Hessen kann sich mit einer neuen Welterbestätten schmücken.
Neben den Bädern Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen wurde auch die Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt in diesen Status gehoben.
Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation traf die Entscheidungen am Samstag im chinesischen Fuzhou. Damit ist Hessen jetzt insgesamt mit vier Welterbestätten vertreten. Ganz Darmstadt ist aus dem Häuschen.
Neben den Kurstädten wurde bei der Sitzung des Welterbekomitees auch die 1899 als Künstlerkolonie gegründete Mathildenhöhe in Darmstadt aufgenommen. Von ihr seien zahlreiche Impulse für Architektur, Kunst und Design ausgegangen, die die Moderne prägen sollten.
»Die Mathildenhöhe ist ein weltweit herausragendes Beispiel visionärer Gestaltungskunst«, erklärte die Präsidentin der Deutschen Kommission für Unesco-Weltkulturerbe, Maria Böhmer. «Künstlerinnen und Architekten haben hier an der Nahtstelle von Jugendstil und Neuem Bauen Pionierarbeit geleistet». Deutschland hat damit nun 48 Welterbestätten.
Die Mathildenhöhe in Darmstadt aus der Wende zum 20. Jahrhundert besteht aus dem Hochzeitsturm, einer russischen Kapelle, Gebäuden, Parkanlage und Skulpturen. Die Künstlerkolonie gilt als Schnittpunkt zur Moderne der Architektur – nicht einfach ein Jugendstil-Ensemble, sondern ein Schritt zum Bauhaus. Peter Behrens als einer der ersten Künstler war später Lehrer des Bauhaus-Begründers Walter Gropius.
Fast wäre die Bewerbung durch das neue Besucher-Zentrum noch gescheitert, das nicht die Auflagen der UNESCO erfüllt hat.
Der Niedergermanisch-Raetische Limes wurde von der UNESCO zum Welterbe erklärt. Die mit Spannung erwartete Entscheidung des Welterbe-Komitees der UNESCO ist in China gefallen. Der Limes ist damit zusammen mit dem Hadrianswall in England Bestandteil eines „Transnationalen Welterbes“ mit dem Namen „Grenzen des Römischen Reichs“.
Der Niedergermanisch-Raetische Limes ist ein Teil der römischen Grenzbefestigung mit Kastellen, Wachtürmen, Mauern und Palisaden, mit dem die einstige Weltmacht ihr Reich gegen das freie Germanien hin abgrenzte. Hier begegnete die hoch entwickelte Kultur der römischen Antike dem kulturellen Entwicklungsland des „barbarischen“ Germanien.
Die deutschen Teilgebiete umfassen etwa eine Fläche von 250 Quadratkilometern und durchziehen von Bad Hönningen/ Rheinbrohl am Rhein bis zum Kastell Eining an der Donau über 150 Kommunen und 20 Landkreise. Mit 550 Kilometern Länge bilden sie das längste Bodendenkmal Europas. Der Obergermanisch-Raetische Limes wurde in mehreren Phasen zwischen 100 n. Chr. und dem Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. errichtet. Neben im Original erhaltenen römischen Relikten finden sich auch Rekonstruktionen, Ausgrabungen und Nachbauten. Stellenweise ist der Obergermanisch-Raetische Limes, der auf weiten Strecken geradlinig Wald und Feld durchquert, noch im Original erkennbar.
Die Überreste umfassen Teile der linearen Grenze sowie natürliche Grenzen wie das Meer, Flüsse und Wüsten und ein Netzwerk aus militärischen Anlagen und Nebenbauwerken. Die als Welterbe anerkannten Grenzen sind ein außergewöhnliches Beispiel für die Militärarchitektur und Bauweise im Römischen Reich (Aufnahmekriterium iv). Sie legen Zeugnis ab von der Macht des Römischen Reiches und seinem großen Einfluss auf die von ihm beherrschten Gebiete (Aufnahmekriterium iii). Mit ihren Kastellen, Wachtürmen, Mauern, Palisaden, ihrer Infrastruktur und zivilen Siedlungsbereichen, in denen Händler, Handwerker und die Familien der Soldaten lebten, zeugt die Stätte vom Austausch menschlicher und kultureller Werte zur Blütezeit des Römischen Reiches.
Georgio Vasari wurde am 30. Juli 1511 in Arezzo geboren.
Vasari war ein italienischer Architekt, Hofmaler der Medici und Biograf italienischer Künstler, darunter Leonardo da Vinci, Raffael und Michelangelo.
Schon als junger Mann zeichnete er bedeutende Werke für die eigene Arbeit als Maler ab und sammelte später auf vielen Reisen durch Italien weitere Daten und Skizzen.
Der junge Vasari lernte bei Bandinelli in Florenz, bildete sich unter dem Eindruck der Werke Michelangelos fort und erhielt zahlreiche Aufträge für Fresken und Altarbilder.
Auf Reisen von Oberitalien bis Neapel wurde Vasari mit zahlreichen italienische Künstlern bekannt. Er gilt dem sogenannten Manierismus zugehörig. Erkenntnisse zu seinem Leben wurden unter anderem aus dem Werk "Die Lebensbeschreibungen der berühmtesten italienischen Architekten, Maler und Bildhauer" (1568) gewonnen, das als wichtige Quelle der Kunstgeschichte gilt.
Mit dem republikanischen Umsturz von 1527 floh Vasari aus Florenz in seine Heimatstadt Arezzo, wo er erste Aufträge erhielt. 1530 war er erstmals in Rom, ab 1531 arbeitete er wieder im Auftrag der Medici.
Vasari gilt durch seine Schriften über das Leben und Werk zeitgenössischer Meister als einer der ersten Kunsthistoriker. Sein Hauptwerk sind die Leben der hervorragendsten Künstler - kurz: »Vite« - erstmals erschienen 1550 und im Laufe der Jahre erweitert. Sie sind ein unentbehrliches Quellenwerk gerade für die Kunst der Renaissance.
Vasari lässt den Betrachter eintauchen in die Welt der Renaissance. 1550 veröffentlichte er in Florenz sein berühmtes Werk »Lebensbeschreibungen der herausragenden Architekten, Maler und Bildhauer Italiens«.
Vasaris künstlerisches Schaffen liegt in der Zeit der Hochrenaissance, Kennzeichnend sind Vasaris Nähe zur Antike und seine lebenslange Verbundenheit zu den Idealen der Renaissance.
Georgio Vasari ist der Architekt des »Palazzo degli Uffizi«, ein seit 1560 für die florentinische Stadtverwaltung erbauter Palast, der heute eine der berühmtesten Kunstsammlungen mit Werken der Malerei und Plastik, besonders der florentinischen Renaissance, birgt.
Als kunstverständiger Biograf verfasste er zahlreiche Biografien über italienische Künstler - darunter Leonardo da Vinci, Raffael und Michelangelo und hat durch seine Veröffentlichungen die öffentliche Meinung über diese Künstler ganz wesentlich beeinflusst.
Giorgio Vasari war der Erste, der den Ruhm der Renaissance-Künstler aus Florenz verbreitete.
Deutschland kann sich mit neuen Welterbestätten schmücken. Die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen hat am Samstag zusammen mit acht anderen europäischen Kurorten als „Große Bäder Europas“ als Welterbe ausgezeichnet. Neben den Bädern wurde auch die Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt in diesen Status gehoben. Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation traf die Entscheidungen am Samstag im chinesischen Fuzhou.
Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen werden von der UNESCO als Welterbe ausgezeichnet. Das Welterbekomitee gab die Entscheidung am Samstag bekannt. Die Kurstädte hatten sich zusammen mit acht weiteren europäischen Kurorten unter dem Namen „Great Spas of Europe“ beworben.
Spa (Belgien), Vichy (Frankreich), Bath (Vereinigtes Königreich) sowie Karlsbad, Franzensbad und Marienbad aus der Tschechischen Republik, Baden bei Wien (Österreich) und Montecatini Terme (Italien) dürfen sich nun auch als Welterbe betrachten. Mit der Aufnahme auf die Liste haben die Städte Anspruch darauf, erhalten zu werden, notfalls mit internationaler Unterstützung. Viel wichtiger für die nunmehr ausgezeichneten Städte dürfte aber der Werbeeffekt sein.
Die „Großen Bäder Europas“ sind Kurorte, die vom späten 18. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert internationale Bedeutung erlangten. Natürliche Thermalwasser sind Grundlage einer Epochen übergreifenden Tradition der europäischen Badekultur. Zu den elf Kurstädten, die den Welterbetitel erhielten, zählen auch Spa (Belgien), Vichy (Frankreich), Bath (Vereinigtes Königreich) sowie Karlsbad, Franzensbad und Marienbad in der Tschechischen Republik.
Im Stadtbild zeichnen sich die Kurorte bis heute mit Bauten aus, die auf medizinische, therapeutische und gesellschaftliche Funktionen ausgerichtet sind.
Das Berliner Humboldt Forum gilt als das Prestigeobjekt der deutschen Kulturpolitik. Umstritten war das Projekt von Anfang an. Nun ist der knapp 680 Millionen Euro teure Bau in Teilen eröffnet worden. Er soll ein Ort für Kultur und gesellschaftliche Debatten werden.
Das Berliner Humboldt Forum in Berlin hat seine Tore für die Öffentlichkeit geöffnet. Seit dem 20. Juli sind sechs Ausstellung für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Weitere werden folgen.
Das ehemalige Berliner Stadtschloss ist wiederaufgebaut worden, allerdings um den neuen Bau einer anderen Nutzung zuzuführen. Alte Pracht im neuen Gewande. Es soll ein kulturelles Zentrum und ein Ort der kulturellen Begegnung werden.
Die »Stiftung Preußischer Kulturbesitz«, Herrin über die Staatlichen Museen zu Berlin, wird die Hauptnutzerin des rekonstruierten Berliner Schlosses sein. Allerdings sei das Humboldt-Forum "vom Grundgedanken her kein Museum im herkömmlichen Sinne", wie Stiftungspräsident Hermann Parzinger erklärt. Das Humboldt-Forum werde "ein Kunst- und Kulturzentrum über die Welt, in der wir leben".
Zuvor hatte es viele Diskussionen um das Humboldt Forum gegeben. Und die Debatte ist noch längst nicht zu Ende. Wie das Forum angenommen wird, ob und wie es das hochgesteckte Ziel, ein Ort für Kunst, Wissenschaft und Kultur zu sein, umsetzen kann, muss sich erst noch zeigen.
Das Humboldt Forum steht gegenüber dem Berliner Dom und am ehemaligen Standort des DDR-Prestigebaus „Palast der Republik“, der asbestverseucht war und bis 2008 abgerissen wurde. Nach der Wiedervereinigung war zunächst keine Berliner Stimme zu vernehmen, die die Rekonstruktion des Stadtschlosses gefordert hätte. Es war der Hamburger Landmaschinenhändler Wilhelm von Boddien, der sich an die Spitze einer Bewegung für einen Wiederaufbau setzte und der bis heute mit seinem Förderverein 100 Millionen Euro an Spenden eingesammelt hat.
Die Entscheidung zum Bau des Ausstellungs- und Veranstaltungsortes im historischen Zentrum Berlin traf der Bundestag 2002. Das Gebäude ist eine Teil-Rekonstruktion des 1950 gesprengten Hohenzollern-Schlosses – mit dessen barocken Außenfassaden und auch mit dessen Ausmaßen.
Ende März 2021 startete bereits der Regelbetrieb mit einem sich erweiternden Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm. Neben den täglich angebotenen Führungen zum Humboldt Forum sowie zur Geschichte und Architektur des Ortes beginnen unterschiedliche Veranstaltungsreihen. Darüber hinaus sind erste künstlerische Eigenproduktionen und Kooperationsprojekte, ein generationenübergreifendes Familienprogramm sowie mit den Sammlungen und Ausstellungen assoziierte Produktionen und Programme geplant. Diskursive Formate, künstlerische Interventionen, Tanz und Film erweitern das Programm.
Endlich ist es so weit! Nach vielen Diskussionen, mehrjähriger Bauzeit und anschließenden Verzögerungen durch die Pandemie kann das Humboldt Forum hinter den rekonstruierten Fassaden des Berliner Schlosses endlich seine Türen öffnen.
Das ehemalige Berliner Stadtschloss ist wiederaufgebaut worden, allerdings um den neuen Bau einer anderen Nutzung zuzuführen. Es soll ein kulturelles Zentrum und ein Ort der kulturellen Begegnung werden.
Alte Pracht im neuen Gewande. Preußens alte Gloria erstrahlt im ehemaligem Stadtschloss von Berlin in neuem Glanz. - Schon in seiner Architektur zeigt sich die spannungsreiche Vielfalt des Hauses – mal gibt es sich barock, dann wieder ganz modern. Es ist ein Ort, der Unterschiede verbindet. Ein Ort der Kunst, der Kulturen und der Bildung, aber auch des Flanierens und des Müßiggangs, der Ruhe und der Abenteuer. Ab dem 20. Juli werden wir alle diesen Ort mit seiner wechselhaften Geschichte, mit seinen Ausstellungsräumen und Veranstaltungssälen mit Leben füllen und zu neuen Ideen, Diskussionen und Einsichten anregen.
Am 20. Juli 2021 um 14 Uhr werden Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und Generalintendant Hartmut Dorgerloh sowie geladene Gäste aus der Berliner Stadtgesellschaft in einem Festakt das Humboldt Forum eröffnen. Begleitet wird die Feier von einem kleinen Programm mit Straßenmusiker*innen, Food Trucks sowie einer partizipativen Performance und Aktion.
Der Boulevard »Unter den Linden« wird am Lustgarten in dieser Zeit für den Autoverkehr gesperrt sein – spazieren Sie als Besucher einfach vorbei, erleben Sie die künstlerische Eröffnungsaktion oder erfrischen Sie sich mit einem Getränk an der Pop-up-Bar im Schlüterhof.
Ab 16:30 Uhr können Besucher das Erdgeschoss, den Schlosskeller und das erste Obergeschoss erkunden. Den Auftakt machen sechs unterschiedliche Ausstellungen.
Ende März 2021 startete der Regelbetrieb mit einem sich erweiternden Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm. Neben den täglich angebotenen Führungen zum Humboldt Forum sowie zur Geschichte und Architektur des Ortes beginnen unterschiedliche Veranstaltungsreihen. Darüber hinaus sind erste künstlerische Eigenproduktionen und Kooperationsprojekte, ein generationenübergreifendes Familienprogramm sowie mit den Sammlungen und Ausstellungen assoziierte Produktionen und Programme geplant. Diskursive Formate, künstlerische Interventionen, Tanz und Film erweitern das Programm.
Marcel Proust wurde vor 150 Jahren am 10. Juli 1871 in Auteuil, einem Vorort von Paris, geboren. Marcel Proust war ein berühmter französischer Schriftsteller und Romancier zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Der aus einer vermögenden Familie stammende Autor begann sich erst im Alter von über 30 Jahren, nach einem Leben als Snob und Dandy samt verpatztem Jura-Studium, ganz der Literatur zu widmen. Dazu trug entscheidend sein an Dramatik zunehmendes Asthmaleiden nach dem Tod der Eltern bei.
Der Romancier Proust unternahm den Versuch, die gesamte menschliche Gesellschaft seiner Zeit in einer gewaltigen Romanfolge darzustellen. Sein Romanzyklus »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« gilt als ein Klassiker der modernen französischen Literatur und eines der bedeutendsten Werke des 20. Jahrhunderts.
Als 1913 der erste Teil im Eigenverlag erschien, war die Aufmerksamkeit noch gering. Doch erlebte Proust dann noch, dass er weltberühmt wurde.
Sogar der »Prix Goncourt«, immerhin bis heute die wichtigste französische Auszeichnung für Literaten, wurde ihm verliehen. Er und der Ire James Joyce (»Ulysses«) gelten als die bedeutendsten Neuschöpfer in der Epik des 20. Jahrhunderts.
Im Juni 1896 erschien Prousts erstes Buch »Les plaisirs et les jours« im Eigenverlag. Aufmachung und Preis des exquisiten Buches waren mehr als luxuriös.
Am 13. November 1913 erschien »Du côté de chez Swann« als erster Band des Romanwerks »A la recherche du temps perdu« auf Prousts eigene Kosten.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erscheinen dort der zweite Band der Recherche im November 1918 »À l’ombre des jeunes filles en fleurs« und 1919 eine Neuauflage von »Du côte de chez Swann«.
Von 1920 bis 1922 erscheinen vier weitere Teilbände des Romanzyklus der Recherche. Bis zu seinem Tod wurde nur etwa die Hälfte von »A la recherche du temps perdu« veröffentlicht.
Proust besaß eine herausragende Stellung in der modernen Literatur. Das postmoderne Monumentalwerk ist vor allem in philosophischer Hinsicht interessant.
Der Romancier Marcel Proust starb am 18. November im Alter von 51 Jahren 1922 in Paris. Am 22. November wurde Proust als »Ritter der Ehrenlegion« mit militärischen Ehren auf dem Friedhof Père-Lachaise neben seinen Eltern beigesetzt.
Jean de la Fontaine wurde vor 400 Jahren am 8. Juli 1621 geboren. Jean de la Fontaine erblickte in Chateau-Thierry in der Champagne das Licht der Welt.
Jean de la Fontaine war ein französischer Dichter und Erzähler. Der Schriftsteller gilt als der bedeutendste Verskünstler der französischen Klassik. Tierbeschreibungen, Naturschilderungen und satirische Gesellschaftsdarstellung sind die Themen seiner in zwölf Büchern
zusammengefassten Fabeln.
Mit Fabeln wie »Der Rabe und der Fuchs«, »Stadtratte und Landratte« oder »Der Hahn und der Fuchs« wurde Jean de La Fontaine berühmt. Die Motive aus der Antike und dem Orient haben dem Dichter geholfen, mit netten Tiergeschichten die feine Gesellschaft von Frankreich auf sehr
feinsinnige Art zu kritisieren.
Eine Fabel ist eine kurze Geschichte mit einer einleuchtenden Moral am Ende. Sie ist eine knappe Erzählung, deren Intention darin besteht, eine Lehre zu vermitteln. Die Einheit von Zeit, Ort, Handlung ist charakteristisch. Das war, gewissermaßen, die Fabel in einer Nussschale.
Jean de La Fontaine fasste seine Fabeln und auch weitere im 17. Jahrhundert in Versform. Im Barock, also vom Ende des 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, erfreute sich diese Literaturgattung sonst keiner großen Beliebtheit: Sie entsprach in ihrer Schlichtheit nicht dem
Zeitgeschmack, anders als in der Epoche der Aufklärung.
Mit den gattungsspezifischen Mitteln der Fabel verdeutlichte der Schriftsteller Charaktereigenschaften und Handlungsweisen der Menschen. Verschiedenen Tieren wurden bestimmte Züge zugeordnet. Der Fuchs
"Reineke" gilt in der Fabel stets als schlau und gerissen.
In La Fontaines Tierfabeln sind es vielfach die kleinen Kreaturen, aus deren Fehlern der Leser eine Lehre zieht. Die größeren Tiere werden kaum als gute oder bewundernswerte Figuren dargestellt, sondern sind lediglich Symbole der Mächtigen und Reichen. Man hört nie ihre Meinungen
oder macht ihre Bekanntschaft.
Der Bär "Petz" wird mit einem gutmütigen Charakter versehen. Der Wolf "Isegrimm", obschon gefräßig, wirkt immer etwas dümmlich.
In dem Wirtschaftsaufschwung unter Minister Colbert und von der Offenheit des jungen Ludwig XIV. getragenen Jahren um 1665, welche durch die 1667 beginnende, anfangs erfolgreiche Serie von Expansionskriegen gegen Spanien, Holland und das Heilige Römische Reich deutscher Nation zunächst noch nicht verdüstert wurden, verfasste La Fontaine in der Hauptsache seine Fabeln.
Die Stoffe und Motive für sie, die zu seinem Hauptwerk werden sollten, bezog er aus vielerlei antiken und zeitgenössischen Quellen. -->
Eine erste Ausgabe in zwei Bänden erschien 1668 unter dem Titel »Fables choisies, mises en vers par M. de La Fontaine« (»Ausgewählte Fabeln, in Versform gebracht von Hr. (Herrn) de La Fontaine«).
Sie enthält die meisten seiner heute aus Anthologien bekannten heiter-ironischen Stücke.
1669 erschien sein kleiner Roman »Les amours de Psyché et de Cupidon« (»Die Liebe Psyches und Cupidos«). 1674 schrieb er das Libretto zu der Oper Daphné, die Jean-Baptiste Lully vertonte.
Im Jahr 1675 bekam der freimütige Dichter zu spüren, dass der Wind in Frankreich sich zu drehen begann:
Eine die gewagten Stücke bevorzugende Auswahl der »Contes et nouvelles« wurde nach dem Erscheinen verboten.
Die 1677 und 1679 gedruckten Bände III und IV der Fabeln zeigen denn auch eine erheblich skeptischere Sicht des Autors von der Welt, insbesondere des Verhältnisses von oben und unten.
1683 inszenierte die junge »Comédie-Française« sein Stück »Le Rendez-vous«, welches jedoch nur viermal im Theater aufgeführt wurde.
Ebenfalls 1683 wurde La Fontaine in die »Académie française« gewählt, allerdings bestätigte Ludwig XIV., der inzwischen unter dem Einfluss der fromm gewordenen Madame de Maintenon stand,
die Wahl erst nach längerem Zögern. Als 1687 die »Querelle des Anciens et des Modernes« die Académie spaltete, gehörte La Fontaine zur Partei der „Alten“.
Diese vertraten die Ansicht, dass die Kultur der griechisch-römischen Antike unübertroffen sei und bleibe.
1691 versuchte er sich nochmals als Librettist für die von Pascal Collasse vertonte »Tragédie lyrique Astrée«, die aber ein Misserfolg wurde.
1692 brachte er eine durchgesehene Gesamtausgabe der Fabeln heraus.
Ende 1692 erkrankte La Fontaine schwer und wurde danach fromm. 1693 starb Mme. de La Sablière, die schon vor ihm fromm geworden war.
Daraufhin zog er in das Haus eines letzten Gönners, des Bankiers d’Hervart.
Der fabelhafte Dichter Jean de la Fontaine starb am 14. April 1695 in Paris.
Louis Armstrong starb vor 50 Jahren am 6. Juli 1971 in New York im Alter von 69 Jahren an einem Herzinfarkt. Louis Armstrong, auch bekannt unter seinem Spitznamen »Satchmo«, war ein begnadeter Jazz-Musiker und Entertainer, der sein Publikum mit seiner Jazz-Trompete einfallsreich zu unterhalten wusste. Der beliebte Trompeter mit dem grinsenden Gesicht und den aufgeblasenen Backen machte den Jazz mit seiner Trompete gesellschaftsfähig.
Er gilt als der bekannteste Vertreter des »New Orleans Jazz«, der sich zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts aus dem Ragtime und Spirituals entwickelte. Louis Armstrong war der musikalische Botschafter von New Orleans.
Louis Armstrong begann seine musikalische Karriere auf einem Mississippi-Dampfer,
bevor er zum prägenden Jazz-Trompeter und -sänger wurde.
Später wirkte er auch in zahlreichen Filmen, wie u.a. »High Society« mit und war auch als Sänger, u.a. mit dem Lied »What a wonderful World« erfolgreich.
Louis Armstrong wurde am 4. August 1901 in New Orleans in Lousiana geboren.
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Gottfried Wilhelm von Leibniz wurde vor 275 Jahren am 1. Juli 1646 als Sohn eines Rechtsgelehrten in Leipzig geboren. Gottfried Wilhelm von Leibniz war ein bedeutender Philosoph und Gelehrter des 17. Jahrhunderts und der universellste Denker seiner Zeit. Der adelige Wissenschaftler Leibniz gilt als der letzte grosse Universalgelehrte, als markantester Vertreter der deutschen Frühaufklärung und als eine große Schöpfergestalt deutschen Geistes.
Er gilt als der universale Geist seiner Zeit und war einer der bedeutendsten Philosophen des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts. Leibniz sagte über sich selbst: „Beim Erwachen hatte ich schon so viele Einfälle, dass der Tag nicht ausreichte, um sie niederzuschreiben.“
Gottfried Wilhelm Leibniz war Mathematiker, Philosoph, Diplomat, Ingenieur, Historiker - und ersann den Urahn des modernen Computers. Leibniz gilt als letzter Universalgelehrter und hatte starken Einfluss auf die nachfolgenden Aufklärer, die klassische deutsche Philosophie, den deutschen Idealismus und die Literatur der Klassik. Er wirkte auch als politischer Berater an euopäischen Fürsten- und Königshäusern.
Auf seine Zeitgenossen wirkte der früh Hochbegabte immer etwas befremdlich, denn er hatte mindestens so viele Begabungen wie der nach ihm benannte Butterkeks Zähne. Leibniz sagte über sich selbst: „Beim Erwachen hatte ich schon so viele Einfälle, dass der Tag nicht ausreichte, um sie niederzuschreiben.“
Gottfried Wilhelm Leibniz wurde am 21. Juni - nach gregorianischem Kalender am 1. Juli - 1646 in Leipzig als Sohn des Professors der Moral Friedrich Leibniz geboren. Nach dem Besuch der Nicolaischule in Leipzig studierte er an den Universitäten Leipzig und Jena Philosophie und Jurisprudenz. 1667 erwarb er an der Universität Altdorf den juristischen Doktorgrad. Das Angebot, eine Professur zu übernehmen, schlug er aus.
Mit seinen mehr als 1.000 Briefpartnern schuf Leibniz an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert ein weltumspannendes intellektuelles Netzwerk. Eine unerwünschte Nebenwirkung: die ersten Plagiatsvorwürfe. Der prominente englische Naturforscher Isaac Newton behauptete, die Differential- und Integralrechnung vor Leibniz entdeckt zu haben. Unumstritten dagegen, dass Leibniz die erste mechanische Rechenmaschine für alle vier Grundrechenarten konstruierte und ein binäres Zahlensystem entwickelte, das noch heute die Grundlage für die digitale Datenverarbeitung bildet.
Dem Philosophen Leibniz verdanken wir die Behauptung, dass unsere Welt "unter allen möglichen die beste" sei. Wie aber lassen sich dann Kriege und Katastrophen erklären? Diesen scheinbaren Widerspruch versucht Leibniz in seinem Theodizee-Argument aufzulösen. Schließlich ist Gott für ihn der größte Rechenkünstler überhaupt.
Im Bestreben, nicht nur theoretisch zu arbeiten, sondern praktische Wirksamkeit zu entfalten (sein Wahlspruch war: „Theoria cum praxi“), wählte er die Stellung eines fürstlichen Beraters, die im Zeitalter des Absolutismus am ehesten die Möglichkeit politischer Einflussnahme bot. Er trat zunächst in den Dienst des Mainzer Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn. 1672 gelangte er in diplomatischer Mission nach Paris, wo er vier prägende Jahre verbrachte erst hier konnte er die Grenzen der zeitgenössischen deutschen Universitätsausbildung überschreiten und den neuesten Stand der Wissenschaften kennen lernen.
1673 stellte er der Royal Society ein Modell seiner Rechenmaschine vor, der ersten mit mechanischen Vorrichtungen nicht nur für Addition und Subtraktion, sondern auch für Multiplikation und Division. In den folgenden Jahren entwickelte er in Paris die Differential- und Integralrechnung. Aus finanziellen Gründen verließ er 1676 Paris und wurde Hofrat und Bibliothekar des Herzogs Johann Friedrich in Hannover. Den Kontakt mit der gelehrten Welt hielt er durch eine umfangreiche Korrespondenz (1.100 Briefpartner) aufrecht.
Im Jahre 1700 wurde er der erste Präsident der auf seinen Vorschlag gegründeten Berliner Akademie der Wissenschaften. Aus den philosophischen Gesprächen, die er während seiner Besuche in Berlin mit der preußischen Königin Sophie Charlotte führte, entstand die »Theodicée« (1710 veröffentlicht), in der Leibniz eine Rechtfertigung Gottes angesichts des Übels und der Leiden in der Welt versucht. In der Auseinandersetzung mit dem englischen Philosophen John Locke verfasste Leibniz die »Nouveaux Essais sur l'entendement humain« (»Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand«), die jedoch erst ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod im Druck erschienen.
Seine letzten Lebensjahre wurden vom Prioritätsstreit mit Isaac Newton um die Erfindung der Differential- und Integralrechnung überschattet. Leibniz starb am 14. November 1716 in Hannover. Sein Grab befindet sich in der Neustädter Kirche. "Wer meine Werke liest, der kennt mich nur zum Teil", sagte Leibniz über sich. Zu seinen Lebzeiten veröffentlichte er nur ein Drittel seiner Schriften. Sein umfangreicher wissenschaftlicher Nachlass, der von der Gottfried Wilhelm Leibniz-Bibliothek in Hannover aufbewahrt wird, ist noch immer nicht vollständig veröffentlicht.