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Dienstag, 27. Dezember 2022

Louis Pasteur 200. Geburtstag


Louis Pasteur wurde vor 200 Jahren am 27. Dezember 1822 in Dole, Département Jura, als Sohn eines Gerbers geboren. Louis Pasteur war ein französischer Chemiker, Physiker, Biochemiker und Mitbegründer der medizinischen Mikrobiologie,

Er studierte von 1843 bis 1846 an der Pariser "Ecole Normale Superieure" Naturwissenschaften. 1847 promovierte er in Physik und Chemie. 1849 erhielt er die Professur für Chemie an die Universität Straßburg.

Im Rahmen seiner Studien zur Gärung entdeckte Pasteur, dass es Mikroorganismen gibt, die ohne Sauerstoff auskommen, und er fand das erste Beispiel für eine Stoffwechselregulation, als er beobachtete, dass Hefezellen unter Ausschluss von Sauerstoff Zucker schneller verbrauchen. Pasteur beschrieb verschiedene Formen der Gärung und erkannte, dass dies verschiedenartige Mikroorganismen voraussetzt. Eine praktische Konsequenz dieser Arbeiten war ein Verfahren zur Haltbarmachung flüssiger Lebensmittel, die Pasteurisierung.

Er entdeckte, dass die Gärung ein Stoffwechselvorgang von Mikroorganismen ist und nutzte dies als Grundlage für die Lebensmittelsterilisation (Pasteurisieren).

Pasteur entwickelte Impfstoffe gegen Tollwut, Schweinerotlauf, Milzbrand und Hühnercholera.

Am 14. November 1888 wurde das "Institut Pasteur" in Anwesenheit von Präsident Sadi Carnot eingeweiht, Pasteur sein erster Direktor. Von 1888 bis zu seinem Tode 1895 war er Direktor des für ihn geschaffenen "Institut Pasteur" in Paris.

Bis heute gilt Pasteur wegen seiner großen Verdienste, seiner Wahrheitsliebe und Unbestechlichkeit als der wissenschaftliche Held Frankreichs par excellence.

Louis Pasteur starb am 28. September 1895 in Villeneuve-l’Étang bei Paris.

Samstag, 24. Dezember 2022

»Geschichten des Waldbauernbuben Peter Rosegger«

St. Kathrein am Hauenstein

Mit Eltern und Geschwistern ging Peter Rosegger oft – so auch zur Christmette – nach St. Kathrein am Hauenstein, denn dort steht seine Lieblingskirche. Der nach Rosegger benannte „Christmettenweg“ führt vom Geburtshaus Roseggers (Kluppeneggerhof) über Wälder und Wiesen der Waldheimat beim Bauernhof „Schmiedhofer“ vorbei, dann an einer Weggabelung beim „Lendkreuz“ rechts weiter zum „Ziesler Anger“. Von dort bergab zum Bauernhof „Hochegger“ und das letzte Stück durch das Mühlental nach St. Kathrein zur Pfarrkirche.

Diesen Weg zur Christmette hat Rosegger in den »Geschichten des Waldbauernbuben« festgehalten. Die »Geschichten des Waldbauernbuben Peter Rosegger« zählen bis heute zu den emotionalsten und beliebtesten Erzählungen rund um Weihnachten - und die steirische Waldheimat rund ums Alpl zu den waldreichsten Gebieten Österreichs.

Diese Wälder der Waldheimat , nur selten von naturnahen Wiesen und Streusiedlungen unterbrochen, liefern spannende, reichhaltige und höchst unerwartete Geschichten für ein "Universum" über die Wildtiere des steirischen Voralpenlandes. In der Wehnnachtsnacht verwandelt sich der Wald in einen Zauberwald, in dem die Tiere im Wald anfangen, zu sprechen.

Roseggers Geschichte des Waldbauernbuben erzählt, wie er als kleiner Bub durch den hohen Schnee stapfte und sich dabei im tiefen Wald verirrte: "Außer dem Rauschen des Windes in den Wäldern hörte ich nichts. Ich wusste nicht, wo ich war. Wenn jetzt ein Reh käme, ich würde es fragen nach dem Weg, vielleicht könnte es ihn mir weisen. In der Christnacht reden ja Tiere die menschliche Sprache ..."

Montag, 19. Dezember 2022

Argentinien zum dritten Mal Weltmeister

Die argentinische Mannschaft mit dem WM-Pokal in Katar

Argentinien hat sich in einem unfassbaren Finale im Elfmeterschießen zum Fußball-Weltmeister gekrönt. Der entscheidende Spieler war dabei Messi. Für den Weltstar Lionel Messi war die WM letzte Chance, vor seinem Karriereende doch noch Weltmeister zu werden. Es sei dem Fussball-Star gegönnt und seinem Land.

Jetzt kann Lionel Messi doch noch in den Himmel gehoben und heilig gesprochen werden. Und dabei hat Argentinien zweimal den sicher geglaubten Sieg fast aus der Hand gegeben, als nach 90 und 120 Minuten Frankreich zum Ausgleich kam.

Messi trug bei der Übergabe des Pokals das traditionelle Gewand der Scheichs. Damit setzte er ein Zeichen für kulturelle und religiöse Toleranz sowie Anstand. Die Siegreiche Nationalmannschaft feierte mit Frau und Kindern. Sie setzten ein Zeichen für Liebe, Zukunft und Familie. Die argentinische Mannschaft steht für Werte, Tradition und Leistungsfähigkeit ein. So sind Sieger.

Lionel Messi Lionel Messi verlässt die große WM-Bühne und sein Nachfolger der Genialität mit dem Ball, Kylian Mbappé, hat vier Tore in einem WM Finale erzielt. Das 2:0 der Argentinier, und das 2:2 waren beides Tore, wie sie nur die Besten der Besten erzielen können. Nach einer gar nicht schönen, und fußballerisch auch nicht guten WM, die zwei besten Teams im grandiosen Finale.

Das Endspiel war ein Spiel wie ein bis zwei Mal in einem Fußballzuschauer-Leben. Das beste Team mit dem besten Spirit hat den Titel geholt.

Millionen Menschen in Argentinien haben den Titel ihrer Nationalmannschaft um Superstar Lionel Messi bei der Weltmeisterschaft in Katar frenetisch gefeiert. Fans in den Straßen der Hauptstadt Buenos Aires und vieler anderer Teile des südamerikanischen Landes jubelten, weinten und bangten während des Endspiel-Krimis gegen Frankreich. Das Fußball-Team um Messi und Ángel di Maria bezwang Frankreich 4:2 im Elfmeterschießen im mehr als 10.000 Kilometer entfernten Lusail Stadion.

In Buenos Aires versammelten sich die Fans in den himmelblau und weiß gestreiften Trikots der Albiceleste, mit Argentinien-Fahnen und Kopfbedeckungen in Massen um den Obelisken im Zentrum der Stadt. Sie kamen unter anderem mit der Metro, die sie mit Gesängen und fröhlichem Hüpfen in eine Partyzone verwandelten, oder veranstalteten bei der Anfahrt mit dem eigenen Fahrzeug Hup- und Vuvuzela-Konzerte.

Der überwältigende sportliche Triumph stellt einen Lichtblick in Argentiniens wirtschaftlicher Dauerkrise mit galoppierender Inflation dar. Das Glück eines ganzen Landes - Argentinien Weltmeister, fasste die Zeitung Clarín das Gefühl in einer Überschrift zusammen. Für Argentinien ist der WM-Sieg in Katar Balsam auf die Wunden, denn das Land wird von einer Wirtschaftskrise und hoher Inflation geplagt.

In Paris herrscht dagegen Katerstimmung, weil der WM-Titel nicht sofort wieder nach Frankreich gegangen ist und Frankreich offenbar nicht einen so großen Hunger auf den Sieg hatte wie Argentinien nach 36 Jahren Pause.

Weil ein WM-Titel kein Wunschkonzert ist, haben auch Kroatien und Marokko keine Nähe zum Titel gefunden. Diese Länder zeigen aber auch, was Deutschland mal wieder und anderen Ländern irgendwie gefehlt hat. Nun kann wieder über eine Armbinde und Menschenrechte in Katar diskutiert werden,

Samstag, 17. Dezember 2022

Heinrich Heine 225. Geburtstag

Heinrich Heine


Heinrich Heines Geburtstag jährt sich zum 225. Mal. Heine wurde am 13. Dezember 1797 als Harry Heine in Düsseldorf geboren. Heinrich Heine war einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts. Er war ein kritischer Geist, der im offenen Widerspruch zu seiner Zeit lebte. Als kritischer, politisch engagierter Journalist, Essayist, Satiriker und Polemiker war Heine ebenso bewundert wie gefürchtet. Mit seiner Dichtung traf er den Nerv der Zeit.

Aufgrund seiner Herkunft und seiner politischen Einstellung wurde Heinrich Heine zeitlebens angefeindet. Wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Haltung wurde er von Antisemiten und Nationalisten über seinen Tod hinaus angefeindet. Nachdem ihm die Ergreifung eines bürgerlichen Berufes verweigert worden war, entdeckte er seine Bestimmung als Dichter. Die Außenseiterrolle prägte sein Leben, sein Werk und dessen Rezeptionsgeschichte.

Heine gilt als „letzter Dichter der Romantik“ und zugleich als deren Überwinder. Heine überwand den romantischen Ton bald, indem er ihn ironisch unterlief und die Stilmittel des romantischen Gedichts auch für Verse politischen Inhalts nutzte. Er selbst nannte sich einen „entlaufenen Romantiker“. Mit ironischer Brechung machte er sich über sentimental-romantische Naturergriffenheit lustig.

Zu Heines Leistungen gehörten: Als Dichter machte die Alltagssprache lyrikfähig, erhob das Feuilleton und den Reisebericht zur Kunstform und verlieh der deutschen Literatur eine zuvor nicht gekannte elegante Leichtigkeit. Die Werke kaum eines anderen Dichters deutscher Sprache wurden bis heute so häufig übersetzt und vertont.


Im Jahr 1826 veröffentlichte Heine den Reisebericht »Harzreise«, der sein erster großer Publikumserfolg wurde. Im selben Jahr begann seine Geschäftsbeziehung zu dem Hamburger Verlag Hoffmann und Campe. Julius Campe sollte bis zu Heines Tod sein Verleger bleiben. Er brachte im Oktober 1827 den Lyrikband »Buch der Lieder« heraus, der Heines Ruhm begründete und bis heute populär ist. Der romantische, oft volksliedhafte Ton dieser und späterer Gedichte traf den Nerv nicht nur seiner Zeit.


In Deutschland ein Außenseiter und Verfolgter, war er Frankreich ein gefeirter Poet, ein freier Mensch, der ein Leben nach seinem Gusto führen konnte. Als er siebzehn Jahre später, ausgerechnet im Revolutionsjahr 1848, an Rückenmarksschwindsucht erkrankte und bis zu seinem Tod 1856 seine »Matratzengruft« kaum mehr verlassen konnte, mussten seine Freunde zu ihm in die Dachwohnung hochsteigen.



Diese Außenseiterrolle prägte sein Werk und das wohl berührendste Gedicht eines Emigranten: Deutschland. Ein Wintermärchen. Heine schrieb sein kunstvolles Versepos "Deutschland. Ein Wintermärchen" im Januar 1844 in Paris, »und die freie Luft des Ortes wehete in manche Strophe weit schärfer hinein, als mir eigentlich lieb war. Ich unterließ nicht, schon gleich zu mildern und auszuscheiden, was mit dem deutschen Klima unverträglich schien«.

Heine starb am 17. Februar 1856 im französischen Exil in Paris. Der Dichter, der sich fragte: "Wo wird einst des Wandermüden/Letzte Ruhestätte sein?/Unter Palmen in dem Süden?/Unter Linden an dem Rhein?", wurde am 20. Februar 1856 auf dem Friedhof Montmatre in Paris beerdigt.

Die Deutschen tun sich heute noch immer schwer mit Heine, dem Dichter der Deutschen. "Seit zwölf Jahren diskutiert man über mich in Deutschland, man lobt mich und man tadelt mich, aber immer mit Leidenschaft und unaufhörlich. Dort liebt man mich, verabscheut man mich, vergöttert man mich, beleidigt man mich", das schreibt Heine 1835.

Literatur:

Deutschland. Ein Wintermärchen
Deutschland. Ein Wintermärchen
von Heinrich Heine

Deutschland. Ein Wintermärchen

Deutschland. Ein Wintermärchen
von Heinrich Heine

Heine-Biografien:

Heinrich Heine: Leben und Werk
Heinrich Heine: Leben und Werk
von Edda Ziegler

'Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst', Heinrich Heine
'Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst', Heinrich Heine



Weblink:

Wer war Heinrich Heine? - www.theeuropean.de

Montag, 12. Dezember 2022

Gustave Flaubert 200. Geburtstag

 

Gustave Flaubert

Gustave Flaubert wurde vor 200 Jahren am 12. Dezember 1821 als Sohn eines angesehenen Chirurgen in Rouen in der Normandie geboren. Gustave Flaubert war ein bedeutender französischer Schriftsteller und Romancier des 19. Jahrhunderts.

Gustave Flaubert gilt neben Stendhal, Balzac und Zola als einer der großen französischen Erzähler des 19. Jahrhunderts. Der dem französischem Realismus zuzuordnende Flaubert gilt als einer der wichtigsten französischen Erzähler zwischen Romantik und Moderne. Der Schriftsteller hatte grossen Einfluss auf die Entwicklung des europäischen Romans.

Bereits in frühen Jahren schrieb er Erzählungen, welche trotz ihrer unreifen, derben Anschaulichkeit und Direktheit Interesse verdienen.



Da er schon seit seiner Jugend unermüdlich schrieb, stellte er an sich selbst derart hohe Ansprüche, dass er lange Jahre alle Manuskripte unpubliziert in der Schublade ließ, bis sie ihm letztendlich gut genug waren.

Auf Drängen seines Vaters nahm Gustave Flaubert 1840 ein Jurastudium in Paris auf, vernachlässigte aber dabei seine literarischen Neigungen nicht. Drei Jahre später, im Januar 1844, musste er das Studium wegen einer Nervenkrankheit abbrechen, unter der er sein ganzes weiteres Leben leiden sollte.

In der darauffolgenden Zeit lebte er sehr zurückgezogen auf seinem Landgut in Croisset, heute ein Vorort von Rouen, und widmete sich fast ausschließlich der Schriftstellerei. Noch im selben Jahr (1846) lernte er die damals angesehene Literatin Louise Colet kennen und verliebte sich in sie.

Madame Bovary

Sein erstes gedrucktes Werk, »Madame Bovary«, kam 1857 nach sechs Jahren Arbeit auf den Markt. Flaubert wurde nach Erscheinen wegen Verstoßes gegen die guten Sitten vor Gericht gestellt. Das Buch wurde dadurch zu einem Skandalerfolg.

Lehrjahre des Gefühls
Weniger erfolgreich, aber noch einflussreicher auf die Entwicklung des europäischen Romans war Flaubert mit dem Roman »Lehrjahre des Gefühls« (»l`Education sentimentale«) von 1869.

Beide Werke, »Madame Bovary« wie auch »Lehrjahre des Gefühls« waren für die Entwicklung des Zeitalters des europäischen Romans maßgebend, und zwar aufgrund von Flauberts Idee, seine Protagonisten nicht als Ausnahmepersonen darzustellen, sondern als normale Durchschnittstypen.

Flaubert verwandte größte Sorgfalt auf die sprachliche Form, auf das rechte Wort. Seine Werke entstanden nach umfangreichen Vorarbeiten, dem Studium wissenschaftlicher Literatur der unterschiedlichsten Fachgebiete und in langen Zeiträumen. Immer wieder änderte und korrigierte er seine Manuskripte und las sich die Texte laut vor, um auch den Klang der Sprache beurteilen und verbessern zu können.

Reise in den Orient

Nach mehreren Reisen ins Ausland zog sich Flaubert wieder zu seiner mittlerweile verwitweten Mutter in das kleine Dörfchen Croisset zurück. Er verließ in den folgenden Jahren bis zu seinem Lebensende dieses Dörfchen nur selten - z.B. für gelegentliche Aufenthalte in Paris, um seine langjährige Freundin Louise Colet zu besuchen.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören der Roman »Madame Bovary« (1857), »Lehrjahre des Gefühls« (1869), »Erziehung des Herzens«, »Salammbô«.

Trotz seinen zum Teil sehr berühmten und einflussreichen Schriften auf Gebieten wie dem Gedicht, der Erzählung und insbesondere dem Roman erhielt Gustave Flaubert Zeit seines Lebens keine Auszeichnung für seine Werke.

Gustave Flaubert, in seinem letzten Lebensjahrzehnt voller Verachtung und Hass gegen die bürgerliche Gesellschaft, starb am 8. Mai 1880 im Alter von nur 58 Jahren in Croisset. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof von Rouen.

Gustave Flaubert verstarb am 8. Mai 1880 mit 58 Jahren in Croisset.

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Gustave Flaubert

Samstag, 10. Dezember 2022

»Winterlichter« leuchten im Palmengarten


Die »Winterlichter« leuchten in diesem Winter wieder im Palmengarten. Dieses Jahr ist die bunte Lichtshow wieder da und der Botanische Garten erstrahlt wieder in vollem Glanz.

Die »Winterlichter« im Palmengarten - die »World of lights« - sind eine Kreation von Wolfgang Flammersfeld und seinem Team.



Passend zum Leitthema des Jubiläumsjahres – der Botanische Garten feiert nämlich sein 150-jähriges Bestehen – haben sie über 700 Scheinwerfer, mehr als 20 Leuchtobjekte mit dazugehörigen Klanginstallationen installiert und rund zwölf Kilometer Kabel verlegt.

Nach der Absage im letzten Jahr können die Frankfurterinnen und Frankfurter nun endlich wieder in den Genuss der schönen Lichtshow kommen.

Im Dezember letzten Jahres erschienen die Abende im Palmengarten unnatürlich dunkel. Ein seltsamer Eindruck, wenn man die vermeintliche Fröhlichkeit der Weihnachtszeit bedenkt.

Die Winterlichter wurden vor einem Jahr wegen des Ausbruchs von Corona abgesagt. Doch dieses Jahr ist die bunte Lichtshow wieder da und der Botanische Garten erstrahlt wieder in vollem Glanz.

Die Lichtshow auch umweltfreundlich. Fast alle verwendeten Lichter sind LED-Lampen.

Naumburger Weihnachtskrippe

Naumburger Weihnachtskrippe

Die 1.000-jährige Domstadt Naumburg ist für ihre vielfältigen Kulturschätze wie den UNESCO-Welterbe-Dom St. Peter und Paul mit seiner berühmten Stifterfigur Uta, die Hildebrandt-Orgel in St. Wenzel und die schöne historische Altstadt bekannt und wartet in der Adventszeit mit besonderen Veranstaltungen auf.

Am Dom St. Wenzel ist die Naumburger Weihnachtskrippe mit den überlebensgroßen Figuren des ortsansässigen Bildhauers Stefan Albert Hutter aufgebaut, die viele staunende Blicke auf sich zieht.

Kulinarische Genussmomente hält der Naumburger Stollen bereit, der bereits 1329 von Bischof Heinrich in Auftrag gegeben und damit 98 Jahre vor dem Dresdner Stollen erstmals erwähnt wurde. Beim alljährlichen Anschnitt zu stimmungsvollen Posaunenklängen vom Turm der Stadtkirche St. Wenzel macht die Komposition aus Kirschen, Kirschwasser und Dinkelmehl den Besuch zu einem einmaligen (Geschmacks-)Erlebnis.

Dienstag, 6. Dezember 2022

Peter Handke 80. Geburtstag

Peter Handke


Peter Handke wurde vor 80 Jahren am 6. Dezember 1942 in Griffen in Kärnten nahe der slowensichen Grenze geboren. Peter Handke ist ein bekannter österreichischer Lyriker, Essayist, Drehbuchautor und Regisseur. Er gilt als vielseitiger Schriftsteller und als Meister der Form.

Zwischen 1954 und 1959 besuchte Handke das Gymnasium in Tanzenberg (Kärnten) und das dazugehörige Internat. Nach dem Abitur im Jahr 1961 studierte er in Graz Jura. Im März 1966, als Peter Handke sein Studium vor der letzten und abschließenden Prüfung abgebrochen hatte, erschien sein erster Roman "Die Hornissen". Im selben Jahr 1966 erfolgte die Inszenierung seines inzwischen legendären Theaterstücks "Publikumsbeschimpfung" in Frankfurt am Main unter der Regie von Claus Peymann.

Nach seinem Romandebüt "Die Hornissen" (1966) versuchte er sich vom deutschsprachigen Literatur-Establishment zu distanzieren. Er verfremdete literarische Vorbilder und benutzte optische und akustische Medien, um seine Poetik des Sehens zu verwirklichen.


Schon in frühen Jahren sorgte der junge Handke im Literaturbetrieb für Aufsehen, u.a in der »Gruppe 47«. Der blutjunge Anfängerpoet Handke, damals schon mit Sonnenbrille selbst bei Regen, beschimpfte und beleidigte seine älteren Kollegen, die schon über einen kleinen Nachkriegsruhm verfügten. Einmal warf er den Schriftstellern "Erkenntnisunfähigkeit" vor. Seitdem hat er über 100 Erzählungen und Prosawerke verfaßt:

"Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" (1970), "Wunschloses Unglück" (1972), "Der kurze Brief zum langen Abschied" (1972), "Die linkshändige Frau" (1976), "Das Gewicht der Welt" (1977), "Langsame Heimkehr" (1979), "Die Lehre der Sainte-Victoire" (1980), "Der Chinese des Schmerzes" (1983), "Die Wiederholung" (1986), "Versuch über die Müdigkeit" (1989), "Versuch über die Jukebox" (1990), "Versuch über den geglückten Tag" (1991), "Mein Jahr in der Niemandsbucht" (1994), "Der Bildverlust" (2002), "Die Morawische Nacht" (2008), "Der Große Fall" (2011), "Versuch über den Stillen Ort" (2012), "Versuch über den Pilznarren" (2013).

Auf die "Publikumsbeschimpfung" 1966 folgt 1968 das Stück "Kaspar"- ebenfalls in Frankfurt am Main uraufgeführt. Von hier spannt sich der Bogen weiter über "Der Ritt über den Bodensee" (1971), "Die Unvernünftigen sterben aus" (1974), "Über die Dörfer" (1981), "Das Spiel vom Fragen oder Die Reise zum sonoren Land" (1990), "Die Stunde da wir nichts voneinander wußten" (1992), über den "Untertagblues" (2004) und "Bis daß der Tag euch scheidet" (2009) über das dramatische Epos "Immer noch Sturm" (2011) bis zum Sommerdialog "Die schönen Tage von Aranjuez" (2012) zu "Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße" (2016).


Darüber hinaus hat Peter Handke viele Prosawerke und Stücke von Schriftsteller-Kollegen ins Deutsche übertragen: Aus dem Griechischen Stücke von Aischylos, Sophokles und Euripides, aus dem Französischen Emmanuel Bove - unter anderem "Meine Freunde", René Char und Francis Ponge, aus dem Amerikanischen Walker Percy. Handke ist ein großartiger Übersetzer: Bove, Char, Goldschmidt, Ponge, Mondiano, Duras, Genet, Julien Green, Walker, Sophokles, Euripides, Shakespeare.

Sein Werk wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Die Formenvielfalt, die Themenwechsel, die Verwendung unterschiedlichster Gattungen - auch als Lyriker, Essayist, Drehbuchautor und Regisseur ist Peter Handke aufgetreten - erklärte er selbst 2007 mit den Worten: »Ein Künstler ist nur dann ein exemplarischer Mensch, wenn man an seinen Werken erkennen kann, wie das Leben verläuft. Er muß durch drei, vier, zeitweise qualvolle Verwandlungen gehen.« Seine wahre Könnerschaft entfaltet Peter Handke in der kurzen Form. "Seine Politik der kleinen Schritte", wie er sie in seinem soeben erst zu seinem 80. Geburtstag erschienenen Notizbuch "Die Zeit und die Räume" von 1978 nennt, ließ ihn immer wieder lange Strecken zu Fuß gehen, ob in Spanien, Jugoslawien, Griechenland oder Frankreich.

Literatur und Aufmüpfigkeit, Sprache und Rebellion - sie begleiten Peter Handke sein Leben lang. Handke deckt in seine Schreiben gegen den Zeitgeist seine Wunden schonungslos auf, lässt teilhaben an seinen Verletzungen. Seine ständige literarische "Aufarbeitung" ist ein großer Gewinn für die Literatur.

"Das Kunstwerk als die sanfte Lebensohrfeige, als die Backpfeife hin zum Leben. Es muss ja nicht immer die Axt für das gefrorene Meer in uns sein." So heißt es in Peter Handkes Aufzeichnungen "Gestern unterwegs" einmal in Anspielung an Franz Kafkas berühmte Wendung in einem Brief vom 27. Januar 1904, ein Satz, der übrigens damit beginnt, dass Bücher uns aufwecken sollten wie "ein Faustschlag auf den Schädel".

Handkes Werk umfaßt bislang 102 Romane und 135.000 Notizseiten. Mit "Wunschloses Unglück" und "Die linkshändige Frau" schrieb Peter Handke moderne Klassiker. Einige seiner Romane wie »Die Angst des Tormannes vor dem Elfmeter« und »Wunschloses Unglück« sind in die Umganssprache eingegangen.

Die Zeit und die Räume: Notizbuch. 24. April – 26. August 1978

Anlässlich des 80. Geburtstags des Nobelpreisträgers wird nun eines seiner Notizbücher erstmals vollständig in einer Transkription der Handschrift veröffentlicht. Es dokumentiert vor allem eine ausgedehnte Reise, die Peter Handke im Sommer 1978 zu Fuß, mit dem Bus und per Bahn unternahm und die ihn von seiner Herkunftsgegend Kärnten nach Slowenien, in den Karst und weiter nach Norditalien führte. Neben dem fortlaufend Niedergeschriebenen erweisen sich auch die vielen, teils ganzseitigen Zeichnungen als wichtige Vorarbeiten für die später erschienenen Erzählungen, insbesondere »Langsame Heimkehr« und »Die Wiederholung«.



Literatur: [ >> ]:

Wunschloses Unglück
Wunschloses Unglück
von Peter Handke

Die Zeit und die Räume: Notizbuch. 24. April – 26. August 1978
Die Zeit und die Räume: Notizbuch. 24. April – 26. August 1978
von Peter Handke

Blog-Artikel:

Handke-Drama - Handke-Drama-Blogspot.de

Sonntag, 4. Dezember 2022

172. Erfurter Weihnachtsmarkt

Erfurter Weihnachtsmarkt

Der Erfurter Weihnachtsmarkt gehört zu den schönsten Weihnachtsmärkten Deutschlands und ist der größte in Thüringen. Die mittelalterliche Altstadt Erfurts um den Domplatz bietet die ideale Kulisse für eine stimmungsvolle Weihnachtszeit.

Traditionelles Handwerk und Thüringer Spezialitäten sind ebenso zu finden wie eine riesige, kerzengeschmückte Weihnachtstanne mit Krippenhaus und handgeschnitzte, fast lebensgroße Figuren sowie viele Geschäfte nach Schaustellerart. Die gesamte Innenstadt liegt im Lichterglanz, Geschäfte und Kaufhäuser haben Adventsschmuck angelegt. Weihnachtsmelodien erklingen, und der Duft von Glühwein und Pfefferkuchen liegt in der Luft.

Bemerkenswert sind auch die ca. 25 Meter hohe, festlich beleuchtete Weihnachtstanne und die 12 Meter hohe Weihnachtspyramide. Besonders an den Adventswochenenden wird ein reiches Veranstaltungsprogramm geboten.

Der 172. Erfurter Weihnachtsmarkt findet vom 22.11. bis 22.12.2022 auf dem Domplatz statt.

Samstag, 3. Dezember 2022

Die Kirchenfenster von Marc Chagall


Blau, grün, gelb, rot – diese Farben wirken in den Kirchenfenstern Chagalls allesamt einzigartig kräftig und leuchtend. Vor allem das Blau, mal tiefes Meeresblau, mal leuchtendes Himmelsblau, beeindruckt viele bis heute. Die Darstellungen von Engeln, Heiligen und dem Gekreuzigten, alle meist mit friedvollen und sanften Gesichtszügen dargestellt, rühren bei längerer Betrachtung an und haben die Kraft, einen normalen Touristen und sei es auch nur für einen Moment in einen gläubigen Menschen zu verwandeln. Wie kommt das und woher? Marc Chagall entdeckt erst spät seine Liebe zur Gestaltung kirchlicher Räume.

1958 lernte Chagall den Glaskunstmeister Charles Marq und mit ihm die Kunst der Glasmalerei kennen. Da war er fast 70 Jahre alt. Auch er war ein Quereinsteiger in das Feld der Glasmalerei und war der Religion tief verbunden. Der französische Maler russisch-jüdischer Herkunft lernte 1958 den Glaskunstmeister Charles Marq und dessen Frau Brigitte Simon kennen. Das erste Ergebnis dieser langjährigen Zusammenarbeit waren die Fenster für die Kathedrale Saint-Etienne in Metz mit biblischen Themen. Sie gilt als eine der größten und schönsten gotischen Kirchen Frankreichs. Chagall gestaltete im Laufe seines langen Lebens noch zahlreiche weitere Fenster, die bis heute von Gläubigen und Kunstfreunden gleichermaßen geliebt werden.

Von außen fallen weder die Chagall-Fenster in der Stephanskirche in Mainz, dem Fraumünster in Zürich oder der Kathedrale St. Etienne in Metz dem Touristen besonders auf. Betritt man jedoch den Innenraum der Kirchen wird man schnell von der Strahlkraft der Chagall-Fenster in eine Art seltsamen Bann gezogen.

Weblink:

Die Kirchenfenster von Marc Chagall - Erzbistum Köln - www.erzbistum-koeln.de

Freitag, 25. November 2022

Hans Magnus Enzensberger gestorben

Hans Magnus Enzensberger

Hans Magnus Enzensberger starb im Alter von 93 Jahren am 24. November in München. Er war ein deutscher Dichter, Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer und Redakteur, Publizist und Herausgeber. Hans Magnus Enzensberger war eine intellektuelle Institution in der Bundesrepublik. Er war Mitglied der »Gruppe 47«.

Er war über ein gutes halbes Jahrhundert hinweg die bestimmende, ja maßgebende und weltweit geachtete intellektuelle Instanz der Bundesrepublik. "Der alten Bundesrepublik", wie er an seinem 90. Geburtstag schelmisch grinsend sagte.

Neben Günter Grass, Martin Walser, Uwe Johnson und Heinrich Böll war Enzensberger einer der prägenden Autoren der bundesdeutschen Nachkriegsliteratur. Er mischte im legendären Literaturclub "Gruppe 47" und bei den rebellischen 1968ern mit.

Von 1949 bis 1954 studierte er Literaturwissenschaft, Sprachen und Philosophie in Erlangen, Freiburg im Breisgau, Hamburg und Paris und wurde anschließend promoviert.

Die Dichtkunst stand im Zentrum seines Lebens. Die Resonanz auf Enzensberger resultiert daraus, daß Deutschland einen Dichter wie ihn nach dem Zweiten Weltkrieg gebraucht hat.

Enzensberger nahm bereis in jungen Jahren an mehreren Tagungen der "Gruppe 47" teil und fiel durch den Vortrag provokanter Gedichte auf.

Er mischte im legendären Literaturclub "Gruppe 47" und bei den rebellischen 1968ern mit. Über seine Zeit in der damaligen außerparlamentarischen Opposition (APO) gibt eines seiner Erinnerungsbücher mit dem vielsagenden Titel "Tumult" Auskunft. In dieser Zeit gründete er auch 1965 das Kulturmagazin "Kursbuch".

Enzensberger probierte vieles aus: Er war Verlagslektor bei Suhrkamp in Frankfurt, verbrachte einige Zeit im sozialistischen Kuba, lebte in Norwegen, Italien, Mexiko, den USA und West-Berlin und kam schließlich 1979 nach München.

Ab 1957 arbeitete er als freier Schriftsteller in Stranda (West-Norwegen), ging dann 1959 für ein Jahr nach Lanuvio bei Rom.

1960 arbeitete er als Lektor beim Suhrkamp Verlag in Frankfurt am Main und zog sich 1961 auf Tjøme, eine Insel im Oslofjord, zurück.

1963 erhielt Hans Magnus Enzensberger den Georg-Büchner-Preis. Heute lebt Enzensberger in München.

Hans Magnus Enzensberger wurde am 11. November 1929 in Kaufbeuren im bayerischen Allgäu geboren .



Freitag, 18. November 2022

Marcel Proust 100. Todestag


Der Romancier Marcel Proust starb vor 100 Jahren am 18. November 1922 im Alter von 51 Jahren in Paris.
Marcel Proust war ein berühmter französischer Schriftsteller und Romancier zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Der aus einer vermögenden Familie stammende Autor begann sich erst im Alter von über 30 Jahren, nach einem Leben als Snob und Dandy samt verpatztem Jura-Studium, ganz der Literatur zu widmen. Dazu trug entscheidend sein an Dramatik zunehmendes Asthmaleiden nach dem Tod der Eltern bei.

Proust unternahm den Versuch, die gesamte menschliche Gesellschaft seiner Zeit in einer gewaltigen Romanfolge darzustellen. Sein Romanzyklus »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« gilt als ein Klassiker der modernen französischen Literatur und eines der bedeutendsten Werke des 20. Jahrhunderts.


Als 1913 der erste Teil im Eigenverlag erschien, war die Aufmerksamkeit noch gering. Doch erlebte Proust dann noch, dass er weltberühmt wurde. Sogar der »Prix Goncourt«, immerhin bis heute die wichtigste französische Auszeichnung für Literaten, wurde ihm verliehen. Er und der Ire James Joyce (»Ulysses«) gelten als die bedeutendsten Neuschöpfer in der Epik des 20. Jahrhunderts.

Im Juni 1896 erschien Prousts erstes Buch »Les plaisirs et les jours« im Eigenverlag. Aufmachung und Preis des exquisiten Buches waren mehr als luxuriös.

Am 13. November 1913 erschien »Du côté de chez Swann« als erster Band des Romanwerks »A la recherche du temps perdu« auf Prousts eigene Kosten.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erscheinen dort der zweite Band der Recherche im November 1918 »À l’ombre des jeunes filles en fleurs« und 1919 eine Neuauflage von »Du côte de chez Swann«.

Von 1920 bis 1922 erscheinen vier weitere Teilbände des Romanzyklus der Recherche.

Proust besaß eine herausragende Stellung in der modernen Literatur. Das postmoderne Monumentalwerk ist vor allem in philosophischer Hinsicht interessant.

Bis zu seinem Tod wurde nur etwa die Hälfte von „A la recherche du temps perdu“ veröffentlicht.

Am 22. November wurde Proust als »Ritter der Ehrenlegion« mit militärischen Ehren auf dem Friedhof Père-Lachaise neben seinen Eltern beigesetzt.

Marcel Proust Die französische Post ehrte den Schriftsteller aus Anlass seines 100. Todestages mir der Herausgabe einer Sonderbriefmarke.

Marcel Proust wurde am 10. Juli 1871 in Auteuil, einem Vorort von Paris, geboren.



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Marcel Proust - 100. Todestag




Weblinks:

Prousts Weg zur Einkehr - orf.at

Proust verfallen - orf.at

Marcel Proust Gesellschaft - www.marcel-proust-gesellschaft.de

Literatur:


Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
von Marcel Proust


Unterwegs zu Swann
Unterwegs zu Swann
von Marcel Proust

Die wiedergefundene Zeit
Die wiedergefundene Zeit
von Marcel Proust

Mittwoch, 16. November 2022

José Saramago 100. Geburtstag

José Saramago

José Saramago wurde vor 100 Jahren am 16. November 1922 als José de Sousa Saramago in Azinhaga geboren. Saramago ist ein portugiesischer Romancier, Lyriker, Essayist, Erzähler, Dramatiker und Tagebuchautor. Er zählt zu den meistgelesenen und meist übersetzten portugiesischen Schriftstellern. 1998 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen.

1922 wurde José Saramago in dem kleinen Dorf Azinhaga im ländlich geprägten Alentejo nahe Lissabon geboren. Seine Eltern José de Sousa und Maria da Piedade und deren Familien waren Landarbeiterfamilien in den Latifundien der Großgrundbesitzer. Seine soziale Herkunft war prägend für sein späteres Werk, aber sein Lebensweg als Literat war für den Sohn eines Landarbeiters nicht vorgezeichnet.

Nach dem vorzeitigen Schulabgang wurde er Maschinenschlosser, arbeitete später als technischer Zeichner, als Angestellter in der Sozialbehörde, in einem Verlag und als Journalist.

José Saramago ist ein spätberufener Literat, er fand erst spät im Alter von 40 Jahren zu seiner Berufung des Schreibens. Er gilt als streitbarer und sozialkritischer Schriftsteller. Immer wieder thematisiert der Chronist Saramago die portugiesische Geschichte. Die Geschichte Portugals bildet stets den Hintergrund seines umfassendes Werkes.

Seine Sprache ist witzig-ironisch und sozialkritisch und bildet das passende Pendant zu seinem Werk. Charakteristisch für den Erzählstil seiner parabelhaften Bücher ist eine bilderreiche, oft barock anmutende Sprache, die meist in feiner Ironie oder auch ätzendem Sarkasmus gebrochen wird. Saramagos Werk wurde oft mit dem von Franz Kafka oder Gabriel García Márquez verglichen.

Sein erster Roman erschien 1977, der nationale Durchbruch gelang ihm 1980 mit dem Werk »Hoffnung im Alentejo«, einer Familienchronik aus dem kargen Alentejo, ein sozialkritischer Roman über vier Generationen einer Landarbeiterfamilie. Darin beschreibt er die Geschichte der Landarbeiter des Alentejo, ihr entbehrungsreiches und eintöniges Leben, wie sie aufbegehren gegen feudale Herrschaftsstrukturen, die sich über 500 Jahre hinweg kaum verändert hatten.

Mit dem blasphemisch-humoristischen Liebesroman »Das Memorial«, der im Portugal des achtzehnten Jahrhunderts spielt und den Bau des Klosters von Mafra aus der Sicht des kleinen Mannes beschreibt, erzielte er 1982 seinen internationalen Durchbruch. Der Roman gilt heute als ein Meisterwerk der portugiesischen Literatur des 20. Jahrhunderts.

Das Evangelium nach Jesus Christus

1991 veröffentlichte Saramago das Buch »Das Evangelium nach Jesus Christus«. Die katholische Kirche erklärte den Roman für blasphemisch.

Als der damalige Kulturstaatssekretär der konservativen Regierung, Pedro Santana Lopes, 1992 den Namen Saramagos von der Liste der Kandidaten für den Europäischen Literaturpreis strich und so seinem neuen Roman die Teilnahme verweigerte, verlegten Saramago und seine Frau als Protest ihren Wohnsitz auf die kanarische Insel Lanzarote.

Saramago starb am 18. Juni 2010 in Tias auf seiner kanarischen Wahlheimat Lanzarote.



Literatur:

Hoffnung im Alentejo
Hoffnung im Alentejo
von José Saramago

Das Evangelium nach Jesus Christus
Das Evangelium nach Jesus Christus
von José Saramago

Freitag, 11. November 2022

Kurt Vonnegut 100. Geburtstag

Kurt Vonnegut


Kurt Vonnegut wurde vor 100 Jahren am 11. November 1922 in Indianapolis geboren. Kurt Vonnegut war ein bekannter amerikanischer Schriftsteller.

Er studierte zunächst Biochemie. Als Angehöriger der US-Army geriet er in deutsche Kriegsgefangenschaft und wurde 1945 Zeuge des Luftangriffs auf Dresden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zunächst als Polizei-Reporter, anschließend als PR-Fachmann und ab 1950 als freier Schriftsteller.

Er sicherte durch den Verkauf von Kurzgeschichten und Erzählungen an zeitgenössische Zeitschriften den Lebensunterhalt seiner Familie und schrieb nebenbei in Ruhe seine Romane.


Kurt Vonnegut
"Ich bin Skeptiker, kein Zyniker, ich misstraue nicht den
Motiven der Menschen, sondern ihrer Intelligenz."


Seinen ersten Roman, »Player Piano« (»Das höllische System«), veröffentlichte er 1952. Es folgten viele weitere Romane. Nachdem Vonneguts erste Romane nur eine vergleichsweise geringe Auflage erreicht hatten, gestaltete sich »Slaughterhouse Five« (1969), in dem er das Bombardement Dresdens verarbeitete, zu einem enormen Erfolg. Der Roman startete im März 1969 mit einer Auflage von 10.000 Stück, die in wenigen Tagen vergriffen waren, so dass zahlreiche weitere Auflagen folgten. Er wurde in viele Sprachen übersetzt, verfilmt und bald zu einem wichtigen Schlüsselwerk des Pazifismus, insbesondere bei den Gegnern des Vietnam-Kriegs.

Die Verarbeitung seiner Kriegsgefangenschaft zum Roman brachte ihm Weltruhm, aber Meisterschaft erreichte er auch in seinen Kurzgeschichten.

Seit den 1950er Jahren lebte er als freier Schriftsteller in New York und verfaßte über hundert Kurzgeschichten und mehrere Romane.

Kurt Vonnegut


In seinen letzten Lebensjahren profilierte sich der Schriftsteller und Skeptiker als erbitterter Gegner der Kriegspolitik von US-Präsident George Bush sen.

Kurt Vonnegut starb am 11. April 2007 in New York.




Literatur:

Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug
Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug
von Kurt Vonnegut

Donnerstag, 10. November 2022

Antike Bronzefiguren in der Toskana entdeckt

Bronzefiguren in Toskana entdeckt

Manche Funde geschehen so unerhofft, daß sie eine echte Sensation darstellen. Es ist eine der bedeutendsten Entdeckungen im gesamten Mittelmeerraum: In Italien haben Forscher mehrere antike Bronzestatuen gefunden – in perfektem Zustand.

Im Schlamm heißer Quellen in der Toskana haben italienische Archäologen einen spektakulären Fund gemacht: Die Forscher entdeckten mehr als 20 ausgezeichnet erhaltene Bronzestatuen aus der Zeit der Etrusker und der Römer.

Die im alten Kurort San Casciano dei Bagni ausgegrabenen Skulpturen stellen Gottheiten dar, die in einem von den Etruskern an einer Thermalquelle errichteten und von den alten Römern ausgebauten Heiligtum verehrt wurden, wie das Kulturministerium in Rom am Dienstag mitteilte.

Neben den mehr als 2.000 Jahre alten Bronzestatuen in nahezu perfektem Erhaltungszustand wurden bei den dreijährigen Ausgrabungen zahlreiche Opfergaben und rund 5.000 Gold-, Silber- und Bronzemünzen freigelegt.


Freitag, 4. November 2022

Grab König Tutanchamun entdeckt

Howard Carter

Im Tal der Könige im ägyptischen Luxor entdeckte und öffnete Howard Carter zusammen mit dem Earl of Carnarvon am 4. November 1922 das fast unversehrte Grab des ägyptischen Königs Tutanchamun. Es war das einzig unversehrt gebliebene Pharaonengrab, welches sich unterhalb des Grabes von König Ramses befand und von Grabräubern verschont geblieben war.

Darin befanden sich unter anderem der Thronsessel, der Goldsarg des Königs, die Goldmaske und der goldene Brustschmuck der Mumie sowie Einrichtungsgegenstände.

Tutanchamun wurde 1337 v. Chr. im Alte 19 Jahren ermordet. Er war seit 1347 v. Chr. als Nachfolger Echnatons König.

"Erste Stufen von Grab entdeckt", schreibt Carter, als im Staub das Grab des Pharaos Tutanchamun sichtbar wurde. Die Entdeckung vor 100 Jahren gilt als Meilenstein der Archäologie und als der wohl berühmteste Fund aus der alt-ägyptischen Hochkultur.

Im Kerzenschein offenbart sich etwa drei Wochen später die Grabkammer mit all ihren Schätzen. Das Grab mit Kennziffer KV62 war spektakulär, weil weitgehend intakt. Die Schätze waren verschüttet und Grabräubern deshalb entgangen.

Die Entdeckung des Grabes war eine Weltsensation, die "Ägyptomanie" in der westlichen Welt erreichte einen neuen Höhepunkt. Bald nach dem Sensationsfundn im Tal der Könige erschienen die ersten Bücher und Filme über den "Fluch der Mumie".

Die Räumung des Grabes dauerte mehrere Jahre, die Funde befinden sich heute im Ägyptischen Museum in Kairo.