Thaddäus Haenke starb vor 200 Jahren am 14. November 1816 in Cochabamba in Bolivien.
Thaddäus Haenke war ein böhmisch-habsburgischer, österreichischer Geograph, Chemiker, Botaniker, promovierter Philosoph, Universalgelehrter, Musiker und Forschungsreisender.
Von 1793 bis 1810 bereiste Thaddäus Haenke den südamerikanischen Kontinent. Er sollte niemal nach Europa zurückkehren. Im April 1794 untersuchte der den Misti, damals „Vulkan von Arequipa“ genannt. Haenkes Skizzen des Misti und des Ubinas sind die vermutlich ältesten Zeichnungen beider Vulkane.
1810 ließ er sich in Cochabamba (Bolivien) nieder, heiratete dort die Mestizin Sebastiana Orozco und wurde Vater eines Sohnes.
Sein Wirken in Peru, Bolivien und Chile verhalf unter anderem seiner Pockenimpfung wegen der spürbaren prophylaktischen Wirkung (Sinken der Todesrate) zum endgültigen Durchbruch, die ihm größte Anerkennung seitens der Indios einbrachte.
Er gab aufgrund seiner hohen musikalischen Begabung mit seinem eigens über seinen Bruder aus Österreich herbeigeschafften Cembalo samt Noten Musikkonzerte hauptsächlich zeitgenössischer Komponisten (Mozart, Haydn), fand anlässlich seiner Expeditionen durch die Atacamawüste ein Verfahren zur Umwandlung von Chilesalpeter und Kaliumchlorid zu Kalisalpeter, entdeckte die größte Seerose, die Amazonas-Riesenseerose.
Haenke wurde seitens Staat und Gesellschaft stets misstrauisch als Außenseiter angesehen. Er arbeitete weiter im Auftrage spanischer Ministerien der Vizekönige in Lima und Buenos Aires. Dazu übernahm er Forschungsaufträge, in denen er geographische und kartografische, botanische und zoologische, mineralogische und geologische Studien betrieb, weiterhin chemische Versuche und pharmazeutische Experimente durchführte.
Thaddäus Haenke zog das freie Leben in Südamerika dem Ruhm und dem wissenschaftlichen Ansehen vor.
Thaddäus Haenke wurde am 6. Dezember 1761 in Kreibitz (tsch. Chřibská), Böhmen geboren.
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