Hinweis

Dienstag, 6. Dezember 2011

Thaddäus Haenke 250. Geburtstag

Thaddäus Haenke

Thaddäus Haenke wurde am 6. Dezember 1761 in Kreibitz (tsch. Chřibská), Böhmen geboren.
Thaddäus Haenke war ein böhmisch-habsburgischer, österreichischer Geograph, Chemiker, Botaniker, promovierter Philosoph, Universalgelehrter, Musiker und Forschungsreisender.

Zur Zeit der Französischen Revolution machte sich der österreichische Naturforscher Thaddäus Haenke auf den Weg nach Südamerika. Im Auftrag der Spanischen Krone sollte er die Tier- und Pflanzenwelt der unbekannten Landschaft am Rande der Anden erforschen.

Was Haenke fand, waren Mineralien und Steine, die die Welt verändern sollten - in der Chilenischen Wüste stieß der böhmische Universalgelehrte auf Salpeter, das weiße Gold.

Von 1793 bis 1810 bereiste Thaddäus Haenke den südamerikanischen Kontinent. Im April 1794 untersuchte der den Misti, damals „Vulkan von Arequipa“ genannt. Haenkes Skizzen des Misti und des Ubinas sind die vermutlich ältesten Zeichnungen beider Vulkane.

1810 ließ er sich in Cochabamba (Bolivien) nieder, heiratete dort die Mestizin Sebastiana Orozco und wurde Vater eines Sohnes.

Sein Wirken in Peru, Bolivien und Chile verhalf unter anderem seiner Pockenimpfung wegen der spürbaren prophylaktischen Wirkung (Sinken der Todesrate) zum endgültigen Durchbruch, die ihm größte Anerkennung seitens der Indios einbrachte.

Er gab aufgrund seiner hohen musikalischen Begabung mit seinem eigens über seinen Bruder aus Österreich herbeigeschafften Cembalo samt Noten Musikkonzerte hauptsächlich zeitgenössischer Komponisten (Mozart, Haydn), fand anlässlich seiner Expeditionen durch die Atacamawüste ein Verfahren zur Umwandlung von Chilesalpeter und Kaliumchlorid zu Kalisalpeter, entdeckte die größte Seerose, die Amazonas-Riesenseerose.

Haenke wurde seitens Staat und Gesellschaft stets misstrauisch als Außenseiter angesehen. Er arbeitete weiter im Auftrage spanischer Ministerien der Vizekönige in Lima und Buenos Aires. Dazu übernahm er Forschungsaufträge, in denen er geographische und kartografische, botanische und zoologische, mineralogische und geologische Studien betrieb, weiterhin chemische Versuche und pharmazeutische Experimente durchführte.

Thaddäus Haenke zog das freie Leben in Südamerika dem Ruhm und dem wissenschaftlichen Ansehen vor.

Während der revolutionären Wirren und Unruhen verstarb Thaddäus Haenke am 14. November 1816 im Alter von 54 Jahren in seiner Wahlheimat Cochabamba in seinem Haus unter ungeklärten Umständen. Ein Giftmord wird nicht ausgeschlossen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen