Die Vorburg der Wartburg Eisenach mit der berühmten Lutherstube ist erstmals umfassend saniert und restauriert worden. Das Geld kommt von Bund und Land.
"Besucher können somit ab Mai wieder dem Weg folgen, den Martin Luther am 4. Mai 1521 beim Eintreffen auf der Burg erstmals gegangen ist", sagte Burghauptmann Günter Schuchardt am 16. März 2016.
Der von Reichsacht und Kirchenbann verfolgte Reformator hatte dort als Junker Jörg zehn Monate im Schutze der Burg gelebt und das Neue Testament ins Deutsche übersetzt. In diesem Raum hat Martin Luther auf der Wartburg die Bibel ins Deutsche übersetzt. Restauratoren arbeiten noch an der Lutherstube.
Beim Betreten der Lutherstube fühlt man sich zweifellos zurückversetzt in die Zeit der Reformation, da sich Martin Luther als Junker Jörg auf der Wartburg verbarg und in ihrem Schutz das Neue Testament übersetzte. Dieser authentische Wohn- und Arbeitsort des Reformators (von Mai 1521 bis März 1522) ist seit Jahrhunderten Ziel unzähliger Pilger und darf als Geburtsstätte unserer deutschen Schriftsprache gelten.
2017 wird auf der Wartburg neben Wittenberg und Berlin eine der drei zentralen Reformationsausstellungen zu sehen sein. Das Thema in Eisenach: "Luther und die Deutschen".
Erwin Piscator starb vor 50 Jahren am 30. März 1966 in Starnberg. Er war einer der bedeutendsten Impresarios und einflussreichsten Theaterregisseure des 20. Jahrhunderts, nicht nur in Deutschland, wo seine künstlerische Laufbahn im Berlin der 1920er Jahre begann, sondern auch in den Vereinigten Staaten, wo er ab 1939 Zuflucht vor der Verfolgung durch das Nazi-Regime fand.
Piscator war ein einflussreicher Avantgardist der Weimarer Republik, der das Theater unter Ausweitung der bühnentechnischen Möglichkeiten zum ‚politischen Tribunal‘ umfunktionierte. Mit Hilfe komplexer Arrangements von Filmdokumenten, Bildprojektionen, laufenden Bändern und Fahrstühlen kommentierte er das theatrale Geschehen und erweiterte die Bühne zum epischen Panorama.
Erwin Piscator ist der Begründer des politischen Theaters. Der Begriff des „politischen Theaters“ geht auf die gleichnamige Schrift Erwin Piscators von 1929 zurück. Ausgesprochen politische Formen des Theaters waren das Theater Leopold Jessners und Erwin Piscators und das epische Theater von Bertolt Brecht.
Die Erlebnisse des zermürbenden Stellungskrieges an der flandrischen Westfront hinterlassen bei dem jungen Infanteristen Erwin Piscator (1893-1966) Spuren, die ihn als Mensch und Künstler bis zu seinem Tode zutiefst prägen. Im Berlin der 1920er Jahre steigt Piscator rasch zum gefeierten, aber auch umkämpften Regisseur auf. Mit seinen politisch revolutionären, ästhetisch avantgardistischen und technisch innovativen Theaterproduktionen begründet er eine neue Form des Theaters: Das politische und epische Theater.
Seine Inszenierung von Jaroslav Haseks »Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk« (1928) macht ihn über Nacht weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt.
Vor den Nazis erst nach Paris, dann in die USA geflohen, gründet er im New Yorker Exil den »Dramatic Workshop«, eine Theaterschule, die eine ganze Generation großer amerikanischer Schauspieler und Dramatiker prägt, u.a. Harry Belafonte und Tennessee Williams.
In den 1960er Jahren mischt er sich als Intendant der »Freien Volksbühne« in West-Berlin mit seinem dokumentarischen Theater erneut in die politisch-gesellschaftliche Debatte der jungen Bundesrepublik ein. Mit seinen Welturaufführungen von Hochhuths »Der Stellvertreter« und Weiss' »Die Ermittlung« stößt er die Diskussion um die Verstrickung der Deutschen in den Holocaust an.
Ein Jahrzehnt nach dem Ende des Ersten Weltkrieges bezeichnet Piscator in seiner programmatischen Schrift Das Politische Theater den Krieg als seinen Lehrmeister. Der Vortrag geht der Frage nach, welche Lehren Piscator aus den Erfahrungen des Krieges gezogen hat und wie der dieses epochale Ereignis sein Schaffen und seine Person geprägt haben.
Nachdem Piscators ursprüngliche Idee, seine Bühnenbearbeitung von Leo Tolstois »Krieg und Frieden« am Broadway auf die Bühne zu bringen, scheiterte, konzentrierte er sich darauf, an der »New School for Social Research« den »Dramatic Workshop« zu gründen, eine Schauspielschule, die gleichzeitig als künstlerisches Laboratorium fungierte. In mancher Hinsicht war der »Dramatic Workshop« eine Fortsetzung von Piscators Ideal des politischen Theaters mit anderen Mitteln, in anderer Hinsicht aber auch eine Zäsur und Neuausrichtung.
Anlässlich seines 50. Todestages erinnert die Freie Volksbühne Berlin an den großen Regisseur und Intendanten Erwin Piscator, der mit politischem Theater in den 1920er Jahren und mit der Aufarbeitung der NS-Diktatur im Theater der 1960er Jahre an den ehemaligen Bühnen der Freien Volksbühne politische und theaterhistorische Akzente gesetzt hat. Die Freie Volksbühne Berlin erinnert in einer von Frank-Rüdiger Berger kuratierten Ausstellung an diesen bedeutenden Regisseur, Theaterleiter und Theaterpädagogen.
Den 50. Todestag Piscators am 30. März 2016 begeht die Freie Volksbühne e.V. mit einer feierlichen Kranzniederlegung um 12.00 Uhr auf dem Waldfriedhof Zehlendorf. Neben einigen Worten des Vorsitzenden der Freien Volksbühne, Frank Bielka, wird der ehemalige Intendant der Freien Volksbühne Hermann Treusch gemeinsam mit der Schauspielerin Heide Simon aus dem Briefwechsel zwischen Erwin Piscator und seiner Frau Maria Ley-Piscator lesen.
Erwin Piscator wurde am 17. Dezember 1893 in Ulm, heute zu Greifenstein (Hessen) gehörig, geboren.
Die Engländer mögen es süß zu Ostern. Gekochte Eiern, wie wir sie zu Osten kennen, gibt es hier nicht. Dabei sind die Schokoladeneier hier riesig.
Ich habe von meinen Schülern als Danke Schön ein Riesenschokoei bekommen.
Es wurde von Lindt hergestellt und nicht von Cadbury. Aber dieses ist im Zeichen der Globalisierung möglich; denn Lindt hat eine Tochtergesellschaft in der Grafschaft Middlesex.
Ich selber esse keine Schokolade mehr nach meiner Gallenblasenentfernung. Ich vertrage keine Schokolade mehr aufgrund des hohen Fettgehaltes, der bei 32 % liegt. Ich habe mich trotzdem über dieses Ei gefreut und es an meinen Mann weitergeschenkt.
Es gibt in England Schokoeier in allen Variationen. Hier nun ein paar Fotos aus dem Internet.
Diese Ostereier sind einfach riesig.
Aber warum mögen die Engländer die Schokoladenversion so sehr. Das erste Osterei aus Schokolade wurde bereits im Jahr 1873 in Bristol bekannt.
Als während des zweiten Weltkrieges u.a. auch die Schokolade rationiert wurde, hatten in den späten fünfziger Jahren, als man wieder an das kostbare Gut herankommen konnte, die Schokoeier für Kinder den Vorzug. Man will immer das haben, was man nicht hat.
Für Erwachsene wurden kunstvolle Varianten entwickelt.
Das Schokoei wurde zum Kunstgegenstand und ist nicht mehr wegzudenken in jedem englischen Haushalt.
Aber was für ein Ei bevorzuge ich? Ich liebe das hartgekochte Ei, das ich von Deutschland her gewohnt bin. Allerdings schaue ich mir diese für die Augen geschmackvollen Eier gerne an.
Der Film "Chocolat" ist nicht wegzudenken im Fernsehprogramm in der Fastenzeit. In dem protestantischen England gibt es keine zärtere Versuchung als die Schokolade.
Allerdings musste der Film, vielleicht wegen des Flairs, in Frankreich stattfinden. Aber die Mitteilung ist klar. Wir sollten versuchen, auch Andersartige in unserer Mitte aufzunehmen. Das ist die Osternachricht und diese macht auch Sinn in einer multikulturellen Gesellschaft, welche England ist.
"Gemeinsam singen und musizieren" - das ist das Motto der Thüringer Bachwoche. Über ganz Thüringen verteilt, präsentieren verschiedene Künstler Werke von Johann Sebastian Bach und seinen Zeitgenossen in insgesamt 53 Konzerten. Vom 18. März bis 10. April 2016 präsentieren die Thüringer Bachwochen 53 Konzerte in 11 Orten.
2016 fiel auch Bachs Geburtstag am 21. März in den Zeitraum des Festivals, weshalb ihm zu Ehren eine Geburtstagsparty im Eisenacher Bachhaus gegeben wurde. Alle Aufführungen während der Bachwoche finden an Orten statt, wo Johann Sebastian Bach selbst gelebt und gearbeitet hat: Arnstadt, Dornheim, Eisenach, Erfurt, Gotha, Ohrdruf, Waltershausen, Schmalkalden, Meiningen, Weimar, Mühlhausen.>
Die Bachwoche startete am 18. März mit der "Langen Nacht der Hausmusik" und geht noch bis zum 10. April 2016. Am 21. März 2016, dem 331. Geburtstag Johann Sebastian Bachs, werden Musiker aus der ganzen Welt Bachs Musik im öffentlichen Raum aufführen.
Zum Karfreitag gibt es viele sehr bekannte Musikwerke, allen von die Passionen von Johann Sebastian Bach. Aber was ist mit Ostern?
Wer außer den regelmäßigen Gottesdienstbesuchern kennt ein Osterlied, einen Osterchoral oder Ostermusiken?
Von den 20 Chorälen zum Osterfest, die das Evangelische Gesangbuch enthält, hat nur der spätmittelalterliche Gesang „Christ ist erstanden“ eine gewisse Bekanntheit.
Die Gründe, warum Osterlieder kaum bekannt sind, sind vielfältig. Das Thema Auferstehung ist zu abstrakt und außerhalb der üblichen Vorstellungskraft, als dass man sich emotional damit identifizieren könnte.
Einen solchen empathischen Zugang bieten dagegen sowohl die Geschichte von der Geburt des Jesuskindes in ärmlichen Umständen als auch die Berichte der Evangelisten vom Leiden Jesu und seinem Kreuzestod.
Das Goethe-Museum hat einen bedeutenden Teilnachlass Joseph von Eichendorffs erworben. Dieser gilt als sensationeller Schatzfund. Eichendorff streckte beim Dichten seine Flügel aus, nun kommen seine Schriften abenteuerlich wieder nach Haus.
Seit 1945 galt die Sammlung als verschollen - über abenteuerliche Umwege kommt der sogenannte "Wiesbadener Nachlass" des romatischen Dichters Joseph von Eichendorff (1788-1857) nun nach Frankfurt. Das Freie Deutsche Hochstift, das das Goethe-Museum betreibt und gerade ein Romantik-Museum aufbaut, hat die wiederaufgetauchte Autographensammlung gekauft. Es handelt sich um 218 handschriftliche Doppel- und 100 Einzelblätter. Das "Freie Deutsche Hochstift" in Frankfurt am Main besitzt die größte Sammlung an Eichendorff-Manuskripten.
Im Großen Hirschgraben, der Frankfurter Adresse vom Goethe-Haus und Freiem Deutschem Hochstift, klafft eine große Baulücke. Hier entsteht das Deutsche Romantikmuseum. Man bringt die deutsche Romantik zwar eher mit Städten wie Heidelberg, Jena, Dresden oder auch Berlin in Verbindung.
Doch was die literarische Romantik angeht, finden sich die größten Schätze in Frankfurt am Main. Mit der von der Kulturstiftung der Länder und der Thyssen-Stiftung unterstützten Neuerwerbung hat Frankfurt seinen Anspruch, ein Zentrum der Romantikforschung zu sein, wieder einmal unterstrichen.
Dass man sich mit Eichendorff den Wonnen der Philologie hingeben kann, ist die Folge einer ganzen Reihe von Zu- und Glücksfällen, von denen der Kauf der "Steinsdorffschen Sammlung" der vorerst letzte ist.
Eichendorffs Nachlass ging nämlich am Ende des Zweiten Weltkrieges zu einem großen Teil verloren und tauchte erst Jahrzehnte später in Teilen wieder auf. Die Provenienz-Forschung wird im Falle Eichendorff zum Krimi, dessen Windungen und Verästelungen kaum zu überschauen sind.
Carl von Eichendorff vermachte kurz vor seinem Tod 1935 die Papiere des Großvaters der "Deutschen Eichendorff-Stiftung", die im Sterbehaus des Dichters im oberschlesischen Neisse ein Museum einrichtete. Dort wurden die Handschriften in drei Eichentruhen verwahrt, die man beim Heranrücken der sowjetischen Truppen 1944 in ein kleines Dorf im Altvatergebirge schaffte, das heute in Tschechien liegt.
Nach Kriegsende verstreute sich ihr Inhalt in alle Winde. Eichendorffs Nachlass galt als größtenteils unrettbar verloren. Nach und nach tauchte aber manches wieder auf, so das Jugendtagebuch 1955 in einem Prager Antiquariat. Die Regierung der ČSSR schenkte es dem Goethe- und-Schiller-Archiv in Weimar. 1971 wurde bekannt, dass ein umfangreiches Konvolut von Eichendorff-Manuskripten im Bezirksarchiv von Sumperk (Mährisch-Schönberg) entdeckt worden sei.
Bruno Ganz wurde vor 75 Jahren am 22. März 1941 in Zürich geboren. Er war einer der wichtigsten Film- und Theaterschauspieler im deutschsprachigen Raum. Er hatte sowohl als Film- als auch Theaterschauspieler einen legendären Ruf. Der bescheidene und zurückhaltende Schauspieler war ein wahrer Charakterdarsteller, der seine Rollen lebte und schon beängstigend authentisch wirkte. Bruno Ganz verlieh den Rollen, die er spielte, Ausdrucksstärke und Seriosität.
Auf der Bühne spielte er Hamlet, Faust, Peer Gynt, Odysseus, Prometheus - Helden, Normalos, Naturburschen, Engel und Wahnsinnige - er spielte sie alle.
Ganz arbeitete mit den innovativen Theater-Regisseuren seiner Zeit zusammen, wie Claus Peymann, Klaus-Michael Grüber, Luc Bondy, Dieter Dorn, und das Ensemble entwickelte sich zum berühmtesten deutschen Theater. Beim Theaterpublikum war er vor allem durch seine Arbeit mit Peter Stein an der Schaubühne Berlin hoch geschätzt.
Auf der Leinwand avancierte er ab Mitte der 1970er-Jahre zu einem der wichtigsten Gesichter des Neuen Deutschen Films. Er drehte unter den deutschen Regisseuren Schlöndorff und Wim Wenders.
Besonders fruchtbar war seine Zusammenarbeit mit dem Filmregisseur Wim Wenders, unter dessen Regie er die Hauptrolle in "Der amerikanische Freund" (1977) übernahm und einen Engel in "Der Himmel über Berlin" (1987) spielte. Der Schweizer wurde mit Wim Wenders "Der amerikanische Freund" 1977 auch als Filmschauspieler bekannt. Unvergesslich sein Engel Damiel, der aus Zuneigung zu den Menschen auf seine Unsterblichkeit verzichtet.
Bruno Ganz hat auch den Almöhi in dem Heimatfilm "Heidi" gespielt. Durch seine Rolle als Adolf Hitler in "Der Untergang" wurde er auch international berühmt. Höhepunkt seiner mehr als 100 Filme umfassenden Laufbahn war seine verstörende Darstellung der letzten Tage von Adolf Hitler in "Der Untergang".
1995 wurde Ganz der "Iffland-Ring", die höchste Auszeichnung für Schauspieler im deutschsprachigen Raum, für sein schauspielerisches Werk verliehen.
Weltweit feiert die UNESCO am 21. März eine etwas aus der Mode gekommene Textgattung. Zum »Welttag der Poesie« wurde der 21. März von der UNESCO ausgerufen. Dieser Tag wird seit 2000 jedes Jahr gefeiert, die zentrale Veranstaltung für Deutschland richtet die »Literaturwerkstatt Berlin« und deren Internetplattform lyrikline.org aus.
Er soll in einem Zeitalter, in dem neue Informationstechnologien dominieren, an den „Stellenwert der Poesie, an die Vielfalt des Kulturguts Sprache und an die Bedeutung mündlicher Traditionen erinnern“. Weiterhin soll ein interkultureller Austausch gefördert werden.
An diesem Tag finden Lesungen, Ausstellungen und Rezitationen lyrischer Werke in Medien und Kulturinstitutionen statt. Weiterhin sollen poetische Werke veröffentlicht und Poesie-Preise vergeben werden. Besonders Schüler werden angesprochen. Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt sind aufgefordert, Gedichte zum Thema Gewalt und Frieden zu schreiben. Zudem trommeln sie an diesem Tag um 11:30 Uhr (MEZ) für den Frieden.
Ein bisschen Werbung für die Poesie kann dennoch nicht schaden, haben Dichter doch keinen einfachen Stand in der Literaturlandschaft. Ist es bereits als Romanautor nicht einfach, von dem Beruf zu leben, so haben es Poeten aufgrund der geringen Leserschaft in Deutschland noch viel schwerer.
Der »Welttag der Poesie« steht unter der Schirmherrschaft der UNESCO und der Vereinten Nationen.
Die Leipziger Buchmesse 2016 geht mit einem erneuten Publikumsrekord zu Ende - nach vier Tagen, in denen die Stimmung im Lande mit Lesungen und Diskussionen erfühlt wurde. Die Leipziger Buchmesse war in diesem Jahr eine Veranstaltung, die in Zeiten der Flüchtlingskrise mit dem Thema Flucht politische Akzente und damit auch ein Zeichen setzen wollte.
Die Leipziger Buchmesse 2016 hat einen Besucherrekord aufgestellt. Wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten, wurden 260.000 Besucher auf dem Messegelände und dem dazugehörigen Lesefestival «Leipzig liest» gezählt.
Das sind 9000 mehr als 2015. «Wir haben ein sehr stimmungsvolles Bücherfest erlebt mit begeisterten Besuchern und zufriedenen Ausstellern», sagte Messe-Direktor Oliver Zille. Einen politischen Akzent hatte die Leipziger Buchmesse schon bei ihrer Eröffnung am Mittwochabend gesetzt, als die Festgäste angehalten wurden, Schilder mit der Aufschrift "Für das Wort und die Freiheit" hochzuhalten. Werte, für die auch der mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung geehrte Heinrich August Winkler einsteht.
Weil das Thema Flucht überall sonst auf der Messe als Thema präsent ist, blieb es bei der Preisverleihung des Leipziger Buchmesse mehr oder weniger aus. Guntram Vesper gewann mit seinem Werk "Frohburg" den Literaturpreis. Er erzählt Geschichte um Geschichte rund um die sächsische Kleinstadt.
Insgesamt kamen diesmal 260.000 Besucher zu den Veranstaltungen der Buchmesse, das ist neuer Rekord. Die meisten Leute kamen am Samstag und die Messe leitete den Ansturm mit Einbahnstraßenregelungen durch die Hallen.
Beim diesjährigen Themenschwerpunkt der Buchmesse «Europa 21» rückten renommierte Autoren die Mitverantwortung des Westens für Flüchtlingselend und Fluchtursachen in den Blickpunkt.
Das Thema Zuwanderung und Integration beschäftigt unsere Gesellschaft seit Monaten wie kein anderes. Ganz Europa steht vor einer der größten Herausforderungen. Die Leipziger Buchmesse stellt sich aktuellen Debatten und macht die Themen Flucht, Fremdenangst und Willkommenskultur zum Schwerpunkt. Das Thema der Leipziger Buchmesse lautet in diesem Jahr: "Zuwanderung und Integration – Was können Literatur, Politik und Gesellschaft leisten?" Zentrale zu erörternde Fragen sind dabei: Was kann die Literatur in diesem Zusammenhang leisten? Wie setzen sich Autoren mit dem Thema auseinander? Welche Fluchtursachen und Hintergründe gibt es? Welchen Herausforderungen stehen wir in den nächsten Jahrzehnten gegenüber? Und wie muss sich Europa verändern?
Dazu finden unter dem Titel "Europa21" und im Rahmen des Lesefestes "Leipzig liest" zahlreiche Veranstaltungen statt, die Raum bieten, das Thema literarisch und wissenschaftlich aufzuarbeiten und sich mit Betroffenen, Autoren, Journalisten, Wissenschaftlern und Politikern auszutauschen.
Buchmesse-Direktor Oliver Zille sieht in der Leipziger Buchmesse den "optimalen Rahmen" für den Austausch zwischen Autoren, Medienmachern und Lesern über die Zukunft Europas. Die Leipziger Buchmesse möchte damit einen Beitrag leisten zur Gestaltung der Zukunft Europas.
Beim diesjährigen Themenschwerpunkt der Buchmesse «Europa 21» rückten renommierte Autoren die Mitverantwortung des Westens für Flüchtlingselend und Fluchtursachen in den Blickpunkt.
Als erstes Treffen der Buchbranche fungiert die Leipziger Buchmesse immer auch als Impulsgeber für Buchtrends und -themen und stellt talentierte Nachwuchsautoren vor. Zum zweiten Mal werden mit dem Forum "Die Unabhängigen" auch kleine Verlage in den Fokus gerückt.
Der Brite Keith Emerson, großer Tastenvirtuose und Mitbegründer des Trios »Emerson, Lake and Palmer«. Der Zauberer am Keyboard verwischte die Grenzen zwischen Rock, Jazz und Klassik und komponierte eien eigenen progressiven Rockstil. Am 11. März 2016 ist er gestorben, offenbar nahm er sich in seinem Haus im kalifornischen Santa Monica das Leben. Er wurde 71 Jahre alt. Die Musikwelt verliert mit Keith Emerson einen großen Tastenvirtuosen und musikalischen Innovator.
Es war eine reduzierte Textbotschaft, mit der »Emerson, Lake and Palmer« am 11. März 2016 auf ihrer Facebook-Seite erklärten: "Wir teilen mit Bedauern mit, dass Keith Emerson vergangene Nacht in seinem Haus gestorben ist." Musikfans weltweit trauern um den Keyboarder, der 2002 vom "Guardian" als "Hendrix der Hammond-Orgel" bezeichnet worden war. Er sei ein "Pionier und Erneuerer" gewesen, aber auch eine "zarte Seele", so Bandkollege Carl Palmer. Mit Keith Emerson habe er einen "guten Freund und musikalischen Bruder" verloren.
Im Jahr 1970 formierten sich »Emerson, Lake and Palmer«, nachdem die Gruppe »The Nice«, bei der Emerson vorher mitgespielt hatte, auseinandergebrochen war. »Emerson, Lake and Palmer« gelten als erste Supergroup des "Progressive Rock" überhaupt, ein damals brandneues Genre, in dem fast zeitgleich Bands wie »Genesis«, »Yes« und »King Crimson« ihre Karrieren starteten und das Elemente von Klassik und Jazz verband.
Den von den »Nice« beschrittenen Weg, klassische Musik mit Mitteln der Rockmusik zu interpretieren, erweiterte Pianist Keith Emerson mit »Emerson, Lake & Palmer« durch Eigenkompositionen: Take a Pebble steht als gelungenes Beispiel hierfür. Begleitet und ergänzt wurde diese Art der Advantgarde mit kommerziellen Elementen: »Lucky Man« und »Knife Edge« waren ein Grundstein, das Trio, das erstmals den noch neuen Moog-Synthesizer als stilbildendes Instrument einsetzte, als Supergruppe zu etablieren.
Ähnlich wie »Pink Floyd«, »Moody Blues« und »Genesis« wandten sie sich von den für die Rockmusik typischen kurzen, tanzbaren Songs ab und schufen stattdessen Klangepen voller aufwändiger Rhythmen, komplexer Harmonien und wechselnder Taktarten. Hinsichtlich der Insrumentierung brachten sie traditionelle Rock-Instrumente mit großen Orchestern zusammen.
Den ersten großen Auftritt hatte das innovative Rock-Trio beim berühmten "Isle of Wight"-Festival, eine Art europäisches Woodstock, wo es vor hunderttausenden Besuchern für Begeisterungsstürme mit seiner Interpretation von Modest Mussorgskis Klavier- und Orchesterstück »Bilder einer Ausstellung« sorgte. Keith Emerson indes wurde dafür bekannt, dass er den Synthesizer als einer der ersten Musiker überhaupt als zentrales Instrument in der Rockmusik einsetzte.
Inspiriert vom spektakulären Umgang eines Jimi Hendrix mit der Gitarre, entwickelte der Organist Keith Emerson einen ganz eigenen Aufführungsstil, bearbeitete sein Keyboard zum Beispiel mit Messern. Legendär ist ein Auftritt von »Emerson, Lake and Palmer 1974 beim "California Jam" auf dem "Ontario Motor Speedway" in Kalifornien, als Keith Emerson etwa 15 Meter in der Luft schwebend sein Piano spielte.
Zu den wohl bekanntesten Songs des Trios gehören "Lucky Man" oder "C'est la vie". Zu seinen wohl innovativsten neben der Adaption von Bilder einer Ausstellung das Klavierkonzert Nr. 1, ein Solowerk in drei Sätzen für Piano und Orchester, das 1977 auf dem Album "Works, Volume 1" veröffentlicht wurde.
Zuhause habe er nie Rock gehört, sondern Klassik oder Jazz, sagte Emersons Lebensgefährtin Mari Kawaguchi: "Er wollte als Komponist bekannt sein. Er erlag nie dem kommerziellen Erfolg. Er pflegte immer zu sagen: 'Ich war nie ein Rockstar. Alles was ich will, ist Musik machen."
Krzysztof Kieślowski starb vor 20 Jahren am 13. März 1996 in Warschau. Kieślowski war ein polnischer Filmregisseur und Drehbuchautor, international bekannt für seine Filmzyklen »Dekalog« und »Drei Farben«.
Als Absolvent der Filmhochschule Lodz hatte er sein Handwerk an demselben Ort gelernt wie Roman Polanski, Krzysztof Zanussi und Andrzej Wajda. Er machte Filme in der realistischen Schule mit zentralen Themen über die polnische Geschichte.
Kieślowski wurde in Warschau geboren, wuchs aber in verschiedenen Kleinstädten auf. Die Umzüge waren dadurch bedingt, dass sein an Tuberkulose erkrankter Vater, ein einfacher Mechaniker, ständig nach einer besseren Behandlung suchte. Mit 16 besuchte Kieślowski eine Schule, die Feuerwehrmänner ausbildete, aber er verließ selbige bereits nach drei Monaten wieder.
Ohne jegliches Karriereziel begann er 1957 ein Studium an der Warschauer Hochschule für Theaterwissenschaften, mit dessen Direktor er verwandt war. Er beschloss für sich, Theaterregisseur zu werden, und weil es keine spezielle Ausbildung für Regisseure gab, studierte er zunächst Film.
Nachdem er die Hochschule verlassen und einige Zeit als Kostümschneider fürs Theater gearbeitet hatte, versuchte Kieślowski, sich an der Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater in Łódź anzumelden, jener Hochschule, die auch schon Talente wie Roman Polański, Krzysztof Zanussi oder Andrzej Wajda hervorgebracht hatte. Er wurde jedoch zweimal abgelehnt.
Ohne Ende« (1984) war wahrscheinlich sein politischster Film. Er zeigte politische Prozesse in Polen in der Zeit des Kriegsrechts zwischen 1981 und 1983, und zwar aus der eher untypischen Perspektive eines Geistes und seiner Witwe. Der Film wurde sowohl von der Regierung als auch von deren Kritikern verurteilt.
Zwischen 1988 und 1989 veröffentlichte Kieślowski die Filmreihe »Dekalog«, bestehend aus 10 Kurzfilmen, die alle in einem Warschauer Hochhaus spielen - basierend auf den zehn Geboten, mit finanzieller Unterstützung aus Westdeutschland für das polnische Fernsehen produziert. Mittlerweile ist sie eine der meistgefeierten Filmserien aller Zeiten. »Dekalog« wurde von Kieślowski und Piesiewicz geschrieben und die zehn jeweils einstündigen Episoden sollten ursprünglich alle von verschiedenen Regisseuren gedreht werden, jedoch war es Kieślowski nicht möglich, die Kontrolle über das Projekt abzugeben, und so hatte wenigstens jede Episode einen anderen Kameramann.
Krzysztof Kieślowski wurde am 27. Juni 1941 in Warschau geboren.
Donostia - San Sebastian mit rund 190.000 Einwohnern ist die Hauptstadt einer nordspanischen Provinz im autonomen Baskenland. Das baskische Wort Donostia weist wie das spanische San Sebastian auf den Heiligen Sebastian als Namenspatron hin.
Der Tourismus ist heute ein wichtiger Wirtschaftszweig der zwischen Felsmassiven am Golf von Biskaya gelegenen Stadt. Viele Bauten aus dem 19. Jahrhundert und die malerische Lage an der "Muschelbucht" La Concha mit eigenem Stadtstrand prägen das Stadtbild. Jahrzehntelang hatte der Terror der baskischen Separatistenorganisation ETA wie in der ganzen Region auch in San Sebastian die Entwicklung bestimmt.
San Sebastian will als Europäische Kulturhauptstadt 2016 weitgehend ohne Showeffekte und ohne große Namen auskommen. Die Organisatoren sehen das wichtigste Ziel der geplanten Veranstaltungen darin, das Publikum in die kulturellen Programme einzubeziehen. Die Kultur soll in der baskischen Metropole, die jahrzehntelang unter dem Terror der ETA zu leiden hatte, als ein Mittel zur Förderung des friedlichen Zusammenlebens dienen.
Das Programm rankt sich um drei Achsen, die als "Leuchttürme" bezeichnet werden und die Namen "Frieden", "Leben" und "Stimmen" tragen. Auf einem Theater-Forum werden Stücke aufgeführt, die sich mit dem Konflikt im Baskenland befassen. Eine Delegation der Kulturhauptstadt wird andere Konflikt-Brennpunkte besuchen wie Belfast oder Sarajevo.
Die Kochkunst und die Gastronomie sollen eine tragende Rolle im Programm der Kulturhauptstadt spielen. Das "Festival Music Box" wird eine Serie von Konzerten veranstalten. Eine Ausstellung unter dem Titel "Friedensverträge" wird 300 Kunstwerke europäischer Meister zeigen, die 21 Museen zur Verfügung stellen. Das Internationale Filmfestival von San Sebastian, eines der bedeutendsten in Europa, wird 2016 zum Programm der Kulturhauptstadt gehören.
"Man steht vor dem neuen Werke wie im Traum und hört die apokalyptischen Reiter in den Lüften", schreibt Franz Marc. Er ist einer der großen Revolutionäre der modernen Kunstgeschichte, befreit Farbe und Form.
Blaue Pferde, gelbe Kühe, lila Esel: Seine in großen Farbflächen und eigenwilliger Bildsprache gestalteten Tierdarstellungen waren sein Markenzeichen und gehören zu den am meisten reproduzierten Werken der Kunstgeschichte. Franz Marc gilt als Wegbereiter der expressionistischen Malerei in Deutschland. Vor 100 Jahren, am 4. März 1916, wurde der Maler, Zeichner und Grafiker im Alter von nur 36 Jahren als Soldat im Ersten Weltkrieg nahe Verdun getötet.
Franz Marc, geboren am 8. Februar 1880 in München, als Sohn eines arrivierten Kunstmalers und einer Elsässerin, wusste lange nicht, ob er nun Theologie, Philologie oder Malerei studieren sollte. Schließlich entschied er sich während seines Militärdienstes für die Malerei. Nachdem er 1903 in Frankreich in Kontakt mit dem Impressionismus kam, brach er das Studium ab und bildete sich fortan autodidaktisch weiter.
Während eines Sommeraufenthaltes im oberbayerischen Kochel am See, wohin er schon als Kind den Vater zum Malen begleitet hatte, begann er Tiere zu studieren: Pferde, Rehe, Kühe, seinen Hund. Auf der Staffelalm und der Kohlleite oberhalb von Kochel war Franz Marc von nun an regelmäßig mit seinem Skizzenbuch anzutreffen.
Gemeinsam mit Weggefährten wie Wassily Kandinsky und Paul Klee gründete er die Künstlergruppe „Der Blaue Reiter". Gemeinsam mit Weggefährten wie Wassily Kandinsky oder Gabriele Münter revolutionierte er hier mit der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter" die bestehende Malerei.