Hinweis

Freitag, 31. Juli 2020

Salzburger Festspiele feiern ihr 100-jähriges Bestehen


Salzburg ist eine Weltstadt des Theaters. Die Salzburger Festspiele feiern in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Die Festspiele haben einen festen Platz gefunden im Kulturprogramm der Stadt. Dabei ist die Barockstadt Salzburg Bühne und Kulisse für das barocke Theater und Schaulaufen zugleich.

Wo könnte das weltliche Spiel in der barocken Stadt einen besseren Platz finden, als auf der Treppe vor dem Salzburger Dom? Das wusste schon Hugo von Hofmannsthal, neben Max Reinhardt sowie dem Komponisten Richard Strauss, einer der Gründerväter der Festspiele.

Der »Jedermann« gehört zu den Salzburger Festspielen seit der Gründung im Jahr 1920. Hofmannsthal erneuerte er das geistliche Spiel des Mittelalters im »Jedermann«, dessen Aufführung in der Regie von Max Reinhardt, der am 22. August 1920 auf dem Domplatz die Geburtsstunde der Festspiele markiert hat und der seit dem traditionell vertreten ist.


Markenzeichen der Festspiele sind der »Jedermann« auf dem Domplatz, exemplarische Mozart- und Strauss-Aufführungen, sowie ein vielfältiges und hochkarätiges Schauspiel-, Opern- und Konzert-Programm.

Als am 22. August 1920 der Schauspieler Werner Krauß in der Maske des Toten zur Weihe des weltlichen Spiels vor dem Salzburger Dom erschien, soll sich der Himmel dramatisch verfinstert haben.

Knapp zwei Stunden später kniete Alexander Moissi als reicher, gottloser Jedermann reumütig auf den Steinplatten und betete das Vaterunser - just da, berichteten die Chronisten, rissen die Wolken auf, und die Sonne ergoss sich über den armen Sünder.

Gleich die erste Aufführung zog somit mit ihren Wetterkapriolen die Zuschauer in Salzburg unvergleichlich in ihren Bann. So ergreifend war der Start und das weltliche Spiel des »Jedermanns«, dass der Erzbischof im Publikum geweint haben soll und noch heute ergreift das "Spiel vom Sterben des reichen Mannes" die Zuschauer.


Das Jubiläumsprogramm 2020 ist zwar etwas modifiziert worden, kann sich aber sehen lassen! 110 Veranstaltungen aus den Sparten Oper, Schauspiel und Konzert werden in 30 Tagen an acht Spielstätten zur Aufführung gebracht.

Der Festspielsommer wird eröffnet mit „Elektra“ von Richard Strauss, einem der Gründervater der Festspiele. Als zweite Oper wird „Così fan tutte“ von W. A. Mozart in einer Neuinszenierung gezeigt; ohne große Bühnenmaschinerie und mit deutlich reduzierter Probenzeit. Es spielen die Wiener Philharmoniker und Joana Mallwitz gibt ihr Debüt als erste Frau, die bei den Festspielen eine Oper dirigiert.

Im Zentrum des Schauspielprogramms steht „Jedermann“, der im heurigen Sommer 14-mal gezeigt wird. In der Hauptrolle ist Tobias Moretti zu sehen, die Buhlschaft wird gespielt von Caroline Peters. Die Uraufführungen von „Everywoman“ von Milo Rau und Ursina Lardi sowie „Zdenek Adamec: Eine Szene“ von Literatur-Nobelpreisträger Peter Handke konnten aus dem ursprünglichen Jubiläumsprogramm übernommen werden.

53 Konzerte, Liederabende und Matineen vervollständigen das Programm 2020. Neben den Wiener Philharmonikern spielen Gastorchester wie die Berliner Philharmoniker oder das West-Eastern Divan Orchestra mit dessen Gründer Daniel Barenboim, der am 19. August 2020 sein 70-jähriges Bühnenjubiläum in Salzburg feiert. Die Werke des Jahresregenten Ludwig van Beethoven ziehen sich durch alle Konzertreihen und gipfeln in einem Beethoven-Zyklus mit Igor Levit.

Mittwoch, 29. Juli 2020

Vincent van Gogh 130. Todestag

Van Gogh Portrait

Vincent van Gogh starb vor 130 Jahren am 29. Juli 1890 in Auvers-sur-Oise. Van Gogh war ein niederländischer Maler und Zeichner. Er gilt als einer der Begründer der modernen Malerei. Vincent van Gogh gilt als der Wegbereiter der Modernen Malerei und des Impressionismus.

1885 fuhr Vincent van Gogh nach Belgien, um dort Kunst zu studieren. Hier wurde er stark von den französischen Malern Cézanne, Signac, Seurat und Gaugin beeinflusst. Nach weiteren Studien in Paris lernte er ein paar Jahre später Pablo Picasso und Paul Gauguin kennen. Van Gogh experimentierte nun mit verschiedenen Malstilen.

Vincent van Gogh sah in der Malerei sein einziges Talent. Nur in der Malerei konnte er sich künstlerisch ausdrücken. Vincent van Gogh war ein rothaariger Schopf, der für die Malerei lebte. Sein Hauptwerk wird stilistisch dem Post-Impressionismus zugeordnet.

Sein Hauptwerk, das stilistisch dem Post-Impressionismus zugeordnet wird, enstand in den letzten zehn Jahren seines Lebens.

Geschwungene Linien und leuchtende Farben sprechen in eindrucksvoller Sprache von der Strahlkraft seiner Werke. Mehr Licht und Freiheit suchend, ging er 1888 nach Arles in Südfrankreich, wo die berühmtesten Bilder van Goghs entstanden. Ein leuchtendes Beispiel ist die "Sternennacht über der Rhône", die bis heute Millionenblicke im Musée d'Orsay in Paris auf sich zieht.

Als Vincent van Gogh 1890 mit 37 Jahren starb, hinterließ er mit etwa 900 Gemälden und 1.100 Zeichnungen ein umfangreiches Werk. Hiervon hatte er nur wenig verkauft und einige Arbeiten an Freunde verschenkt. Seinen Nachlass erbte sein jüngerer Bruder, der Kunsthändler Theo van Gogh.





Vincent Willem van Gogh wurde am 30. März 1853 im niederländischen Ort Groot-Zundert geboren.

Weblink:

Van-Gogh-Museum - www.vangoghmuseum.nl


Literatur:

Van Gogh
Vincent van Gogh
von Steven Naifeh, Gregory White Smith

Vincent van Gogh
Vincent van Gogh
von Irving Stone






Samstag, 25. Juli 2020

Salzburg - Gesamtkunstwerk im Herzen Europas


Die Stadt Salzburg, Landes­hauptstadt des gleichnamigen Bundeslandes in Österreich, ist weltweit als eine der schönsten Barockstädte mit spannender Geschichte und Geburts- bzw. Wohnort vieler bekannter Persönlichkeiten, bekannt. Salzburg ist die Stadt, wo einst Mozart seine Spuren hinterließ, wo Fürsterzbischöfe über die Geschicke der Stadt entschieden.

Sehenswürdigkeiten sind die majestätisch auf dem Festungsberg thronende Festung Hohensalzburg, der verspielt und beeindruckend angelegte Mirabellgarten und der Residenzplatz, neben dem Salzburger Dom und die Residenzgalerie.

Salz – das „Weiße Gold“ - war die wichtigste Einnahmequelle der Salzburger Erzbischöfe und brachte über Jahrhunderte Wohlstand. Zwei wichtige Faktoren, die dazu nötig waren: der Dürrnberg als Salzberg und die Salzach als Transportweg.

Salzburg und das Salzburger Land ist eine landschaftliche Attraktion und ein Besuchermagnet im Herzen Europas. Max Reinhardt hat dieses besondere Fleckchen Erde einmal als Gesamtkunstwerk bezeichnet. Ob Berge oder Täler, eines hat die gesamte Landschaft gemeinsam: Sie ist von der Natur begünstigt, strahlt Ruhe aus und hat sowohl Einwohnern als auch Besuchern im Laufe der vier Jahreszeiten viel zu bieten.

Vom internationalen Publikum wird Salzburg mit den Klischees "Sound Of Music", "Stille Nacht" und der "Marke Mozart" verbunden. Der Salzburger Christkindlmarkt wurde wiederholt zu einem der schönsten der Welt gekürt.

Die Salzburger Festspiele gelten als führendes Kulturfestival, und die landschaftliche Kulisse ist eine besonders nachgefragte Tourismus-Destination.


Am 1. Mai 2016 feierte das Bundesland Salzburg seine 200-jährige Zugehörigkeit zu Österreich. Über die Jahrhunderte sind seine unterschiedlichen Regionen wirtschaftspolitisch und soziologisch zusammengewachsen.

Vom Großglockner-Massiv über die Alpen des Innergebirges, durch das Salzachtal, vorbei an der Burg Werfen hinein in das Flachland führt die Reise zum Schloss Hellbrunn, dann zum Schloss Leopoldskron, weiter in die Seengebiete und schließlich in die barocke Stadt Salzburg.

"Das Salzburger Land ist das Herz vom Herzen Europas. Das mittlere Europa hat keinen schöneren Raum - und gerade hier musste Mozart geboren werden." (Hugo von Hofmannsthal, aus dem Gründungsmanifest der Salzburger Festspiele 1919)

Eine Reise vom Großglockner über das Salzachtal in die Stadt Salzburg und dessen Umland zeigt, was Salzburg heute ausmacht und wie es sich über die letzten 200 Jahre entwickelt hat.
Blog-Artikel:

200 Jahre Salzburg bei Österreich - Kulturwelt-Blog

Video:

Salzburg - Gesamtkunstwerk im Herzen Europas - Youtube

Mittwoch, 22. Juli 2020

Brand der Kathedrale von Nantes

Polizisten sichern den Platz vor der Kathedrale in Nantes ab. Dort war am Morgen ein Großbrand ausgebrochen.

Die Kathedrale von Nantes (französisch »Cathédrale Saint-Pierre-et-Saint-Paul«) ist den Aposteln Peter und Paul geweiht. Sie ist Kathedralkirche des Bischofs von Nantes. Ihr Gewölbe ist höher als das von Notre Dame in Paris. Als größte Sehenswürdigkeit beherbergt sie das Grabmal von Franz II. und Marguerite de Foix.

Mit dem Bau der gotischen Kathedrale wurde am 14. April 1434 begonnen. Er wurde nicht zuletzt dadurch ermöglicht, dass der bretonische Herzog Johannes V. sich im Hundertjährigen Krieg relativ neutral halten konnte. Er war es auch, der den Grundstein legte. Der Name des ersten Baumeisters ist ebenfalls bekannt: Wilhelm von Dommartin-sur-Yèvre.

Beim Brand der Kathedrale von Nantes wurde ein wichtiges religiöses Erbe zerstört. Es brennt eine Kathedrale in der Stadt Nantes, die einst dafür bekannt geworden war, daß der Sonnenkönig das Edikt von Nantes im Jahre 1685 wieder aufhob und neue Konflikte zwischen Katholischen und Protestanten damit entfesselte.

Solche Bauwerke sind gerade wegen ihrer Monumentalität und der Opfer die Handwerker und finanziell die einfache Bevölkerung erbringen mussten mahnende Zeugnisse. Der Brand könnte etwas mit dem in Frankreich immer noch gegenwärtigen Geist der französischen Revolution zu tun haben, der sich traditionell auch gegen die Kirche richtet.

Dies ist eine große Respektlosigkeit gegenüber den Menschen, für die diese Kathedrale ein religiöser Ankerpunkt ist, für Menschen, denen sie ein Symbol ihrer Heimatstadt ist und damit ein Teil ihrer Identität, und gegenüber den Künstlern, die sie in Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten geschaffen haben.

Der Katholizismus scheint viel an Bindungskraft verloren zu haben, wenn er Menschen nicht davon abhält, Kathedralen anzuzünden, welche den Menschen Kradt und Halt geben. Eine der größten Tragödien unseres Zeitalters ist, dass immer mehr Menschen immer weniger mir religiösen Symbolen, Gebäuden und Feiertagen umgehen können und vermeintlichen Verbrechen der Kirche in der Vergangenheit benutzt, um antireligiöse Stimmung zu entfachen. Eine Brandstiftung in einer Kirche ist dann unter Umständen der Ausdruck dieser Leere in vielen Herzen und Seelen.

Und es sind solche respektlosen Banausen, Kriminellen oder gar Terroristen, die uns immer mehr einengen: früher standen Kirchen immer offen, egal ob kleine Kapelle oder große Kathedrale
Sollte das Feuer in der Kathedrale von Nantes wirklich durch Brandstiftung gelegt worden sein, wäre das ein frevelhaftes, törichtes Verbrechen. Angriffe auf Gottes- und Gebetshäuser sind Angriffe auf Gläubige, welcher Religion auch immer.

Es ist gerade mal ein Jahr her, daß Emanuel Macron nach dem Brand von Notre Dame einen sofortigen Wiederaufbau-Plan verkündete - doch wo war Macron am Tage, als die Kathedrale von Nantes gebrannt hat?

Es wird aber leider auch an vielen anderen Stellen immer wieder durch Chaoten Schaden größeren Ausmaßes angerichtet, die anscheinend keinerlei Achtung und Respekt mehr vor dem Gut von anderen Menschen haben, genauso wenig vor den Kulturdenkmälern oder Kirchen.

Weblinks:

Kathedrale von Nantes - Wikipedia

Kathedrale von Nantes - www.bretagne-tip.de - mit Bilderserie

Samstag, 18. Juli 2020

Sacré-Cœur Basilika auf dem Montmartre

Sacré-Coeur

Die »Basilika Sacre Coeur« ist das weithin sichtbare Wahrzeichen des Montmartre-Viertels. Die »Basilique du Sacré-Cœur de Montmartre« - dt. »Basilika vom Heiligen Herz Jesu in Montmatre« oder auch »Herz-Jesu-Basilika« - ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche auf dem Montmartre im 18. Pariser Arrondissement. Die Kirche ist »Heiligtum der eucharistischen Anbetung und Barmherzigkeit«.

Sacré-Coeur wurde im römisch-byzantinischen Stil konstruiert und ist mit ihren Kuppeln und kleinen Türmchen schon von Weitem sichtbar. Die größte Kuppel der Kirche hat eine Höhe von 55 Meter. Die Kirche Sacré Coeur gehört neben dem Eiffelturm und Louvre zu den bekanntesten und meist besuchten Sehenswürdigkeiten in Paris.

Der Bau der »Basilika der Sacré Coeur« wurde im 19. Jahrhundert von dem Architekten Paul Abadie begonnen. Die im »Zuckerbäckerstil« erbaute Kirche wurde 1914 fertiggestellt und 1919 eingeweiht. Sie wurde später zum Vorbild für weitere Sakralbauten des 20. Jahrhunderts.

Der gewölbte Turm von Sacré Coeur beherbergt eine Glocke die 1895 in Annecy gegossen wurde und mit 19 Tonnen und deren Durchmesser 3 Meter beträgt eine der schwersten Glocken der Welt ist, die »Savoyarde«.

Die Sacré Coeur steht auf einem Hügel, dem »Butte Montmartre«. Man erreicht die Basilika entweder über die 237 Treppenstufen die durch den umliegenden Park führen oder mit dem »Funiculaire« de Montmartre, einer einer Art von Drahtseilbahn.

Von dem Vorplatz der Sacré Coeur hat man dann besonders bei gutem Wetter einen herrlichen, atemberaubenden Blick auf ganz Paris, unter anderem bis zum Eiffelturm, dem Tour Montparnasse und den Invalidendom. An klaren Tagen kann man von dem 112 m hohen Turm der Basilika, welcher der höchste Punkt Paris ist, 40 km weit sehen.

Öffnungszeiten der Basilika täglich von 6 Uhr bis 22:30 Uhr, die Kuppel und Krypta 9 Uhr bis 17:45 Uhr.

Weblink:

La Basilique du Sacré Cœur de Montmartre - Sacré-Coeur-Portal - www.sacre-coeur-montmartre.com

Schloss Meseberg


Schloss Meseberg ist ein Barockschloss in Brandenburg aus dem 18. Jahrhundert vor den Toren Berlins. Es wird als Gästehaus der deutschen Bundesregierung und als beliebter Tagungsort genutzt und liegt etwa 70 Kilometer nördlich von Berlin in Meseberg, einem Ortsteil der Stadt Gransee mit 150 Einwohnern. Das idyllische Anwesen liegt direkt am östlichsten Zipfel des Huwenowsees.

Bekannt ist das Schloss Meseberg für das Seeparterre im Schlossgarten. Am See entlang erstreckt sich außerdem ein öffentlich zugänglicher Landschaftsgarten mit den Mausoleen der Familien Hövel und Lessing.

Der barocke Terrassengarten wurde aufwändig wiederhergestellt. Die Aufteilung durch Achsen ging aus dem vorhandenen Bestand hervor. Die Höhenlage der Gartenteile wurde anhand der Bausubstanz und von Grabungsbefunden ermittelt.

Weblink:

Schloss Meseberg - Gästehaus der Bundesregierung - www.schloss-meseberg.de

Mittwoch, 15. Juli 2020

Friedrich Nietzsche in Sils-Maria

Sils Maria im Engadin

Getrieben von seinen Krankheiten auf der ständigen Suche nach für ihn optimalen Klimabedingungen, reiste Friedrich Nietzsche viel und lebte von 1881 bis 1889 als freier Autor an verschiedenen Orten.

Ab 1881 hielt Friedrich Nietzsche sich im Sommer meist in der für ihn klimatisch günstigen Sommerfrische des Oberengadin von Sils-Maria auf. Sils befindet sich zwischen den Seen Sils und Silvaplana. Furtschellas ist der Hausberg für wunderschöne Wanderungen.

Haus in Sils-Maria, in dem Nietzsche während der Sommermonate 1881–1888 ein Zimmer bewohnte
Haus in Sils-Maria, in dem Nietzsche während der
Sommermonate 1881–1888 ein Zimmer bewohnte.



Der gemartete Wanderer umgab und heilte sich hier mit den einfachsten Lebensgrundlagen: Quellwasser, einfache Kost, bodenständige Menschen, Wanderungen am See entlang nach Silvaplana, Hochgebirrgsluft und eine Landschaft, die er vom ersten Augenblick an als Seelenlandschaft empfand, als ihm zutiefst seelenverandt.

Bis zu sieben Stunden wanderte der Einsiedler von Sils täglich. Auf einer Wanderung entdeckte er 1881 am Seeufer bei Surlej einen alten Kultstein, der ihn zu seinem Gedanken der "Ewigen Wiederkehr des Gleichen" inspiriert hat.

Nietzsche-Stein bei Silvaplana

Der Nietzsche-Stein bei Surlej im Oberengadin. Dieser berühmte Stein soll Nietzsche nach eigenen Angaben 1881 zur Grundkonzeption des Zarathustra angeregt haben.

Weblinks:

Sils/Segl Maria - cervo-sils.ch

Nietzschenhaus - www.nietzschenhaus.ch

Silvaplana - Wikipedia.org

Friedrich Nietzsche - Wikipedia.org

Samstag, 11. Juli 2020

Hagia Sophia wird wieder Moschee


Die Hagia Sophia in Istanbul soll vom Museum zur Mosche umgebaut werden. Die Hagia Sophia - oder auch Sophienkirche - ist eine von 532 bis 537 n. Chr. erbaute ehemalige byzantinische Kirche, die später auch als Moschee und Museum genutzt wurde. Es handelt sich um einen vieltürmigen Kuppelbau. Die Hagia Sophia befindet sich in Eminönü, einem Stadtteil im europäischen Teil Istanbuls. Im Innenraum der Kirche sich der Marmorfußboden sowie die Marmorsäulen und zahlreiche ornamentale Mosaiken.

Nach dem Niederbrennen zweier Vorläuferbauten verfolgte Kaiser Justinian mit dem Bau einer Kuppelbasilika im 6. Jahrhundert n. Chr. ein besonders ambitioniertes baupolitisches Programm. Sie ist dabei nicht nur die letzte der spätantiken Großkirchen, die seit Konstantin dem Großen im Römischen Reich errichtet wurden, sondern gilt in ihrer architektonischen Einzigartigkeit oft als eine Kirche ohne Vorbilder und ohne Nachahmung.



Es war Kaiser Justinian, der den grandiosen Plan zu einem völligen Neubau der Großen Kirche von den Fundamenten an fasste. Die Bauarbeiten dauerten fünf Jahre (532-537) und am 27. Dezember 537 konnte Patriarch Menas die wunderbar gelungene Kirche einweihen. In der Hagia Sophia haben ihre Architekten Anthemios von Trallos (gest. 534) und Isidoros von Milet einen der gewaltigsten und beeindruckendsten Innenräume der gesamten Architekturgeschichte geschaffen.

Die Hagia Sophia gehört zu einem Übergangstypus der Kuppelbasilika. Ihr herausragendstes Merkmal ist die von vier massiven Eckpfeilern getragene Kuppel, von denen jeder an der Basis etwa 100 Quadratmeter misst. Die darauf ruhende gewaltige Kuppel wird von vier einbögigen Fenster durchbrochen. So können Ströme von Licht in den Raum der Kirche einfließen und ihn ganz erleuchten, wodurch die Massen des Baus gleichsam aufgelöst werden und der Eindruck eines unendlichen Raumes entsteht.

Die Kuppel der Hagia Sophia bleibt mit ursprünglich 33 Metern Spannweite bis zum heutigen Tage die größte über nur vier Tragepunkten errichtete Ziegel-Kuppel der Architekturgeschichte.

Das oberste Verwaltungsgericht der Türkei hat am 10. Juli 2020 entschieden, dass die Hagia Sophia künftig wieder als Moschee genutzt werden darf. Auf Anordnung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan findet das erste islamische Gebet am 24. Juli statt.

Weblink:

Hagia Sophia - http://relilex.de

Die Hagia Sophia in Istanbul soll vom Museum zur Mosche umgebaut werden. - Youtube

Klaus Wagenbach 90. Geburtstag

Klaus Wagenbach

Klaus Wagenbach wurde vor 90 Jahren am 11. Juli 1930 in Berlin-Tegel geboren. Klaus Wagenbach war ein deutscher Verleger und Autor. Er war Gründer und langjähriger Inhaber des Wagenbach-Verlages. Nach 38 Jahren übergab er im Jahr 2002 die Leitung an seine Frau Susanne Schüssler.

Wagenbach absolvierte ab 1949 eine Buchhandelslehre in den Verlagen Suhrkamp und S. Fischer. Sein Lehrmeister und Herstellungsleiter Fritz Hirschmann im S. Fischer Verlag machte ihn mit der Literatur von Franz Kafka bekannt und weckte sein lebenslang anhaltendes Interesse für den Prager Autor.

Ab 1951 studierte er Germanistik, Kunstgeschichte und Archäologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und wurde 1957 bei Josef Kunz über Franz Kafka promoviert. Danach wurde Klaus Wagenbach Lektor im Modernen Buchclub Darmstadt, ab Ende 1959 Lektor für deutsche Literatur im S. Fischer Verlag in Frankfurt am Main.

Nachdem dieser von Holtzbrinck aufgekauft worden war und Wagenbach entlassen wurde, gründete er in Berlin (West) 1964 seinen eigenen Verlag, einen linken Kleinverlag gleichen Namens, der sich die Prinzipien „Geschichtsbewusstsein, Anarchie, Hedonismus“ zum Ziel setzte und von 1970 bis 1973 als Kollektiv organisiert war: Wagenbach Verlag - der unabhängige Verlag für wilde Leser.

Klaus Wagenbach war einer der letzten aus einer Generation von unabhängigen, eigenwilligen und leidenschaftlichen Verleger; ein linker, aber undogmatischer Kopf, der nicht vor den Konsequenzen politischen Handelns zurückschreckt. Und ein früher und bis heute unerschütterlicher Liebhaber Italiens.

Wagenbach war zudem ein heiterer Geschichtenerzähler, ein eifriger Vorwortschreiber, ein freudig erwarteter Festredner, aber auch einer der gern widerspricht, wenn die öffentliche Meinung jemanden moralisch und politisch gar zu korrekt schlachten will.

Er war Träger des großen Bundesverdienstkreuzes, Träger des Ordens eines Ritters der französischen Ehrenlegion, Verfasser einer noch heute als Standardwerk geltenden Kafka-Biografie und Inititor dutzender von Anthologien.

Weblink:

Wagenbach Verlag - www.wagenbach.de

Literatur:

Die Freiheit des Verlegers von Klaus Wagesnbach

Sonntag, 5. Juli 2020

»Democracy will win!« Thomas Mann


Thomas Mann

1940 zogen Thomas und Katia Mann an die kalifornische Küste. In Pacific Palisades residierte der Dichter bis 1952 als Weltbürger und Mittelpunkt der deutschen Emigranten. Bei ihm liefen alle Fäden der Emigranten zusammen. Hier wurde er zum Kristallisationspunkt der deutschen Exil-Literatur.


Die Ausstellung des Literaturhauses München orientiert sich an einem Leitsatz von Thomas Mann über die Demokratie.


»Es ist mit der Selbstverständlichkeit der Demokratie in aller Welt eine zweifelhafte Sache geworden. Es ist die Stunde gekommen […] für eine Selbstbesinnung der Demokratie, für ihre Wiedererinnerung, Wiedererörterung und Bewußtmachung – mit einem Wort: für ihre Erneuerung im Gedanken und im Gefühl.«

THOMAS MANN: »VOM ZUKÜNFTIGEN SIEG DER DEMOKRATIE«, 1938

»Es ist ein schreckliches Schauspiel, wenn das Irrationale populär wird«, so Thomas Mann 1943 in seiner berühmten Rede in der »Library of Congress«. Wie er dagegenhielt – das ist von inspirierender Aktualität. Denn heute erleben wir, dass die Grundwerte der Demokratie wieder in Frage gestellt werden, dass Populismus und Nationalismus unsere demokratische Gesellschaft massiv unter Druck setzen. Die Ausstellung »Thomas Mann: Democracy will win!« versteht sich als konkreter Beitrag zur aktuellen Debatte auf beiden Seiten des Atlantiks.


»Es handelt sich um die Lebensbedingungen unserer Kinder. Daß wir Fünfzigjährigen das Europa noch sehen werden, in dem unsere Kinder wohnen sollen, wohnen wollen, ist kaum wahrscheinlich. Aber wir können […] wirken helfen, daß es werde.«

THOMAS MANN: »ZUM I. PANEUROPA-KONGRESS IN WIEN«, 1926



Das Thomas Mann House in Pacific Palisades bildet das räumliche und metaphorische Zentrum der Ausstellung. Der weltberühmte Exilant warb von hier aus, im »Weißen Haus des Exils« (Frido Mann), für ein neues Demokratieverständnis. Heute steht das Haus wieder im Dienste des intellektuellen Austauschs und der transatlantischen Verständigung.



»Ich habe keine Furcht um das endgültige Schicksal der Demokratie, trotzdem sie ihren Sieg in Europa durch ihre eigene moralische Schwäche gefährdet […] aber die Demokratie ist ewig menschlich […].«

THOMAS MANN: »BOTSCHAFT AN AMERIKA«, 1938

Der erste Teil der Ausstellung stellt die politische Biografie Thomas Manns in ihrer Entwicklung vom Monarchisten zum wirkmächtigen Gegner des Nationalsozialismus und engagierten Kämpfer für die Demokratie vor. Fotografien, Texte, Auszüge aus den berühmten Radioansprachen »An die deutschen Hörer!« und Originalexponate zeichnen seine intellektuellen, politischen und räumlichen Wege nach.



»Wir alle tragen Verantwortung, gemeinsam jede und jeder von uns für dieses Land,
welches unser aller gemeinsames Zuhause ist«.

IGOR LEVIT, POLITISCH AKTIVER STARPIANIST

Der zweite, multimediale Teil schlägt einen Bogen zur Gegenwart. Was macht einen politischen Menschen aus? Wie wird man zum Demokraten? Wie verteidigt man seine Haltung? Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit, Filme und Interviews, Tweets und Zitate von Persönlichkeiten aus Politik und Pop, Literatur und Gesellschaft – wie Greta Thunberg oder Sasa Stanisic, Donald Trump oder Barack Obama, Igor Levit oder Edward Snowdon – veranschaulichen die Virulenz der Fragestellung: Wie können wir die Demokratie als einzige mögliche Gesellschaftsform verteidigen und nachhaltig stärken? Eine Aufgabe, die heute – in Zeiten der globalen Migration, des Klimawandels, der neuen Pandemien – wichtiger ist denn je.

Die Begriffe HERKUNFT, ZEITGEIST, BEKENNTNIS, HANDELN und VERANTWORTUNG strukturieren die Ausstellung – und zeigen die Ambivalenzen, die selbst ein demokratisches System nicht aufheben kann. Thomas Manns Leben bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte, um sich mit der Lage und Zukunft der Demokratie zu beschäftigen – und dabei an Manns Diktum festzuhalten: »DEMOCRACY WILL WIN!«


»Von diesem Tag an wird eine neue Vision unser Land regieren. Von diesem Tag an wird es nur noch ›America first‹ heißen, ›America first‹.«

DONALD TRUMP IN DER ANTRITTSREDE ANLÄSSLICH SEINER AMTSEINFÜHRUNG, 20. JANUAR 2017


»Not ›America First‹ but ›Democracy First‹ and ›Human Dignity First‹ is the slogan which will really lead America to first place in the world […].«

THOMAS MANN IM INTERVIEW IN GREENSBORO DAILY NEWS, 31. OKTOBER 1941

Die Ausstellung des Literaturhauses München erfolgt in Kooperation mit dem Thomas Mann House, Paci fic Palisades // gefördert vom Auswärtigen Amt, Berlin.

Die Ausstellung »DEMOCRACY WILL WIN!« Thomas Mann dauert vom 28. Mai 2020 bis zum 4. Oktober 2020.


Weblink:

»DEMOCRACY WILL WIN!«
Thomas Mann
- www.literaturhaus-muenchen.de

Thomas Mann-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Thomas Mann-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Donnerstag, 2. Juli 2020

70 Jahre Suhrkamp Verlag

Peter Suhrkamp, rechts Bertolt Brecht

Der Suhrkamp-Verlag gilt als Ausweis des neu erwachten Geisteslebens in Deutschland nach dem Krieg. Wie kaum ein anderer Verlag hat der Suhrkamp-Verlag das geistige Leben in der Bundesrepublik seit der Nachkriegszeit geprägt. Als einer der ersten überhaupt hatte Peter Suhrkamp von den Alliierten eine Lizenz zur Verlagsgründung erhalten.

Der Verlag war stets eine Versammlung von Autoren von Weltruf. Große Autoren wie Bertolt Brecht, Max Frisch, Ingeborg Bachmann oder Thomas Bernhard, Theodor W. Adorno, Hans Magnus Enzensberger oder Jürgen Habermas haben über Jahrzehnte das Erscheinungsbild des Verlags geprägt.


Peter Suhrkamp mit Siegfried Unseld

Am 1. Juli 1950 gründete Peter Suhrkamp in Frankfurt am Main den bis heute renommierten Suhrkamp Verlag. Vorausgegangen war eine lange gemeinsame Geschichte mit dem ebenfalls traditionsreichen S. Fischer Verlag, für den Suhrkamp fast 20 Jahre tätig war. Doch Suhrkamp und Gottfried Bermann Fischer hatten sich nach dem Zweiten Weltkrieg überworfen und es kam zum Bruch.

Peter Suhrkamp übernahm eine Reihe von Autoren in seinen neuen Verlag – darunter Hermann Hesse und Bertolt Brecht. Es sind schmale Zeilen, die Bertolt Brecht im Mai 1950 an Peter Suhrkamp richtet und die dennoch eine große Wirkung entfalten: »Lieber Suhrkamp, natürlich möchte ich unter allen Umständen in dem Verlag sein, den Sie leiten.« Die darin signalisierte Unterstützung ist eine wichtige – die schließlich maßgebliche für die Gründung des heutigen Suhrkamp Verlages wird durch Hermann Hesse nur wenige Wochen später erfolgen.

Eine ereignisreiche Zeit war dem vorausgegangen: Im Jahr 1936 wird der Verleger Gottfried Bermann Fischer von den Nationalsozialisten in die Emigration gezwungen, Peter Suhrkamp führt den verbliebenen Teil des S. Fischer Verlags in »Treuhänderschaft« weiter. Nach dem Kriegsende fordert Bermann Fischer die Rückgabe des Verlags an die Familie S. Fischer.

In einem Vergleich einigt man sich schließlich darauf, 48 Autoren darüber entscheiden zu lassen, bei S. Fischer zu verbleiben oder in einem neugegründeten Suhrkamp Verlag veröffentlicht zu werden. Mit den eingangs erwähnten Hesse und Brecht entscheiden sich insgesamt 33 Autoren für Peter Suhrkamp: Genug, um die Gründung eines neuen Verlags zu wagen.

Suhrkamp Verlag

Am 1. Juli 1950 erfolgt die Eintragung der Einzelhandelsfirma Suhrkamp Verlag ins Handelsregister in Frankfurt am Main, wo der Verlag von nun an seinen Sitz hat. Die erste Zahlung an das neugegründete Unternehmen, so weiß Siegfried Unseld in seiner Biografie Peter Suhrkamps zu berichten, war eine Überweisung des S. Fischer Verlags, die diesen irrtümlich erreicht hatten: »DM 250,- für eine Hesse-Lizenz. Es war das erste Kapital des Verlags.«

Am 8. September 1950 stellt Suhrkamp in einem Brief an die Autorinnen und Autoren das Eröffnungsprogramm vor: Unter den ersten im Suhrkamp Verlag erscheinenden Büchern sind schließlich Ausgewählte Essays von T. S. Eliot, Max Frischs Tagebuch 1946-1949, Hermann Hesses Das Glasperlenspiel und Walter Benjamins Berliner Kindheit um Neunzehnhundert – Autoren und Bücher, die den Verlag durch seine nunmehr 70 Jahre Geschichte bis heute begleiten.

Dem Suhrkamp Verlag kommt das Verdienst zu, das Taschenbuch als günstige Variante des Lesens populär gemacht und damit auch neue Lesergruppen erschlossen zu haben.

Suhrkamp Verlag


Heute gehören zur Verlagsgruppe auch der Insel Verlag, der Deutsche Klassiker Verlag, der Verlag der Weltreligionen, der Suhrkamp Theater Verlag und der Elisabeth Sandmann Verlag. Insgesamt sind bislang gut 25.000 Werke erschienen. Im Suhrkamp Verlag sind in dieser Zeit 16.492 Novitäten erschienen – im Hauptprogramm, im Jüdischen Verlag und in den Reihen Bibliothek Suhrkamp (seit 1951), edition suhrkamp (seit 1963), suhrkamp taschenbuch (seit 1971), suhrkamp taschenbuch wissenschaft (seit 1973), Suhrkamp BasisBibliothek (seit 1998), Suhrkamp BasisBiographien (seit 2005), Suhrkamp Studienbibliothek (seit 2007), editon unseld (seit 2008)