Der Paulineraltar, ein gut 500 Jahre alte Altar der früheren Leipziger Paulinerkirche ist an die Universität zurückgekehrt. Der heutige Neubau des Paulinums auf dem Uni-Campus im Stadtzentrum steht auf dem Platz der einstigen Paulinerkirche.
Das Kunstwerk gehört seit 1543 der »Alma Mater Lipsiensis« und war zusammen mit anderen Artefakten kurz vor der Sprengung der Univestitäts-Kirche aus dem Gebäude gerettet worden.
Seit seiner umfangreichen Restaurierung zwischen 1983 und 1993 stand der Altar als Leihgabe in der Thomaskirche. Nun ist bereits das erste Holzsegment wieder im neuen Andachtsraum der Universität ausgestellt.
„Die Rückkehr des Paulineraltars aus der am 30. Mai 1968 gesprengten Universitätskirche St. Pauli an den Augustusplatz ist ein Ereignis von höchster stadt- und universitätsgeschichtlicher Bedeutung“, freute sich der Kustos der universitären Kunstsammlungen Rudolf Hiller von Gaertringen.
Der Paulineraltar, geschaffen um 1490 für das einstige Leipziger Dominikanerkloster, sei das bedeutendste mittelalterliche Altarwerk der Messestadt. „Für die Universität kehrt nicht nur das Hauptwerk ihrer Kunstsammlung auf den Campus zurück, auch im regionalen Umfeld sucht der Altar seinesgleichen“, so Hiller von Gaertringen weiter.
Lange stand der Altar der Paulinerkirche im Chor der Thomaskirche. 1968 noch kurz vor der Sprengung der Universitätskirche St. Pauli evakuiert, ab 1982 unter schwierigsten Bedingungen restauriert, stand er seit Pfingsten 1993 in der Thomaskirche.
Wie alle Kunstschätze der einstigen Universitätskirche gehört er nach wie vor der Universität Leipzig. Doch die tut sich schwer mit ihrer Kirche.
Die Rückführung des Paulineraltars erfolgte erst, nachdem verfügt wurde, dass er auch für Gottesdienste zum Einsatz kommt. Künftig soll auch die ansässige Gemeinde den Altar im Rahmen ihrer Gottesdienste liturgisch wieder nutzen können.
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