Klemens Wenzel von Metternich kam vor 250 Jahren am 15. Mai 1773 als erster Sohn des Staatsministers Franz Georg Karl Graf Metternich in Koblenz zur Welt. Klemens Wenzel von Metternich entstammte einem alten Adelsgeschlecht, das eng mit den Kurfürsten von Mainz und Trier verwandt war.
Nach Abschluss der Diplomatenakademie in Straßburg trat er in den österreichischen Staatsdienst und wurde daraufhin als österreichischer Gesandter in das Königreich Sachsen geschickt. Zwei Jahre später (1803) kam er nach Berlin, wo es ihm gelang, eine Allianz gegen Napoleon zu schmieden, die allerdings nach der Schlacht von Austerlitz, die für Österreich verloren ging, keinerlei Bedeutung mehr hatte.
Metternich konzentrierte unglaublich viel Macht auf seine Person und prägte den europäischen Kontinent für drei Jahrzehnte. Es gelang ihm durch Strategie und Taktik dem durch Napoleon geschlagenen und territorial beschnittenen Österreich nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft nicht nur den Status einer Großmacht zurückzugeben, sondern diese Großmacht zum zentralen Faktor beim Aufbau einer neuen europäischen Ordnung zu machen.
Obwohl in seinem Denken für Demokratie und Freiheitsrechte kein Platz war und er derartige Bestrebungen massiv unterdrückte, war er gleichzeitig ein überzeugter Anhänger des österreichischen Staatsgedankens und wurde somit ein natürlicher Feind der deutsch-nationalen Studentenverbindungen (Burschenschaften).
Sein Ziel war die Neuordnung Europas und er wollte, dass keine Macht zu stark werden sollte. Deshalb behandelte er Frankreich milde.
Seit 1813 stieg er zu einem der wichtigsten Staatsmänner in Europa auf und spielte vor allem auf dem Wiener Kongress eine wichtige Rolle. Gleichzeitig war er prägend für die Zeit nach dem Wiener Kongress.
Nach der Niederlage Österreichs gegen Napoleon wurde er Außenminister. Er war sich sicher, dass Napoleon irgendwann scheitern würde. 1813 wurde er von Franz I. von Österreich zum Fürsten ernannt. Russland, Preußen, Österreich und Großbritannien erneuerten 1815 ihr Bündnis, um weitere Konflikte zu vermeiden. Metternich strebte ein "Konzert der Mächte" an, durch das nie wieder ein Herrscher wie Napoleon an die Macht kommen sollte. Er wollte das europäische Gleichgewicht wahren. Das Gleichgewichtsdenken siegte.
Innenpolitisch kämpfte Metternich gegen alle Bestrebungen der Liberalen, die bestehenden Verhältnisse zu ändern. Dies war auch der wichtigste Punkt seiner Idee, das man auch als "Metternichsches System" oder "System Metternich" bezeichnet. Konkret bedeutet dies, dass er seine Polizei dafür einsetzte, die Opposition zu bespitzeln und gegen sie vorzugehen. Dies tat er nicht nur in Österreich, sondern auch im restlichen Deutschen Bund.
So war er auch an den 1819 erlassenen Karlsbader Beschlüssen, die die freiheitlichen Bestrebungen vieler Menschen eindämmen sollten, maßgeblich beteiligt. Auch bei der Wiener Ministerialkonferenz 1819, die die Wiener Schlussakte festlegte, hatte er wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse.
Die Hoffnung vieler, dass mit den Befreiungskriegen die Zensur fortfiele, trog. Das
Metternich-System verpflichtete die deutschen Fürsten zu strengen Zensurmaßnahmen in
ihren jeweiligen Herrschaftsgebieten, um die Ruhe Deutschlands zu erhalten, wie es in den
„Geheimen Wiener Beschlüssen“ von 1834 hieß. 1835 erfolgte ein Bundesbeschluss, der das
Verbot der Schriften von Heinrich Heine, Carl Gutzkow, Heinrich Laube, Ludolph Wienbarg,
Hoffmann von Fallersleben, Theodor Mundt und anderer Autoren des Jungen Deutschland
damit begründete, dass sie „die christliche Religion in frechster Weise angreifen, die
bestehenden sozialen Verhältnisse herabwürdigen und alle Zucht und Sittlichkeit zerstören“
und damit „die Grundpfeiler aller gesetzlichen Ordnung untergraben.“ Gedichte von
Ferdinand Freiligrath wurden mit der Begründung verboten, der Dichter habe mit seinen
„falschen Freiheitsideen“ gegen die „bestehende sociale und politische Ordnung in
aufregender Weise das Wort geredet“.
Während der Metternich-Herrschaft konnte in Deutschland jedoch trotz aller
Zensurmaßnahmen nahezu jedes, auch das in den Augen der Zensoren verwerflichste Buch
erscheinen, weil in den vielen deutschen Staaten unterschiedliche Zensurregelungen galten.
Was etwa in Bayern nicht verlegt werden konnte, das erschien in Sachsen; was in Hamburg
der Zensur zum Opfer fallen würde, das kam in Altona heraus. Auch führten Verleger,
Buchhändler und Drucker die Zensurbehörden in die Irre, indem sie falsche Verlagsangaben
oder Druckorte nannten oder überhaupt ins Ausland auswichen. Heinrich Heine, Georg
Büchner und Ludwig Börne, um nur einige zu nennen, entschieden sich für die Emigration,
um der Verfolgung durch Zensurbehörden zu entgehen.
Am Ende war Fürst Metternich einer der unbeliebtesten Männer Europas. 1848 stand er für alles, was den Liberalen und Demokraten verhasst war.
Metternich wurde während der Märzrevolution im März 1848 aus Wien verjagt.
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