Hinweis

Donnerstag, 24. März 2022

Martin Walser 95. Geburtstag

Martin Walser


Am 24. März feiert Martin Walser seinen 95. Geburtstag. Martin Walser wurde vor 95 Jahren am 24. März 1927 in Wasserburg am Bodensee geboren. Martin Walser ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Bekannt wurde Walser durch seine Darstellung innerer Konflikte der Antihelden in seinen Romanen und Erzählungen.

Nach Kriegsende machte er 1946 in Lindau am Bodensee-Gymnasium das Abitur und studierte an den Universitäten Regensburg und Tübingen Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie. Mit einer Dissertation zu Franz Kafka wurde er 1951 in Tübingen promoviert. Von 1949 bis 1957 arbeitete er beim Süddeutschen Rundfunk.

In dieser Zeit unternahm er Reisen für Funk und Fernsehen nach Italien, Frankreich, England, CSSR und Polen und schrieb erste Hörspiele.1950 heiratete er Katharina Neuner-Jehle. Aus dieser Ehe gingen die Töchter Franziska, Alissa, Johanna und Theresia hervor.



Mit seinem ersten Roman »Ehen in Philippsburg« (1957) gelang Walser der literarische Durchbruch. Walser lebte von da an mit seiner Familie als freier Schriftsteller am Bodensee.

Seit 1953 wurde Walser regelmäßig zu den Tagungen der »Gruppe 47« eingeladen, die ihn 1955 für die Erzählung »Templones Ende« auszeichnete.

Martin Walser hat ein vielgestaltiges und erfindungsreiches literarisches Werk geschaffen. Er schrieb zahlreiche Romane, Novellen, Erzählungen und Theaterstücke. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Romane

Das Einhorn



»Das Einhorn« (1966), »Ein fliehendes Pferd« (1985), »Brandung« (1985), »Jagd« (1988), »Finks Krieg« (1996), »Ein springender Brunnen« (1998). Zu seinem Alterswerk gehören die Romane »Der Lebenslauf der Liebe« (2000), »Tod eines Kritikers« (2002), »Der Augenblick der Liebe« (2004), »Angstblüte« (2007), »Ein liebender Mann« (2008) und »Mein Jenseits« (2010).

Sein gehässiger Roman »Tod eines Kritikers« (2002) ist auf den Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki gemünzt.

Diejenigen seiner Altersromane, die sich mit mit den Themen Liebe und Alter beschäftigen, sind häufig Leidensgeschichten.

In seinem Roman »Angstblüte« (2007) stürzt sich sein Romanheld Karl von Kahn in die Liebe zu einer jungen Schauspielerin.

Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 1981 den »Georg-Büchner-Preis« und 1998 den »Friedenspreis des Deutschen Buchhandels«. Außerdem wurde er mit dem Orden »Pour le Mérite ausgezeichnet und zum »Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres« ernannt.

Anlegestelle in Überlingen

Walser ist ein bodenseeischer Schriftsteller. Immer wieder fand seine Heimat Eingang in sein Werke und viele seiner Helden leben am Bodensee. Fast ist es so, als könne man ihnen dort persönlich bei einem Ausflug begegnen.

Martin Walser lebt mit seiner Familie als freier Schriftsteller in Nußdorf am Bodensee.


Literatur:

Ein fliehendes Pferd
Ein fliehendes Pferd
von Martin Walser

Das Einhorn
Das Einhorn


Samstag, 19. März 2022

Lemberg, die Löwenstadt in Gallizien

LembergLemberg, die Löwenstadt

Lemberg in Gallizien - ukrainisch: L'viv - ist eine Löwenstadt, denn die Stadt trägt den Löwen im Namen und im Wappen. In Blau eine goldene Mauer mit drei Zinnentürmen, davon dem höchsten in der Mitte, und einem laufenden goldenen Löwen im spitzen Torbogen. "Lev" bedeutet Löwe, somit ist L'viv die Stadt des Löwen, was sich im Wappen, wie auch in zahlreichen Skulpturen in der Stadt zeigt.

Lemberg ist mit etwa 740.000 Einwohnern eine Stadt im Westen der Ukraine, Ost-Gallizien und Hauptstadt des gleichnamigen Oblast. Die Stadt liegt ca. 80 Kilometer östlich der polnischen Grenze an der Poltawa, eine Vielvölkerstadt und Heimat unterschiedlicher Völker, die im Laufe der Geschichte unter unterschiedlicher Herrschaft gestanden hat. Jahrhunderte lang gehörte die Stadt zu Polen, über hundert Jahre auch zu Österreich. Die Altstadt ist von Renaissance, Barock, Klassizismus und Jugendstil geprägt. Die Altstadt gehört seit 1998 zum Welterbe der UNESCO. 1998 wurde das historische Zentrum der Stadt in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO eingetragen.

Lemberg


Lemberg ist eine prachtvolle Stadt, baulich und kulturell inhaltsvoll. Die Stadt lebt von ihrer kulturellen Vielfalt und ihrem kulturellen Angebot. Die gallizische Stadt wird auch „die Perle“ Osteuropas genannt, da sie mit seiner Eigenheit und Schönheit erobert.

Lemberg, die Löwenstadt

Seit 1945 gehörte die Stadt in Ost-Gallizien zur UdSSR und ist seit 1991 ukrainisch. Das historische Zentrum von Lemberg stammt der Blütezeit ab Ende des 19. Jahrhunderts. Die Altstadt ist von Renaissance, Barock, Klassizismus und Jugendstil geprägt. Zu den Sehenswüdigkeiten gehören das Oper und Ballett-Theater, das Rathaus in der Mitte des Platzes Pl. Rynok.

Lemberg ist eine kulturelle Metropole, die von der alten Pracht seiner historischen Altstadt zehren kann. Lembergs Altstadt und die um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhunderts entstandenen anschließenden Quartiere weisen eine fast einmalige, von Kriegszerstörungen und nachkriegszeitlichen Eingriffen verschont gebliebene Geschlossenheit an Bauten der Renaissance, des Barocks, des Klassizismus, Historismus, Jugendstils und Art déco auf.

Lemberg


Lemberg gilt als die "ukrainischste" Stadt der Ukraine. Die ukrainische Nationalbewegung hatte hier ihren Anfangspunkt. Lemberg ist eine dynamische Stadt mit jungem Publikum, vielen Baustellen, und langsam wachsendem Tourismus. Beherrschende Sprachen sind neben ukrainisch auch polnisch und russisch. Manchmal kommt man mit deutsch weiter, bei jüngerem Publikum kann man es mit englisch versuchen. Beschilderungen sind überweigend in kyrillisch. Lemberg hat ein breites kulturelles und sportliches Angebot zu bieten. Die Stadt war ein Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft 2012.

Samstag, 12. März 2022

Kiev – die Stadt der goldenen Kuppeln



Kiew wird auch als Stadt der goldenen Kuppeln bezeichnet, sind es doch viele Kuppeln, welche immer wieder aus dem Stadtbild herausragen.

Das vor 1.500 Jahren auf sieben Hügeln erbaute Kiew war einst die Hauptstadt des Großreiches „Kiewer Rus“. Dort wurden die verschiedenen slawischen Stämme vereint, weshalb die Stadt als „Mutter aller russischen Städte“ bezeichnet wird. Heute hat die Hauptstadt der Ukraine 2,7 Millionen Einwohner und ist wirtschaftliches, geistiges und kulturelles Zentrum der Ukraine.

Die Stadt liegt zu beiden Seiten des breiten Dnepr, der nach Süden dem Schwarzen Meer entgegen fließt. Seit der Unabhängigkeit Anfang der 1990er Jahre erstrahlt Kiew mit einzigartigem Flair als europäische Metropole. Nebenbei gehört Kiew mit 40 Hektar großen angelegten Parkanlagen zu den drei grünsten Städten Europas (nach Oslo und Wien). Die Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und kulturellen Angeboten verwandeln Kiew in ein ideales ganzjähriges Ziel für Städte- und Kurzreisen.



Die Stadt am Dnjepr ist reich an historischen Bauten, denn jede Epoche hat dort ihre Spuren hinterlassen. Ein Höhepunkt eines jeden Besuchs ist die Besichtigung der als UNESCO-Weltkulturerbe deklarierten Sopienkathedrale. Sie ist die älteste ostslawische Kathedrale, deren Grundstein wurde 1037 gelegt wurde.



Ein weitere Sehenswürdigkeit ist das vom 11. – 18. Jahrhundert erbaute Höhlenkloster Kijewo-Peterscherska Lawra, in dem sich Mönche in natürlichen Höhlen einrichteten. Der 28 Hektar große Komplex mit 80 Gebäuden, der Uspenski-Kathedrale und einem Museum breitet sich über zwei Hügel und ein dazwischen liegendes Tal aus.

Mittwoch, 9. März 2022

Friedrich Schlegel 250. Geburtstag

Friedrich Schlegel


Der deutsche Philosoph und Schriftsteller Friedrich Schlegel wurde vor 250 Jahren am 10. März 1772 in Hannover geboren. Schlegel war ein deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literaturkritiker, Historiker, Altphilologe und Vordenker der Romantik.

Friedrich Schlegel war neben seinem Bruder August Wilhelm Schlegel einer der wichtigsten Vertreter der "Jenaer Frühromantik". Schlegels philosophische Ideen hatten starken Einfluss auf die deutsche Frühromantik.

dem Studium von Jura, Philologie, Geschichte und Philosophie in Göttingen und Leipzig gab er mit seinem älteren Bruder August Wilhelm die Literatur-Zeitschrift »Athenäum« heraus. Zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm veröffentlichte er 1798 das Journal »Athenäum«, das nach zwei Jahren im Jahr 1800 bereits wieder eingestellt wurde.

Friedrich Schlegel war ein bedeutender Literaturtheoretiker und -kritiker der Romantik. Er schrieb auch kritische und historischeAbhandlungen sowie programmatische Essays, z.B. über Lessing. Er ist der Verfasser des Romans »Lucinde« (1799).

Die beiden Schlegel-Brüder hielten sich ab 1796 in Jena auf, wo sie mit Novalis, Clemens Brentano, Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling in freundschaftliche Beziehungen traten. Zusammen bildete der Kreis die sogenannte »Jenaer Frühromantik«. Für die von den Schlegels entwickelten Theorien lieferte Ludwig Tieck die literarischen Beispiele.

Im Juli 1796 war Schlegel seinem Bruder August Wilhelm und dessen Frau Caroline nach Jena gefolgt. Zunehmend beschäftigte er sich mit Philosophie (Kant, Spinoza). Hier prägte ihn stark die Philosophie von Johann Gottlieb Fichte (vgl. dessen Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre), mit dem ihn eine Freundschaft verband. Der junge Schlegel machte bei seinem ersten Jenaer Aufenthalt zudem fruchtbare Bekanntschaften mit Schriftstellern der „älteren Generation“: Johann Gottfried Herder, Christoph Martin Wieland und Johann Wolfgang von Goethe. In Auseinandersetzung mit deren Werken entwickelte er seine berühmte Literaturtheorie.

Friedrich Schlegel lehrte 1801 kurzzeitig als Privatdozent an der Universität Jena, ging jedoch 1802 zum Sanskritstudium nach Paris.

1808 veröffentlichte er seine Studie »Über die Sprache und Weisheit der Indier«. Das Werk gilt als der erste Versuch der Beschäftigung mit den indischen Sprachen und als Beginn der vergleichenden Linguistik.

Schlegels Theorie des Romans hat das Sprechen über Literatur revolutioniert: Der Leser bekommt die Rolle des Geburtshelfers, erst seine fortdauernde kritische Selbstreflexion überführt den Text ins Leben und gestaltet ihn immer wieder neu.

Lucinde

Sein Roman »Lucinde« war damals eine literarische Revolution – ein Roman, der die Gattung von innen her aufsprengt. Nur mit der Fortsetzung ging es nicht voran: Schlegel steckte mitten in einer Schreibkrise, als er 1799 Berlin endgültig verließ.

Von Jena aus wollten er und sein Bruder Wilhelm mit ihrer Zeitschrift »Athenaeum« der literarischen Welt den Kampf ansagen. Die aufreibende Existenz als freier Schriftsteller forderte allerdings ihren Tribut:
Auf Jena folgte Paris, auf Paris folgte Köln. 1808 ging er nach Wien, hielt dort Vorlesungen über die Philosophie des Lebens.

Bedeutend sind seine genialen und geistvollen Aphorismen. Der Aphoristiker Schlegel, „gemeinhin als ein genialischer Chaot mit sprunghaften Einfällen betrachtet“, inspirierte unter anderen den Historiker Leopold von Ranke.

Friedrich Schlegel hatte einst vorausgesagt und gefordert: »Je mehr die Poesie Wissenschaft wird, je mehr wird sie auch Kunst.«

Friedrich Schlegel setzte die entscheidenden Impulse für die Entwickklung des romantischen Fragments. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist die Idee des Bruchstückhaften und des Unvollendeten als Zeichen und zugleich Werkzeug einer unendlichen Annäherung an das Absolute:
"Die romantische Dichtung ist noch im Werden; ja, das ist ihr eigentliches Wesen, dass ewig nur werden, nie vollendet sein kann."

Schlegel starb am 12. Januar 1829 völlig unerwartet an einem Schlaganfall, während eines Aufenthaltes in Dresden.

Weblinks:

Friedrich Schlegel-Gesellschaft - www.schlegel-gesellschaft.de

Friedrich Schlegel 250. Geburtstag

Vor 250 Jahren geboren - Friedrich Schlegel - www.deutschlandfunk.de

250. Geburtstag von Friedrich Schlegel - www.sueddeutsche.de/kultur

250. Geburtstag: Friedrich Schlegel - der große "Entzügler - https://www.br.de

250. Geburtstag Friedrich Schlegel: Leben als Gesamtkunstwerk - science.orf.at

250. Geburtstag Friedrich Schlegel: Leben als Gesamtkunstwerk - science.orf.at

Montag, 7. März 2022

Piet Mondrian 150. Geburtstag

Piet Mondrian


Piet Mondrian wurde vor 150 Jahren am 7. März 1872 in Amersfoort geboren. Piet Mondrian war ein niederländischer Maler der klassischen Moderne. Der Künstler, der die Stilrichtung des Neoplastizismus schuf, gilt als wichtigster Vertreter des niederländischen Konstruktivismus sowie der "Konkreten Kunst". Mit seinem späteren Werk gehört Mondrian zu den Begründern der abstrakten Malerei.

Mondrian begann um 1900 im impressionistischen Stil der Haager Schule zu malen. Ab etwa 1908 arbeitete er unter dem Einfluss von Vincent van Gogh und des Fauvismus. Schon früh wollte er die Erneuerung der Kunst für ein neues Zeitalter. Damit stand der Niederländer nicht allein.

1911 fasste er einen radikalen Beschluss. Er löste seine langjährige Verlobung, brach alle Zelte in den Niederlanden ab und zog nach Paris. Dort tauchte er ein in das Leben der Metropole. Nach seiner Übersiedlung 1911 nach Paris wandte er sich unter dem Einfluss von Georges Braque und Pablo Picasso dem Kubismus zu. In Paris lernte Mondrian den Kubismus von Pablo Picasso kennen und findet darüber seinen eigenen so charakteristischen Weg.Ab den 1920er Jahren schuf Mondrian die bekannten streng geometrischen Gemälde, die dem Neoplastizismus zugerechnet werden.

Mondrian wollte die sichtbare Realität auflösen und reduzieren auf Flächen und Farben. Er suchte die Wahrheit in der Dynamik von horizontalen und vertikalen Linien. Durch die Abstraktion, so schrieb er, «will ich der Wahrheit so nahe wie möglich kommen.»

Zurück in den Niederlanden schloß er sich der neuen Kunst-Bewegung »De Stijl« an. Diese strebte unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges ab 1917 die Erneuerung der Welt durch die Kunst an. Mondrian wird der berühmteste Repräsentant dieser Bewegung, die nachhaltig Architektur, Kunst, Reklame und Design bis heute prägte. Die Farb-Kombination Rot-Gelb-Blau, als Symbol für Klarheit und Optimismus, wurde zum Markenzeichen des »Stijl«.



Mondrian verzichtete in seinem Stil völlig auf jede gegenständliche Darstellung. Der Maler reduzierte seine Gemälde auf rechteckige Formen und die Grundfarben Blau, Gelb und Rot sowie die "Nichtfarben" Schwarz und Weiß. Seine abstrakten und reduzierten Werke übten einen großen Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts aus.

Der Maler war fasziniert von neuen technischen Entwicklungen, wie etwa den ersten Zeichentrickfilmen von Walt Disney. «Er war verrückt nach Bambi», sagt Tempel. Und Mondrian fühlte eine große Leidenschaft für den Jazz. Er fühlte eine Verwandtschaft zwischen den Rhythmen der modernen Musik und seiner Kunst.



1942 emigrierte Mondrian aus London aus Angst vor den Nazis nach New York. Noch einmal genoss er das Leben in einer weiteren Metropole und dort schuf er sein letztes großes Meisterwerk. «Victory Boogie Woogie» stand unvollendet auf der Staffelei in seinem Atelier, als Mondrian 1944 starb.

Piet Mondrian starb am 1. Februar 1944 in New York.

Aus Anlaß seines 150. Geburtstages sind dem Künstler zahlreiche Ausstellungen gewidmet.

Blog-Artikel:

»Mondrian Evolution«-Ausstellung in der Foundation Beyeler - Museumswelt-Blog

Kunstmuseum Den Haag zeigt Mondrian-Ausstellung zum 150. Geburtstag - Museumswelt-Blog

Piet Mondrian 150. Geburtstag - Museumswelt-Blog

Samstag, 5. März 2022

Pier Paolo Pasolini 100. Geburtstag

Pier Paolo Pasolini

Pier Paolo Pasolini wurde vor 100 Jahren am 5. März 1922 in Bologna geboren. Pier Paolo Pasolini war ein italienischer Regisseur, Schriftsteller, Dichter und Maler. 

Pasolini war ein kompromissloser und wagemutiger künstlerischer Tausendsassa, bei dem Leben und Werk sich intensiv durchdrangen: Lyriker, Romancier, Essayist, Tagebuch- und Theaterstückschreiber und später vor allem Filmemacher.

1950 zog Pasolini nach Rom, wo er sich zunächst erbärmlich durchschlug, bis er eine Anstellung als Lehrer fand. Er lebte in den Slums und fand dort den Stoff für seine drei bekannten Romane "Ragazzi di vita" (1955), "Una vita violenta" (1959) und "Il sogno di una cosa" (1962). Der Film "Accattone" war sein Debüt als Regisseur, für den sozialkritischen Film "La Ricotta" wurde Pasolini 1963 wegen Religionsverfemung zu einer viermonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. 

Standen diese ebenso wie die Romane zunächst in einer neorealistischen Tradition („Accatone“, „Mamma Roma“), wandte er sich in seinen späteren parabelhaften Filmen („Das Evangelium nach Matthäus“, „Teorema“, „Die 120 Tage von Sodom“) archaischen, surrealen oder mythischen Welten zu.

Pasolinis erster veröffentlichter Gedichtband („Poesie a Casarsa“, 1942) ist im Dialekt des Friaul geschrieben. Es war die Sprache seiner geliebten Mutter, die er für sich, da er ihn nie als Muttersprache sprach, zur „Kunstsprache“ erhob.

Pasolini wurde am 2. November 1975 in Ostia bei Rom ermordet. Am 2. November 1975 wurde der Künstler von einem 17-jährigen Strichjungen in Ostia erschlagen.

Freitag, 4. März 2022

Nikolai Gogol 180. Todestag

Nikolai Gogol

Nikolai Gogol starb vor 180 Jahren am 4. März 1852 im Alter von 42 Jahren in Moskau an den Folgen allzu strengen religiösen Fastens.

Nikolai Gogol war ein russischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Er bildet zusammen mit Alexander Puschkin und Michail Lermontow jene Dichtertrias, die für die erste große Entfaltung der russischen Literatur steht. In einer Epoche, die nach dem militärischen Triumph des Zarenreiches über Napoleon vom reaktionären Geist der Heiligen Allianz, durch die Adelsrevolte der Dekabristen und das repressive Regime Nikolaus I. markiert wurde, rückte die russische Literatur nach einem langen Prozess der Aneignung fremder Muster jetzt in eine Reihe mit der europäischen Romantik. Goethe, Schiller, E.T.A. Hoffmann, Byron, Mickiewicz waren nicht mehr unerreichbare Vorbilder, sondern Dialogpartner der Russen, die sich ihrerseits nun auf die eigenen Traditionen und Themen stützten.

Gerade in Gogols Werken ist deutlich zu sehen, wie er aus der ukrainischen Überlieferung und seinen Petersburger Erfahrungen schöpft und dabei immer wieder ureigene künstlerische Lösungen findet. Seine Herkunft aus einer ukrainisch-polnischen Familie, die ein kleines Landgut in der Nähe von Poltawa besaß, hat ihn nicht gehindert, gezielt auf eine Tätigkeit als Beamter oder als Schriftsteller in Petersburg hinzustreben. Er hatte eine der von Kaiser Alexander I. geschaffenen Eliteschulen besucht, dort beachtliche Literaturkenntnisse erworben und sich bereits als Dichter versucht:
Im Jahr 1831 lernte Gogol den Dichter Alexander Puschkin kennen, der ihm den Weg in die russische Literatur wies. Puschkin wurde ihm Freund und Förderer, der ihn in seiner Dichtkunst inspirierte und zum Schreiben anregte.

Mit seinen ersten volkstümlichen Erzählungen "Abende auf dem Gutshof bei Dikanka" erwarb sich Gogol 1831/32 große Anerkennung. Außerdem schrieb Nikolai Gogol zahlreiche Kurzgeschichten wie "Die Nase" oder "Der Mantel". Nachdem 1836 sein Werk "Der Revisor" erschienen war, reiste Gogol die nächsten Jahre durch Deutschland, Frankreich und Italien.

1842 erschien sein einziger Roman »Die toten Seelen«, ein Werk, dessen verschiedene Fassungen und Fortsetzungen der pessimistische Autor im Laufe seines Lebens wieder vernichtete, neu schrieb und zuletzt doch wieder vernichtete.

Gerade in Gogols Werken ist deutlich zu sehen, wie er aus der ukrainischen Überlieferung und seinen Petersburger Erfahrungen schöpft und dabei immer wieder ureigene künstlerische Lösungen findet. Seine Herkunft aus einer ukrainisch-polnischen Familie, die ein kleines Landgut in der Nähe von Poltawa besaß, hat ihn nicht gehindert, gezielt auf eine Tätigkeit als Beamter oder als Schriftsteller in Petersburg hinzustreben. Er hatte eine der von Kaiser Alexander I. geschaffenen Eliteschulen besucht, dort beachtliche Literaturkenntnisse erworben und sich bereits als Dichter versucht.

In den 1840er Jahren stürzte Gogols Religiosität ihn in eine schwere schöpferische Krise. 1848 begab sich Gogol auf eine Wallfahrt nach Palästina und unternahm eine Pilgerreise nach Jerusalem. Er geriet nach seiner Rückkehr unter den Einfluss eines Priesters, der seine Werke als verderbt ansah. Er verbrannte – möglicherweise in einem wahnhaften Anfall – das Manuskript des zweiten Teils der Toten Seelen, bezeichnete dies aber kurz darauf als großen Fehler.

Gogol wurde am 1. April 1809 als eines von fünf Kindern in Welikije Sorotschinzy in der Region Poltawa, Ukraine geboren. Der Sohn eines ukrainischen Gutsbesitzers siedelte 1828 nach St. Petersburg über und versuchte sich als Beamter und Lehrer.

Literatur:


Die toten Seelen
von Nikolai Gogol


Die toten Seelen
von Nikolai Gogol