Wenige große zeitgenössische Künstler sind so unsichtbar wie A.R. Penck. Seit Jahren verweigert sich der Meister der Strichmännchen dem Kunstbetrieb. Heute wird Penck 75 Jahre alt.
Schon lange lebt der 1939 in Dresden unter dem Namen Ralf Winkler geborene Maler, Grafiker und Bildhauer in Irland.
Mit seinem Künstlernamen verweist Penck, den viele für wegweisend in der zeitgenössischen Malerei in Deutschland halten, auf den Eiszeitforscher und Geologen Albrecht Penck (1885-1945). Das mag mit dem naturwissenschaftlichen Anspruch zusammenhängen, den auch der Künstler Penck an seine Arbeit hat.
Der Künstler malt nicht einfach an prähistorische Höhlenmalerei erinnernde Strichmännchen und primitivistische Zeichen, sondern reflektiert Mathematik, Kybernetik und Mechanik in seinen Bildern.
Kunst ist für Penck, den man mit einem bisweilen etwas zotteligen Vollbart, Strickmütze oder Baseball-Kappe kennt, auf jeden Fall mehr als nur ein schönes Bild. Nach seiner Ausbürgerung 1980 malte Penck große Historienbilder und entwickelte einen unverwechselbaren Stil.
Wie Picasso beschäftigte sich Penck mit ethnologischen und archäologischen Werken. Bereits in der DDR thematisierte er immer wieder die Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft.
Bekannt wurde Penck, der von den Kusnthochschulen der DDR abgelehnt wurde, 1972 auf der documenta 5. Damals teilnehmen konnten nur seine Bilder, die Behörden verweigerten Penck die Reise nach Kassel. Später schmuggelte er seine Bilder als Geschenkpakete getarnt in den Westen.
Nach seiner Ausbürgerung aus der DDR 1980 malte Penck große Historienbilder und entwickelte einen unverwechselbaren Stil. Auch 1982 und 1992 war der Künstler Teilnehmer auf der documenta in Kassel.
Penck war von 1989 bis 2005 Grafik-Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.
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