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Samstag, 19. Februar 2022

Franz Kafkas Bedeutung für Tschechien


Franz Kafka

Franz Kafka war einer der bedeutendsten Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts. Er schrieb auf Deutsch und lebte in Prag.

Für die Tschechen und ihr Selbstwertgefühl ist Kafka in etwa so wichtig wie Mozart für die Österreicher. In den Gebäuden, in denen er lebte und arbeitete, werden Touristen herumgeführt; Plätze, Straßen und Einrichtungen sind nach ihm benannt.

Generationen von Schülern haben seine Werke gelesen, die hauptsächlich aus Fragmenten bestehen. Eine umfassende Deutung seines literarischen Schaffens steht bis heute aus, dennoch haben Kafkas Werke die tschechische Politik stark geprägt.

Franz Kafka gilt als der rätselhafte Sonderling der großen Literaten des 20. Jahrhunderts, als ihr undurchschaubarster Vertreter. So rätselhaft wie der Schriftsteller, so rätselhaft war auch seine Welt. In seiner Heimatstadt Prag hat sich Kafka literarisch eine eigene Welt, einen eigenen Kosmos erschaffen.


Während fast alle seine Kollegen Prag irgendwann verließen – freiwillig wie Rilke oder auf der Flucht vor den Nazis – verbrachte Franz Kafka fast sein ganzes Leben dort: „Prag läßt nicht los. Dieses Mütterchen hat Krallen“, schrieb er an Oskar Pollak. Anders als in seinen Briefen und Tagebüchern, kommt Prag in Kafkas Romanen und Erzählungen aber nicht oder nur an wenigen Stellen vor.

Wie sein eigener Vater tat sich auch Kafkas Heimatstadt mit ihrem „berühmten Sohn“ lange Zeit schwer. Doch heute begegnet man Kafka in der Stadt auf Schritt und Tritt. Der Platz, wo sein Geburtshaus stand, heißt seit 2000 Kafka-Platz (námestí Franze Kafky). Ein Hinweisschild erinnert daran, dass Franz Kafka 1883 dort geboren wurde.

Das Haus selbst wurde schon bei der sogenannten Assanierung des alten jüdischen Viertels Ende des 19. Jahrhunderts abgerissen. Kafka besuchte das deutschsprachige Gymnasium im Palais Golz-Kinsky am Altstädter Ring, an dem viele pragerdeutsche Schriftsteller ihr Abitur machten. Im gleichen Haus hatte sein Vater zeitweise einen Laden; in einem Nebenflügel des Rokoko-Palasts wurde die Schriftstellerin Bertha von Suttner geboren, die 1905 als erste Frau den Friedensnobelpreis erhielt.

Weltweit bekannt wurde Kafkas Werk erst nach dem Zweiten Weltkrieg, zunächst in den USA und Frankreich, in den 1950er-Jahren dann auch im deutschsprachigen Raum. Heutzutage wird er als einer der wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts eingeschätzt. Seine Werke wurden in alle Sprachen übersetzt und seine Bücher werden in anerkannten Universitäten analysiert.

Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 im jüdischen Viertel von Prag geboren.


Weblinks:

Franz Kafka-Biografie - www.die-biografien.de


Franz Kafka-Zitate - www.die-zitate.de

Freitag, 18. Februar 2022

Milos Forman 90. Geburtstag

Milos Forman


Milos Forman, eigentlich Jan Tomás Forman, wurde vor 90 Jahren am 18. Februar 1932 in Cáslav (Cschaslau) , einem Provinzstädtchen in der Tschechoslowakei, geboren. Milos Forman ist ein bekannter tschechischer Filmregisseur, Schauspieler und Drehbuchautor des 20. Jahrhunderts.

Milos Forman studierte an der Prager Filmhochschule (FAMU) und war Anfang der 1960er Jahre ein tonangebender Vertreter der "Neuen Welle".

Milos Forman

Zu Beginn der 1960er standen die geseelschaftlichen Bedingungen in der auf kulturelle Veränderungen, was auch eine Veränderung der Filmproduktion zur Folge hatte. Das neue Kino kündigte sich 1963 durch zwei Filme mit dem Titel »Konkurs«, die der junge Absolvent der Film- und Fernsehfakultät der Akademie der musischen Künste in Prag gedreht hatte.

Der revolutionäre Charakter der beiden Filme zeigte sich schon durch ein mangelhaftes Interesse daran, eine zusammenhängenbe Geschichte zu erzählen, sowie durch die Besetzung vieler Rollen mit Laiendarstellern.

In den 1960er-Jahren erreichte er als Teil der Tschechoslowakischen "Neuen Welle" erstmals internationale Aufmerksamkeit. Nach Auseinandersetzungen mit dem kommunistischen Regime musste Forman in die Vereinigten Staaten emigrieren.

Prager Altstadt mit Hradschin Forman war ein unangepasster Regisseur, der zunächst bei einigen tschechoslowakischen Komödien, wie »Der Schwarze Peter« (1963), »Die Liebe einer Blondine« (1966), »Der Feuerwehrball / Anuschka – es brennt mein Schatz« (1968) Regie geführt hatte, bis er als Rebell erste Auslandserfolge mit tschechischen "Nouvelle-Vague"-Filmen erzielte.

Das neue Kino kündigte sich 1963 durch zwei Filme mit dem Titel »Konkurs«, die der junge Absolvent der Film- und Fernsehfakultät der Akademie der musischen Künste in Prag gedreht hatte. Der revolutionäre Charakter der beiden Filme zeigte sich schon durch ein mangelhaftes Interesse daran, eine zusammenhängenbe Geschichte zu erzählen, sowie durch die Besetzung vieler Rollen mit Laiendarstellern.

Milos Forman

Berühmt wurde Milos Forman durch seinen preisgekrönten Mozart-Film »Amadeus« Forman inszenierte in dieser historischen Filmkomödie die Figur des Komponistengenies Mozart als schrulligen Gecken am Wiener Hof.
Erzähler in dem Film über das Leben des Musikgenies ist Antonio Salieri - ein Konkurrent Mozarts. Als Vorlage diente das Theaterstück des britischen Dramatikers Peter Shaffer, der auch das Drehbuch zum Film schrieb.

Bei der Oscar-Verleihung 1985 wurde »Amadeus« mit acht Oscars ausgezeichnet, u.a. in den Kategorien bester Film, beste Regie, bester männlicher Hauptdarsteller (F. Murray Abraham) und Peter Shaffer für das beste adaptierte Drehbuch.

Der zweifache Oscar-Gewinner wurde mit Filmen wie »Hair« und »Einer flog über das Kuckucksnest« berühmt, blieb jedoch stets Außenseiter. Wie seine Helden war auch Milos Forman ein gesellschaftlicher Außenseiter. »Der Mondmann« ist ein Film über einen außergewöhnlichen Aussenseiter, der an der Gesellschaft scheitert.

Eine lebenslange Freundschaft verband Forman mit Dramatiker und Politiker Václav Havel, die gemeinsam auf dem Internat in Podebrady verbracht hatten.

Milos Forman starb am 13. April 2018 in Danbury im Bundesstaat Connecticut in den Vereinigten Staaten.


Weblinks:

Oscar-Preisträger Milos Forman ist tot

Miloš Forman in der Internet Movie Database (englisch)

Literatur von und über Miloš Forman im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Berühmte Tschechen des Vergangen Jahrhunderts: Miloš Forman auf czech.cz/de

Die besten Regisseure aller Zeiten: Miloš Forman auf stadtreporter.net

Mittwoch, 16. Februar 2022

Philipp Melanchthon 525. Geburtstag

Philipp Melanchthon

Philipp Melanchthon - eigentlich Philipp Schwartzerdt - wurde vor 525 Jahren am 16. Februar 1497 in Bretten im Schwarzwald geboren. Melanchthon war ein deutscher Theologe, Reformator und Humanist zur Zeit der Reformation. Er war neben Martin Luther der wichtigste kirchenpolitische Akteur und theologische Autor der Wittenberger Reformation.

Der junge Tübinger Humanist erhielt 1518 den Lehrstuhl für Altgriechisch an der Universität Wittenberg. Er stellte sich dort mit einem Programm zur Universitätsreform vor.

1518 stiftete Kurfürst Friedrich der Weise an seiner 1502 gegründeten Universität Wittenberg einen Lehrstuhl für Griechisch. Der damals bekannteste Gräzist Johannes Reuchlin lehnte aus Altersgründen den Ruf nach Wittenberg ab und empfahl Melanchthon, seinen „gesippten Freund“, für die Stelle. Die Berufung des 21-jährigen Melanchthon geschah auf Wunsch des Kurfürsten. Melanchthon traf am 25. August 1518 in Wittenberg ein. Der schmächtige und etwa 1,50 Meter kleine Tübinger Humanist mit dünner Stimme und einem leichten Sprachfehler erregte dort zunächst Befremden. Mit seiner Antrittsrede »Über die Neugestaltung des Studiums der Jugend« (»De corrigendis adolescentiae studiis«), die er am Samstag, dem 28. August, in der Schlosskirche von Wittenberg hielt, konnte Melanchthon den ungünstigen ersten Eindruck aber zerstreuen und erntete großen Beifall.

Im März 1523 formulierte Melanchthon konkrete Punkte einer Studienreform, die er im folgenden Wintersemester als Rektor der Universität in Kraft setzte. Melanchthons Bildungsprogramm, das er bei dieser Rede vorstellte, beruhte auf Grammatik, Dialektik und Rhetorik. Hätten diese Fächer eine bessere Qualität, und würde außerdem die griechische Sprache vermittelt, so würde damit „echte Frömmigkeit anstelle menschlicher Satzungen und scholastischer Unbildung“ gefördert. Als einer der damals besten Kenner des Griechischen sah er im Studium der drei alten Sprachen einen Weg der Persönlichkeitsbildung.

Melanchthon wurde Rektor der Universität und Dekan der philosophischen Fakultät in Wittenberg. In den 1520er Jahren konnte er als Rektor in Wittenberg sowie als Schulgründer seine Reformpläne verwirklichen. Als Bildungsreformer trug Melanchthon zur Etablierung der heutigen Naturwissenschaften an den Universitäten bei.

Er äußerte sich in wissenschaftlicher Hinsicht zum Weltbild von Kopernikus.

Martin Luther


Philipp Melanchthon war wichtigster Mitstreiter von Martin Luther und Förderer der Reformation.

Als Melanchthon 1518 mit 21 Jahren von Tübingen nach Wittenberg wechselte, war der 14 Jahre ältere Luther von dem "wunderbaren Menschen, an dem fast alles übermenschlich ist" begeistert. Schnell entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen dem feinsinnigen Humanisten und dem polternden Theologen, die in zahlreichen Doppelbildnissen verewigt wurde.

Der leise und stotternd sprechende kleine Griechisch-Professor war der eigentliche Kommunikator der Reformation: Er führte politische und theologische Verhandlungen, reiste unentwegt, schrieb unzählige Briefe und machte die Reformation zu einer Bildungsbewegung. Heinz Scheible hat seine viel gerühmte Biographie des großen Humanisten für diese Neuausgabe umfassend bearbeitet und erweitert. Melanchton erlangte seine Bedeutung als Bildungsreformer, Philosoph, Theologe und politischer Unterhändler. Ob sich die Reformation ohne Melanchthon durchgesetzt hätte, ist ungewiss.

Philipp Melanchthon starb am 19. April 1560 in Wittenberg.


Literatur:

Melanchthon
Melanchthon
von Heinz Scheible

Sonntag, 13. Februar 2022

Karl Schranz - oder wie die Winterspiele 2014 nach Sotschi kamen


Die Austragung der Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 geht auf eine Freundschaft zurück, welche 2001 in St. Anton geschlossen wurde.

Als Mitglied des Ski-Club Arlberg trug Karl Schranz maßgeblich dazu bei, dass die Alpinen Skiweltmeisterschaften 2001 in St. Anton am Arlberg stattfanden.

Seit er 2001 am Arlberg den russischen Präsidenten Wladimir Putin kennengelernt hatte, entwickelte er sich zu einem der engsten und einflussreichsten Berater Putins für die Austragung der Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014.

Ohne die Beratung von Karl Schranz hätten die Winterspiele in Sotschi 2014 nicht stattfinden können.

Weblink:

  Pulver, Schnee und eine Traumaussicht. - www.sueddeutsche.de/sport

Donnerstag, 10. Februar 2022

72. Berlinale


70. Berlinale eröffnet



Mit der Berlinale 2022 feiern die Internationalen Filmfestspiele Berlin ihren 72. Geburtstag. Das Festival findet erstmals unter der gemeinsamen Leitung von Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek und dem Künstlerischen Leiter Carlo Chatrian statt, die das Festival neu erfinden wollen.

Mit einer großen Gala wird am Donnerstag (19.30 Uhr) die 72. Berlinale eröffnet. Die Filmfestspiele werden erstmals von einer neuen Doppelspitze aus dem Italiener Carlo Chatrian und der Niederländerin Mariette Rissenbeek geleitet, nachdem das Berlinale-Urgestein Dieter Kosslick im vergangenen Jahr die Leitung nach fast 20 Jahren abgab. In Berlin werden auch in diesem Jahr wieder nationale und internationale Stars erwartet.

Eröffnet wird die Berlinale mit der Weltpremiere der kanadisch-irischen Produktion "My Salinger Year" mit der oscarnominierten Schauspielerin Sigourney Weaver. Erwartet werden in Berlin weitere internationale Topstars wie der Spanier Javier Bardem und die US-mexikanische Schauspielerin Salma Hayek, aber auch nationale Stars wie Nina Hoss und Lars Eidinger.

Schwerpunkte sind das Arthouse-Kino und der Autorenfilm, alle Filme werden als Welt- oder Europa-Premiere gezeigt. Das Hauptprogramm bietet jährlich etwa 18 Spielfilme, zahlreiche weitere Produktionen bilden das Rahmenprogramm. Die 70. Berlinale in Berlin findet vom 20. Februar bis zum 1. März statt.

Mittwoch, 9. Februar 2022

Gerhard Richter 90. Geburtstag


Gerhard Richter wurde vor 90 Jahren am 9. Februar 1932 in Dresden geboren. Gerhard Richter ist ein renommierter zeitgenössischer deutscher Maler, Bildhauer und Fotograf.

Richter zählt zu den herausragenden Künstlern der Gegenwart. Gerhard Richter hat in der Malerei Trends gesetzt und gilt als der "Picasso des 21. Jahrhunderts". Seine stilprägenden Werke zählen auf dem Kunstmarkt mittlerweile zu den teuersten eines lebenden Künstlers.

Er studierte in der DDR Malerei. Anfang der sechziger Jahre flüchtete der Maler in den Westen. Richter war von 1971 bis 1993 Professor für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf.

In erster Linie aber hat Richter gemalt – und das so herausragend, dass er seit sagenhaften zwanzig Jahren als teuerster Künstler der Welt gilt. Richter hat immer wieder Wandlungen in seiner Malerei vollzogen: Von der Fotomalerei hin zu Bildern mit Unschärfen und dann zu großformatigen abstrakten Bildern. Bekannt gemacht haben Richter seine übermalten Fotografien, später seine Werke, die bewusst mit Unschärfen arbeiten. In den vergangenen Jahren zeigte der Künstler meist großformatige, abstrakte Bilder.

Der deutsche Künstler Gerhard Richter bereitete dem Verhältnis von Malerei und Wirklichkeit neue Wege. Zwischen abstrakten Arbeiten und fotobasierten Gemälden sprengte Richter die Grenzen des Mediums und erinnert im Zeitalter allgegenwärtiger digitaler Images an die Wichtigkeit und Dringlichkeit malerischer Bildprozesse.

Literatur:

Gerhard Richter
Gerhard Richter
von Klaus Honnef

Samstag, 5. Februar 2022

Hans Fallada 75. Todestag

Hans FalladaHans Fallada


Hans Fallada, eigentlich Rudolf Ditzen, starb vor 75 Jahren am 5. Februar 1947 in Berlin. Hans Fallada war ein bekannter deutscher Schriftsteller der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er gehört zu den großen, den bleibenden Schriftstellern des 20. Jahrhunderts.

Hans Fallada ist als "Schriftsteller der kleinen Leute" bekannt geworden, der große Prosa aus dem Leben der kleinen Leute gemacht hat. Er hat das Schicksal der kleinen Leute in der Weimarer Republik, in der Nazi-Zeit und bis nach dem Krieg anschaulich und voller Herz mit Büchern, die das Los der kleinen Leute beschreiben, erlebbar gemacht.Seine Erzählungen erschienen vor allen Dingen in der "Vossischen Zeitung".

Fallada schrieb ab 1920 Romane und stellte seine präzise Beobachtungsgabe und sein sagenhaftes Erzähltalent einem immer größeren Publikum unter Beweis. Seine Stoffe fand er im eigenen Leben, sie führen ins Milieu von Häftlingen, Gutsbediensteten, Bauern, Arbeitslosen und den Verlierern der Weltwirtschaftskrise.

Bereits mit dem ersten – 1920 veröffentlichten – Roman »Der junge Goedeschal« verwendete Ditzen das Pseudonym Hans Fallada. Es entstand in Anlehnung an zwei Märchen der Brüder Grimm. Der Vorname bezieht sich auf den Protagonisten von Hans im Glück und der Nachname auf das sprechende Pferd „Falada“ aus »Die Gänsemagd«.

Fallada war ein profunder Menschenkenner und genauer Beobachter, der sich auskannte in den Lebenswelten und im Alltag der Menschen. Er kannte die sozaielen Schichten, die Milieus, die Menschen und ihre Lebenssituation.Seine Werke sind ein Spiegel seiner Zeit und seiner Person. Sie sind stets auch Schilderungen seines bewegten Lebens. Berühmt wurde Fallada mit seinen Romanen »Bauern, Bonzen und Bomben«, »Wolf unter Wölfen« sowie »Kleiner Mann – was nun?«, dessen Stoff bis heute zum Repertoire vieler Bühnen gehört. Mit dem vielfach übersetzten Roman »Kleiner Mann - was nun?« (1932) wurde Fallada weltbekannt.

Fallada war die Stimme des kleinen Mannes. Seine Romane handeln von dem Mut der Menschen, sich mit der Lebensfeindlichkeit und den Widrigkeiten des Lebens auseinanderzusetzen. In allen Romanen beschrieb er die Probleme der kleinen Leute, vor allem in der Hauptstadt Berlin. Viele der Probleme, welche die einfachen Menschenin den 1930er Jahren in Berlin hatten, sind auch heute noch aktuell: das Wohnungsproblem und das Problem der zum Teil inkompetenten Verwaltung in der Hauptstadt sind immer noch Probleme, die der Lösung harren.

Rudolf Ditzen wurde am 21. Juli 1893 in Greifswald als Sohn eines hohen Justizbeamten geboren. Er besuchte, ohne es abzuschließen, das humanistische Gymnasium und absolvierte eine landwirtschaftliche Lehre. Zwischen 1915 und 1925 war er Rendant auf Rittergütern, Hofinspektor, Buchhalter, zwischen 1928 und 1931 Adressenschreiber, Annoncensammler, Verlagsangestellter.

In der Zeit des Faschismus lebte er als "unerwünschter Autor" zurückgezogen auf seinem Sechs-Morgen-Anwesen in Mecklenburg. 1945 siedelte er nach Berlin über und starb dort 1947.

Hans Fallada war eine rätselhafte und vielschichtige Gestalt. Vielleicht war dieser "Hans im Glück" eine stärkere Gestalt als er selber wusste. Er war als Schriftsteller sicherlich ein "Hans im Glück" und ein Glücksfall für die deutsche Literatur. Im Leben selbst war er jedoch nicht ganz so glücklich zu nennen, denn es war ihm infolge seines exzessiven Lebensstiles nur ein Alter von 53 Jahren beschieden.

Populär war Fallada schon immer, mittlerweile erkennt man seinen weltliterarischen Rang: Der Autor Hans Fallada wurde in den letzten Jahren noch einmal völlig neu entdeckt. Seine Romane und Erzählungen sind zeitlos und haben bis heute nicht an Aktualität verloren.

Literatur:

Kleiner Mann – was nun?
Kleiner Mann – was nun?
von Hans Fallada

Ein Mann will nach oben
Ein Mann will nach oben
von Hans Fallada

Bauern, Bonzen und Bomben
Bauern, Bonzen und Bomben
von Hans Fallada


Weblink:

Fallada - Im Rausch des Schreibens - www.srf.ch