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Sonntag, 28. August 2022

Weimar ist die Stadt der Klassiker

Goethe Schiller-Denkamal im Weimar

Weimar ist die Stadt der deutschen Klassiker. Das kleine ländliche Residenzstädtchen an der Ilm war das Zentrum der deutschen Literatur. Weimar stellte zur Zeit Goethes den Mittelpunkt des deutschen Geisteslebens dar. Als Wahlheimat von Goethe und Schiller wurde die Stadt zum Zentrum der deutschen Klassik. Die »Deutsche Klassik« wurde durch das berühmte Vierergestirn Goethe, Schiller, Herder und Wieland in Weimar begründet.



Mit Goethe, Schiller, Herder, Wieland und dem Gedankenaustausch Goethes mit Johann Gottlieb Fichte und den Brüdern Humboldt wurde Weimar das geistige Zentrum Deutschlands.

Als herzogliches Kleinterritorium während des Alten Reiches und bis 1918 profitierte dieses Gebiet und insbesondere die Stadt Weimar von der kulturellen Aufgeschlossenheit seiner Herrscher. Anders als andere Fürsten, welche militärische Prioritäten setzten, legten die Herzöge (später als Grossherzöge) von Sachsen-Weimar das Hauptgewicht auf die Kultur. Da sie politisch immer mehr an Bedeutung verloren, hofften sie so kulturell aufzusteigen. Speziell die kunstinteressierten Ernst August Constantin und insbesondere dessen Frau Anna Amalia waren massgebend am kulturellen Aufstieg Weimars beteiligt.


Weimar

Weimar ist die Stadt, die zu Beginn des 19.Jahrhunderts einen beispiellosen kulturellen Aufstieg erlebte und Dichter und Literaten magnetisch angezogen hat und in der Goethe, Schiller, Herder und Wieland wohnten. Wer als Dichter damals etwas auf sich hielt, der zog nach Weimar. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren nahezu alle literarischen Geistesgrössen in Weimar versammelt. Sie alle waren Weimarer Institutionen. Neben seinen kulturellen Aktivitäten wirkte Goethe auch in hoher politischer Funktion, wo er mithalf die Stadt Weimar zu gestalten. So wurde Weimar auf vielen Gebieten zum Vorreiter in Deutschland.


Wieland war eine Weimarer Institution. Er war der erste Dichter, der in die Stadt gekommen war. 1772 berief ihn die verwitwete Herzogin Anna Amalie von Sachsen-Weimar zur Erziehung ihrer beiden Söhne an den Hof nach Weimar. Der Aufklärer Wieland war sicher kein Freund des Absolutismus, jedoch reizte ihn die Möglichkeit, auf den künftigen Herzog Einfluss nehmen zu können, und er sagte zu.

Auf Einladung der Herzogin Anna Amalia zog Herder im Jahr 1776 nach Weimar, das zur Zeit Goethes den Mittelpunkt des deutschen Geisteslebens darstellte. Dort konnte er auch Freundschaft mit Schiller und Wieland schließen und wurde in diesem Kreise zum Mitbegründer der »Weimarer Klassik«. Auf Einladung der Herzogin Anna Amalia zog Goethe im Jahr 1776 nach Weimar.

Zusammen mit Goethe, Schiller, Wieland, Fichte und den Brüdern Humboldt wurde Weimar das geistige Zentrum Deutschlands und durch diesen erlauchten Personenkreis gelangte die Stadt an der Ilm zu großer kultureller Blüte.


Zu Beginn des 19. Jahrhunderts herrschte in Weimar ein reger literarischer Betrieb. Goethe hatte hier seinen »Tasso und »Wilhelm Meisters Lehrjahre«« geschrieben. Schiller, der 1799 endgültig nach Weimar übergesiedelt war, hatte hier den »Wallenstein« vollendet, »Maria Stuart« und »Die Jungfrau von Orleans« waren entstanden. »«

Goethe leitete das Hoftheater und führte dort Stücke wie »Wallenstein« oder »Der zerbrochene Krug« auf.

Ab November 1802 war Kleist zu Besuch in Weimar. Kleist blieb vier Monate in Weimar.

Franz Liszt fühlte sich von der Aura Weimars magisch angezogen. Der geistig umnachtete Friedrich Nietzsche wurde nach Weimar geholt, damit er sich in die Reihe der Klassiker einfüge.

Literatur:

Weimar – Eine Kulturgeschichte
Weimar: Eine Kulturgeschichte
von Annette Seemann

Weimar – Ein Reisebegleiter
Weimar: Ein Reisebegleiter
von Annette Seemann

Anna Amalia. Herzogin von Weimar
Anna Amalia. Herzogin von Weimar
von Annette Seemann

Weimar – Zeit für das Beste
Weimar – Zeit für das Beste
von Antje Vanhoefen und Ernst Wrba

Weblinks:

Johann Gottfried Herder-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Johann Gottfried Herder-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Christoph Martin Wieland-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Christoph Martin Wieland-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de


Videos:

https://www.youtube.com/watch?v=WGcUIBhZzOA
Goethes Zeit: die Weimarer Klassik - YouTube


https://www.youtube.com/watch?v=u67OByX26IM
Weimarer Klassik - YouTube

Samstag, 27. August 2022

50 Jahre Olympische Spiele von München

Luftaufnahme vom Olympiastadion im Olympiapark München



Die Spiele der XX. Olympiade fanden vor 50 Jahren, vom 26. August bis zum 11. September 1972. in München, Kiel und Augsburg statt. Die Olympischen Sommerspiele von 1972 haben einen entscheidenden Anteil daran, dass München heute in aller Welt als moderne und liebenswerte Kultur- und Sportmetropole bekannt ist.

Für die Stadtentwicklung war das sportliche Großereignis ein Meilenstein. Ein U-Bahnnetz wurde in kürzester Zeit gebaut, Sportstätten errichtet, Unterkünfte geschaffen. Die Architektur und Gestaltung hinterließen bleibende Spuren im Stadtbild.

Das Olympiastadion München wurde für die Olympischen Sommerspiele 1972 durch das Architektenbüro Behnisch & Partner geplant und war Ort für sportliche Veranstaltungen und die Eröffnungs- und Schlusszeremonie. München präsentierte sich als weltoffene Stadt und freundlicher Gastgeber der Spiele.

Nachdem München 1966 den Zuschlag zur Austragung der XX. Olympischen Sommerspiele erhalten hatte, wurde nach einem Standort für die Sportstätten gesucht. Die Wahl fiel auf das etwa 3 km² große Oberwiesenfeld, das reichlich Gestaltungsmöglichkeiten bot. Als Konzept wurde „Olympische Spiele im Grünen" (genauer: Spiele im Grünen, Spiele der Freiheit, Spiele von menschlichem Maß) gewählt, gleichzeitig wollte man sich an den Idealen der Demokratie orientieren.



Spiele im Grünen sollten es sein, Spiele der Freiheit und Spiele von menschlichem Maß: Mit diesen Vorgaben und dem Anspruch, etwas revolutionär Neues zu schaffen, gehen Günter Behnisch und Frei Otto das Projekt Olympiastadion an. Sie entwarfen eine Konstruktion, die unglaublich leicht wirkt, transparent, lichtdurchlässig.

Heitere und fröhliche Spiele sollten es sein, bis die Spiele dann von einem Terroranschlag überschattet wurden. Heitere Spiele sollten es sein, und das waren sie auch – bis zum Attentat auf die israelische Olympiamannschaft in der Nacht zum 5. September. In der Nacht des 5. September drang ein palästinesisches Terrorkommando auf das Gelände des Olympiadorfes und in das Gebäude ein, wo die israelischen Sportler untergebracht waren, um diese alsl Geiseln zu nehmen. Der Terror und die Trauer um die elf ermordeten israelischen Sportler und einen Polizisten überschatten die Erinnerung an die Spiele in München bis heute.

Neue Loreley-Skulptur am Mittelrhein

neue Lorelei Statue

Die Loreley ist das Symbol schlechthin für das Welterbe Oberes Mittelrheintal: Jetzt haben Bürger für einen von drei möglichen Entwürfen für eine neue Loreley-Statue abgestimmt.

Das Ergebnis der Abstimmung ist eindeutig: 840 der insgesamt 1012 gültigen Stimmen und damit 83 Prozent entfielen laut Verbandsgemeinde auf den Vorschlag einer eher traditionellen und realistisch gestalteten Bronze-Loreley, die auf "ihrem" Felsen sitzt. Der Entwurf stammt von der Berliner Bildhauerin Valerie Otte. Auf der Rückseite verlaufen die langen Haare der Figur fließend in die Darstellung des Flusses, in dessen Wellen einzelne Boote zu kentern scheinen.

Samstag, 20. August 2022

300 Jahre Rudolstädter Vogelschießen

Rudolstädter Vogelschießen

In Rudolstadt in Südthüringen findet in diesem Jahr das traditionelle Rudolstädter Vogelschießen zum 300. Male auf der Bleichwiese statt. Die Jubliläusmausgabe gilt als das größte Volksfest in Thüringen und Rummelveranstaltung. Hauptbestandteil des Festes ist das Armbrust-Schießen auf einen hölzernen Vogel.

Das traditionelle Rudolstädter Vogelschießen erlebt in diesem Jahr seine 300. Auflage. Im Jahr 1722 wurde zum ersten Mal auf den hölzernen Vogel geschossen. Der Startschuss für das erste Rudolstädter Vogelschießen fiel am 28. August 1722, zu dem die Besucher von Schützen, Gauklern und Musikanten unterhalten wurden. Das "fahrende Volk" gesellte sich in späteren Jahren hinzu. Damals wurden den Gästen auch lukullische Genüsse, Bälle und Feuerwerk geboten.

Das traditionelle Rudolstädter Vogelschießen ist offensichtlich der Grund dafür, dass Rudolstadt heute ein Theater besitzt. Im Jahr 1792 ordnete Fürst Friedrich Karl von Schwarzburg-Rudolstadt die Errichtung eines Komödienhauses an, das den Bürgern für die Zeit des beliebten Volksfestes Bildung und Kultur vermitteln sollte und 1793 eröffnet wurde.

Johann Wolfgang von Goethe

Selbst Johann Wolfgang von Goethe gastierte mit seiner Schauspieltruppe aus Weimar, die damals die allererste Adresse in Deutschland war, in Rudolstadt. Er übernahm im Jahr 1794 sowie von 1796 bis 1803 sogar die Intendanz des Rudolstädter Theaters und zeigte dem Publikum das Neueste und Aufregendste, was Theater zu seiner Zeit zu bieten hatte. Dazu gehörten seine eigenen Werke, aber vor allem die neuen Dramen Schillers.

Es war in Rudolstadt, wo sich Friedrich Schiller und Goethe am 7. September 1788 das erste Mal persönlich begegneten.

Der Dichterfürst liebte es, mit einem Mädchen aus dem Volke in der einen und mit einer Bratwurst in der anderen Hand über den Festplatz zu lustwandeln.

Friedrich Schiller

Sein Dichterkollege Friedrich Schiller gehörte der Rudolstädter Schützengilde an und stellte 1788 fest: "Das Vogelschießen ist die einzige gesellschaftliche Anstalt im Jahr für den Hof und seine Stadtleute."

Austragungsort des Vogelschießens war bis 1952 der Oberanger, direkt neben dem Theater. Seit 1953 entwickelte es sich auf der Bleichwiese zu einem der beliebtesten Volksfeste in der ehemaligen DDR. Nach der Grenzöffnung hat sich die Popularität auch in den alten Bundesländern herumgesprochen. Seit der Platzvergrößerung im Jahr 1996 lockt eine ausgewogene Mischung aus nostalgischen und modernen Schaustellerbetrieben sowie attraktiven Neuheiten jährlich über eine halbe Million Besucher auf die Bleichwiese.

Zwei unterschiedlich geprägte Festzelte mit abwechslungsreichen Programmen und Live-Musik sorgen für stimmungsvolle Unterhaltung. Die Rudolstädter Schützenvereine beleben alte Traditionen, zu denen ein Festumzug und das traditionelle Armbrustschießen auf den Holzvogel am letzten Sonntag gehören. Unser Volksfest hat ein unverwechselbares Profil bekommen. Wie im Theater wird alles wohldurchdacht in Szene gesetzt. Hier erleben die Besucher kein beliebiges Fest mit Schaustellern als schmückendes Beiwerk, sondern ein traditionelles Volksfest mit besonderer Prägung.

Das Jubiläumsfest des Rudolstädter Vogelschießens beginnt am Freitag, dem 19. August, und endet am Sonntag, dem 28. August.

Weblink:

Rudolstädter Vogelschießen im Wandel der Zeit - https://vogelschiessen.rudolstadt.de

Diego Velázquez und sein Werk

Diego Velázquez

Diego Velázquez wurde 1599 in Sevilla geboren. Im Alter von zehn Jahren begann er die Malerlehre. Schnell übertraf er seinen Lehrer. Mit 23 Jahren erschuf er sein erstes Meisterwerk: der Wasserverkäufer von Sevilla. Ein armer, alter Mann und ein Junge, offensichtlich aus besserem Hause.

So real hatte das vorher keiner zu malen gewagt. Szenen aus dem Alltagsleben der ärmeren Menschen waren verpönt. Doch Velázquez legt in dieses Sujet seine ganze Konzentration. So wurden bis dahin nur Heilige gemalt.

1623 ging Velázquez nach Madrid und wurde Hofmaler von König Philipp IV. Der war gerade 17 und Velázquez malte einen König in der Spätpubertät. Auf das Wesentliche reduziert, melancholisch. In Madrid herrschte das strenge Hofzeremoniell. Lachen war nur den Narren erlaubt. Jede Geste, jede Berührung ist genauestens reglementiert. Kein Spaß, auch für die Kinder nicht.

Seit dem frühen neunzehnten Jahrhundert war Velázquez Werk Vorbild für zahlreiche Maler, seine Gemälde beeinflussten unter anderem Francisco de Goya, den Impressionisten Édouard Manet. Maler des 20. Jahrhunderts, wie Pablo Picasso, Francis Bacon und Salvador Dalí, zollten Velázquez ihren Respekt, indem sie seine Gemälde malerisch neu interpretierten.

Velázquez wurde im andalusischen Sevilla wahrscheinlich in den ersten Tagen des Juni 1599 geboren. Sicher ist lediglich sein Taufdatum, der 6. Juni.

Literatur:

Velázquez
Velázquez
von Norbert Wolf

Samstag, 13. August 2022

Schloss Neuschwanstein - das »Märchenschloss« König Ludwig II.


Schloss Neuschwanstein ist das »Märchenschloss« König Ludwig II. Das Schloss Neuschwanstein steht oberhalb von Hohenschwangau bei Füssen im südöstlichen bayerischen Allgäu. Der Name Schwanstein kommt von der Burg über dem Ort an der Stelle des heutigen Schlosses Hohenschwangau, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts beim Neubau von Hohenschwangau abgebrochen wurde.

Das oftmals als „Märchenschloss“ bezeichnete Neuschwanstein ist das berühmteste der Schlösser Ludwigs II. und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Das Lieblingsschloss von König Ludwig II. ist eine Ritterburg des Mittelalters, ein Traumgebilde, in das phantasievoll Themen aus den Opern Wagners eingewoben sind, ein Gesamtkunstwerk, das offenbar geheime Sehnsüchte einer Zeit und seines Herrschers anspricht. Das Schloss des Märchenkönigs wird jährlich von etwa 1,5 Millionen Touristen besucht.

Neuschwanstein, das Märchenschloss des bayerischen Königs Ludwig II. Es diente ihm als Rückzugsort, um die Natur zu genießen und sich von den Menschen zu erholen. Doch das Verhältnis des Bayernkönigs zur Natur war von Beginn an zweischneidig: Für seinen Mammutbau ließ er 1869 die gesamte Bergspitze wegsprengen und baute eine mittelalterlich Pseudo-Ritterburg, allerdings mit Zentralheizung und Telefon. Die Bauarbeiten an diesem abenteuerlichen Gipfel kosteten 39 Arbeiter das Leben.

Die Architektur und Innenausstattung des märchenhaften Schlosses sind vom romantischen Eklektizismus des 19. Jahrhunderts geprägt. Das Schloss gilt als ein Hauptwerk des Historismus. In keinem Bauwerk ist die Epoche des Historismus so vollkommen realisiert wie im Schloss Neuschwanstein.

Der Bau der Gralsburg wurde ab 1869 für den bayerischen König Ludwig II. als idealisierte Vorstellung einer Ritterburg aus der Zeit des Mittelalters errichtet. Als Erstes wurde 1873 der Torbau fertiggestellt, in dem Ludwig II. jahrelang wohnte. Erst 1880 war Richtfest für den Palas, der 1884 bezogen werden konnte.

Zum Bau einer romantisierenden Burg „im echten Styl der deutschen Ritterburgen“ – so Ludwig II. im Mai 1869 in einem Brief an Richard Wagner – wurde der König nicht nur durch die schon älteren Pläne seine Vaters, sondern vor allem durch den Besuch der Wartburg im Jahre 1867 zusammen mit seinem Bruder Otto. Sie lieferte besonders für das Ritterbad und den Sängersaal die Vorbilder für die Entwürfe. Andere Vorbilder sind in der maurischen Architektur Spaniens und der Sagenwelt der Opern Richard Wagners zu suchen; hier lieferten Eduard Riedel und Christian Jank die Entwürfe.


Weblinks:

Schloss Neuschwanstein | Idee und Entstehung | Historismus - www.neuschwanstein.de

Schlossanlage – Schloss Neuschwanstein | König Ludwig II ... - www.koenig-ludwig-schloss-neuschwanstein.de

Die Architektur unter Ludwig II. in München: Im Rausch des ... - www.tagesspiegel.de/kultur/


Dienstag, 9. August 2022

Hermann Hesse 60. Todestag

Hermann Hesse


Hermann Hesse starb vor 60 Jahren am 9. August 1962 in seiner Wahlheimat in Montagnola im Schweizer Kanton Tessin. Hesse ist einer der bekanntesten deutschen Autoren und zählt zu den bedeutendsten Romanautoren des 20. Jahrhunderts.

Hermann Hesse war Zeit seines Lebens ein Suchender und ein grosser Sinnsucher. Nicht nur sein großes dichterisches Werk, das ihm 1946 den Nobelpreis einbrachte, auch sein Lebenslauf legt Zeugnis davon ab. Sein großes dichterisches Werk brachte ihm 1946 den Literatur-Nobelpreis ein.

Nicht immer hat er gefunden, was er suchte, aber er verwandelte seine Suche in Literatur. Er schrieb grosse Literatur in Zeiten des Umbruches, auch seines eigenen. Seine Literaur zeugt von den vielen Brüchen in seinem Leben.

Sein Werk wird bestimmt von dem Gegensatz Natur, Geist und Leben und unterliegt in seinen späteren Werken starken Einflüssen durch die indische Philosophie. Seine stark autobiografisch geprägeten Romanwerke beschreiben den Menschen im existenziellen Konflikt mit seiner Umwelt und einer Kultur im Umbruch. Hesse war ein Mensch der existenziellen Krise, der seine Lebenskrisen literarisch verarbeitete.

Alle Werke Hesses schildern die Stationen, Episoden und Brüche seines wechselvollen Lebens. Besonders offensichtlich ist sie im »Steppenwolf«, der geradezu exemplarisch für den "Roman der Lebenskrise" stehen kann.

Hermann Hesse


Weltoffenheit, Toleranz und Humanität prägten das Werk und den Charakter Hermann Hesses. Nicht zuletzt für sein großartiges Spätwerk wurde ihm 1946 der Nobelpreis für Literatur verliehen. Als Pazifist versuchte er die europäische Bildungselite von der unnötigen Barbarei der Kriege zu überzeugen.

Seine Literatur und die Verarbeitung von Lebenskrisen darin verlieh den Menschen Halt und Orientierung in unsicheren Zeiten nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Immer wieder wandeten sich Leser mit Briefen an Hesse, die er schriftlich beantwortete bis es ihm zuviel wurde und er sich von der Welt zurückzog.

Über vierzig Jahre seines Lebens verbrachte Hesse in seiner Wahlheimat Schweiz. Bereits im Jahr 1919 lies er sich Montagnola nieder, einem Dorf in der Nähe von Lugano am Luganer See. Dort verbrachte er seine Tage bis zum Ende seines Lebens. Seine letzte Ruhestätte fand der Dichter auf dem Friedhof von San't Abbondio in Gentilino.

Samstag, 6. August 2022

Thronsaal im Schloss Neuschwanstein nach Sanierung wieder geöffnet



Thronsaal im Schloss Neuschwanstein ist nach der Sanierung wieder geöffnet. Nach zwei Jahren Bauzeit ist die Sanierung des Thronsaals im Schloss Neuschwanstein abgeschlossen. Der bekannte Thronsaal mit seinem großen Kronleuchter erstrahlt weider in voller Pracht.

Finanzminister Füracker hat den restaurierten Saal am Donnerstag Morgen für die Öffentlichkeit freigegeben. Die Arbeiten sind Teil der ersten umfassenden Sanierung des Schlosses.

Die Sanierung des Schlosses läuft bereits seit fünf Jahren. Die Restaurierung aller Prunkräume soll voraussichtlich bis Ende 2023 abgeschlossen sein.


Das Schloss Neuschwanstein steht oberhalb von Hohenschwangau bei Füssen im südöstlichen bayerischen Allgäu. Vor 150 Jahren erfolgte die Grundsteinlegung des Schlosses. Die Grundsteinlegung zur "Neuen Burg" erfolgte am 5. September 1869. Der Bau der Gralsburg wurde ab 1869 für den bayerischen König Ludwig II. als idealisierte Vorstellung einer Ritterburg aus der Zeit des Mittelalters errichtet. Als Erstes wurde 1873 der Torbau fertiggestellt, in dem Ludwig II. jahrelang wohnte. Erst 1880 war Richtfest für den Palas, der 1884 bezogen werden konnte.

Das oftmals als „Märchenschloss“ bezeichnete Neuschwanstein ist das berühmteste der Schlösser Ludwigs II. und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Das Lieblingsschloss von König Ludwig II. ist eine Ritterburg des Mittelalters, ein Traumgebilde, in das phantasievoll Themen aus den Opern Wagners eingewoben sind, ein Gesamtkunstwerk, das offenbar geheime Sehnsüchte einer Zeit und seines Herrschers anspricht. Das Schloss des Märchenkönigs wird jährlich von etwa 1,5 Millionen Touristen besucht.

Die Architektur und Innenausstattung des märchenhaften Schlosses sind vom romantischen Eklektizismus des 19. Jahrhunderts geprägt. Das Schloss gilt als ein Hauptwerk des Historismus. In keinem Bauwerk ist die Epoche des Historismus so vollkommen realisiert wie im Schloss Neuschwanstein.

Vor der Corona-Pandemie wurde Neuschwanstein jährlich von einem Millionenpublikum besucht. Das Schloss gehört zu den weltweit berühmtesten Bauwerken. 2019 kamen 1,44 Millionen Besucherinnen und Besucher.

Donnerstag, 4. August 2022

Marilyn Monroe 60. Todestag

 

Marilyn Monroe starb vor 60 Jahren am 5. August 1962 in ihrem Haus bei Los Angeles. Marilyn Monroe war eine sehr bekannte Filmschauspielerin des 20. Jahrhunderts. Marilyn Monroe galt in den 1950er Jahren des 20. Jahrhunderts eine sehr bekannte Filmdiva Hollywoods. Bekannt wurde sie als Schauspielerin in zahlreichen berühmten amerikanischen Filmkomödien der 1950er Jahre.


Marilyn Monroe begann ihrer Karriere als Fotomodell, später jobbte sie in einer Munitionsfabrik.

1946 erhielt sie einen Einjahres-Vertrag von 20th Century Fox als Nachwuchsschauspielerin. Ab 1948 durfte sie kleinere Filmrollen spielen, und sie nahm Schauspielunterricht am Columbia-Studio bei Natasha Lytess.

Marilyn Monroe

Zu Beginn der 1950er Jahre übernahm sie kleine Filmrollen, bis sie gezielt von der großen Filmgesellschaft 20th Century Fox zum blonden Sexidol aufgebaut wurde. Erste Filme amchten die Monroe, wie sie sich nannte, schnell berühmt.

Erste Anerkennung erhielt sie 1950 als Gangsterliebchen Angela Phinlay in John Hustons »The Asphalt Jungle« und - wieder bei 20th-Century-Fox unter Vertrag - als junge Schauspielerin Miss Caswell in »Alles über Eva« (Regie: Joseph L. Mankiewicz).

Es folgten ab 1952 Starrollen für Fox - in der Hauptsache mimte sie die naive, platinblonde Schönheit in Komödien und Musikfilmen. Marylin Monroe feierte frühe Erfolge in Filmklamotten.

1952/53 spielte sie die Ehefrau von Joseph Cotten in Henry Hathaways Thriller »Niagara« und neben Jane Russell die männerjagende Lorelei in Howard Hawks' Komödie »Blondinen bevorzugt« und eine ähnliche Rolle als kurzsichtige Pola in »Wie angelt man sich einen Millionär«.

Mit Robert Mitchum bestand sie in »River of No Return« (»Fluss ohne Wiederkehr«) Abenteuer auf einem Floß im Wilden Westen.

Sie war Mitte der 1950er Jahre das populärste Pin-Up-Girl und nationales Sexsymbol Amerikas. Ihr Image als Sexsymbol wurde von der Filmindustie gezielt aufgebaut und vermarktet.

Marilyn MonroeDas Geschöpf Marilyn Monroe wurde immer mehr zu einer filmischen Schöpfung Hollywoods. Als Kunstfigur wurde sie bereits zu Lebzeiten vergöttert und nachgeahmt. Ihr von Hollywood vorgegebenes Image inklusive Mimik, Stimme und Gang hatte Marilyn im Lauf ihrer Karriere zur Perfektion eingeübt. Dennoch versuchte sie, sich als ernsthafte Schauspielerin einen Namen zu machen.

1955, nach Billy Wilders »Das verflixte siebte Jahr«, ging sie - um als ernsthafte Schauspielerin akzeptiert zu werden - nach New York und besuchte anonym Kurse am Actors Studio.

In Billy Wilders Komödien-Klassiker »Manche mögen's heiß« spielte die platinblonde Schönheit Sugar - die Sängerin eines Damenorchesters neben Tony Curtis und Jack Lemmon. Neben Yves Montand war sie in George Cukors »Machen wir's in Liebe« zu sehen.

Arthur MillerMarilyn Monroe war dreimal verheiratet. Nach einer Jugendehe zunächst 1954 mit dem Baseball-Star Joe DiMaggio heiratete sie 1956 den Schriftsteller Arthur Miller.

Ihre erste Ehe ging sie bereits mit 16 Jahren ein. Und auch ihre zwei weiteren Ehen konnten ihr nicht die erhoffte Erfüllung bringen. Vermutlich suchte sie in ihren Männern immer den Vater, den sie nie gehabt hatte.

Von der Star-Rolle überfordert und zermürbt von Depressionen und Affären, hat sie zwei Fehlgeburten erlitten und einige Zeit in psychiatrischen Einrichtungen verbracht.

Ihr Leben war nun geprägt von psychischen Zusammenbrüchen, Drogen- und Alkoholexzessen, woran insbesondere ihre letzte Ehe mit Arthur Miller scheiterte.

Während des Korea-Krieges 1952 arbeitete sie in der US-Truppenbetreuung als Sängerin, ungeachtet harter äußerer Umstände.

Als Schauspielerin hatte sie alkohol- und drogenbedingt gegen Ende ihrer Karriere immer größer werdende Probleme ihren Text zu behalten und pünktlich am Set zu erscheinen, so dass Billy Wilder trotz grosser Erfolge die Zusammenarbeit mit ihr als totalen Alptraum bezeichnete.

Probleme bekam Marilyn Monroe mit den Ansprüchen an sich selbst. Als ernsthafte Schauspielerin wollte sie sich unbedingt Achtung und Anerkennung verschafffen, ihr Image des lieben, doch ein wenig einfältigen Blondchens abstreifen. Dazu drehte sie den Film »The Misfits« nach dem Drehbuch ihres Mannes Arthur Miller.

Ihr letzter vollendeter Film ist 1961 John Hustons »The Misfits« (»Nicht gesellschaftsfähig«) an der Seite von Clark Gable. Doch dieser Film konnte nur einen Achtungserfolg erringen.

Mittwoch, 3. August 2022

75. Internationales Filmfestival von Locarno

Die Piazza Grande von Locarno während der Filmfestspiele 2005

Das Internationale Filmfestival von Locarno findet seit 1946 jedes Jahr im August in der Stadt Locarno, im Kanton Tessin in der Schweiz statt. Im Laufe seiner 75-jährigen Geschichte hat sich das Festival del film Locarno eine zentrale Stellung im Panorama der grossen Filmfestivals erobert. In diesem Jahr findet die 75. Auflage des Filmfestivals von Locarno vom 2. bis 12. August 2022 statt.

Das Filmfestival in der Stadt im Tessin gehört zu den ältestender Welt. Das Filmfestival am Lago Maggiore gehört nach den Filmfestspielen von Venedig und dem Moskauer Filmfestival, die beide bereits in den 1930er Jahren gegründet wurden, und neben den Filmfestspielen von Cannes und dem Filmfestival Karlovy Vary, welche beide 1946 gegründet wurden - zu den ältesten Filmfestspielen der Welt.

Das Filmfestival an der Piazza Grande ist ein beliebter Treffpunkt der Liebhaber des Autorenkinos.


Das Festival hatte recht bescheiden begonnen: Gegründet von Regisseuren wie Charlie Chaplin und Sergej Eisenstein, lockten die Aufführungen in den ersten Jahren einige Hundert Zuschauer in den mediterranen Garten des Grand Hotels von Locarno. Von Anfang an waren die Freiluft-Projektionen unterm Sternenzelt der Clou - sie sind es noch heute. Inzwischen kommen allabendlich etwa 8.000 Zuschauer auf die Piazza Grande des malerischen Ortes.

Seit den 1960er Jahren hat sich das Festival vor allem als Sprungbrett für junge Autoren und Regisseure etabliert. Heute weltberühmte Filmemacher wie Woody Allen aus den USA, der Pole Krzysztof Zanussi, der Russe Andrei Tarkowski, der Kanadier Atom Egoyan oder der Italiener Daniele Luchetti haben ihre internationalen Karrieren mit Auszeichnungen in Locarno begonnen.


Innerhalb von elf Tagen werden hunderte Filme in diversen Reihen, Retrospektiven und im Wettbewerb um den Goldenen Leoparden gezeigt. Etliche Filmvorführungen finden als Freiluftveranstaltung auf der Piazza Grande in der Altstadt Locarnos auf einer Grossleinwand (26 × 14 m) statt.

Das Filmfestival von Locarno hat eine lange Tradition im Autorenfilm. Dies sind jene Filme, in denen der Regisseur sämtliche künstlerischen Aspekte des Films wie Drehbuch oder Schnitt wesentlich bestimmt und als (alleiniger) Autor des Filmwerks angesehen wird. Zum 70. Jubiläum kommt Kinoprominenz aus aller Welt in den idyllischen Ort am Schweizer Ufer des Lago Maggiore.

GoldenerLeopard

Am Ende des Filmfestivals in der Stadt im Tessin wird als Höhepunkt der »Goldene Leopard« und der Publikumspreis auf der Piazza Grande verliehen.

Weblinks:

Internationales Filmfestival von Locarno - Wikipedia.org

Offizielle Webseite des Filmfestivals:

Filmfestival von Locarno

Locarno Festival: Homepage - https://pardo.ch