The Number of the Beast« aufgenommen. Zunächst standen viele Iron-Maiden-Fans dem Wechsel skeptisch gegenüber, da sich Dickinsons melodische Stimme stark von der rauen, an Punk erinnernden Stimme Di’Annos unterschied.

Legendär sein Auftiritt 1984 in Sarajewo, wo er mit seiner Band unter Lebensgefahr ein Konzert gegeben hat, um den Menschen in der Stadt eine Freude zu machen.

Am 19. Juli 2011 bekam Dickinson von der »Queen Mary University« in London einen Ehrendoktor in Musik für besondere Verdienste im Musikbereich verliehen.

Bruce Dickinson hat ein abgeschlossenes Geschichtsstudium und war ein halbes Jahr in der Armee und lebt heute in London.


»Was blieb mir anderes übrig, als die Sache mit Tumor zu nehmen?«

Bruce Dickinson

Im Dezember 2014 wurde Zungenkrebs bei dem Sänger festgestellt, hierzu unterzog er sich einem siebenwöchigen Behandlungsprogramm. Am 15. Mai 2015 gab das Management von »Iron Maiden« bekannt, dass die Therapie erfolgreich abgeschlossen sei und die Band nun an der Fertigstellung des bereits aufgenommenen 16. Studioalbums arbeiten würde, dessen Veröffentlichung wegen der Krebserkrankung des Sängers verschoben worden war, so dass das Album auf jeden Fall noch 2015 erscheinen würde.

Im Januar 2018 hat seine Autobiografie »What Does This Button Do?« veröffentlicht. Seine Memoiren hat er handschriftlich selbst verfasst. Von seinen Fans wird er regelrecht verehrt. Jetzt erzählt er die besten Geschichten aus seinem abenteuerlichen Leben, darin schreibt er auch über seinen dramatischen Kampf gegen den Zungenkrebs, der ihm beinahe das Leben gekostet hätte.

Literatur:

What Does This Button Do?
What Does This Button Do?: Die Autobiografie
von Bruce Dickinson und Daniel Müller


Video:

Flight Of Icarus - Iron Maiden - 1983 - Dailymotion Video

Montag, 6. August 2018

Andy Warhol 90. Geburtstag

Andy Warhol

Andy Warhol wurde vor 90 Jahren am 6. August 1928 in Pittsburgh als jüngster Sohn einer armen Migrantenfamilie aus der heutigen Slowakei geboren.

Andy Warhol war ein bedeutender amerikanischer Werbegrafiker und Pop Art-Künstler des 20. Jahrhunderts.Er verband Kunst und Kommerz und propagierte Kunst als Massenware und bereitete Industriegüter wie Suppendosen künstlerisch auf.

Nach Abschluss des Studiums der Gebrauchsgrafik zog er Anfang der 50er Jahre nach New York. Seine Karriere begann bereits in den 1950er Jahren als Illustrator für Mode-, Hochglanz- und Lifestylemagazine und entwickelte sich rasant. 1952 hatte er seine erste wichtige Einzelausstellung und stellte 1956 im Museum of Modern Art in New York aus.

Andy Warhol
Obwohl Warhol als Werbegrafiker überaus erfolgreich war, wählte er dennoch bald den künstlerischen Weg und suchte neue Ideen für seine Bilder auf Leinwand und fixierte sich hierbei auf triviale Sujets: Hollywoodstars, Comic- und Cartoon-Motive.

Andy Warhol 2007. Posterkalender

Anfang der 1960er, machte er sich mit dem Siebdruck vertraut und fertigte Bilder, die er irgendwie als "glamourös" oder zumindest für interessant befand oder reflektierte in seinen Bildern und Objekten Konsum- und Supermarktartikel. Warhol spielte in seinen Bildern souverän mit dem Zeitgeist, er ironisierte Produktion und Konsum und den schnellen Verschleiß. Er fertigte grossformatige Portraits von populären und prominenten Zeitgenossen in grell-bunten Bildern mit umrahmten Linien.

Andy Warhol CD

Mit den fortschreitenden 70ern begann Warhol (in seinem Sinne) aus Kunst schließlich Kommerz zu produzieren: Er porträtierte wie am Fließband jeden, der ihm das entsprechende Honorar bezahlte. Er bemalte Fahrzeuge von Autofirmen wie BMW oder Mercedes Benz und war stets gern gesehener Gast in Video- und TV-Produktionen. Seine (meist prominenten und zahlungskräftigen) „Kunden” lichtete er in seinen Sessions (Sitzungen) mit der Polaroidkamera ab, die er anschließend zur Belichtung der Druckschablonen für seine Siebdrucke gab.

Zunehmend konzentrierte er sich überdies auf die Kolportage, machte unendliche Tonbandaufnahmen und lichtete hemmungs- und wahllos Stars und Sternchen der New Yorker Szene für seine Zeitschrift "Interview" ab. Gern und schonungslos kompromittierten er und seine Mitarbeiter ihre oft alkoholisierten oder drogenberauschten „Interviewpartner” mit den Artikeln und Fotografien ihrer Zeitschrift.

Seine New Yorker Factory war Experimentier-Ort für die Kunst-Avantgarde. In den 80 Jahren arbeitete Warhol mit befreundeten Künstlern, wie Keith Haring, Jean-Michel Basquiat oder Francesco Clemente zusammen. In dieser Phase entstanden einige gemeinsame Gemälde; jeder Künstler arbeitete hierbei in seiner eigenen Technik.

Der Exzentriker Warhol stilisierte sich selbst zur Sphinx und Ikone der New Yorker Kunstszene. Zusammen mit Roy Lichenstein und Claes Oldenburg bildete er das Dreigestirn der Pop art-Kunst.

Bekannt wurde Andy Warhol auch als Musiker der Unterground-Band »Velvet Underground«.

Andy Warhol starb am 22. Februar 1987 in New York überraschend unter bis heute ungeklärten Umständen.

  Andy Warhol-Bücher

Andy Warhol 1928 - 1987
Andy Warhol
1928-1987
Andy Warhol
Andy Warhol
Andy Warhol 1928 - 1987. Kunst als Kommerz
Andy Warhol
1928-1987
Bildbiografie Warhol
Bildbiografie
Warhol
Andy Warhol - Retrospektive
Andy Warhol -
Retrospektive

Weblinks:

Andy Warhol-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Andy Warhol-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Andy Warhol-Biografie - www.daskreativeuniversum.de>