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Mittwoch, 31. Juli 2013

Plymouth ist die größte Stadt am englischen Ärmelkanalufer

Plymouth

Plymouth an der Südküste von Devon ist ein alte Handelsstadt, die im Südwesten Englands an der Mündung des Flusses Plym liegt, Marinestützpunkt und Englands »Tor zum Atlantik«.

Plymouth profitierte ab dem 10. Jahrhundert von der Verschlammung des Plym. Der Handel verlagerte sich nach Plymouth an der Mündung des Flusses, weshalb der Ort in den nächsten zwei Jahrhunderten zu einer Handelsstadt heranwuchs, die 1254 zur Marktstadt erhoben wurde.

Die Stadt liegt am nördlichen Ende des Plymouth Sound. Die westliche Stadtgrenze bilden die Flüsse Hamoaze und der Tamar, die auch die Grenze zu Cornwall bilden. Nach Osten bildet der Fluss Plym die Stadtgrenze.


Plymouth ist heute Standort der königlich-britischen Marinewerft. Der Marinestützpunkt Devonport im Westen der Stadt ist der größte Marinehafen Westeuropas und wichtigster Arbeitgeber in Plymouth.
Die Stadt ist Sitz des römisch-katholischen Bistums Plymouth. Sie ist die größte Stadt am englischen Ärmelkanalufer und die größte englische Stadt südlich von London.

Royal William Yard

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören der »Royal William Yard«, der Leuchtturm »The Hoe«, der »Barbican & Sutton Harbour« und das Stadtzentrum.

Francis Drakes »Golden Hind«, die »Mayflower« der Pilgerväter und Charles Darwin »HMS Beagle« gehören zu den berühmten Schiffen, die von Plymouth aus zu bahnbrechende Expeditionen starteten.
Von Plymouth aus startete die englische Flotte 1588 zum Kampf gegen die spanische Armada. Am Abend des 30. Juli sahen die Spanier erstmals bei Plymouth die Segel der englischen Flotte.

Eine Eroberung von Plymouth wurde von Seiten Spaniens erwogen, wegen der engen Zufahrt zum Hafen und der starken Küstengeschütze ließ man den Plan aber wieder fallen.

Weblinks:

Plymouth City Council - www.plymouth.gov.uk

Visitplymouth - www.visitplymouth.co.uk

Cees Nooteboom 80. Geburtstag

Cees Nooteboom

Vor 80 Jahren, am 31. Juli 1933, wurde der niederländische Schriftsteller, Journalist und Literaturkritiker Cees Nooteboom in Den Haag in den Niederlanden geboren. Der Weltenbummler ist aber auch Reiseschriftsteller und Lyriker.

Nooteboom hat es schon immer hinaus in die Welt gezogen. Zunächst nichts Ungewöhnliches für einen Mann aus den Niederlanden, Wiege der Wohnwagentouristen. Doch für den renommierten Schriftsteller ist das Reisen mehr als eine Flucht vor dem Alltag.

Nach seiner Schulzeit streckte er einfach seinen Daumen raus und unternahm mehrere Reisen innerhalb Europas und nach Surinam. 1955 veröffentlichte er seinen ersten Roman "Philip und die anderen". Es folgten zahlreiche Erzählungen, Novellen, Romane, Reiseberichte und Gedichte.

Auf seinen vielen Reisen, die der "Mann von Welt" als politischer Reporter finanzierte, hatte Nooteboom das Glück, bei entscheidenden historischen Umwälzungen dabei gewesen zu sein. Er berichtete 1956 vom Aufstand in Ungarn; er erlebte im Mai 1968 die Studentenrevolte in Paris. Er hielt sich 1988 und 1989 mit einem Stipendium in Berlin auf. Seit dem Fall der Mauer pflegt er eine enge und intensive Bindung zu Berlin. Das beweisen unter anderem sein Roman "Allerseelen" und die "Berliner Notizen".
AllerseelenAllerseelen

In zahlreichen Romanen und Gedichten verarbeitet der Schriftsteller das Motiv der Reise durch Raum und Zeit. Nooteboom reflektiert in seinem Werk die Zeit, den Tod und den Prozess des Schreibens selbst. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Rituale" (1980), "Gedichte" (1983) und "Berliner Notizen" (1991).

Mit dem Roman "Rituale" von 1980 gelang ihm der internationale Duchbruch. In Deutschland erreichte der Autor seit der Veröffentlichung seiner Novelle "Die folgende Geschichte" (1991) ein breites Publikum. 1999 erschien sein Roman "Allerseelen". Zu seinem 80. Geburtstag am 31. Juli erscheint der Gedichtband "Licht überall".

Der Romanautor, Lyriker und Reiseschriftsteller Cees Nooteboom zählt heute zu den international renommiertesten europäischen Schriftstellern. Sein vielbeachtetes, preisgekröntes Werk umfasst mehr als zwanzig Bücher.

Nooteboom erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter zwei Ehrendoktorate, sowie 2009 den "Prijs der Nederlandse Letteren", den wichtigsten Literaturpreis in niederländischer Sprache. Im Jahr 1993 wurde der Schriftsteller mit dem Europaïschen Literaturpreis ausgezeichnet.

Weblink:

Ein Mann von Welt - Schriftsteller Cees Nooteboom wird 80 - 3Sat-Reportage

Romane:

Rituale
Rituale
von Cees Nooteboom

Licht überall
Licht überall
von Cees Nooteboom

Neuinszenierung von Wagners "Der Ring des Nibelungen"

Hauptattraktion der Bayreuther Festspiele 2013 ist die mit großer Spannung erwartete Neuinszenierung von Wagners "Der Ring des Nibelungen". Der Opernzyklus - mit 16 Stunden Gesamtlänge auf vier Abende verteilt - steht unter der musikalischen Leitung des russisch-österreichischen Dirigenten Kirill Petrenko. Die Regie dieser Tetralogie führt Frank Castorf.

Der 61-jährige Berliner, seit 21 Jahren Intendant der Berliner Volksbühne, gilt als kontrovers und provokant: Seine ideenreichen Inszenierungen verändern die klassische Werke. Das aber gerade verbietet die Satzung der Bayreuther Festspiele.

Von Castorfs Deutung der "Ring"-Tetralogie ist nur wenig bekannt geworden: Er soll, so wird gemunkelt, Wagners auf germanischen Sagen basierende Handlung in die moderne Welt übertragen und dabei auf die Geschichte des Öls und der Ölförderung anspielen. Seine Fans erwarten von Castorf viele weitere aktuelle Bezüge, Videoprojektionen und Gesellschaftskritik in dieser Produktion.

Die aktuelle Inszenierung des "Ring" ist die zwölfte in der traditionsreichen Geschichte der Bayreuther Festspiele. Sie ist das erste Projekt, das Wagners Urenkelinnen und derzeitige Festspielleiterinnen Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier selbständig betreut haben.

Weblink:

Bayreuther Festspiele 2013 - www.dw.de

Immer wieder Krach am Theater

Rolf Hochhuth


Kein Sommer in Berlin ohne Streit zwischen Rolf Hochhuth und Claus Peymann. Ersterer ist Dramatiker und Vermieter einer traditionsreichen Spielstätte, letzterer an dieser Intendant und Mieter.

Das hübsche Theatergebäude am Schiffbauerdamm, Berlin, gehört der Ilse-Holzapfel-Stiftung, gegründet von dem Dramatiker Rolf Hochhuth, benannt nach dessen Mutter. Für 214.000 Euro jährlich ist es seit 1998 an den Berliner Senat vermietet. Untermieter im Haus ist das Berliner Ensemble (BE), seit 1999 geleitet vom Intendanten Claus Peymann.

Ende Juli hat Rolf Hochhuth seine Entschlossenheit bekräftigt, "die sofortige Räumung des BE per einstweiliger Verfügung zu veranlassen". Rolf Hochhuth steht das Recht zu, im Theater am Schiffbauerdamm während der Spielzeitpause eigene Stücke aufführen zu lassen. Er muss dies nur rechtzeitig anmelden.

Weblink:

Auf den Knien eines Herzens - www.sueddeutsche.de/kultur

Dienstag, 30. Juli 2013

Henry Moore vor 115 Jahren geboren

Henry Moore

Henry Moore wurde am 30. Juli 1898 in Castleford, Yorkshire geboren. Henry Moore war ein bedeutender englischer Bildhauer und Zeichner. Er gilt als der wohl einflussreichsten britischen Bildhauer des zwanzigsten Jahrhunderts. Seine Werke zählen zu den Meisterleistungen der »New British Sculpture«.

Der Bildhauer wurde bekannt für seine großen, abstrakten Skulpturen, die weltweit ausgestellt wurden. Die Arbeiten sind meist Abstraktionen des menschlichen Körpers, typischerweise als „Mutter und Kind“ oder als „ruhende Figur“. Von einer kurzen Periode in den 1950er Jahren abgesehen, in der Moore Familiengruppen schuf, stellte Moore überwiegend Frauenfiguren dar.


Henry Moore wurde durch dessen in der Regel monumental und dabei stets klug stilisierte, gesichtslose Menschenbilder in den fünfziger und sechziger Jahren in Europa und den USA zum Inbegriff moderner Skulptur. Dank Moores Einfluss entwickelte sich nach 1945 in Großbritannien eine bis dahin nicht gekannte und immer noch anhaltende Blüte der Bildhauerei.

Der britische Künstler beendete sein Leben äußerst erfolgreich und führte Aufträge für große öffentliche Skulpturen in Ländern auf der ganzen Welt aus. Henry Moore starb am 31. August 1986 in Much Hadham, Hertfordshire.

Weblinks:
Henry Moore
Henry Moore
von Chris Stephens
Henry Moore: 1898-1986 (Basic Art)
Henry Moore: 1898-1986 (Basic Art)
von Jeremy Lewinson

Sonntag, 28. Juli 2013

Bayreuther Festspiele im Zeichen des 200. Geburtstags von Richard Wagner

Wagner-Festspielhaus Bayreuth 1995

Die Bayreuther Festspiele oder Richard-Wagner-Festspiele sind ein Musiktheaterfestival, das den zehn letzten Opern Richard Wagners (1813–1883) gewidmet ist. Als erster Komponist gründete er Festspiele in dem von ihm geplanten Bayreuther Festspielhaus.

Das Festival findet seit 1876 mit Unterbrechungen, seit 1951 alljährlich statt, im eigens dafür vom Komponisten gemeinsam mit dem Architekten Otto Brückwald (1841–1917) geschaffenen Festspielhaus auf dem Grünen Hügel in Bayreuth. Die Festspiele dauern in der Regel vom 25. Juli bis 28. August.

Bayreuth ist das Sehnsuchtsziel aller Wagner-Fans. Alle Kameras richten sich auf das Defilee am Grünen Hügel, wenn die Festspiele eröffnet werden und sich renommierte Sänger und Künstler ebenso wie die internationale Prominenz - die Kanzlerin ist Stammgast - versammeln. Bayreuth ist wegen der Festspiele untrennbar mit dem Namen Richard Wagner verbunden. Dabei lebte der große Musikdramatiker nur die letzten zwölf Jahre seines bewegten Lebens in der Stadt am Main.

Richard Wagner wünschte sich ein Theater an dem er als Komponist, Textdichter, Dramaturg und Intendant seine Vorstellungen vom Gesamtkunstwerk verwirklichen konnte. Dieses sollte sich abseits der Metropolen, – ohne Ablenkung und ohne die Kompromisse eines Repertoirebetriebs – voll und ganz der Darbietung seiner Werke widmen können. 1871 entschied er sich für Bayreuth als Standort. Seit 1876 wird Wagners Werk hier ganz exklusiv geboten.


In diesem Jahr 2013 wird zum 200. Mal der Geburtstag des Komponisten gefeiert, dessen Werk und Leben seit über 150 Jahren eine ungebrochene Faszination auf Kultur, Gesellschaft und sogar Politik ausüben.


Am 22. Mai 2013 jährte sich der Geburtstag des Komponisten und Gründers der Bayreuther Festspiele zum 200. Mal: Richard Wagner. Am 25. Juli wurde nun das Jubiläumsfestival in jenem Festspielhaus eröffnet, das der Komponist speziell für seine Musikdramen konzipierte.

Promis und Wagnerianer pilgerten am 25. Juli zur Eröffnung der Wagnerfestspiele in die fränkische Kleinstadt Bayreuth. Einen Tag später erregte die neue "Ring"-Inszenierung von Regisseur Frank Castorf Aufsehen. Die aktuelle Inszenierung des "Ring" ist die zwölfte in der traditionsreichen Geschichte der Bayreuther Festspiele.

Weblinks:

Bayreuther Festspiele - Wikipedia.org

Bayreuther Festspiele 2013 - www.dw.de

Literatur:

Richard Wagner Biographie
Richard Wagner: Biographie
von Walter Hansen

Freitag, 26. Juli 2013

J.J. Cale gestorben

J.J. Cale

Der amerikanische Musiker und Komponist J.J. Cale ist am 26. Juli 2013 in San Diego, Kalifornien im Alter von 74 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes gestorben.


J.J. Cale zählt zu den Begründern des Tulsa-Sounds - stilistisch zwischen Rockabilly, Blues, Jazz und Country einzuordnen. Er gilt als Virtuose und spielte oftmals alle Instrumente seiner Aufnahmen selbst.

Der Sänger und Songschreiber veröffentlichte fast zwei Dutzend Alben. Oft spielte er alle Instrumente für seine Aufnahmen selbst ein und übernahm außerdem das Singen, Aufnehmen und Mischen.

Sein 2006 erschienenes gemeinsames Blues-Album mit Eric Clapton, »The Road To Escondido«, wurde mit einer Grammy-Trophäe ausgezeichnet. Cale hielt sich jedoch musikalisch meist im Hintergrund und vermied das Rampenlicht.

Cale hat Kollegen wie Eric Clapton und die Dire Straits mit seinem Sound beeinflusst. Cover-Versionen seiner Songs »After Midnight« und »Cocaine« machten Clapton Anfang der siebziger Jahre mit zum großen Star.

J.J. Cale wurde am 5. Dezember 1938 in Oklahoma City, Oklahoma, als John Weldon Cale geboren.

George Grosz vor 120 Jahren geboren

George Grosz

Der deutsche Maler und Grafiker George Grosz - eigentlich Georg Ehrenfried Groß - wurde vor 120 Jahren am 26. Juli 1893 in Berlin geboren.

Sein Vater starb, als Georg sechs Jahre alt war. Mit seiner Mutter bezog er eine kleine Wohnung im Wedding: "Meine verwitwete Mutter zog zurück in jenes Tollhaus aus Elend und Armut, bekannt als Nord-Berlin", wird er sich später erinnern. An der Schule förderte ihn sein Zeichenlehrer.

Später besuchte Groß die Dresdner Akademie und lernte dort Otto Dix kennen. 1912 wechselte er an die Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums nach Berlin. Der begnadete Zeichner begann, für populäre Witzblätter zu arbeiten, um Geld zu verdienen.

Gemeinsam mit John Heartfield, Wieland Herzfelde und Richard Huelsenbeck gründete Grosz kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs Dada in Berlin. 1925 schloss er sich der "Neuen Sachlichkeit" an. Seine politischen Arbeiten sind gespickt mit drastischen und provokativen Darstellungen. Mehrere Prozesse wurden gegen ihn geführt.

George Grosz war einer der schärfsten Kritiker der gesellschaftlichen Zustände in der Weimarer Republik. In seinen Zeichnungen attackierte der Kriegsgegner Wirtschaft, Politik, Militär und Klerus und wies auf soziale Gegensätze und Klassenunterschiede hin.

Nach künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Expressionismus und dem Futurismus entwickelte Grosz einen eigenen grafischen Stil, der mit satirischer Schärfe den deutschen Kapitalismus und Militarismus während des Ersten Weltkrieges entlarvte.

Grosz malte im Stil der »Neuen Sachlichkeit« gegen Krieg und Militarismus an. Seine sozial- und gesellschaftskritischen Gemälde und Zeichnungen, die überwiegend in den 1920er-Jahren entstanden sind, zeichnen sich durch zum Teil äußerst drastische und provokative Darstellungen und häufig durch politische Aussagen aus.

Wegen seiner radikalen und entlarvenden Zeichnungen wurde Grosz der "Gotteslästerung" angeklagt, 1931 jedoch frei gesprochen.

Im Januar 1933 emigrierte George Grosz – mit seiner Frau Eva und den beiden Söhnen – in die Vereinigten Staaten. Nach der Machtübernahme durch die NSDAP stürmten Nationalsozialisten seine Wohnung und sein Atelier und zogen seine Werke als "entartete Kunst" ein.

Von 1932 bis 1959 lehrte Grosz an der Kunstschule in New York und wurde 1954 Mitglied des amerikanischen Instituts für Kunst und Wissenschaften.

1938 erhielt Grosz die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1941 zeigte das »Museum of Modern Art« in New York eine Grosz-Retrospektive.

Nach seiner Emigration setzte Grosz seine Bilder gegen den Nationalsozialismus ein: 1944 malte er Hitler in der Hölle »Cain or Hitler in Hell«: "Hitler als faschistisches Monster, oder als apokalyptisches beast, verzehrt von seinen eigenen Gedanken und Kindern", wie er sagte. Grosz entwarf Bühnenbilder für Max Reinhardt in Berlin. Seit Ende der 1930er Jahre konzentrierte sich Grosz auf die Malerei und schuf unter anderem apokalyptische Visionen des Zweiten Weltkrieges.

1951 reiste Grosz das erste Mal seit seiner Emigration nach Deutschland. 1958 wurde er zum außerordentlichen Mitglied der »Berliner Akademie der Künste« gewählt. Auf Drängen seiner Frau Eva kehrte das Paar 1959 nach Berlin zurück. Kurz nach ihrer Rückkehr starb George Grosz mit 65 Jahren am 6. Juli 1959 nach einem Treppensturz. Er wurde auf dem Friedhof Heerstraße beigesetzt. Ein Jahr später starb seine Frau Eva. Das Grab wurde als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet.

Mittwoch, 24. Juli 2013

Erstbesteigung der Eiger-Nordwand vor 75 Jahren

Eiger-Nordwand
Der Eiger ist ein »Gigant der Berge« und galt bis in die 1930er Jahre als der »Berg der Süchtigen«. Die Nordwand des Eiger galt als unbezwingbar. Am 24. Juli 1938 - vor genau 75 Jahren - wurde die Eiger-Nordwand zum ersten Mal erfolgreich bestiegen. Bis dahin kannte der mörderische Berg, der den Beinamen "Mordwand" trug, nur bergsteigerische Dramen. Die legendäre, fast 2.000 Meter abfallende Eiger-Nordwand in den Berner Alpen hat bislang über 50 Bergsteiger das Leben gekostet. Die Erstbesteigung vor 75 Jahren gilt vielen Alpinisten als Heldentat.
Die Eigernordwand-Durchsteigung war zu der damaligen Zeit die größte alpinistische Herausforderung. Der Ehrgeiz der Bergsteiger war herausgefordert, zumals Bergsteigen damals noch als olympische Disziplin galt. Aber die »Todeswand« hatte bereits einige Tragödien erlebt und einen Tribut von neun Menschenleben gefordert.
Deutsche und österreichische Bergsteiger-Pioniere versuchten sich in dne 1930er Jahren an dem Eiger und bekamen dabei eine olympische Gänsehaut. Die vorwiegend deutsch-österreichischen Erstdurchsteigungsversuche zur Zeit des Nationalsozialismus wurden wegen ihrer politischen Ausrichtung und ihres relativ neuen, in den Westalpen noch nicht etablierten, Kletterstils stark kritisiert.

Eiger-Nordwand-Besteigung

Nachdem bereits 1935 eine Zweier-Seilschaft bei einem der ersten Durchsteigungsversuche tödlich verunglückt war, spielte sich 1936 das bekannteste Drama ab, als alle Bergsteiger der Vierer-Seilschaft um Toni Kurz und Andreas Hinterstoisser im Ringen um olympisches Gold im Berg starben.

1938 gelang einer deutsch-österreichischen Vierer-Seilschaft mit Anderl Heckmair, Heinrich Harrer, Ludwig Vörg und Fritz Kasparek die Erstbegehung auf der klassischen »Heckmair-Route« die Erstdurchsteigung. Der »Berg der Süchtigen« war besiegt und der unbesteigbare Berg war bestiegen.

Eiger-Nordwand

Die bekannteste und heute übliche Route durch die Eiger-Nordwand ist der Weg der Erstbegeher, die »Heckmair-Route«. Den Bergsteiger erwarten auf dieser Route zwei bis drei Tage Kletterei, die Länge der Tour kommt durch die vielen Quergänge zustande; aus der Wandhöhe von 1650 Metern wird eine Kletterstrecke von vier Kilometern. Insgesamt befinden sich an der Route 17 markante, benannte Stellen.

Nach der Durchsteigung der Nordwand dauerte es 28 Jahre, bis 1966 eine neue Route in der Wand eröffnet wurde. Das internationale Team benannte diese neue Route (Schwierigkeit AS+) nach ihrem tödlich abgestürzten Kameraden John-Harlin-Direttissima. Später sind immer wieder noch abenteuerlichere Routen in der Wand durchstiegen worden.

Am 25. März 1966 wurde die Eiger-Nordwand erstmals in einer Direktroute bestiegen. Benötigten die Erstbegeher im Jahr 1938 drei Tage für diese Route, so liegt die Rekordzeit seit 2011 bei zwei Stunden und 28 Minuten. Alleinbegeher erreichen kürzere Durchstiegszeiten, da sie keine Zeit für die Partnersicherung aufwenden müssen.

Weblinks:

Die Bezwinger der "Mordwand" - Erstbesteigung der Eiger-Nordwand vor 75 Jahren - www.tagesschau.de/ausland

Eiger-Literatur:

Eiger - Triumphe und Tragödien 1932 - 1938
Eiger - Triumphe und Tragödien 1932 - 1938
von Rainer Rettner

Die Weiße Spinne. Das große Buch vom Eiger
Die Weiße Spinne. Das große Buch vom Eiger
von Heinrich Harrer

Das große Eiger-Lexikon: Die Eiger-Nordwand von A-Z, mit über 600 Stichworten
Das große Eiger-Lexikon: Die Eiger-Nordwand von A-Z, mit über 600 Stichworten

von Uli Auffermann

Samstag, 20. Juli 2013

Cormac McCarthy zum 80. Geburtstag

Cormac McCarthy
Cormac McCarthy wurde am 20. Juli 1933 in Providence, Rhode Island geboren und wuchs in Knoxville/Tennessee, auf. Der amerikanische Romanautor, der zurückgezogen mit seiner dritten Frau in New Mexico lebt, wird 80 Jahre alt.

McCarthy gilt als einer der furiosesten Schriftsteller der Gegenwart. Keiner schreibt so hinreißend über die schrecklichsten Taten. Er hat sich der großen Grausamkeiten dieser Welt angenommen, der Gewalt und des Elends, aber dabei vergessen, auch Trost zu spenden. Seine Romane sind großartig in ihrer Sprachkraft und ihrem Bilderreichtum, grandios in ihren Landschaftsbeschrei-bungen, aber verstörend in der Darstellung nackter Gewalt und Kriminalität. Er verwandelt die in unserer Phantasie so bunte Welt des Wilden Westens in ein Meer aus Blut und Knochen.

Cormac McCarthy musste fast sechzig Jahre alt werden und dreißig Jahre lang Bücher schreiben, um zumindest in seiner Heimat, den USA, von einem größeren Publikum wahrgenommen zu werden. McCarthy wurde im Jahre 1992 auch dem Massenpublikum bekannt, als sein Roman »All the Pretty Horses« (deutsch: »All die schönen Pferde«) den „National Book Award“ gewann. Kurz darauf folgten die beiden anderen Romane einer Trilogie, »Grenzgänger« und »Land der Freien«. Handlungsort dieser drei Romane ist der Westen der USA.

McCarthys Werk zeichnet sich durch Naturalismus aus, er schaut besonders auf die Ränder der Gesellschaft. Er gilt nicht nur neben Philip Roth, Thomas Pynchon und Don DeLillo als einer der ganz Großen der amerikanischen Literatur, sondern ist Jahr für Jahr auch einer der Favoriten für den Literaturnobelpreis.

Er war in den 1950er Jahren bei der Air Force und schrieb schon während des Studiums erste Geschichten. McCarthy's erster Roman, »The Orchard Keeper«, kam im Jahre 1965 heraus. »Verlorene« ist wohl das bekannteste der früheren Werken Cormack McCarthys.

Border-Trilogie: All die schönen Pferde. Grenzgänger. Land der Freien.
Mit seiner Borderline-Trilogie »All die schönen Pferde« (1992), »Grenzgänger« (1994) und »Land der Freien« (1998) schrieb Cormac McCarthy einen grandiosen Abgesang auf den Mythos des alten Westens. In seinem 2006 in den USA und ein Jahr später auf Deutsch erschienenen Weltuntergangsroman »Die Straße« ist das ganze Land der Freien und Tapferen eine verstrahlte Wüstenei.

Er schrieb seine Romane als Western und gilt als der Neuerfinder des Western-Genres. Es sind Abenteuergeschichten, die in einer sterbenden, archaischen Welt spielen: ein Leben im Sattel, die Weite der Prärie. Sein typischer Erzählstil: detaillierte Beschreibungen von scheinbar unwichtigen Details, mit sehr knapper und distanzierter Sprache.

Es gibt eine Reihe von Verfilmungen seiner Romane. Die Verfilmungen seiner Romane machten ihn populär. »Kein Land für alte Männer« wurde im Jahr 2007 von den Coen-Brüdern fürs Kino verfilmt.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören »Die Abendröte im Westen«, »All die schönen Pferde«, »Grenzgänger«, »Land der Freien«, »Die Straße«, »Kein Land für alte Männer«.

Für seinen Roman »Die Straße« wurde der Autor 2007 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Außerdem ist er Preisträger des National Book Award und des Faulkner Award.

Pavel Kohout 85. Geburtstag

Pavel Kohout

Pavel Kohout wurde vor 85 Jahren am 20. Juli 1928 in Prag geboren. Pavel Kohout ist ein tschechisch-österreichischer Schriftsteller, Dramatiker und Theaterautor. Kohouts eigenes Leben hat alle Dramatik eines Theaterstücks. Er begann als Stalin-Verehrer und wurde später einer der führenden Köpfe des Prager Frühlings, gefeierter Bühnen-Autor und politischer Exilant.

Prager Altstadt mit Hradschin
Pavel Kohout blickt auf ein wechselvolles Leben voller Dramatik zurück. Nach einem Philosophie-Studium in Prag wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei und arbeitete als Journalist. Der junge Journalist wurde zu einem gefeierten Jubelschreiber schematischer sozialistischer Gedichte. In Tschechien haben sehr viele ihm das bis heute nicht verziehen.

Ab 1956 widmete sich Kohout der Schriftstellerei und erzielte 1958 mit dem Stück »So eine Liebe« einen ersten großen Erfolg. Er war meistgespielter Stückeschreiber der CSSR und treues KP-Mitglied, nachher führender Dissident, dann wurde er Partei und des Landes verwiesen, seine Stücke verboten.

19841984Farm der TiereAnimal FarmDer ProzessDas SchloßDie VerwandlungDie TagebücherDer Friedhof von Prag Die Brüder KaramasowSchuld und Sühne

Als Mitglied der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei war er einer der Wortführer des Prager Frühlings. Nach dessen Scheitern wurde er 1969 aus der Partei ausgeschlossen. Er war Mitverfasser und Unterzeichner der »Charta 77«.

Mein tolles Leben mit Hitler, Stalin und Havel- Erinnerungen
Kohout wandelte sich nach dem Ende des Prager Frühlings zum Dissidenten, engen Vertrauten des Dramatikers Vaclav Havel und Erstunterzeichner der »Charta 77«, die mehr Bürgerrechte einforderte. Für seine Teilnahme an dieser Bürgerinitiative hat man ihn im Jahr 1977 gemeinsam mit seiner Frau Jelena Mašínová seiner Wohnung in Prag zwangsweise verwiesen, im Jahr 1979 gegen seinen Willen nach Österreich abgeschoben und ihm die tschechische Staatsbürgerschaft aberkannt.

Im Westen wurde er ein gefeierter Bühnen-Autor. Seine Stücke kamen bis zur Wende insgesamt auf 450 Erstaufführungen und rund 11. 000 Vorstellungen. Das macht Kohout zum erfolgreichsten Theaterautoren seines Landes. Seit 1989 konnte er wieder in Tschechien publizieren. Pavel Kohout lebt heute in Prag und Wien.

Weblinks:

Pavel Kohout-Portal - www.pavel-kohout.com

Pavel Kohout-Biografie - www.pavel-kohout.com

Pavel Kohout.org - www.pavelkohout.org

Zwischen zwei Staaten - Schriftsteller -Pavel Kohout wird 85 - 3Sat

Sonntag, 14. Juli 2013

Itsukushima-Schrein auf der Insel Miyajima

Itsukushima-Schrein auf der Insel Miyajima


Der Itsukushima-Schrein ist ein Shintō-Schrein auf der Insel Miyajima in Hatsukaichi in der Präfektur Hiroshima in Japan. Im Jahre 593 errichtete der Künstler Saeki Kuramoto den Itsukushima-Schrein auf Miyajima. Seitdem finden dort religiöse Zeremonien statt, in denen Shinto-Gottheiten (sog. „Kami“) verehrt werden.

Miyajima wurde im 17. Jahrhundert für gewöhnliche Menschen zugänglich und etabliert sich als Szene-Ort Japans. Das „Torii“ (roter Torbogen) wird im 19. Jh. errichtet und verschönert den Schrein nochmals ungemein.

Torii des Itsukushima-Schreins

Der Itsukushima-Schrein besteht aus mehreren Gebäuden. Im Jahre 1571 wurde der Hauptschrein (Itchiju Ryonagare Stil) vom Architekten Mori Motonari errichtet. Zwischen den Schreingebäuden, den Bühnen, dem roten Torii und den Naturpanoramen herrscht ein dramatischer Kontrast, der jeden in Staunen versetzt.

1996 wurde der Itsukushima-Schrein zum „UNESCO Weltkulturerbe Japan“ erklärt. Die japanische Regierung hat mehrere Gebäude und Gegenstände zu nationalen Schätzen erklärt. Acht Jahre später zerstörte ein Taifun das Dach und der Schrein wird erst ein Jahr später wieder eröffnet, doch die Restaurierungen gehen weiter.

Sonntag, 7. Juli 2013

Kafkas düstere Welt


Franz Kafka

Franz Kafka gilt als der rätselhafte Sonderling der großen Literaten des 20. Jahrhunderts, als ihr undurchschaubarster Vertreter. So rätselhaft wie der Schriftsteller, so rätselhaft war auch seine Welt. In seiner Heimatstadt Prag hat sich Kafka literarisch eine eigene Welt, einen eigenen Kosmos erschaffen.

Sein schriftstellerisches Werk, das seinem Willen nach eigentlich niemals hätte publiziert werden sollen, hat Generationen von Lesern in eine "ungeheuere Welt" - so von ihm selbst bezeichnet - entführt, in sprichwörtlich kafkaeske Abgründe der menschlichen Seele, deren durchdringende Schreckensszenarien sowohl eine ungemeine Faszination, als vielfach auch Verständnislosigkeit und Antipathie hervorriefen.

Die Geschichten vom Landvermesser K., der nicht zum Schloss vorgelassen wird, vom Prokuristen K., der eines Morgens "verhaftet" wird und auf seinen Prozess wartet, oder die vom Gregor Samsa, der als riesiger Käfer im Bett erwacht, lesen sich als vieldimensionale Parabeln über die Abgründe menschlicher Existenz und Chiffren des 20. Jahrhunderts.

Moldau-Brücke im Nebel

Kafkas Welt ist düster und bedrohlich, der Mensch wird von anonymen Mächten bedroht und steht ihnen hilflos gegenüber. Er ist diesen Mächten ausgesetzt. Kafkas Welt ist eine allgemeine Chiffre auf die Bedrohung des Menschen durch die moderne Zeit.

Weblinks:

Kafka und Prag
Prag um 1900
Kafka-Museum
Franz Kafka
Kafkas Testamente


Literatur:

Kafkas Welt: Eine Lebenschronik in Bildern
Kafkas Welt: Eine Lebenschronik in Bildern
von Hartmut Binder

Samstag, 6. Juli 2013

Festival d‘Aix en Provence

Aix-en-Provence

Aix-en-Provence ist nicht nur die historische Hauptstadt der Provence sondern auch Universitätsstadt und Stadt der Kunst und Kultur.

In Aix lohnt sich ein Bummel durch die malerische Altstadt und über die Flanierstraße Cours Mirabeau entlang von Platanen, Cafés, Brunnen und zu geschichtsträchtigen Palaishäusern des 17. Jahrhunderts und ein esich der Kathedrale Saint Sauveur.

Viele Künstler suchten hier Inspiration in der lebendigen Stadt mit einer unvergleichlichen Lebensart und einem wunderschönen Umland. Der Maler Paul Cézanne lebte hier und schuf seine berühmtesten Werke.

Festival d‘Aix en Provence

Im Sommer findet in der südfranzösischen Stadt das Internationale Musikfestival statt, das nach dem Zweiten Weltkrieg als Opernfest gegründet wurde. Die Aufführungen fanden zunächst im Hof des ehemaligen Erzbischofpalastes statt, dem Théâtre de l’Archevêché.

Heute befinden sich die Bühnen des Festivals über die Stadt verteilt: am Place des Quatre-Dauphins, am Place des Cardeurs, am Fuße des Bergs Sainte-Victoire und seit Juni 2007 auch im eigens für diesen Zweck erbauten Grand Théâtre de Provence.

Das Festival d‘Aix en Provence gehört zum Pflichtprogramm jedes Klassikliebhabers. Unter freiem Himmel werden auf Plätzen und Straßen überall in der südfranzösischen Stadt Konzerte, Ballettstücke und Opern aufgeführt.

2013 findet das Musikfestival in der Provence vom 4. bis zum 27. Juli statt.