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Sonntag, 16. Mai 2021

75 Jahre DEFA



Vor 75 Jahren, am 17. Mai 1946, wurde die Deutsche Film AG (DEFA) in Potsdam-Babelsberg gegründet. Am 17. Mai 1946 wurde in Potsdam-Babelsberg auf dem Gelände der Althoff-Ateliers die Deutsche Film-AG (DEFA) i.Gr. in einer konstituierenden Sitzung gegründet. Der Vorschlag zur Kurzform DEFA stammte von Adolf Fischer, das Logo wurde von Hans Klering entworfen.

Die DEFA glänzte durch ihr umfangreiches Filmwerk. In den 46 Jahren ihres Bestehens entstanden etwa 700 Spielfilme, rund 2.500 Dokumentar- und Kurzfilme und 950 Animationsfilme. Ob Komödie oder Drama, ob Propagandafilm oder Verbotsfilm, ob Durchschnittsware oder Meisterwerk - wer sich ein Bild vom Leben in der DDR mit all seinen Schattierungen machen möchte, der kommt an der DEFA nicht vorbei.

In der DDR unterstand die Filmproduktion der Kontrolle des Staates und war dessen politischem Programm verpflichtet. Eine wachsende Anzahl von DEFA-Filmleuten teilte die antifaschistische Position der Staatsführung ebenso wie deren sozialistische Ideen. Aufgefordert, Stoffe zu aktuellen politischen Themen zu entwickeln, um in eine öffentliche Diskussion einzutreten, machten sie sich an die Arbeit und waren bemüht, die papiernen Thesen mit Leben zu erfüllen. So war die Wirklichkeit Ausgangs- und Endpunkt für viele Spielfilme, die vor allem um Probleme des sozialistischen Aufbaus und die Auseinandersetzung mit dem ideologischen Gegner im Westen kreisten. DEFA-Filme wollten aufklären und den Zuschauern Orientierung bieten – im Jahrzehnt durchlässiger innerdeutscher Grenzen auch ein Versuch, die massenhafte Abwanderung in den Westen aufzuhalten.

Welches Bild geben die DEFA-Filme aus den Jahren zwischen DDR-Gründung und Mauerbau vom Leben in der jungen DDR? Wie spiegelt sich der konfliktreiche sozialistische Aufbau, dieses Gesellschaftsexperiment, in Kinogeschichten wider? Wie viel Wahrhaftigkeit verbirgt sich hinter den reichlich vorhandenen und scheinbar unvermeidlichen propagandistischen Attitüden? Was können uns Filme, die immer auch Zeitdokumente sind, vom Leben der Eltern und Großeltern im Osten Deutschlands zeigen? Die Ausstellung Auf diese Fragen gibt die Ausstellung keine fertigen Antworten, sondern präsentiert statt dessen ein multimediales Bilderbuch mit Dokumenten aus einer Zeit, die späteren Generationen eher grau, entbehrungsreich und durch permanent anwesende Propaganda im besten Falle skurril erscheint.

Das Filmerbe der DEFA wird seit 1998 durch die von der Bundesregierung errichtete DEFA-Stiftung bewahrt und gepflegt. Seit 2019 ist das Filmerbe der DEFA auf der Archivplattform PROGRESS zugänglich und lizenzierbar.

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