Samstag, 14. September 2024
Die italienische Renaissance (E)
Giorgio Vasari, der Begründer der Kunstgeschichte, prägte um 1550 den Begriff »Renaissance«, Wiedergeburt, und benannte damit eine Kunstepoche, deren Anfänge im Italien des mittleren 14. Jahrhunderts liegen.
Gemeint war die »Wiedergeburt« der antiken Kunst. In Ablehnung der vorherrschenden Gotik verstand sich die Renaissance-Kunst nicht als Kopie des klassischen Altertums, sondern orientierte sich am Geist und Schönheitsideal der griechisch-römischen Antike. Man versuchte, eine umfassende Harmonie zwischen Göttlichkeit und Menschsein im Diesseits herzustellen. Vor allem der Mensch gewann einen neuen Stellenwert innerhalb der Schöpfung und wurde allein darstellungswürdig.
Die Epoche der Renaissance, die sich auf den antiken Geist zurück besann, stellte den Menschen als Individuum in den Mittelpunkt – die mystisch-geistig orientierte Formensprache des Mittelalters wurde abgelöst von einem weltlichen, mathematisch-wissenschaftlichen Ordnungsprinzip. Die Studien antiker Vorbilder warf die Frage nach dem Wesen der Schönheit auf, die man in der Darstellung des menschlichen Körpers mit idealen Maßen und Proportionen verwirklicht sah. Diese wissenschaftliche Erfassung des Menschen fand seinen Niederschlag in Albrecht Dürers theoretischer Schrift „Vier Bücher von menschlicher Proportion“.
Der Blick des Künstlers galt der Individualität und Anatomie, der perspektivischen Konstruktion des Bildraumes ebenso wie dem Naturstudium. Mit Raffael und Michelangelo erlangte die italienische Renaissance ihren Höhepunkt. Baukunst, Malerei und Skulptur vereinten sich in der kurzen Phase von etwa 1490 bis 1520 zu einer souverän wirkenden Gesamtkraft.
Weblink:
Renaissance und Barock – Ordnung und Bewegtheit - www.wissen.de
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