Hinweis

Samstag, 27. Juli 2024

Bardentreffen in Nürnberg

Bardentreffen

Das Bardentreffen ist ein jährlich im Sommer stattfindendes, dreitägiges Open-Air-Musikfestival in Nürnberg. Es beginnt am ersten Freitag der bayerischen Sommerferien.

Über 200.000 Besucherinnen und Besucher jeden Alters strömen jährlich, zu Beginn der Bayerischen Schulferien Ende Juli, Anfang August zu den malerischen Plätzen und in die historischen Innenhöfe der Altstadt, um, bei freiem Eintritt, Liedersänger und Gruppen aus der ganzen Welt zu erleben. Das Bardentreffen ist Nürnbergs Open-Air-Höhepunkt und als Festival der Weltmusik d e r Klassiker.

Das Bardentreffen in Nürnberg ist vielleicht eines der charmantesten Musikfestivals überhaupt. Es findet einmal jährlich in der Altstadt Nürnbergs auf verschiedenen Freilichtbühnen statt. Beim Bardentreffen werden an den zahlreichen Veranstaltungsorten Künstler aus 20 verschiedenen Ländern spielen.

Mit Thomas Gottschalk als Moderator und Sängern wie Heinz Rudolf Kunze, Klaus Lage und Thommie Bayer als Debütanten, entstand des Bardentreffen 1976 als Liedermacher-Wettbewerb zum 400. Todestag des Nürnberger Schuster und Poeten Hans Sachs, der als Bühnenfigur in Richard Wagners „Meistersinger“-Oper bis heute fortlebt.

Mittlerweile ist es die „kulturelle Magnetveranstaltung“ (Die Zeit). Das musikalisch-inhaltliche Konzept steht auf den drei Säulen „Traditionen“, „Trends“ und „Experimente“, der Songwriter hat ebenso seinen Platz wie traditionelle Volksmusiken und deren zeitgemäße Weiterentwicklungen und Experimente.

Der Eintritt zu allen Veranstaltung ist frei.

Weblink:

Bardentreffen in Nürnberg - http://bardentreffen.nuernberg.de

Dienstag, 23. Juli 2024

Emil Jannings 140. Geburtstag


Emil Jannings, eigentlich Theodor Friedrich Emil Janenz wurde am 23. Juli 1884 in Rorschach, Schweiz geboren. Emil Jannings war ein deutscher Schauspieler. Er erhielt den ersten Oscar überhaupt und ist gleichzeitig der bislang einzige Deutsche, der als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde.

Nachdem er das Gymnasium ohne Abschluss verlassen und seine Mutter ihm zunächst verboten hatte, Schauspieler zu werden, fuhr er als Schiffsjunge ein Jahr lang zur See. Nach seiner Rückkehr nach Görlitz erlaubte sie ihm, ein Schauspielvolontariat am Theater Görlitz zu beginnen. Dort wurde ihm allerdings fehlendes Talent bescheinigt.

Jannings ließ sich davon jedoch nicht entmutigen. Er schloss sich diversen Wanderbühnen an und bereiste mit ihnen zwischen 1901 und 1908 den gesamten deutschen Sprachraum. Sein erstes richtiges Engagement erhielt er danach am Stadttheater Glogau, Niederschlesien. Weitere Engagements an verschiedenen Stadttheatern folgten. 1915 gelangte er dann nach Berlin, wo er an fast allen Bühnen mit großem Erfolg spielte. 1914 wurde er mit dem Film "Arme Eva" bekannt.

Schließlich unterzeichnete er einen Vertrag mit dem Deutschen Theater in Berlin und profilierte sich dort unter der Regie von Max Reinhardt als Charakterdarsteller. Emil Jannings nahm Schauspielunterricht bei Max Reinhardt. Über Reinhardt lernte Jannings 1915 auch Karl Gustav Vollmoeller kennen. 

Jannings war außerdem Schauspielkollege von Ernst Lubitsch. Beide gehörten zur Berliner Gesellschaft der goldenen Zwanziger Jahre. Sie kamen mit bekannten Persönlichkeiten wie der Berliner Gesellschaftsfotografin Frieda Riess in Kontakt, die Portraitaufnahmen von ihnen anfertigte. Ab 1916 spielte er unter der Regie von Ernst Lubitsch, dessen Film "Madame Dubarry" ihn 1919 in den USA bekannt machte. 1918 spielte er am Königlichen Schauspielhaus in Berlin den Dorfrichter Adam in Heinrich von Kleists "Der zerbrochne Krug". Mit diesem Rollenporträt feierte Jannings einen seiner größten Bühnenerfolge.


Emil Jannings sah in der Filmarbeit nicht seine Erfüllung. Künstlerisch stellte es für ihn kein adäquates Medium für seine Schauspielerei dar, denn er konnte im Stummfilm seine vielseitige Stimme nicht einsetzen. Jannings verkörperte in seinen Filmrollen sensible und dennoch scheiternde Figuren. Er spielte in den Murnau-Filmen "Tartüff" (1925) und "Faust" (1926). 

In Hollywood drehte er unter anderem "The Last Command" (1928) und bekam als erster Schauspieler den Oscar. Jannings spielte 1930 im ersten deutschen Tonfilm "Der Blaue Engel" seine bekannteste Rolle. Während des Zweiten Weltkrieges spielte er in Propaganda-Filmen mit und übernahm 1940 die Leitung der UFA. Von den Alliierten wurde er nach dem Krieg mit Arbeitsverbot belegt.

Emil Jannings starb am 2. Januar 1950 in Strobl, Österreich.

Samstag, 20. Juli 2024

Gardasee - Das Versprechen des Südens

Der Gardasee ist einer der schönsten Seen Europas. Gleich hinter den Alpen liegt der Gardasee schmal wie ein Fjord zwischen schroffen Felswänden. Gegen Süden werden Berge und Hügel sanfter und der See weitet sich. Malerische Seeorte, Olivenhaine und Rebhänge reichen an das türkisfarbene Wasser.

Villen und Palazzi säumen die Ufer der sonnenverwöhnten Riviera Bresciana. Darunter ein besonderes Juwel: Das Grand Hotel Villa Feltrinelli auf der Westseite des Gardaees.

Schon zu Zeiten der Renaissance zog es Gelehrte und Alchimisten auf den Monte Baldo, der sich am Ostufer auftürmt. Als "Botanischer Garten Europas" ist er über Italien hinaus berühmt. Das Massiv ist ein "Nunatak". Der Monte Baldo ragte in der Eiszeit aus dem Gletschermeer heraus. So konnten auch Pflanzen überleben, die Jahrmillionen alt sind.

Wandern auf die Spuren des berühmten Veroneser Apothekers Francesco Calzolari, der schon Mitte des vierzehnten Jahrhunderts begann, auf dem Monte Baldo nach Heilpflanzen zu forschen.

Goethe und Schiller - erstes ausführliches Gespräch

Goethe Schiller-Denkamal im Weimar

Die Geschichte zwischen Goethe und Schiller ist die Geschichte einer Männerfreundschaft zweier Dichternaturen, welche die Periode der deutschen Klassik bereichern sollte. Goethe und Schiller, die beiden ungleichen Persönlichkeiten, näherten sich langsam aneinander an, beschnupperten sich quasi, beäugten sich zunächst misstrauisch und fanden schließlich Gefallen aneinander. Daraus entstand eine der produktivsten Freundschaften der Geschichte.

Das erste ausführliche Gespräch führten die beiden am 20. Juli 1794 in Jena. Nach dem ersten Treffen folgt bald das zweite und dann, als wäre ein Damm gebrochen, strömen die gemeinsamen Ideen und Projekte hervor. Schließlich übersiedelt Schiller, der zuvor eine Professur an der Universität Jena innehatte, endgültig nach Weimar.


Dass die beiden Dichter-Naturen sich überhaupt zusammenfanden und wie sie es taten, ist eines der großen Rätsel, denn sie hätten nicht unterschiedlicher sein können: der ewig kränkelnde Schiller und die robuste Natur Goethe, der eine von Seelenfeuern und Tabak und vom Geruch fauler Äpfel vorwärtsgetrieben, der andere in sich ruhend, Geheimer Rat und Naturforscher und Dichter aus Neigung. Der eine kämpft, der andere wird gehätschelt.

Beide sind auf ihre Art missverstanden worden von den Deutschen, zum Teil grotesk. Schiller als Dichter des bieder Bürgerlichen oder Dämonischen, Goethe als Repräsentant des deutschen Reichs.

Biografie, die man gelesen haben sollte:

Goethe und Schiller: Geschichte einer Freundschaft
Goethe und Schiller: Geschichte einer Freundschaft
von Rüdiger Safranski

Weblink:

Das Weimar-Gefühl - kaffeehaussitzer.de

Das geheimnisvolle Volk der Etrusker

Badisches Landesmuseum

Die Etrusker bestimmten als eine der frühen Hochkulturen Italiens das Schicksal des westlichen Mittelmeerraums vom 10. bis zum 1. Jahrhundert v. Chr. Die Etrusker, die Tusci, haben der „Toskana“ ihren Namen gegeben. Vermutlich wanderten sie aus Kleinasien in das Gebiet der heutigen Toskana ein, aber sicher weiß man das nicht. Fest steht hingegen, dass dieses Volk schon 1.000 Jahre vor Christus eine hoch entwickelte Kultur hatte. Ein Volk, das 600 Jahre vor Christus fast das gesamte westliche Mittelmeer beherrschte, 200 Jahre später sang- und klanglos in die römische Gesellschaft integrierte und damit verschwand.

Das geheimnisvolle Volk der Etrusker hat der Forschung eine Reihe von bis heute ungelösten Rätsel gestellt. Ihre Sprache zählt zu den untergegangenen, jedoch schriftlich überlieferten altmediterranen, nicht-indoeuropäischen Idiomen. Als gesprochene Sprache starb das Etruskische zwar zu Beginn der Zeitenwende aus, wurde jedoch von den Haruspices (Sehern) als Ritualsprache noch bis in das 5. nachchristliche Jahrhundert hinein gebraucht. Sie ist mit keiner modernen Sprache der Welt verwandt, weist jedoch eine Nähe zu zwei antiken Sprachen, dem auf der ägäischen Insel Lemnos gesprochenen Lemnischen und dem Rätischen in Norditalien auf.

Die Etrusker

Die Etrusker

Über die Herkunft der Etrusker gibt es verschiedene Theorien. Während die eine sie als Einwanderer sieht, die nach 1000 v. Chr. aus dem kleinasiatischen Lydien auf die Apenninenhalbinsel immigriert sind, wird sie von einer anderen als authochtone Bevölkerung betrachtet, die sich aus der früheisenzeitlichen Villanova-Kultur entwickelt hat. Da die Träger der etruskischen Kultur ursprünglich nicht einer ethnischen Einheit angehörten, wird nach dem heutigen Wissensstand eine Synthese aus beiden Theorien als höchst wahrscheinlich angesehen: Eine alt-mediterrane Volksschicht entwickelte bis um 1.000 v. Chr. eine sesshafte Bauernkultur, in welche fremde Volkselemente sowohl aus dem Osten (phönizische Seefahrer) als auch aus dem Norden (indogermanische Italiker) eindrangen.

Die so entstandene Villanova-Kultur wurde durch eine Schicht von Einwanderern aus Kleinasien überlagert, was durch die Genforschung bestätigt werden konnte. Aus der Vermischung mit der lokalen Bevölkerung entwickelte sich das etruskische Volk. Die Eigenbezeichnung der Führungsschicht, die sich selbst [gem. Herodot nach ihrem legendären Anführer] als Rasenna (etrusk.-griech.: Tyrsenoi/Tyrrenoi/ = Gefolgsleute des [Ra]sen[na]) bezeichnete, sollte schließlich zur Bezeichnung des gesamten Kulturvolkes werden, das von den Lateinern als Etrusci/Tusci bezeichnet wurde.

Die bildliche Darstellung der etruskischen Götter und ihre Verehrung in Tempeln geht, ebenso wie die etruskische Schrift auf griechische Vorbilder zurück. Die etruskische Kultur blühte vom 7. bis 2. vorchristlichen Jahrhundert in einem Gebiet, das heute als Toskana bezeichnet wird. Das Etruskertum griff jedoch auch auf die benachbarten Gebiete über, so zwei der ersten sieben Könige Roms etruskischer Herkunft waren.

Mit der Lex Julia de civitate (90 v. Chr.) wurde zwar die Unterwefung unter Rom besiegelt und die Lateinisierung des etruskischen Bereiches eingeleitet, sie führte jedoch auch zur Einmündung des etruskischen Geistes in die römische Kultur, die ohne entsprechende Vorleistungen ein anderes Anlitz bekommen hätte.

Weblinks:

Die Etrusker - Weltkultur im antiken Italien - www.landesmuseum.de

Etrusker - YouTube

Etruskische Geschichte: Niedergang der Etrusker - YouTube

Die Etrusker - Wegbereiter des antiken Rom - YouTube


Literatur:

Die Etrusker
Die Etrusker
von Friederike Bubenheimer-Erhart

Die Liebermann-Villa am Wannsee

Der Rosengarten in Wannsee

»Der Rosengarten in Wannsee« von Max Liebermann. Öl auf Leinwand, 63 x 90 cm.

Max Liebermanns Sommervilla am Berliner Wannsee - das deutsche Pendant zum französischen Giverny
»Der Rosengarten in Wannsee« ist der Garten der 1909 von Liebermann erworbenen Villa in Berlin-Wannsee.

Max Liebermann (1847-1935) konnte 1909 eines der letzten Seegrundstücke am Großen Wannsee erwerben.
Bereits 1909 hatte Liebermann ein Grundstück am Ufer des Wannsees erworben. Dort ließ er sich nach Vorbildern Hamburger Patriziervillen durch den Architekten Paul Otto August Baumgarten einen Landsitz errichten.

Die Liebermann-Villa, die dieser im Sommer 1910 erstmals bezog, nannte er sein „Schloss am See“. Darin fühlte sich Liebermann wohl und genoss besonders seine persönliche Gestaltung. Besondere Freude bereitete ihm der große Garten, der von ihm und Alfred Lichtwark entworfen wurde und als Sujet Eingang in zahlreiche Spätwerke Liebermanns fand.


Die Sommerresidenz wurde Liebermanns ländliches Refugium, in das sich der vielbeschäftigte Maler gerne zurückzog. Als der Erste Weltkrieg die alljährliche Studienreise nach Holland unmöglich machte, wurde die Wannsee- Villa zum ständigen Aufenthaltsort im Sommer. Dort entstanden bis Anfang der 30er Jahre über 200 Studien und Gemälde des Gartens, die Liebermann auf dem Höhepunkt seiner Auseinandersetzung mit der Natur zeigen.

Der Künstler Max Liebermann verkörpert ein Stück deutscher Zeitgeschichte der Gründerjahre, an dessen künstlerischem Werdegang sich die Um- und Aufbrüche, die Auseinandersetzungen, Kämpfe, Fehden und Triumphe im Ringen um die Kunst der Moderne am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert exemplarisch ablesen lassen.


Literatur:

Im Garten von Max Liebermann

Im Garten von Max Liebermann von der Hamburger Kunsthalle

Video:

Die Liebermann-Villa am Wannsee- YouTube

Samstag, 13. Juli 2024

TFF Rudolstadt - das Weltmusik-Festival rund um die Heidecksburg


Das TFF Rudolstadt ist ein in seiner Atmosphäre einzigartigen Weltmusik-Festival, das immer am ersten Juli-Wochenende die kleine thüringische Residenzstadt in ein gigantisches Camp zigtausender Musikbegeisterter verwandelt.

Das erste Wochenende im Juli wird auch in 2018 wieder zehntausende Fans, Besucher und Künstler in Rudolstadt versammeln. Am ersten Juliwochenende steht Rudolstadt wieder ganz im Zeichen von Folk- und World Music.

Das TFF Rudolstadt ist Deutschlands größtes und vielfältigstes Festival für Folk, Roots und World Music und eines der wichtigsten seiner Art in Europa. Das Festival erlebt in diesem Jahr seine 28. Auflage.

Heidecksburg Rudolstadt

Das Festivalgelände liegt auf und unterhalb der Heidecksburg, die über der Stadt thront. Die Bühnen dieses bedeutenden Folkfestivals befinden sich in der Altstadt, im benachbarten Heinepark und auf dem Gelände der Heidecksburg aufgebaut, die sich über der Stadt erhebt.

Das TFF ist ein Fest mit musikalischer Tradition. Vorgänger war das Tanzfestival. 1955 wurde das „1. Fest des deutschen Volkstanzes“ in Rudolstadt ausgerichtet. Zum einen sollte damit der Sozialismus eine folkloristische Grundierung erhalten. Zum zweiten wurde damit die deutsche Einheit beschworen, ein Ziel, das die Ulbricht-Regierung zumindest rhetorisch in dieser Zeit noch verfolgte.

Und schließlich sollte deutsche Tradition gegen „amerikanische Unkultur“, wie Rock’n’Roll und Jazz, gestellt werden. Rudolstadt empfahl sich – wie zunächst auch Wernigerode – durch seine Lage in der Mitte Deutschlands und durch die Altstadt mit darüberliegendem Schloss, die durch den Krieg nicht beschädigt wurde.


Musikalischer Länderschwerpunkt in diesem Jahr ist ... Ob Legenden der Folkmusik oder Newcomer aller Genres dieser breit gefächerten Musikrichtung, ob Straßenmusik oder große Bühne - Rudolstadt klingt an allen Ecken und Enden.

Weblinks:


Rudolstadt-Festival - https://rudolstadt-festival.de

TFF-Rudolstadt - Wikipedia.org - http://de.wikipedia.org

Hermann Hesse als Maler

Hermann Hesse Acquarell

"Nicht, daß ich mich für einen Maler hielte, aber das Malen ist wunderschön. Man hat nachher nicht wie beim Schreiben schwarze Finger, sondern rote und blaue", so Hermann Hesse 1925. Im Alter von 40 Jahren, mitten im Ersten Weltkrieg, hat Hermann Hesse zu malen begonnen. Es war ihm ein Ausweg in den bittersten Zeiten seines Lebens. Anfänglich illustrierte er seine eigenen Gedichte und verkaufte sie als bibliophile Raritäten. Die meist kleinen, sehr expressionistischen Aquarelle mit ihrer Farbigkeit waren für Hesse ein Ausgleich, eine Art Ausruhen vom Schreiben, ja um Distanz von der Literatur und der Welt zu gewinnen.

Seit seinen autodidaktischen Anfängen im Ersten Weltkrieg, die dem damals Vierzigjährigen eine schwere Krise zu überwinden halfen, hat Hesse bis ins hohe Alter etwa zweitausend Aquarelle gemalt. Die meisten von ihnen sind Liebeserklärungen an die farbenfrohen Landschaften seiner Tessiner Wahlheimat und ihren damals noch unerschöpflichen Reichtum an zauberhaften Motiven.

Farbe ist Leben
Farbe ist Leben


"Aus der Trübsal, die oft unerträglich wurde, fand ich einen Ausweg für mich, indem ich, was ich nie im Leben getrieben hatte, anfing zu zeichnen und zu malen. Ob das objektiv einen Wert hat, ist einerlei; für mich ist es neues Untertauchen in den Trost der Kunst, den die Dichtung mir kaum noch gab. Hingegebensein ohne Begierde, Liebe ohne Wunsch."

Aus einem Brief an Felix Braun, 1917

"Meine kleinen Aquarelle sind eine Art Dichtungen oder Träume, sie geben von der ‚Wirklichkeit' bloß eine ferne Erinnerung und verändern sie nach persönlichen Gefühlen und Bedürfnissen (...), dass ich (...) nur ein Dilettant bin, vergesse ich nicht."

Aus einem Brief an Helene Welti, 1919

Farbe ist Leben
Farbe ist Leben

"Jeder von uns Künstlern, auch wenn er viel an sich zweifeln muss und sein Talent und Können als scheußlich klein empfindet, hat einen Sinn und eine Aufgabe und leistet, wenn er sich treu bleibt, an seinem Ort etwas, was nur er zu geben hat. Wenn Du mit mir im Tessin malst, und wir beide das gleiche Motiv malen, so malt jeder von uns nicht so sehr das Stückchen Landschaft als vielmehr seine eigene Liebe zur Natur, und vor dem gleichen Motiv macht jeder etwas anderes, etwas Einmaliges. (...) Und wie viele Maler, die für Stümper oder für Barbaren in der Kunst galten, erwiesen sich nachher als edle Kämpfer, deren Werke den Nachfolgern oft tröstlicher sind und inniger geliebt werden als die größten Werke der klassischen Könner!"

Aus einem Brief an Bruno Hesse, 1928

Hermann Hesse Acquarell

"In meinen Dichtungen vermisst man häufig die übliche Achtung vor der Wirklichkeit, und wenn ich male, dann haben die Bäume Gesichter und die Häuser lachen oder tanzen oder weinen, aber ob ein Baum ein Birnbaum oder eine Kastanie ist, kann man meistens nicht erkennen. Diesen Vorwurf muss ich hinnehmen. Ich gestehe, dass auch mein eigenes Leben mir sehr häufig wie ein Märchen vorkommt. Oft sehe oder fühle ich die Außenwelt mit meinem Inneren in einem Zusammenhang und Einklang, den ich magisch nennen muss."

Aus: Kurzgefasster Lebenslauf, 1925


Im April 1933, nachdem Hesse aus der Casa Camuzzi in die Casa Rossa gezogen war, besuchte der junge Gunter Böhmer Hermann Hesse und richtete sich in der Casa Camuzzi ein. Zehn Jahre später, 1943, siedelte der Maler Hans Purrmann, Schüler von Henri Matisse, nach Montagnola über und zog einige Zeit später ebenfalls in die Casa Camuzzi. Mit beiden Malern und Zeichnern verband Hesse eine ihn beglückende Künstlerfreundschaft. Böhmer unterstützte Hesse bei dessen Bemühungen, sich künstlerische Techniken und die Gesetze unterschiedlicher Perspektivdarstellungen anzueignen.


Weblinks:

Hesse über Malerei - www.hermann-hesse.de

Stufen - Youtube


Literatur:

Farbe ist Leben
Farbe ist Leben
von Hermann Hesse


Farbe ist Leben
Farbe ist Leben
von Hermann Hesse

Blog-Artikel:

- Kulturwelt-Blog - culturwelt.blogspot.com


Quellcode:

<a title="Kulturwelt-Blog" href="http://culturwelt.blogspot.de">Kulturwelt-Blog</a>

Die Kuppelbasilika Hagia Sophia


Die Hagia Sophia - oder auch Sophienkirche - ist eine von 532 bis 537 n. Chr. erbaute ehemalige byzantinische Kirche, die später auch als Moschee und Museum genutzt wurde. Es handelt sich um einen vieltürmigen Kuppelbau. Die Hagia Sophia befindet sich in Eminönü, einem Stadtteil im europäischen Teil Istanbuls. Im Innenraum der Kirche sich der Marmorfußboden sowie die Marmorsäulen und zahlreiche ornamentale Mosaiken.

Nach dem Niederbrennen zweier Vorläuferbauten verfolgte Kaiser Justinian mit dem Bau einer Kuppelbasilika im 6. Jahrhundert n. Chr. ein besonders ambitioniertes baupolitisches Programm. Sie ist dabei nicht nur die letzte der spätantiken Großkirchen, die seit Konstantin dem Großen im Römischen Reich errichtet wurden, sondern gilt in ihrer architektonischen Einzigartigkeit oft als eine Kirche ohne Vorbilder und ohne Nachahmung.


Es war Kaiser Justinian, der den grandiosen Plan zu einem völligen Neubau der Großen Kirche von den Fundamenten an fasste. Die Bauarbeiten dauerten fünf Jahre (532-537) und am 27. Dezember 537 konnte Patriarch Menas die wunderbar gelungene Kirche einweihen. In der Hagia Sophia haben ihre Architekten Anthemios von Trallos (gest. 534) und Isidoros von Milet einen der gewaltigsten und beeindruckendsten Innenräume der gesamten Architekturgeschichte geschaffen.

Die Hagia Sophia gehört zu einem Übergangstypus der Kuppelbasilika. Ihr herausragendstes Merkmal ist die von vier massiven Eckpfeilern getragene Kuppel, von denen jeder an der Basis etwa 100 Quadratmeter misst. Die darauf ruhende gewaltige Kuppel wird von vier einbögigen Fenster durchbrochen. So können Ströme von Licht in den Raum der Kirche einfließen und ihn ganz erleuchten, wodurch die Massen des Baus gleichsam aufgelöst werden und der Eindruck eines unendlichen Raumes entsteht.

Die Kuppel der Hagia Sophia bleibt mit ursprünglich 33 Metern Spannweite bis zum heutigen Tage die größte über nur vier Tragepunkten errichtete Ziegel-Kuppel der Architekturgeschichte.

Die Hagia Sophia in Istanbul soll seit 2020 vom Museum zur Mosche umgebaut werden.
Das oberste Verwaltungsgericht der Türkei hat am 10. Juli 2020 entschieden, dass die Hagia Sophia künftig wieder als Moschee genutzt werden darf. Auf Anordnung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan findet das erste islamische Gebet am 24. Juli statt.

Weblink:

Hagia Sophia - http://relilex.de

Die Hagia Sophia in Istanbul soll vom Museum zur Mosche umgebaut werden. - Youtube

Freitag, 12. Juli 2024

Pablo Neruda 120. Geburtstag

Pablo Neruda


Pablo Neruda wurde vor 120 Jahren am 12. Juli 1904 in Parral, einer Stadt in der Mitte Chiles in der Región del Maule, geboren. Pablo Neruda - eigentlich Neftal Ricardo Reyes Basoalto - war ein chilenischer Dichter und Schriftsteller, der sich auch politisch engagierte und sich vor allem gegen den Faschismus in seinem Heimatland und in Spanien einsetzte. 1971 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Neruda war ein Weltbürger, der in seinem Heimatland wegen seiner politischen Haltung und seiner künstlerischen Kraft gleichermaßen als "El Poeta" verehrt wird. Das Pseudonym Pablo Neruda legte sich Neftal Ricardo Reyes Basualto 1920 in Anlehnung an den fast vergessenen patriotischen Dichter Tschechiens, Jan Neruda, zu.

Pablo Neruda wollte nicht nur die Dichtung seiner Heimat erneuern, er war auch das Sprachrohr des einfachen Volkes im Kampf gegen den Faschismus. Der junge Neruda war einer der literarischen Vorkämpfer eines antikolonialen Freiheitskampfes Lateinamerikas. Seine Poesie ist auch heute noch Ausdruck eines humanen Sozialismus.

Nerudas Lebensweg steht beispielhaft für den vieler Intellektueller seiner Zeit. Sein Leben war geprägt von der Suche nach dem richtigen Weg zu Wahrheit und Gerechtigkeit, er verirrte sich in Abwege und Widersprüche und war dennoch konsequent im Einsatz für die Schwachen und Unterdrückten.

brennender Präsidentenpalast in Santiago de Chile

Am 23. September 1973 erlag Neruda einem Krebsleiden, zwölf Tage nach dem Putsch in Chile unter Führung von Augusto Pinochet und dem gewaltsamen Sturz von Salvador Allende. Die genaue Todesursache ist bis heute umstritten.

Empfohlenes Buch von Pablo Neruda:







Weblinks:

Pablo Neruda auf dem Portal www.el-poeta.de/

  Pablo Neruda - Wikipedia.org

Donnerstag, 4. Juli 2024

Nathaniel Hawthorne 220. Geburtstag

Nathaniel Hawthorne

Nathaniel Hawthorne wurde vor 220 Jahren in am 4. Juli 1804 in Salem, Massachusetts, geboren. Hawthorne war ein amerikanischer Schriftsteller der Romantik, der vom Geist des Puritanismus geprägt und beseelt war. Nathaniel Hawthorne gilt als einer der wichtigsten amerikanischen Schriftsteller überhaupt. Der Schriftsteller entstammte einer alten Puritanerfamilie.

Mit seinen oft allegorischen Romanen und Kurzgeschichten erlangte er Weltgeltung. In seinen Romanen beschreibt er das Leben in seiner von puritanischer Moral beherrschten Heimat Neuengland. In der Welt seiner Romane und Kurzgeschichten steht das puritanische Amerika im Mittelpunkt. Ehebrecher, am Glauben Verzweifelte, in den Wahnsinn Getriebene und als Sünder Gebrandmarkte sind seine Charaktere.

Durch seine Neigung, sich mit den inneren Aspekten von Menschen und Ereignissen zu beschäftigen, gilt Hawthorne als Begründer des amerikanischen psychologischen Romans.

Eines seiner Meisterwerke ist "Der scharlachrote Buchstabe" (1850), in dem ein Mädchen in Konflikt mit dem rigiden Moralismus seiner Umgebung gerät.

Ralph Waldo Emerson

Die beiden Jahre 1842/43 verlebte er mit seiner Frau in Concord, Massachusetts und beide hatten in dieser Zeit interessante Nachbarn, wie z.B. Henri David Thoreau, Margaret Fuller und den Philosophen Ralph Waldo Emerson.

Nathaniel Hawthorne starb am 19. Mai 1864 in Plymouth, New Hampshire. Hawthorne war ein amerikanischer Schriftsteller der Romantik, der vom Geist des Puritanismus geprägt und beseelt war. Nathaniel Hawthorne gilt als einer der wichtigsten amerikanischen Schriftsteller überhaupt. Der Schriftsteller entstammte einer alten Puritanerfamilie.