Hinweis

Samstag, 28. März 2020

Die »Blaue Blume« der Rhön











Ganz am Westrand der Thüringischen Rhön liegt der 572 m hohe Arzberg bei Otzbach, 3 km von Bremen, zwischen dem Ulster- und dem Feldatal. Unterhalb des Gipfels befindet sich ein kleiner Ringwall aus der vorrömischen Eisenzeit.


Der Otzbach wurde auch als Holzbach oder Odesbach bezeichnet und ist der Ort, der unterlhlb des Arzberges liegt. Der Arzberg, 572 m hoch, ist Naturschutzgebiet, zum Teil Totalreservat. Der Berg ist eines von sechs Totelreservaten in der Rhön.

Der Berg verdankt seinen Namen - Arz = Erz - dem Abbau von Erzen in früheren Zeiten. Der als »Blauer Berg« bekannte Arzberg verdankt diese Bezeichnung dem vermehrten Vorkommen der Scilla (Scilla bifolia) oder auch Blaustern genannten Pflanze und steht unter Naturschutz.


Der „Blaue Berg

Alljährlich im Frühjahr färbt die Scilla-Blüte große Teile des vulkanischen Kegelberges Berges blau.
Zur Zeit der Blüte ist der Boden mit den blühenden Blausternen bedeckt.


Heinrich von Ofterdingen


Die blaue Blume wurde zum Inbegriff der romantischen Sehnsucht und als solche schwärmerisch verehrt oder als Weltfremdheit verworfen. Eine eingehendere Rezeption des Romans erfolgte erst im 20. Jahrhundert, vor allem im Zuge des Symbolismus.

Auf dem Arzberg sieht in der »Blauen Blume« nicht, wie einst der Dichter und Naturschwärmer Novalis (1772 - 1801) in seinem Roman »Heinrich von Ofterdingen« ein Symbol der romantischen Poesie, sondern -sehr viel nüchterner - einen Frühblüher aus der Familie der Hyazinthen-Gewächse.


In den letzten Märztagen lohnt sich eine Wanderung zum Arzberg in der thüringischen Rhön.
Eine Wanderung auf den vulkanischen Kegelberg und wieder zurück dauert etwa eine Stunde und ist ein wahres Naturerlebnis auf romantischen Spuren.


Literatur:

Heimat Rhön
Heimat Rhön
von Lothar Mayer


Heinrich von Ofterdingen
Die blaue Blume
von Novalis

Die blaue Blume
Die blaue Blume
von Penelope Fitzgerald



»Tizian: Liebe, Verlangen, Tod«-Ausstellung in der National Gallery in London

Die Tizian-Bilder "Diana und Kallisto" und "Venus und Adonis" in der National Gallery London

Die Ausstellung »Tizian: Liebe, Verlangen, Tod« (»Titian: Love, Desire, Death«) in der »National Gallery« in London versammelt in einer Ausstellung alle sechs "Poesie"-Gemälde von Tizian, die so zusammengestellt worden sind, wie der spanische Herrscher Phillip II. sie vor 450 Jahren in seinen Gemächern gesehen hatte.


Ovid
Der italienische Renaissance-Meister hatte die Serie spät in seinem Leben zwischen 1551 und 1562 für den Auftraggeber König Philipp II. von Spanien nach dessen Vorgaben gemalt. Basierend des Malers Eingebungen aus den »Metamorphosen« des römischen Dichters Ovid geht es um menschliche Leidenschaft, Irrationalität, Liebe und Tod.



All die schönen in alle Welt zerstreuten Grazien sind nach über 450 Jahren -so wie ursprünglich gehangen wieder in einem Raum versammelt.

"Ein Traum ist Wirklichkeit geworden", sagte Kurator Matthias Wivel zu der Zusammenführung der Gemälde.

Die Zusammenstellung wurde möglich, nachdem die private »Wallace Collection« in London erstmals in ihrer 119-jährigen Geschichte mit ihrer strikten Nicht-Ausleihpolitik brach und das Gemälde »Perseus und Andromeda« freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

Zu sehen sind ferner »Raub der Europa" (»Isabella Stewart Gardner Museum«, Boston), »Venus und Adonis« (Prado, Madrid), »Danae« (»Wellington Collection, Apsley House) sowie »Diana und Aktaion« und »Diana und Kallisto«, die gemeinsam der »National Gallery« und den »National Galleries of Scotland« gehören.

Die Geschichten von den Höhen und Tiefen menschlicher Emotionen, den Früchten und Gefahren von Liebe und Verlangen - Euphorie, Scham, Vergewaltigung, Verzweiflung und Terror - seien noch heute so relevant wie vor 500 Jahren, sagte Wivel. So wurde zum Beispiel Kallisto als "Vergewaltigungsopfer" von der Göttin Diana verstoßen.


Dem Besucher bietet sich ein bsonderes Kunsterlebnis: er sieht die Gemälde so wie der spanische Herrscher sie einst in seinen Gemächern aufhängen ließ und täglich vorfand, bevor sie später in alle Welt zerstreut wurden.

Nach Angaben von Galerie-Direktor Gabriele Finaldi wurden alle sechs Gemälde mit neuen geschnitzten Holzrahmen versehen, um ihre Zusammengehörigkeit zu betonen. Vorbild war der Rahmen eines der letzten Gemälde Tizians, die "Pietà" in der Accademia in Venedig. Die Ausstellung wird anschließend in Edinburgh, Madrid und Boston zu sehen sein, allerdings ohne das ausgeliehene Gemälde »Perseus und Andromeda«.



Die einzigartige kompositorische Ausstellung »Titian: Love, Desire, Death« (»Tizian: Liebe, Verlangen, Tod«) dauert von Montag 16. März) und läuft bis zum 14. Juni.

Donnerstag, 26. März 2020

»An die Freude« - Götterfunke Hoffnung


An vielen Orte in Deutschland, Italien und Europa erschallt in Zeiten der Corona-Krise aus den Fenstern und von den Balkonen die »Ode an die Freude« aus Beethovens 9. Sinfonie. Jeder kann mitmachen. Wer kein Instrument beherrscht, singt den Text .

Daheimbleiben ist in der Coronakrise das Gebot der Stunde. Das bedeutet viel Einsamkeit und wenig Kontakt zu Kultur. Eine Aktion änderte für ein paar Minuten: Auf vielen, auch bayerischen Balkonen erschallte Beethovens "Ode an die Freude".

Die »Ode an die Freude«, auch als »Freude schöner Götterfunken« bekannt, ist wohl eines der bekanntesten klassischen Musikstücke der Welt. Die Musik stammt aus der 9. Symphonie des weltberühmten Komponisten Ludwig van Beethoven und dient als Hymne der Europäischen Union.

»An die Freude« - eines der berühmtesten Gedichte von Friedrich Schiller - entstand im Sommer 1785 und wurde von Ludwig van Beethoven im 4. Satz seiner 9. Sinfonie vertont.

Mit hohem Pathos beschreibt diese Ode das klassische Ideal einer Gesellschaft gleichberechtigter Menschen, die durch das Band der Freude und der Freundschaft verbunden sind.



Video:

Gegen Corona-Frust: Ode an die Freude aus Halle - YouTube

Donnerstag, 19. März 2020

Friedrich Hölderlin 250. Geburtstag









Friedrich Hölderlin

Friedrich Hölderlin wurde am 20. März 1770 als Sohn eines Klosterpflegers und einer Pfarrerstochter in Lauffen am Neckar geboren. Friedrich Hölderlin war ein bedeutender Schriftsteller und Dichter der Klassik. Er gilt als ein von der schwäbischen Romantik geprägter Dichter.

Hölderlin gilt als einer der bedeutendsten Dichter deutscher Sprache, der Oden, Elegien und Hymnen veröffentlichte. Zu seinen Hauptwerken gehören der Roman »Hyperion« (1797-99) und das Drama »Empedokles« (1798).

Er studierte von 1788 bis 1793 Theologie im Tübinger Stift, wo er unter anderem auf den Philosophen Hegel traf. Hölderlin war mit Schelling und Hegel befreundet, erst Kantianer als Hörer Fichtes, dann Verkünder eines ästhetischen Pantheismus in seinem Roman »Hyperion«. Nach der Entlassung aus dem Tübinger Stift begann Hölderlins Flucht vor dem Pfarrerberuf.

Holderlinjahr 2020

1795 zog der nach Frankfurt am Main, um seine neue Hofmeisterstelle bei Susette Gontard, seiner »Diotima« anzutreten. Als Gontard von der Beziehung seiner Frau zum Erzieher des Sohnes erfuhr, musste Hölderlin 1798 seine Tätigkeit im Haus des Bankiers beenden.


Er zog zu seienem Freund Issak Sinclair nach Bad Homburg und begleitete ihn im Novmeber zum rastatter Kongreß. 1801 trat Hölerlin seine dritte Hofmeisterstelle bei der Familie Gonzenbach in Hauptwil bei St. Gallen an, die er jedoch schon bald wieder kündigte.

"Wir sind nichts. Was wir suchen ist alles."

Friedrich Hölderlin

Hölderlin sehnte sich nach einer Harmonie zwischen Mensch und Natur, wie er sie in einem idealisierten Bild des alten Griechenland erblickte und für die Zukunft wieder erhoffte.

Hölderlin gilt als sehr begabter Dichter. Seine feierlich-ernsten, manchmal schwermütigen Gedichte in altgriechischen Vers- und Strophenformen sind von einer hohen sprachlichen Schönheit.

1801 begab sich Hölderlin für drei Monate in die Schweiz nach Hauptwil und unterrichtet die jüngere Schwester vom Kaufmann Emanuel von Gonzenbach. Im folgenden Jahr begibt sich Hölderlin nach Bordeaux und arbeitet dort erneut als Hauslehrer, kehrt aber nach wenigen Monaten zurück ins Schwabenland.

1802 trifft er in Stuttgart ein, sein gesundheitlicher Zustand ist desolat, so dass ihn seine Freunde aufgrund seines verwirrten Zustandes kaum wiedererkennen. In dieser Zeit erhält Hölderlin die Nachricht vom Tod Susette Gontards und geht zurück nach Nürtingen zu seiner Mutter, arbeitet an der Übersetzung von Sophokles und Pindar.

1805 wurde mit seinen »Nachtgesängen« auch das berühmte kurze Gedicht »Hälfte des Lebens« veröffentlicht.

    Friedrich Hölderlin-Werke


Gedichte
Sämtliche
Gedichte und
Hyperion
Hyperion
Hyperion
Hyperion
Hyperion
Empedokles

Empedokles

Nach dem Tod seiner Geliebten Susette Gontard im Jahr 1802 verfiel er in Raserei und seine Stimmung trübte sich ein. Er raste vor Wut angesichts seiner Trauer und des Unverständnisses seiner Angehörigen. Tiefe Depressionen, Verbitterung und gelegentliche cholerische Wutanfälle wechselten bei ihm einander ab.

Friedrich Hölderlin wurde 1806 von Homburg in ein Klinikum nach Tübingen gebracht. Hölderlin galt ab diesen Zeitpunkt als wahnsinnig und kam ab 1807 zur Pflege bei der Tübinger Tischlerfamilie von Ernst Zimmer. In den letzten 36 Jahren lebte er in deren Haus in einer Teestube oberhalb des Neckartals, heute als Hölderlinturm bekannt.

Die ersten 36 Jahre seines Lebens hat der Dichter Friedrich Hölderlin in seiner Poesie und der Antike geschwelgt und die letzten 36 Jahre in dem Turm gelebt. Gegen seinen Willen war er im Alter von 36 Jahren wegen einer psychischen Erkrankung in die Klinik der Universitätsstadt eingewiesen worden. Nach mehrmonatiger Behandlung nahm die Turmbesitzerfamilie ihn zur Pflege auf - für den Rest seines Lebens.

Zu seinen Hauptwerken gehören der Roman »Hyperion« (1797-99) und das Drama »Empedokles« (1798). Er hat zudem zahlreiche Gedichte, Briefe und theoretische Schriften verfasst.

1805 wurde mit seinen »Nachtgesängen« auch das berühmte kurze Gedicht »Hälfte des Lebens«, eine dunkle Vorahnung, dessen, was auf ihn zukommen sollte, veröffentlicht.

Er verfasste zudem zahlreiche Gedichte, Briefe und theoretische Schriften. Zu seinen bekanntesten Gedichten gehören »Andenken«, »Hälfte des Lebens«.

Seit seinem 32. Lebensjahr lebte der gedankenvolle Dichter Hölderlin in geistiger Umnachtung und starb am 7. Juni 1843 in Tübingen.

Seine letzte Ruhestätte fand der Dichter auf auf dem Tübinger Stadtfriedhof.

Blog-Artikel:

Friedrich Hölderlin 250. Geburtstag - Gastbeitrag

Literatenwelt-Blog


Hölderlin



Hölderlin-Weblinks:

Friedrich Hölderlin-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Friedrich Hölderlin-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Weblinks:

Hölderlin-Museum - www.hoelderlinmuseum.de

Hölderlin-Biographie - www.grosse-lieratur.de

Hölderlin-Biografie - www.hoelderlin-friedrich.de


Friedrich Hölderlin-Blog:

Friedrich Hölderlin-Blog
- http://friedrich-holderlin.blogspot.de





Sonntag, 15. März 2020

»Hölderlin. Komm ins Offene Freund!« von Rüdiger Safranski

Friedrich Hölderlin

Noch immer ist Friedrich Hölderlin, dessen 250. Geburtstag am 20. März 2020 begangen wird, schwer zu vermitteln. Wer nicht an seinen Elegien das Feuer der Begeisterung fängt, wer nicht offen für "Göttliches" ist, dem wird wohl kaum eine Annäherung gelingen - wie auch sein jüngster Biograf im Vorwort festhält.

Dem ahnungslosen und böswilligen Rezensenten des "Spiegel" hat dieser Satz gereicht, um das ganze Buch abzulehnen. Nichtsdestotrotz ist Rüdiger Safranski wieder ein großer Wurf gelungen, der die Reihe seiner anderen populären Bildungsschriften erweitert - seien es die einzigartigen Biografien über E.T.A. Hoffmann, Schopenhauer, Heidegger, Nietzsche, Schiller und Goethe, oder thematische Abhandlungen über das Böse, die Wahrheit, die Zeit und die Romantik.

Holderlinjahr 2020

Safranski will keine Fach-Gelehrsamkeit ausbreiten, sondern Leser erreichen. Auch sein neues Hölderlin-Buch ist nicht für Germanisten geschrieben, nicht für "bloße Fachmenschen und Philister" (Nietzsche). Er schildert lebhaft und textorentiert (an der Werkausgabe von Michael Knaupp) die Entwicklung von Leben und schriftstellerischem Werk des sensiblen, empfindsamen und verletzlichen Dichters, den in seiner Genialität dasselbe Schicksal wie den Maler van Gogh und den Philosophen Nietzsche erreicht.

Im Tübinger Stift bildete Hölderlin mit Hegel und Schelling ein geistiges Trio, das die Parole "Reich Gottes" ausgab, bevor jeder seine eigenen Wege ging. In Jena waren ihm dann Schiller und Fichte Leitsterne. Die privaten Verwicklungen bis zum Zusammenbruch, vor allem die unerfüllt bleibende Liebesbeziehung zur Frankfurterin Susette Gontard, seiner "Diotima" im Hyperion-Roman, aber auch die auffallend enge Bindung zur Mutter, die aus ihm unbedingt einen Pfarrer machen wollte, werden einfühlsam geschildert.

Holderlinjahr 2020

Zum 250. Geburtstag Friedrich Hölderlins ist Rüdiger Safranskis neue Biografie »Hölderlin. Komm ins Offene Freund!« von Rüdiger Safranski über den großen unbekannten Dichter erschienen.

Friedrich Hölderlins Leben ist die Geschichte eines Einzelgängers, der keinen Halt im Leben fand, obwohl er hingebungsvoll liebte und geliebt wurde: Friedrich Hölderlin. Als Dichter, Übersetzer, Philosoph, Hauslehrer und Revolutionär lebte er in zerreißenden Spannungen, unter denen er schließlich zusammenbrach.

Erst das 20. Jahrhundert entdeckte seine tatsächliche Bedeutung, manche verklärten ihn sogar zu einem Mythos. Doch immer noch ist Friedrich Hölderlin der große Unbekannte unter den Klassikern der deutschen Literatur. Der 250. Geburtstag im März 2020 ist eine gute Gelegenheit, sich ihm und seinem Geheimnis zu nähern. Rüdiger Safranskis Biografie gelingt das auf bewundernswerte Weise.



Friedrich Hölderlin gehört zu den bedeutendsten deutschen Dichtern. Er hat neben dem "Hyperion" vor allem große Hymnen und Elegien geschaffen und eine außerordentliche poetische Strahlkraft entwickelt. Er wurde 1870 im schwäbischen Lauffen geboren und gelangte über die Klosterschulen Denkendorf und Maulbronn zum Studium an der Tübinger Universität ins Tübinger Stift. Dort war er mit Schelling und Hegel auf der gleichen Stube. Gemeinsam pflegten sie die philosophische Diskussion und teilten ihre Begeisterung über die Ideale der Französischen Revolution.

Eigentlich bestimmt zu einer theologischen Laufbahn, kämpfte er verzweifelt dagegen an und versuchte sich als Schriftsteller und in verschiedenen Anstellungen als Hauslehrer eine unabhängige berufliche Existenz zu schaffen. Der elf Jahre ältere Schiller hat Hölderlin gefördert.


Neue Hölderlin-Biografie:

Hölderlin. Komm ins Offene Freund!
Hölderlin. Komm ins Offene Freund! von Rüdiger Safranski

Hölderlin



Weblinks:

Friedrich Hölderlin-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Donnerstag, 12. März 2020

Leipziger Buchmesse öffnet nicht seine Tore

Leipziger Buchmesse

Die Leipziger Buchmesse ist eine Publikums- und Lesermesse ist die grösste Buchmesse der Welt. Sie ist die zentrale Messe für Publikumsverleger , welche den direkten Kontakt zum Publikum ermöglicht.

Die Buchmesse ist das Frühjahrsereignis der Buch- und Medienbranche für Leser, Autoren und Verlage. Sie sollte vom 12. bis 15. März ihre Tore öffnen. Die Stadt Leipzig und die Messeleitung hatten die Buchmesse vor einer Woche abgesagt.

In der langen Geschichte der Leipziger Messe ist es erst das fünfte Mal, daß diese Messe komplett abgesagt werden musste. Zweimal im Dreißigjährigen Krieg, dann im Jahr 1813 kurz vor der Völkerschlacht, zuletzt im April 1945 kurz vor Kriegsende und nun durch den weltweit grassierenden Corona-Virus.

Die Leipziger Buchmesse ist nicht die einzige Messe, die abgesagt wurde. Die »London Book« und die Pariser »Livre« wurden ebenfalls abgesagt wie auch die Literaturlesung »Leipzig liest!« - der eigentliche Markenkern der Buchmesse.

Leidtragende der Absage sind die vielen kleinen Buchverlage, für welche die Buchmmesse stets ein Schaufenster in die Welt war. Nun gilt es für die Verlage, andere Wege zu finden, um neue Bücher zum Leser zu bringen. In Berlin findet eine kleine Ausweichmesse für Bücher statt.

An die Stelle der Debatte, welche die Messe bewegte, tritt nun das Schweigen. Die Debatte findet in den sozialen Medien im Internet statt.

Dienstag, 10. März 2020

Max von Sydow gestorben

Schauspieler Max von Sydow 2012 in Berlin

Max von Sydow, 1929 im schwedischen Lund als Carl Adolph von Sydow geboren, galt als charismatischer Darsteller mit „zwingender Präsenz“. Den Durchbruch schaffte er in Filmen seines Landsmannes Ingmar Bergman. Zuletzt hatte er 2016 eine Rolle im Fantasy-Epos »Game of Thrones« – dazwischen lagen sechs Jahrzehnte internationale Karriere.

Max von Sydow war ein ebenso vielfältiger wie wandlungsfähiger Schauspieler. Der Mime hatte keine künstlerischen Berührungsängste, er spielte Edelleute, Eroberer und Ritter, Bösewichter und Priester.

»Es ist langweilig, immer die gleichen Rollen zu spielen.«

„Max von Sydow war ein Schauspieler mit einer besonderen Ausstrahlung. Die großen, komplizierten Charakterrollen spielte er mit untrüglichem Gefühl, Kraft und Autorität“, würdigte ihn das Königliche Dramatische Theater in Stockholm. Mit ihm sei ein „unvergesslicher Schauspieler“ und „Gigant“ gestorben, so das Theater.
Rollen-Auswahl aus sieben Jahrzehnten

Mit Ingmar Bergman drehte er 13 Filme, als Durchbruch gilt »Das siebente Siegel« von 1957. Ab Mitte der 1960er spielte er in Hollywood, das ihn vorzugswise als Bösewicht besetzt hat. 1981 war er der Bösewicht im Bond-Film »Sag niemals nie«. Mit dem deutschen Regisseur Wim Wenders drehte Max von Sydow 1990 das Roadmovie »Bis ans Ende der Welt«.

Für die Rolle als armer, ausgebeuteter Bauer im Bille-August-Film »Pelle, der Eroberer« bekam er 1987 eine Oscar-Nominierung. 2012 noch einmal, für eine Nebenrolle in der Literaturverfilmung »Extrem laut und unglaublich nah« – bekommen hat er den Oscar nicht.

Samstag, 7. März 2020

Gemäldegalerie Alte Meister in neuem Glanz














Die Gemäldegalerie im Dresdner Zwinger erstrahlt nach der Sanierung im neuen Glanz und zeigt die Alten Meister im neuen Licht.


Zur Wiedereröffnung des Semperhauses am Zwinger präsentiert die Staatliche Kunstsammlung Dresden erstmals die Werke der Gemäldegalerie Alte Meister und die Skulpturensammlung bis 1800 in einer gemeinsamen Dauerausstellung. Sieben Jahre lang wurde die Gemäldegalerie saniert. Erste Eindrücke gibt es zur kostenfreien Abendöffnung am Freitag von 22 bis 2 Uhr. Am Wochenende öffnen die Türen für alle Kunstbegeisterten von 10 bis 18 Uhr. Hier ist der Einlass nur mit limitierten Zeitkarten möglich.




Nach siebenjähriger Teilschließung erstrahlt das berühmte Museumsgebäude aus dem 19. Jahrhundert in neuem Glanz und öffnet mit einer Festwoche ab 29. Februar 2020 die Pforten.



Raffaels berühmte "Sixtinische Madonna" steht im Mittelpunkt der Ausstellung. Eine Reise durch die europäische Kunstgeschichte, unterteilt nach geografischen Schulen und Epochen, ist das Konzept der Ausstellung. Meisterwerke wie Giorgiones "Schlummernde Venus", Rembrandts "Ganymed" oder Bellottos Dresdner Veduten werden als Schlüsselwerke eindrucksvoll an den rötlich farbenen Wänden in Szene gesetzt.


Neu gestaltet im Kunstmuseum wurde zudem die Integration der Skulpturensammlung. Die bedeutende Dresdner Antikensammlung wechselt nach zehn Jahren im Schaudepot des Albertinum nun in den Semperbau. Sie findet ihr neues Zuhause in der Antikenhalle. Plastiken und Skulpturen aus Renaissance und Barock sind im Skulpturengang im ersten Obergeschoss neu installiert. Kleinbronzen, Büsten und Marmorwerke stehen im direkten Austausch zu ausgewählten Gemälden. Im Deutschen Pavillon im Erdgeschoss ist eine Auswahl an Mengs‘schen Abgüssen zu sehen.


Weblinks:

Gemäldegalerie Alte Meister - Staatlichen Kunstsammlungen -
Gemäldegalerie Staatliches Kunstmuseum Dresden - gemaeldegalerie.skd.museum

Eröffnungswochenende in der Gemäldegalerie: Alte Meister in neuem Glanz - www.mdr.de



Blog-Artikel:

Gemäldegalerie Alte Meister in neuem Glanz - Gastbeitrag

Museumswelt-Blog






Mittwoch, 4. März 2020

Kleist-Gesellschaft vor hundert Jahren gegründet

Heinrich von Kleist

Vor hundert Jahren wurde die Kleist-Gesellschaft am 4. März 1920 gegründet. Berühmte Persönlichkeiten wie Gerhart Hauptmann setzten sich für die Verbreitung der Schriften von Heinrich von Kleist (1777-1811) als "Ideenträger reinen Menschentums" ein und gründeten die Kleist-Gesellschaft. Nach 1945 bestand diese Gesellschaft zunächst nicht weiter, erst 1960 kam es in Berlin zur Neugründung, diesmal unter der Bezeichnung »Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft«.


Die Kleist-Gesellschaft ist eine internationale, literarisch-wissenschaftliche Vereinigung. Ihre Aufgabe besteht darin, "das Werk und das Leben Kleists durch wissenschaftliche Tagungen und Veröffentlichungen zu erschließen und die in der Gegenwart fortwirkenden Einflüssse seiner Dichtung durch künstlerische, insbesondere literarische Veranstaltungen für eine breitere Öffentlichkeit zu fördern".Der Dramatiker und Journalist Heinrich von Kleist war eine der größten Begabungen der deutschen Literatur.

Der vielseitig begabte Dramatiker, Dichter und Journalist Kleist beherrschte mehrere Literaturgattungen und gilt als einer der grössten deutschen Dramatiker und steht mit seinem Schaffen in eigenem Rang zwischen der Klassik und der Romantik. Kleist bewegte sich in romantischen Dichterkreisen, seine bis heute modern wirkenden Dramen und Erzählungen entziehen sich allerdings schematischen Stil- und Epochenzuordnungen.

Gastbeitrag:

Kleist-Gesellschaft vor hundert Jahren gegründet - Heinrich Kleist-Blog

Leipziger Buchmesse abgesagt

Leipziger Buchmesse

Knapp 190 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus sind derzeit in Deutschland nachgewiesen - 13 Bundesländer sind betroffen. Die Stadt Leipzig und die Messeleitung sagten nun die Buchmesse ab.

Die Leipziger Buchmesse ist das Frühjahrsereignis der Buch- und Medienbranche für Leser, Autoren und Verlage. Sie sollte vom 12. bis 15. März ihre Tore öffnen. Doch nun entschieden die Messeleitung und Stadt Leipzig, die Messe abzusagen, um einer Ausbreitung des Coronavirus präventiv entgegenzuwirken.

Für die Buchbranche ist die Absage ein harter Schlag. Mehr als 2500 Aussteller aus 51 Ländern waren angekündigt. Von deren Seite hatte es zuvor so gut wie keine Absagen gegeben. Im Rahmen des begleitenden Lesefestivals "Leipzig liest" hatten 3700 Veranstaltungen an 500 Leseorten auf dem Programm gestanden.

Eigentlich müssen alle Veranstaltungen über 1.000 Besucher abgesagt werden, denn die Gesundheit des Volkes hat Vorrang.