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Dienstag, 22. September 2015

Budweis vor 750 Jahren gegründet

Marktplatz von Budweis

Budweis, die Hauptstadt Südböhmens, die am Zusammenfluss von Maltsch und Moldau liegt, ist als Stadt des weltberühmten Bieres gerühmt und die Heimat des "Budvar", des Budweiser Bieres. Die Stadt, deren Gründung auf das Jahr 1265 zurückgeht, feiert 2015 ihren 750. Geburtstag.

Im 13. Jahrhundert suchte der böhmische König Premysl Otakar II. ein neues Zentrum für den südböhmischen Teil seines Reiches. Er entschied sich für die Ebene am Zusammenfluss von Moldau und Maltsch. Er hätte auch einen anderen Ort wählen können: Damals war es eigentlich üblich, Städte in der Nähe alter Burgstätten zu gründen.

Der Grund für Premysl Otakars Entscheidung war strategischer Natur: 1263 war der Landesfürst Wok von Rosenberg gestorben, mit ihm hatte der König gute Beziehungen gepflegt. Nun fürchtete der böhmische Herrscher aber Konflikte mit Woks Nachfolgern, deswegen kaufte er günstig gelegene Ländereien mit dem Ziel, in der Region einen Stützpunkt für seine Macht aufzubauen. 1265 gab er die Urkunde „Fundatio Civitatis“ heraus, also die „Gründung einer Stadt“. Der architektonische Grundriss von Budweis war damit von Anfang an festgelegt.



Budweis ist eine alte Stadt, die durch den Handel mit Salz und Bier zu Reichtum gekommen war. Die Stadt ist als Siedlung deutscher Kolonisten entstanden und war 1265 das Stadtrecht verliehen worden. Im 14. Jahrhundert entwickelte sich Budweis zu einem Handelszentrum von Südböhmen und bekam aufgrund der großen Silberfunde im 16. Jahrhundert eine königliche Münze.

Auf dem großen Marktplatz, der von Häuserzeilen umsäumt ist, als würden die Häuser um den Platz herum Spalier stehen, wähnt der Betrachter sich in Italien, denn alle den Platz umgebenden Häuser säumten Laubengänge.

Das Florenz unter den böhmischen Städten – so hat der tschechische Schriftsteller Jan Neruda das südböhmische Ceské Budejovice / Budweis genannt. Vielleicht hat ihn der quadratische Marktplatz mit der Fläche von einem Hektar beeindruckt, in der Mitte der Samson-Brunnen.

Die Stadt Budweis kennt man auch international, was hauptsächlich dem großen Erfolg des örtlich gebrauten Bieres geschuldet ist. Kein Wunder, dass Tschechinnen und Tschechen angeblich trinken können. Laut Statistik ist der Bierkonsum pro Kopf nirgendwo so hoch wie hier – verständlich, bei dieser Tradition. Einheimische trinken ihren Gerstensaft am liebsten im traditionellen Restaurant Masné Krámy (Krajinská 13) im Zentrum der Stadt, wo man einen Liter Bier für umgerechnet drei Euro bekommt.

Bis heute hat Budweis seinen einzigartigen Charme behalten, und besonders dieses Jahr kann man ihn genießen.

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