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Samstag, 29. Juni 2024

Onsernonetal - eines der wildesten Täler der Südschweiz


Das Onsernonetal ist eines der faszinierendsten und wildesten Täler der Südschweiz. Urwaldähnliche Wälder überdecken die steilen Hügel, auf deren Anhöhen sonnenverwöhnte Dörfer thronen.

Bis auf 900 Höhenmeter gedeihen Palmen, Reben, Mimosen, Feigenkakteen und Edelkastanien. Das milde Klima, die Ruhe und urtümliche Natur haben schon Künstler und Intellektuelle wie Max Ernst, Kurt Tucholsky und Max Frisch angezogen.

Dort wo die afrikanische Kontinentalplatte auf die europäische stößt, liegt der "wilde Süden" der Schweiz. Westlich von Locarno gelegen, gilt das Onsernonetal als Favorit für einen Tessiner Nationalpark.

«Ausserhalb von allem»: Treffender hätte Schriftsteller Max Frisch das Onsernonetal nicht beschreiben können. Auf einsamen Wegen durch dichte Wälder kommt der Wanderer zur inneren Einkehr, während das Rauschen der Bäche sein ständiger Begleiter ist.

Weblink:

Onsernone (TI): Die Stille des Onsernonetals geniessen - www.schweizerfamilie.ch

Český Krumlov - romantische Stadt an der Moldau










Die Stadt Český Krumlov liegt an beiden Ufern der Moldau, die an dieser Stelle eine Flussschleife bildet, von der sich die Ortsbezeichnung „krumme Au“ ableitet, auf einer Höhe von 509 m über dem Meeresspiegel, etwa 58 km nördlich der österreichischen Stadt Linz. An dem Schleifenbogen liegt die Altstadt und auf dem Felsen thronend gegenüber das Schloß.

Das historische Stadtzentrum ist seit 1992 Weltkulturerbe.Die Innenstadt befindet sich rechtsseitig des Flusses in der Flussschleife; nördlich davon liegen linksseitig der Moldau auf dem Sporn zwischen der Moldau und ihrem Zufluss Polečnice (Blätterbach) das Schloss.



Nur wenige Städte auf der Welt haben sich wie Böhmisch Krumau ihren mittelalterlichen Renaissance-Charme bewahrt.


Das Städtchen, über dem die prächtige Burg thront, hütet bis heute zahlreiche uralte Geheimnisse und an jeder Ecke sind stumme Zeugen ruhmreicher Ereignisse zu sehen. Dazu gehören auch die Abenteuer des mächtigsten böhmischen Adelsgeschlechts, der Herren von Rosenberg, die wegen ihres schönen Wappens, auf dem eine fünfblättrige Rose dargestellt ist, auffallen. Dreihundert Jahre residierte dieses Adelsgeschlecht auf der Burg in Böhmisch Krumau und machte aus ihr einen prächtigen Renaissance-Herrschaftssitz, der der Prager Burg in nichts nachstand.

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören Schloss Český Krumlov, die St. Veri-Kirche, das Minoriten- und Klarissenkloster, das Rathaus und die Mantelbrücke.

Das Schloss Český Krumlov ist nach der Prager Burg der zweitgrößte historische Bau in Tschechien und umfasst eine Gesamtfläche von zehn Hektar.

Die Sankt-Veit-Kirche von 1309 wurde 1407 bis 1439 umgebaut. Der Chor wurde vor 1500 von der Bauhütte des Hans Gezinger errichtet, die seit 1497 in Krumau tätig war. Der Hauptaltar wurde 1673–1683 neu geschaffen und die Kirche 1725–1726 barockisiert. In der Kirche befand sich die Plastik der „Krumauer Madonna“, die um 1390 geschaffen wurde und die sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet.

Das Minoriten- und Klarissenkloster mit der Kirche Corpus Christi und Mariä Schmerzen wurde im 14. Jahrhundert errichtet und 1649–1681 barock umgestaltet.

Das Rathaus entstand um 1580 durch die Verbindung zweier älterer Häuser.

Die Mariensäule auf dem Marktplatz wurde 1716 errichtet.

Die Mantelbrücke wurde 1767 als ein dreigeschossiger Verbindungsgang zwischen Residenz, Garten und Theater geschaffen.

Die mittelalterliche Stadt bietet eine Zeitreise in die Vergangenheit. Die in uralten Kellergewölben untergebrachten Kneipen erinnern ebenfalls an das raue Mittelalter und ermöglichen so eine Zeitreise in die Vergangenheit.

Weblink:

https://czechtourism.com/tourists/stories/cesky-krumlov/?lang=de-DE Ein unendliches Märchen

Das Forscherleben des Thaddäus Haenke

Thaddäus Haenke

Zur Zeit der Französischen Revolution machte sich der österreichische Natur-Forscher Thaddäus Haenke auf den Weg nach Südamerika. Im Auftrag der Spanischen Krone soll er die Tier- und Pflanzenwelt der unbekannten Landschaft am Rande der Anden erforschen.

Was Haenke fand, waren Mineralien und Steine, die die Welt verändern sollten - in der Chilenischen Wüste stieß der böhmische Universalgelehrte auf Salpeter, das weiße Gold.

Das Forscherleben des Thaddäus Haenke begann mit Pannen: Im Jahr 1789 verpasste er in Spanien jenes Schiff, das ihn zu einer Südsee-Expedition mitnehmen sollte. Später erleidet er an der argentinischen Küste Schiffbruch und versäumt erneut sein Forschungsschiff. Um es noch einzuholen, musste er zu Pferd das damals den Europäern nahezu unbekannte Südamerika bis zur Küste Chiles durchqueren. Haenke entdeckte auf dieser Reise ungeheure Bodenschätze. Sein Interesse galt aber nicht nur der Natur, sondern auch den Menschen: Im heutigen Bolivien führte er die erste allgemeine Pockenschutzimpfung durch und setzte sich für die medizinische Versorgung der unterdrückten Indios ein. Die spanische Obrigkeit beobachtete den Fremden und seine offensichtlich revolutionären Ansichten mit Misstrauen.

Thaddäus Haenke gilt heute als der Entdecker der riesigen Salpeterlager in der Atacama. Im Jahre 1816 starb er im Alter von 54 Jahren unter ungeklärten Umständen. Wurde er vergiftet? Hatte er heimlich die aufständischen Indios gegen die spanische Krone mit Schießpulver versorgt?

Doku:

Durch die Atacama

Donnerstag, 27. Juni 2024

Giorgio Vasari 450. Todestag

Giorgio Vasari

Giorgio Vasari starb am 27. Juni 1574 in Florenz. Vasari war ein italienischer Architekt, Hofmaler der Medici und Biograf italienischer Künstler, darunter Leonardo da Vinci, Raffael und Michelangelo.

Schon als junger Mann zeichnete er bedeutende Werke für die eigene Arbeit als Maler ab und sammelte später auf vielen Reisen durch Italien weitere Daten und Skizzen.

Mit dem republikanischen Umsturz von 1527 floh Vasari aus Florenz in seine Heimatstadt Arezzo, wo er erste Aufträge erhielt. 1530 war er erstmals in Rom, ab 1531 arbeitete er wieder im Auftrag der Medici.

Er gilt durch seine Schriften über das Leben und Werk zeitgenössischer Meister als einer der ersten Kunsthistoriker. Sein Hauptwerk sind die Leben der hervorragendsten Künstler - kurz: »Vite« - erstmals erschienen 1550 und im Laufe der Jahre erweitert. Sie sind ein unentbehrliches Quellenwerk gerade für die Kunst der Renaissance.

Vasari lässt den Betrachter eintauchen in die Welt der Renaissance. 1550 veröffentlichte er in Florenz sein berühmtes Werk »Lebensbeschreibungen der herausragenden Architekten, Maler und Bildhauer Italiens«.

Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
Die Kunst der italienischen Renaissance:
Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung


Vasaris künstlerisches Schaffen liegt in der Zeit der Hochrenaissance, Kennzeichnend sind Vasaris Nähe zur Antike und seine lebenslange Verbundenheit zu den Idealen der Renaissance.


Georgio Vasari ist der Architekt des »Palazzo degli Uffizi«, ein seit 1560 für die florentinische Stadtverwaltung erbauter Palast, der heute eine der berühmtesten Kunstsammlungen mit Werken der Malerei und Plastik, besonders der florentinischen Renaissance, birgt.

Giorgio Vasari war der Erste, der den Ruhm der Renaissance-Künstler aus Florenz verbreitete. Geboren wurde der Univeralkünslter Vasari am 30. Juli 1511 in Arezzo.

Literatur:

Giorgio Vasari: Der Erfinder der Renaissance
Giorgio Vasari: Der Erfinder der Renaissance
von Gerd Blum

Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
von Rolf Toman


Samstag, 22. Juni 2024

Umeå Europäische Kulturhauptstadt 2014

Umeå ist die Europäische Kulturhauptstadt 2014

Umeå, die Stadt an der schwedischen Nordküste, die auch das „Tor nach Lappland“ genannt wird, ist war im Jahr 2014 Europäische Kulturhauptstadt. Umeå liegt ca. 600 km nördlich von Stockholm umweit des Polarkreises am Bottnischen Meerbusens, der Schweden von Finnland trennt. Zusammen mit der lettischen Hauptstadt Riga ist Umeå die Europäische Kulturhauptstadt 2014. Umeå ist nicht nur die Europäische Kulturhauptstadt 2014, sondern kann sich mit Stolz die nördlichste Kulturhauptstadt Europas nennen.

Umeå erhielt 1588 Stadtrechte, die Gründung der Stadt nahe der Kirche von Umeå und des dazugehörigen Handelsplatzes misslang jedoch. 1622 wurde ein erneuter Versuch gemacht, aber erst um 1640 begann sich die Stadt zu entwickeln. Umeå wurde Residenzstadt der Provinz Västerbotten.

Die moderne Stadt im hohen Norden Europas hat sich für 2014 Einiges an Veranstaltungen vorgenommen. Umeå wird Einzigartiges aus Nordschweden nach dem Laufe des Kalenders präsentieren und dabei auch zeigen, was man mit anderen Regionen Europas gemeinsam hat. Umeå wird auch die Stadt der Birken genannt, seit nach einem verheerenden Feuer im Jahr 1888 ca. 3000 Birken im Stadtgebiet gepflanzt wurden. Sie ist nach Luleå Schwedens nördlichste Universitätsstadt mit zwei Universitäten und insgesamt ca. 37.000 Studenten.

Umeå, die nordschwedische Stadt der Birken


Das Kulturhauptstadtprogramm 2014 ist durch die acht Jahreszeiten der Sami geprägt: Vorfrühling, Frühling, Frühsommer, Sommer, Spätsommer, Herbst, Spätherbst und Winter. Die Eröffnung der Programmes findet Ende Januar statt. Am 31. Januar 2014 erfolgt der Startschuss für die Europäische Kulturhauptstadt Umeå – ein einzigartiges Kulturerlebnis nur 350 Kilometer südlich des Polarkreises. Die Besucher der 3-tägigen Einweihungsfeier erwartet ein spannendes Potpourri aus Veranstaltungen, Kunstwerken und Darbietungen. Mit seinem vielfältigen Kulturprogramm ist Umeå in diesem Jahr durchaus eine Reise in den hohen Norden Schwedens wert. Mehr als 100 verschiedene Veranstaltungen, Ausstellungen, Konzerte und andere kulturelle Darbietungen stehen bereits fest und wurden in einem ersten Programmheft veröffentlicht.
Weblinks:
Visitumea.se - Umeå-Portal - www.visitumea.se

Europäische Kulturhauptstadt 2014:

Umeå - Kulturhauptstadt Europas 2014 - www.visitsweden.com
Hoch im Norden - Europäische Kulturhauptstadt 2014: Umeå - 3 Sat Kulturzeit - www.kulturzeit.de

Reiseführer:

Lappland
Lappland
von Peter Mertz

Reiseführer-Links:
Bücher-Shop   Reiseführer Nordeuropa - Reiseführer Bücher-Shop

Weimarer Klassik als Epoche


Die deutsche Klassik wird auch als Weimarer Klassik bezeichnet, da sich das literarische Geschehen vor allem in der Stadt Weimar abspielte. Geprägt war diese Zeit durch das so genannte Viergestirn Christoph Martin Wieland, Johann Wolfgang von Goethe, Johann Gottfried Herder und Friedrich Schiller. Die Weimarer Klassik ist eine Epoche der deutschen Literaturgeschichte, die von zwei bedeutenden Dichtern in besonderem Maße geprägt wurde: Goethe und Schiller.

Die Epoche der Weimarer Klassik dauerte grob gefasst von 1786 bis 1832 an. Sie bezeichnet die Zeit, in der Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Gottfried Herder und Christoph Martin Wieland (auch "Viergestirn” genannt) einen großen Einfluss auf die Literaturlandschaft hatten. Die Epoche der Klassik befindet sich zwischen den beiden großen Literaturepochen Romantik (1795–1835) und Realismus (1848–1890). Ihr Zeitgeist wirkte sich auf die Literatur (Weimarer Klassik), Kunst, Bildhauerei, Architektur (Klassizismus) und auf die Musik (Wiener Klassik) aus.

Für die Weimarer Klassik gibt es zwei unterschiedliche Definitionen. Die erste Definition bezieht sich auf die vier wichtigsten literarischen Persönlichkeiten des Kulturraums Weimar und Jena: Wieland, Herder, Goethe und Schiller. Eine Freundschaft sowie Übereinstimmungen in ihrem Wirken gab es aber vor allem zwischen Goethe und Schiller. Daher umfasst die zweite Definition der Weimarer Klassik die etwa elfjährige gemeinsame Schaffenszeit von Goethe und Schiller. Die beiden Dichterfreunde prägten die Epoche der Weimarer Klassik auf besondere Weise.< br>
Die Epoche beginnt 1786 mit Goethes Italienreise und endet 1832 mit Goethes Tod. Es gibt aber auch Definitionen, die die gemeinsame Schaffenszeit der beiden befreundeten Dichter Goethe und Schiller von 1794 bis zu Schillers Tod 1805 als Weimarer Klassik festlegen.

Die Epoche der Weimarer Klassik legt Wert auf den Ausgleich von Gefühl und Vernunft und hat einen Hang zur antiken Mythologie. Die Weimarer Klassik ist eine Epoche, die sich an klassischen antiken Dichtern orientierte. Sie waren in der der Klassik das Vorbild der Kunstschaffenden und galten als Idealbild der Zeit.

Das bedeutendste Ereignis der Weimarer Klassik war die Französische Revolution (1789). Ihre Ideale – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – waren die Leitgedanken der Zeit. Auch mit Tugenden wie Humanismus und Toleranz schloss die Weimarer Klassik an die Ideen der an. Die von Gewalt geprägte Herrschaft der Jakobiner in Frankreich (1793 – 1794) enttäuschte diese Ideen, auch in Deutschland. Die Weimarer Klassik war ein Versuch, sich wieder auf Harmonie und Menschlichkeit zu besinnen.

In der Weimarer Klassik entstanden zahlreiche bedeutende Dramen der deutschen Literaturgeschichte, etwa "Don Karlos" (1787), "Maria Stuart" (1800) und "Wilhelm Tell" (1804) von Schiller oder "Iphigenie auf Tauris" (1787) von Goethe.

Typisch für Dramen der Weimarer Klassik ist der oben bereits erwähnte Blankvers ohne Endreim, der als besonders schön und ästhetisch galt. Zudem orientierten sich die Werke am aristotelischen Dramenkonzept – und damit an einem antiken Vorbild.

Weblink:

Weimarer Klassik (1786–1832): Die Literaturepoche im Überblick - https://abi.unicum.de

Die Uffizien in Florenz

Galleria degli Uffizi.jpg

Die Uffizien sind ein Museumskomplex in Florenz, darunter die Statuen- und Gemäldegalerie (ehemals Palazzo degli Uffizi), der Vasari-Korridor und die Palazzo Pitti-Sammlungen.

Die drei einheitlichen Galerien bilden für die Quantität und Qualität der Werke eines der wichtigsten Museen der Welt. Es gibt die bedeutendste Sammlung von Raffaello und Botticelli sowie grundlegende Werkgruppen von Giotto, Tiziano, Veronese, Tintoretto, Pontormo, Bronzino, Caravaggio, Dürer, Rubens und anderen.

Während sich im Pitti-Palast Gemälde des 16. und des Barocks (von Giorgione bis Tizian, von Ribera bis Van Dyck), aber auch aus dem Italienischen des 19. und 20. Jahrhunderts konzentriert, beherbergt der Vasari-Korridor nun einen Teil der Sammlung der Selbstporträts (über 1.700). , die bald in die Statuengalerie verschoben wird. Unter den anwesenden Selbstporträts sind die von Holbein, Rembrandt, Velázquez, Reynolds, David, Corot, Ingres, Delacroix, Sargent, Chagall und Ensor.

Die Statuengalerie beherbergt eine Sammlung von unschätzbaren Kunstwerken, die als Kernstück aus den Sammlungen der Medici stammt, die im Laufe der Jahrhunderte durch Vermächtnisse, Austausch und Spenden bereichert wurden, darunter eine grundlegende Gruppe religiöser Werke, die aus den Unterdrückungen von Klöstern und Klöstern stammen Klöster zwischen dem achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert.

Die Ausstellung ist in verschiedene Räume unterteilt, die in chronologischer Reihenfolge für Schulen und Stile eingerichtet wurden. Sie zeigt Werke aus dem 12. bis 18. Jahrhundert mit der weltweit besten Sammlung von Renaissance-Werken. Im Inneren befinden sich einige der größten Meisterwerke der Menschheit, die von Künstlern wie Cimabue bis Caravaggio, Giotto, Leonardo da Vinci, Michelangelo, Raffael, Mantegna, Tizian, Parmigianino, Dürer, Rubens, Rembrandt, Canaletto geschaffen wurden und Sandro Botticelli. Von großem Wert ist auch die Sammlung antiker Statuen und vor allem die der Zeichnungen und Druckgrafiken, die im gleichnamigen Gabinetto aufbewahrt werden und eine der auffälligsten und wichtigsten der Welt sind.

Im Jahr 2016 verzeichnete es 2 010 631 Besucher und ist damit das vierthäufigste staatliche Museum in Italien, hinter dem Pantheon, dem archäologischen Rundgang des Kolosseums, dem Forum Romanum und dem Palatin und den archäologischen Ausgrabungen von Pompeji.

Reims - die alte Krönungsstadt der französischen Könige

Kathedrale Notre-Dame de Reims

Reims ist eine Stadt in der Champagne im Nordosten Frankreichs, etwa 130 Kilometer von Paris entfernt. Reims ist Sitz eines Erzbischofs und besitzt seit 1971 eine Universität. Berühmt ist die Stadt für ihre Kathedrale Notre-Dame de Reims und den Champagner, der aus den Trauben der dortigen Weinberge hergestellt wird.

Reims besitzt hohe symbolische Bedeutung, als es den Franzosen unter Jeanne d'Arc während des Hundertjährigen Krieges gelang, die Engländer, die den Norden des Landes besetzt hatten, zurückzudrängen und Reims zurückzuerobern, wo dann Karl VII. im Jahre 1429 gekrönt werden konnte. Stadtrechte sind für Reims seit 1139 dokumentiert.

Die Kathedrale Notre-Dame de Reims gilt als eine der architektonisch bedeutendsten gotischen Kirchen Frankreichs. Vom 12. bis zum 19. Jahrhundert wurden hier die französischen Könige gekrönt. Die französischen Könige wurden in der Kathedrale von Reims gekrönt und das schon beginnend mit den Franken (Chlodwig). Der einzige Herrscher, der in Notre-Dame als Kaiser gekrönt wurde, war Napoleon - und dieser hat sich dort selbst gekrönt.

Infolge der französischen Revolution wurde die Provinz Champagne aufgelöst und Reims dem Département Marne zugeordnet. Mit der Herrschaft Napoleons verlor die alte Krönungsstadt an politischer Bedeutung. Die Krönung Napoleons erfolgte, anders als die der französischen Könige, nicht in Reims, sondern in Paris.
Die wichtigsten Plätze in Reims sind der Place Royale („Königlicher Platz“) mit einer Statue von Ludwig XV., und der Place du Parvis („Parvisplatz“) mit einer Statue von Jeanne d'Arc. Die wichtigste Hauptstraße, Rue de Vesle, durchquert die Stadt von Südwesten nach Nordosten und kreuzt dabei den Place Royale.

Die Kathedrale Notre-Dame de Reimszählt seit 1991 neben dem Palais du Tau und der Basilika Saint-Remi zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Kathedrale in Reims ist übrigens auch sehr sehenswert mit den Chagall-Fenstern und ihrer gotischen Pracht.

Der Palast des Erzbischofs wurde zwischen 1498 und 1509 erbaut. Er beherbergte die französischen Könige bei ihren Krönungsfeierlichkeiten.

Das Dorf Vézelay im Burgund


Das alte Dorf Vézelay schmiegt sich sanft um einen Hügel, auf dessen Kuppe die Kirche liegt. Vezelay im Burgund ist ein Zentrum des Christentums seit dem Mittelalter ist es auch ein Sammelpunkt der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela. Die Basilika Sainte-Madeleine und das Dorf sind als Weltkulturerbe von der UNESCO klassifiziert. Vézelay ist Teil der "schönsten Dörfer Frankreichs". Das Städtchen darf sich "un des plus beaux villages de France" nennen - eines der schönsten Dörfer Frankreichs.

Umgeben von Feldern und sanften Hügeln liegt das Gewirr der Gassen auf einem langgestreckten Bergrücken am Fuße des Morvan, Burgunds waldreichem Mittelgebirge. Über die steile, von Weinläden, Souvenirgeschäften und Restaurants gesäumte Rue St. Pierre schieben sich keuchend die Tagestouristen hinauf zur Place de la Basilique.

Die über tausendjährige Geschichte des Ortes begann im Jahr 858/859 mit der Gründung einer Benediktinerabtei durch Gerhard (Girard) II., Graf von Vienne, in einer Tallage unterhalb des heutigen Ortes (heute Saint-Père sous Vézelay). Das Kloster, zu Anfang ein Frauenkloster, wurde gemäß der Gründungsurkunde zu Ehren Christi und der Jungfrau Maria errichtet, als Schutzheilige kamen bereits in früher Zeit auch die Apostel Petrus und Paulus hinzu. Ausgestattet mit königlichen und päpstlichen Privilegien und von Papst Nikolaus I. mit Reliquien der Heiligen Pontianus und Andeolus beschenkt, wurde es in den folgenden Jahren in ein Männerkloster umgewandelt.

Im 12. Jahrhundert rief Bernhard von Clairvaux die Christen zum zweiten Kreuzzug auf. Als Hüter der Reliquien der heiligen Magdalena entwickelt das Dorf eine große spirituelle Anziehungskraft für Wallfahrer auf den Pilgerwegen nach Santiago de Compostela. Vézelay war nicht nur Sammelort der Pilger, sondern auch der Ritter aus ganz Europa.

In seiner Blütezeit lebten in Vézelay fast 10.000 Einwohner und Pilger aus allen Teilen Europas, heute sind es noch 700 Bewohner. In den hohen Kellergewölben des Ortes waren damals mehr Menschen untergebracht als in den beengten Häusern. Der Niedergang kam jedoch schnell. Nach den Verwüstungen zur Zeit des Hundertjährigen Kriegs wurde die Stadt von den Religionskriegen weiter geschwächt. Nach der Französischen Revolution diente die Basilika für kurze Zeit als Steinbruch. Prosper Mérimée kann sie gerade noch vor dem völligen Verfall retten.

Fassade der Basilika Sainte-Marie-Madeleine
Der Wallfahrtsort Vézelay in Burgund gehört zu den fünf Stätten, die 1979 als Erste in Frankreich ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurden.

Zu den Sehenswürdigkeiten gehört die Basilika Sainte-Marie-Madeleine, im 12. Jahrhundert erbaute romanische Basilika des Burgund, seit 1979 UNESCO-Welterbe. Die Kirche gehört zu den meistbesuchten Gotteshäusern Frankreichs - und zum Weltkulturerbe. Die Porte Neuve, ein gut erhaltenes Stadttor mit massivem Turm aus dem Spätmittelalter. Die Chapelle la Cordelle, früher Chapelle Sainte-Croix genannt, wurde kurz nach seiner Kreuzzugspredigt im Jahre 1146 von Bernhard von Clairvaux errichtet. Die Kapelle befindet sich am Fuße des Hügels, auf dem Vézelay liegt.

Das Dorf hat Dichter, Schriftsteller und Künstler magisch angezogen. Das Dorf im Burgund gilt als Ort der Schriftsteller und Rebellen. Zu den Schriftstellern, die hier lebten, gehören Romain Rolland (1866–1944), Autor, Literaturnobelpreisträger 1915 und Jules Roy. Haben nicht Generationen von Künstlern und Schriftstellern hier ihren Ort der Erleuchtung gefunden? Gläubige, Schöngeister und Dichter - sie alle atmen hier den Geist der Romanik. Gläubige, Schöngeister und Dichter - sie alle atmen hier den Geist der Romanik.

Das Haus des Schriftstellers Jules Roy. Mit seinen Fenstern, von denen man auf die Basilika sieht, ist das Arbeitszimmer von Jules Roy, gestorben im Juni 2000, erhalten, wie der Schriftsteller es hinterlassen hat.


Weblinks:

Das Dorf Vézelay - Tourisme en Bourgogne - www.burgund-tourismus.com

Vézelay - Tourismus, Urlaub & Wochenenden - www.france-voyage.com

Die Renaissance war eine Zeitenwende

Botticelli Venus

Die Renaissance löst im 14. Jahrhundert eine wirtschaftliche, wissenschaftliche, technische, gesellschaftliche, religiöse und kulturelle Entwicklung aus, die einzigartig in der Geschichte ist.

Sie schafft einen neuen Typus Mensch, der nicht mehr nur glauben will, sondern den Dingen "auf den Grund" geht und der sich selbst als ein "göttliches Wesen" begreift. Die Dokumentation fahndet nach den Faktoren wie die Zerstörung Konstantinopels oder die Pest.

Oströmische Gelehrte bringen das verlorene Wissen der Antike in den Westen, lösen Innovationsschübe in allen Fakultäten aus. Doch die Renaissance ist mehr als die "Wiedergeburt der Antike", denn sie wird die Kenntnisse der Antike überflügeln.

Die Dokumentation analysiert die Kettenreaktion des Fortschritts und ihre Auswirkung auf die Gegenwart. Sie wagt den Brückenschlag von der (Wieder-)Erfindung der Zentralperspektive zu CAD-Systemen, von Leonardos Maschinen-Mensch zu autonomen Roboter-Kickern. Auch Global Player, Großbanken oder Massenkommunikation gab es schon in der Renaissance.

"Der Renaissance-Faktor" erzählt Geschichte phänomenologisch und erweitert die visuellen Instrumente der Dokumentation durch szenische "Zeitreisen" zu den Wendepunkten der Geschichte.

Weblink:

Zeitenwende - Die Renaissance - www.3sat.de

Havelschlösser

Blick auf die Pfaueninsel

Preußens Könige und Prinzen schätzten schöne Aussichten. Am Ufer der Havel bauten sie ihre Sommerschlösser und Parks. Die Schlösser an der Havel bilden eine Kulturlandschaft, die als Ensemble einmalig in Europa ist. Die Landschaft an der Havel ist das preußische Arkadien.

Das Belvedere auf dem Pfingstberg, das einzig und allein wegen der atemberaubenden Aussicht erbaut wurde, das Marmorpalais und der Neue Garten, über denen ein Hauch von Sentimentalität schwebt, das Schloss Cecilienhof, in dem deutsche Geschichte geschrieben wurde, die Schlossanlage in Glienicke, mit der sich ein junger Prinz seinen Traum von Italien erfüllte, Schloss und Park Babelsberg, wo Wilhelm I. sich sein mittelalterliches Zuhause schuf, und die Pfaueninsel, ein paradiesisches Kleinod mit luftigem Sommerschlösschen und exotischen Tieren.

Kronprinz Wilhelm ließ sich eine Sommerresidenz im italienischen Landhausstil mit Blick auf die Riviera einer Havelbucht am Havelufer errichten. In einer Bucht liegt der Nachbau einer Fregatte vor Anker, die zwar nicht seetüchtig ist, dafür aber den Anblick auf die Havel verschönert.

Die "Royal Louise", ein originalgetreuer Nachbau der Minifregatte, die Friedrich Wilhelm III. vom englischen König geschenkt bekam, begleitet die reizvolle Reise durch das preußische Arkadien. Ein Augenschmaus mit ungewöhnlichen Ein- und Ausblicken.

Weblink:

Die Havel-Schlösser von oben - www.rbb-online.de


Blick auf die Pfaueninsel



Goethe-und-Schiller-Denkmal in Weimar


Das Goethe-und-Schiller-Denkmal, das seit 1857 vor dem Hoftheater, dem heutigen Deutschen Nationaltheater, auf dem Theaterplatz in Weimar steht, ist in der Sockelinschrift dem „Dichterpaar Goethe und Schiller“ zugeeignet. Das bronzene Doppelstandbild des Dresdner Bildhauers Ernst Rietschel (1804-1861) zeigt die beiden Dichter nebeneinander stehend. Die Gestalt des älteren Goethe zur Rechten trägt einen Hoffrack. Das linke Bein, das an einem Eichenstamm lehnt, ist nach vorne hin ausgestellt, während das rechte Bein etwas zurückversetzt ist. Goethes Blick ist gravitätisch. In der rechten Hand hält er einen Lorbeerkranz, die linke Hand ruht auf Schillers Schulter. Die Figur Schillers, jugendlich dargestellt, im langen Gehrock mit teils offener, überschlagener Weste, den Blick sehnsuchtsvoll in die Ferne gerichtet, nimmt die gleiche Standposition ein wie Goethe. In seiner linken Hand hält Schiller eine Schriftrolle und greift mit der rechten, nahezu abwesend, den Lorbeerkranz, den Goethe ihm entgegenzuhalten scheint.

Das Denkmal drückt das bis heute fest etablierte Bild dieser beiden Genien deutschen Geistes aus: eine Freundschaft auf Augenhöhe, die sich wechselseitig befruchtet und stützt. Ein Komplement, dessen Einmaligkeit der Staat viel zu verdanken hat. Symbol dafür ist die deutsche Eiche, an der die Figur Goethes lehnt. Die Eiche verbindet sich wie kein anderer Baum mit der deutschen Geschichte. Aufgrund ihrer Robustheit wurde sie zum Symbol für Treue und Standfestigkeit: Eigenschaften, die sich auch militärisch und national als deutsche Tugenden fruchtbar machen ließen. Mit der Reichsgründung 1871 im Spiegelsaal von Versailles wurde die Eiche offiziell zu einem Nationalsymbol erhoben. In dem dargestellten Eichenstamm drückt sich somit die Beziehung der beiden Dichter zueinander aus, zugleich wird jedoch auch ihre Bedeutung für den deutschen Nationalstaat und die deutsche Geistesgeschichte hervorgehoben.

Die Darstellung sucht sämtliche Dissonanzen in der Beziehung Goethes und Schillers zu retuschieren: Obwohl Schiller wesentlich größer war als Goethe, wurde die Größe der beiden Männer hier angeglichen. Im Verhältnis zu Schiller verbot es sich, den ‚Dichterfürsten‘ kleiner darzustellen. Um die Diskrepanz zwischen der Körpergröße Goethes und seiner kulturhistorischen Bedeutung aufzuheben, wurden die beiden Dichter als gleich groß dargestellt. Dennoch wird der Darstellung mit dem Lorbeerkranz ein Hierarchisierungselement hinzugefügt: erscheinen hier doch nicht beide Dichter als lorbeerbekränzt. Vielmehr ist es Goethe, der Schiller in einem Akt der Teilhabe und Anerkennung den Lorbeerkranz hinzureichen scheint. Die bestehende Konkurrenzsituation wird somit ebenfalls freundschaftlich gelöst.

Weblink:

Die Anfänge des Dichterbundes

Freitag, 21. Juni 2024

St. Petersburg - die Stadt Zar Peters des Großen








St. Petersburg

St. Petersburg liegt im Nordwesten Russlands am Ostende des Finnischen Meerbusens - dort, wo die Newa in den Finnischen Meerbusen mündet. Es ist die nördlichste Millionenstadt der Welt. Die Stadt St. Petersburg trägt voller Stolz wieder den historischen Namen ihres herrschaftlichen Gründers: Zar Peter der Große.

Die prächtige Stadt an der Newa versprüht den imperialen Glanz des Zarenreiches. Die historische Innenstadt mit 2.300 Palästen, Prunkbauten und Schlössern ist seit 1991 als Weltkulturerbe der UNESCO. In dieser Vielfalt ist St. Petersburg weltweit nur noch mit der Lagunenstadt Venedig vergleichbar. »Venedig des Nordens« wird die Stadt daher auch genannt.

St. Petersburg

Die Stadt geht auf die Gründung des Zaren Peter des Großen zurück, der sein Land dem Westen öffnen wollte. Der geltungssüchtige Zar wollte hier ein Fenster zum Westen öffnen. Die Peter-Paul-Festung ist der Geburtsort der Stadt. Peter der Große und seine Nachfolger wollten mit St. Petersburg unbedingt die schönste Stadt des Landes schaffen.


St. Petersburg ist am Wasser gebaut und das Wasser ist ihr eigentliches Element. Die Metropole auf dem Wasser entfaltet vor allem im Sommer ihre Schönheit. In der Zeit der Sommersonnenwende umhüllt weißes Licht St. Petersburg. Dann lohnt sich ein Besuch des Newa-Ufers, wo im Sommer allnächtlich zwischen 2 und 5 Uhr die Brücken hochgeklappt werden, um den Schiffsverkehr passieren zu lassen – während den Weissen Nächten ein beliebtes Spektakel, das sich Touristen nicht entgehen lassen sollten.

Sankt Petersburg ist eine Stadt reich an Kultur, in der Kunstsammlungen, Theater, Literatur, Ballett und Musik Weltgeltung besitzen. Die Stadt weist nach eigenen Angaben 221 Museen auf. Darüber hinaus gibt es 45 Galerien und Ausstellungshallen sowie 80 Kulturhäuser.

Die Eremitage am Ufer der Newa gelegen, ist mit drei bis vier Millionen Besuchern im Jahr der bestbesuchte und wohl international wichtigste Ausstellungskomplex. Sie gehört zu den bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Sie beherbergt eine immens große Sammlung der europäischen bildenden Kunst bis 1917 sowie die weltweit größte Juwelensammlung. Das Museum nimmt fünf Bauten in Anspruch mit einer Gesamtausstellungsfläche von 57.475 m² und einer Lagerfläche von 45.000 m². Der Winterpalast, in dem sich ein Großteil der Sammlung befindet, ist dabei eine eigene Sehenswürdigkeit.

Dreißig südlich von Sankt Petersburg liegt der Peterhof, die Sommerresidenz des Zaren, in einem weitläufigem Park gelegen.

Sankt Petersburg war einer der Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Hierzu wurde in der Stadt das neue Krestowski-Stadion errichtet, das ebenfalls für den FIFA-Konföderationen-Pokal 2017 genutzt wurde.

Literatur:

St. Petersburg MM-City: Reisehandbuch mit vielen praktischen Tipps
St. Petersburg MM-City: Reisehandbuch mit vielen praktischen Tipps
von Marcus X. Schmid

Vis a Vis Reiseführer Sankt Petersburg
Vis a Vis Reiseführer Sankt Petersburg
von Christopher Rice, Melanie Rice und Demetrio Carrasco

St. Petersburg
St. Petersburg
von Otto Luthardt (Autor) und Max Galli (Fotograf)



Samstag, 15. Juni 2024

Potsdamer Garnisonskirche Einweihung


Die Garnisonkirche war eine evangelische Kirche in der historischen Mitte von Potsdam. Erbaut im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. nach Plänen des Architekten Philipp Gerlach in den Jahren 1730–1735, galt sie als ein Hauptwerk des norddeutschen Barocks.

Mit einer Turmhöhe von fast 90 Metern war sie das höchste Bauwerk Potsdams und prägte im Dreikirchenblick zusammen mit der Nikolaikirche und der Heiliggeistkirche das Stadtbild. Beim britischen Luftangriff in der Nacht von Potsdam 1945 ausgebrannt, ließ das SED-Regime die gesicherte Ruine 1968 sprengen. Auf einem Teil des Grundstücks wurde das Rechenzentrum Potsdam errichtet. Nach dem Ruf aus Potsdam für den Wiederaufbau des Gotteshauses erfolgt seit 2017 die kontrovers debattierte Rekonstruktion als offene Stadtkirche und internationales Versöhnungszentrum.

In der wechselvollen Geschichte Deutschlands war die Garnisonkirche ein bedeutender Ort. Unter anderem besuchten Johann Sebastian Bach, Alexander I. und Napoleon das Bauwerk, in dem neben Friedrich Wilhelm I. auch dessen Sohn Friedrich II. bestattet war. 

Die ersten frei gewählten Stadtverordneten Potsdams tagten in der Garnisonkirche, Lutheraner und Reformierte vereinigten sich in ihr zur Union, und der Organist Otto Becker (1870–1951) entwickelte sie zu einer wichtigen Stätte der Kirchenmusik. Mit dem Tag von Potsdam 1933 wurde das Gotteshaus von den Nationalsozialisten zu Propagandazwecken vereinnahmt; zugleich gehörten Henning von Tresckow, Helmuth James von Moltke und viele weitere Widerstandskämpfer der Kirchengemeinde an.

Der Wideraufbau der historischen Garnisonskirche war von Anfang an umstritten. Seit dem 2004 mit dem "Ruf aus Postsdam" um die Unterstützung für das Projekt geworben wurde, gab es Widerstand von christlichen Gruppen und Bürgerinitiativan gegen die Rekonstruktion der einstigen Garnisonskirche. Denn dieser Symbolort des preußischen Militarismus und des Aufstieges der Nationalsozialisten dürfe sich nicht wieder in der Postdamer Innenstadt erheben, sagten die Kritiker.

Till Eulenspiegel - der berühmte Schalk

Till Eulenspiegel


Till Eulenspiegel - ob er wirklich gelebt hat, ist umstritten, aber er hat im 14. Jahrhundert womöglich wirklich gelebt, in der Umgebung von Wolfenbüttel, am Rande des Elms. Angeblich wurde er in Kneitlingen bei Braunschweig um das Jahr 1300 geboren und starb in Mölln im Jahr 1350. Er starb nach der gereimten mittelniederdeutschen Inschrift auf dem Gedenkstein aus der Mitte des 14. Jahrhunderts im Jahr 1350 in Mölln.


Till Eulenspiegel war ein fahrender Geselle, ein Vagant, der viel im Lande herumkam und der daher auch viel erzählen konnte und somit später selbst zur Erzählfigur wurde. Eulenspiegel ist nicht als ausgewiesener Narr herumgezogen; tatsächlich war er seinen Mitmenschen an Geisteskraft, Durchblick und Witz überlegen. Eulenspiegels Streiche ergaben sich meist daraus, dass er eine bildliche Redewendung wörtlich nahm. Er verwendete dieses Wörtlichnehmen als ein Mittel, die Unzulänglichkeiten seiner Mitmenschen bloßzustellen und seinem Ärger über Missstände seiner Zeit Luft zu machen.

Till Eulenspiegel ist eine Narrenfigur, der mit vielen Leuten Schalk trieb. Im 14. Jahrhundert soll der berühmte Schalk als umherziehender Gaukler auf den Marktplätzen zu Hause gewesen sein. Mit seinen deftigen Späßen legte der Narren die versammelten leichtgläubigen Leute meistens herein, zumindest machte er sich aber über sie lustig. Auch hielt Till Eulenspiegel den Menschen bei seinen Späßen gerne seinen berühmten Spiegel vor.

Till Eulenspiegel ist die Titelgestalt eines deutschen Volksbuches. Die ursprüngliche Fassung des Buches ging verloren, erhalten ist die erste hochdeutsche Fassung Straßburg 1515. Es ist eine Sammlung von Schwänken und einer Rahmenerzählung. Die Geschichte über den berühmten Schalk wurde in fast alle europäische Sprachen übersetzt und auch musikalisch verarbeitet.

Literatur:

Tyll
Tyll
von Daniel Kehlmann

Rezension:

Tyll Rezension
»Tyll« von Daniel Kehlmann - Rezension
von Joachim Weiser

Raffael, der schöne Jüngling




Selbstporträt Raffaels, 1506

Raffaello Sanzio da Urbino - kurz auch Raffael genannt - war ein italienischer Maler und Architekt der Hochrenaissance. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler der italienischen Hochrenaissance.



Bereits mit 25 Jahren gehörte er zu den führenden Malern seiner Zeit und wurde von Papst Julius II. mit der Ausschmückung der päpstlichen Gemächer (Stanzen) - heute innerhalb der Vatikanischen Museen - beauftragt.

In nur zwei Jahrzehnten gelang ihm ein Lebenswerk, das künftige Künstler stark beeinflussen sollte: Raffael gilt neben Michelangelo und Leonardo da Vinci als der herausragende Künstler der Renaissance.


Raffael erlangte vor allem als Maler für seine harmonischen und ausgewogenen Kompositionen und lieblichen Madonnenbilder Berühmtheit. Seine Gemälde stehen für Grazie. Zu Lebzeiten genoss er das Privileg, nur unter seinem Vornamen bekannt zu sein, und noch heute kennen die wenigsten seinen Nachnamen. Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein galt er als der größte Maler schlechthin.


Raffael trat in die Schule des Malers ein, schult sich an der Malkunst seines Meisters und malte zunächst Madonnenbilder.

Innerhalb von zehn Jahren war er in Rom zum gefragtesten Maler seiner Zeit aufgestiegen.

Neben seiner Laufbahn als Maler in Florenz und am päpstlichen Hof in Rom wurde er auch Bauleiter des Petersdoms und Aufseher über die römischen Antiken.

Ab 1508 hielt er sich in Rom auf. Papst Julius II. hatte als Förderer der Künste den Baumeister Bramante, den Bildhauer Michelangelo und den Maler Raffael in Rom zusammengeführt. Vasari berichtet, Raffael sei auf Empfehlung Bramantes dorthin gerufen worden.

Raffael-Ausstellung im Museum Scuderi

Zwischen 1509 und 1517 entstanden Raffaels berühmtesten Werke: in der Stanza della Segnatura etwa der Parnass, die Disputa del Sacramento und Die Schule von Athen, die die Künste, die Religion und die Philosophie preisen und als absolute Meisterwerke der Hochrenaissance angesehen werden.-


Nach dem Ableben Bramantes wurde Raffael 1514 dessen Nachfolger und zum Architekten und Bauleiter der neuen Peterskirche ernannt. Unter Raffaels Leitung wurde nur der Unterbau begonnen. Er vollendete jedoch den von Bramante begonnenen Hof von San Damaso im Vatikan. Auch fertigte er mehrere Pläne zu Privatgebäuden an, darunter auch zu seinem eigenen Haus in Borgo Nuovo.

Raffael erhielt den Auftrag, in der Vatikanstadt die päpstlichen Gemächer (Stanzen) mit Wandgemälden auszuschmücken. Es entstanden zwischen 1509 und 1517 seine berühmtesten Werke: in der Stanza della Segnatura etwa der Parnass, die Disputa del Sacramento und die Schule von Athen, welche die Künste, die Religion und die Philosophie preisen und als absolute Meisterwerke der Hochrenaissance angesehen werden, sowie in der Stanza di Eliodoro Die Messe von Bolsena, Die Vertreibung des Heliodor und Die Befreiung Petri, in denen religiöse Themen mit den politischen Ereignissen der Zeit in Verbindung gebracht werden.


Etwa zur gleichen Zeit schuf Raffael auch sein berühmtestes Madonnenbild, die »Sixtinische Madonna« (1512) für den Hochaltar der Klosterkirche San Sisto in Piacenza (heute Dresden, Gemäldegalerie »Alte Meister« im Zwinger). Nach dem Tode von Papst Julius 1513 arbeitete der Maler mit seinen Schülern für Leo X. in den Stanzen und Loggien des Vatikans weiter.

Raffael gehört neben Michelangelo und Leonardo da Vinci zu dem Dreigestirn der Maler der Hochrenaissance.Michelangelo war ein in sich gekehrter Künstler, der nie nach draußen schaute. Raffael war genau das Gegenteil. Er saugte alles auf, was er sah und nahm alle Eindrücke als Anregung für sein künstlerisches Schaffen auf.

Raffael wurde vor allem als Maler und Architekt bekannt. Darüber hinaus ist er aber auch einer der außergewöhnlichsten und faszinierendsten Zeichner aller Zeiten. Er war ein Meister mit Feder, schwarzer Kreide, Kohle, Rötel, Silberstift und Metallgriffel. Auch die Pinsellavierung und die Weißhöhung beherrschte er mit großer Meisterschaft.

Raffaello Sanzio da Urbino - kurz auch Raffael genannt - starb vor 500 Jahren am Karfreitg 6. April 1520 an einem mysteriösen Fieber in Rom.

Literatur:

Raffael
Raffael
von Achim Gnann

Raffael: Meister der Kunst
Raffael: Meister der Kunst
von Jacques Mesnil

Kloster Lorsch - im Mittelalter ein kirchliches Zentrum

Kloster Lorsch

Das Kloster Lorsch war eine Benediktinerabtei in Lorsch im südhessischen Kreis Bergstraße in Deutschland. Es wurde 764 gegründet und war bis zum hohen Mittelalter ein Macht-, Geistes- und Kulturzentrum. 1232 kam das Kloster zum Erzstift Mainz und wurde 1461 an die Kurpfalz verpfändet, die das Kloster 1564 aufhob.

Das Kloster war im Mittelalter eines der größten kirchlichen Zentren, das im ganzen Frankenreich bekannt war. Die berühmte Torhalle, eines der ganz wenigen Denkmäler der Karolinger Zeit, das über die Jahrhunderte hinweg sein ursprüngliches Aussehen bewahrt hat, erinnert an die vergangene Größe einer einst mächtigen Klosteranlage.

Kloster Lorsch

Das Kloster wurde, laut dem Lorscher Codex, als adeliges Eigenkloster von dem Robertiner Cancor (Graf in Alemannien bis 758 und bis zu seinem Tod 771 Graf im Rheingau) und seiner Mutter Williswinth an der Weschnitz gegründet.

Wichtige überlieferte Zeugnisse sind der Lorscher Codex (Codex Laureshamensis), ein umfassendes Güterverzeichnis, das Lorscher Evangeliar (Codex Aureus Laureshamensis), aber auch der Lorscher Bienensegen, die ehemalige Bibliothek und die Torhalle des Klosters, auch Königshalle genannt, eines der wenigen vollständig erhaltenen Baudenkmale aus der Zeit der Karolinger.

Die Lorscher Denkmäler gehören zu den bedeutendsten Relikten vorromanischer Baukunst in Deutschland. Sie wurden zusammen mit den archäologischen Überresten des nahe gelegenen Klosters Altenmünster 1991 in die Welterbeliste eingetragen. Das Kloster Lorsch (Abtei und Altenmünster) ist seit 1991 Weltkulturerbe der UNESCO.

Kloster Lorsch-Weblinks:

Willkommen im Kloster Lorsch - www.kloster-lorsch.de

Welterbe Areal Kloster Lorsch - www.welterbe-areal-kloster-lorsch.de

Kloster Lorsch - Unesco - www.unesco.de

Kloster Lorsch - Wikipedia - http://de.wikipedia.org/

Zeus und die Liebe

Die großen Mythen

Als Herrscher des Olymps geht Zeus zahlreiche Liebschaften ein. Sie helfen ihm dabei, seine Macht über die Versammlung der Götter wie auch die Sterblichen noch weiter zu stärken. Zeus ist ein Verführer – er erobert unzählige Frauen. Bei den Göttinnen sucht er die Tugenden, die ihm selbst fehlen und genießt gleichzeitig die schlichte Schönheit des reinen Vergnügens.

Die gewissermaßen erzwungene Hochzeit und die Schönheit seiner Frau Hera hindern den Göttervater nicht an weiteren amourösen Eroberungen: Mit Themis, der Göttin der Gerechtigkeit, zeugt er die Horen und die Moiren. Mnemosyne, die Göttin der Erinnerung, gebiert ihm die neun Musen.

Auch dem Charme sterblicher Frauen verfällt der olympische Gott nicht selten. Nur durch sehr viel List kann er sich mit diesen vereinen – ein Verstoß gegen die Ordnung der Dinge. Mal ist er Adler, mal ein Schwan oder ein Goldregen – Zeus übt sich für die Liebe in mannigfacher Weise in der Verwandlungskunst: Semele, der Tochter des Königs von Theben, erscheint er als Sterblicher und zeugt mit ihr den Gott Dionysos.

Der asiatischen Prinzessin Europa erscheint er als prächtiger Stier und entführt sie nach Kreta. Zeus mag der Herrscher des Olymps sein, doch wenn die Liebe im Spiel ist, kommt er ebenso wenig wie ein Sterblicher gegen sein Verlangen an …

Von der Quelle zur Mündung der Moldau (K)









Ein schick angelegter Holzweg in einem sumpfigen Waldgebiet unterhalb des Schwarzenberges (Cerna hora) führt zu einer Stelle, wo ein unscheinbares Bächlein aus dem Gebirgsboden quillt. Das Wasser ergießt sich in ein kleines Becken, in dem Glücksmünzen silbern glitzern, die Wanderer und Radler hineinwerfen. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, und aus diesem Felsen entspringt die Moldau, der wichtigste Fluss Tschechiens.

Man lauscht der Quelle eine Weile. Plötzlich hört man sie flötengleich springen, heiter glucksen und gurgeln wie eine Klarinette, munter sprudeln, kurz und schnell, wie an der Harfe gezupft. Die Moldau-Melodie von Bedřich Smetana ist im Ohr. Dem tschechischen Tonkünstler verdankt die Nation ihre heimliche Hymne, die das Land, seine Bräuche und den Strom in Noten beschreibt. Kaum ein anderer hat das Plätschern, Perlen und Fließen von Wasser akustisch treffender umgesetzt.

Die Moldau ist den Tschechen die Mutter aller Flüsse. Wo sich der Böhmerwald herrlich unberührt, urwüchsig und in seltener Ursprünglichkeit zeigt, entspringt genau genommen der Quellfluss Warme Moldau, Teplá Vlatava. Mehr als vierzig Jahre war die grenznahe Gegend ein militärisches Sperrgebiet, kaum besiedelt und für Besucher unzugänglich. Als der Eiserne Vorhang fiel, wurde das Gelände 1992 als Sumava-Nationalpark unter Schutz gestellt und bildet heute mit dem benachbarten Nationalpark Bayrischer Wald das größte zusammenhängende Waldgebiet Europas.

Doch zunächst versickert die Warme Moldau in den Tal- und Hochmooren des Böhmerwaldes. Hinter dem Gebirgsdorf Kvilda gewinnt der Bach an Breite, windet sich durch Auen, grüne Wiesen und Täler. Bei Stožec vermischt er sich mit der Kalten Moldau, die aus dem deutschen Haidmühle kommt, zu einem Strom. Von jetzt an ist die Moldau tschechisch, heißt Vlatava oder aus dem Germanischen abgeleitet „gewaltiges Wasser“.

Quelle:

Von der Quelle zur Mündung der Moldau - www.schwarzaufweiss.de

Parkanlage von Sanssouci (E)

Sanssouci

Die Parkanlage von Sanssouci wurde von König Friedrich II. errichtet und umfaßt eine Fläche von 300 Hektar. Der Sanssouci Park ist ein großer Park rund um das Schloss Sanssouci in Potsdam. Nach der Terrassierung des Weinbergs und der Fertigstellung des Palastes wurde die Umgebung in die Struktur einbezogen. Es wurde ein barocker Blumengarten mit Rasenflächen, Blumenbeeten, Hecken und Bäumen angelegt.

Sanssouci ist vor allem der Park mit der einzigartigen Terrassenanlage und der prächtigen Fontäne im Zentrum, weltberühmt und 1990 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Hier vereinen sich seit über 250 Jahren höchste Gartenkunst mit den Werken der fähigsten Architekten und Bildhauer ihrer Zeit.

Friedrich der Große plante höchstpersönlich 1743 sein Schloss mit der dem Weinbau gewidmeten Terrassenanlage und ließ sich hier seine Grabstätte anlegen. Später ließ König Friedrich Wilhelm IV. den Garten zwischen dem privaten Schloss Sanssouci und dem mächtigen Neuen Palais nochmals erheblich erweitern. So wurde Friedrichs französischer Lustgarten mit dem malerischen Landschaftspark des 19. Jahrhunderts verwoben und um faszinierende Naturinszenierungen und prachtvolle Bauten des Klassizismus und der Romantik ergänzt.

Heute können die Besucher durch die wechselnden Stile exquisiter Gartenkunst wandeln. In formvollendeten Gartenpartien, Architekturen, Wasserspielen oder in den über 1.000 Skulpturen lassen sich Ästhetik und Philosophie der einstigen Bewohner dieser Schlossanlagen entdecken.

Weblink:

Park Sanssouci - www.spsg.de

Das Ausseerland

Grundlsee im Herbst mit Blick auf Loser

Die Geschichte des Ausseerlands ist die Geschichte einer Landschaft, die aus Eis und Fels geboren wurde; es ist die Geschichte eines Tals, das zerschmettert, zerbrochen, zermalmt und geglättet wurde durch die wilden Kräfte der Natur, bevor es sich wieder erhoben hat - in stolzer Schönheit, selbstbewusst und pittoresk.

Was die Ausseerinnen und Ausseer ausmacht, wohl auch mit der Entstehung dieser beeindruckenden Landschaft in Zusammenhang steht: bodenständig, mächtig, stolz und unbeugsam, unverwechselbar und - manchmal vielleicht ein bisschen stur.

Es ist eine wilde Landschaft, die beiden gehört - Mensch und Tier. Wer mittendrin ist im Ausseerland, vielleicht sogar auf einem der tiefblauen Seen und umgeben von steil aufragenden Felswänden, der mag schon einmal ins Schwärmen kommen. Doch die wahren Schätze der Region sind gut gehütet - im Herzen der mächtigen Berge: Salz und Wasser sind Lebenselixier für beide, Mensch und Tier, aber auch eine Quelle der Anarchie, Ausbeutung, Isolation und - Lebenswürze.

Wer eintaucht in diese kleine Welt der Extreme und Kontraste, den nimmt sie auch schon gefangen. Die Gegensätze sind geografischen wie klimatischen Ursprungs: Kalte Winter mit ungeheuren Schneemengen wechseln ab mit milden, aber feuchten Sommern und die bunten Farben des Herbsts stehen dem überschwänglichen Grün des Frühlings in nichts nach. In diesem intensiven, spannungsgeladenen Umfeld konnten die Menschen wohl gar nicht anders als sich bunte Traditionen zu erhalten, die ihre Naturverbundenheit dokumentieren, aber auch Zeugnis geben von wirtschaftlichem Geschick und dem Mut zur Selbstdarstellung.

Vor mehr als 800 Jahren begann das steirische Stift Rein mit dem bergmännischen Abbau des Steinsalzes und mit dem Kahlschlag der Wälder ringsum.

Die Salzwirtschaft brauchte Holz und es dauerte nicht lang, da mussten die Stämme aus entfernteren Wäldern herbeigeschafft werden, als Floß auf dem Wasser. Schon im 13. Jahrhundert loderte dort, wo sich im weiten Talkessel drei Flüsschen zur Traun vereinigen, Feuer unter den riesigen Sudpfannen. Stämme gab es hier zuhauf, und rund um die Sudpfannen entstand bald eine Siedlung, Markt Aussee. Das Haus der stolzen Salzverweser, der Kammerhof, erzählt noch heute von der vergangenen Welt der Salzarbeiter.

Wie in einem Märchenbuch spürt man auch im Ausseerland die Kraft eines verdichteten Universums: eines Universums, das für Einheimische wie Fremde unwiderstehlich scheint. Nicht nur, wenn alljährlich die Narzissen blühen und Hunderte Menschen aus Hunderttausenden Blüten den berühmten Corso modellieren. Blüten eines Gewächses übrigens, das vielerorts als Unkraut gilt.

Nicht nur, weil diese Landschaft reich an beeindruckenden Wildtieren ist, mit denen der Lebensraum geteilt werden muss, wie Rothirsche, Gämsen und Steinböcke. Nicht nur, weil sich hinter den mächtigen Steilwänden rund um die tiefblauen Seen mit Salz eine schier unerschöpfliche Geldquelle findet. Und nicht nur, weil die Seen selbst einen Schatz bergen - die Saiblinge, die wahren Prinzen des Ausseerlandes -, sondern einfach nur, weil es das Ausseerland gibt.

Samstag, 8. Juni 2024

Franz Kafka - der rätselhafteste Autor der Moderne

Kafka: Die Jahre der Erkenntnis

Kafka: Die Jahre der Erkenntnis

Franz Kafka gilt als bekanntester, weltberühmter Vertreter der deutschen Prager Literatur, Autor der Moderne und einer der bedeutendsten Erzähler des 20. Jahrhunderts. Er gilt als der wohl rätselhafteste und vielschichtigste Autor der Moderne. Alle seine Prosawerke stellten den Menschen in einer Art Selbstentfremdung dar.

Franz Kafka war ein Mensch mit einer überbordenden Phantasie und einer überdurchschnittlich hohen Auffassungsgabe, was seine Mitmenschen und deren Verhalten anging. Sein Leben war Leiden, doch Leiden sind auch Erkenntnis und ein Gewinn war und ist dies allemal für die Welt.

Er war nun deutscher Jude mit tschechischem Pass, und er litt an einer Krankheit, welche die seit Jahren erträumte literarische Existenz unmöglich machte. Sein Werk gilt als rätselhaft wie der Autor selber, ein zu Papier gebrachtes Seelen-Labyrinth.

Kafka war ein Autor, der Zeit seines Lebens keine Bestätigung bekommen hst für sein Werk und das, was er tat. »Gott wöll nicht, daß ich schreibe«, sagte er vor einem leeren Blatt Papier.

1924 war eine Zeit, in der Kafkas vertraute Welt unterging, politisch ebenso wie physisch. Franz Kafka hatte ein außergewöhnliches Leben hinter sich, als er 1294 an Tuberkulose starb.



Kafka schildert gleich zu Beginn dieses Romans die groteske Situation, in dem ein junger morgens in seinem Bett als Käfer verwandelt aufwacht und schildert damit zugleich eine absurde Kafkaeske der Moderne.


Weblinks:

Franz Kafka-Biografie - www.die-biografien.de


Franz Kafka-Zitate - www.die-zitate.de



Literatur:

Kafka: Die Jahre der Erkenntnis
Kafka: Die Jahre der Erkenntnis