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Freitag, 26. Juli 2013

George Grosz vor 120 Jahren geboren

George Grosz

Der deutsche Maler und Grafiker George Grosz - eigentlich Georg Ehrenfried Groß - wurde vor 120 Jahren am 26. Juli 1893 in Berlin geboren.

Sein Vater starb, als Georg sechs Jahre alt war. Mit seiner Mutter bezog er eine kleine Wohnung im Wedding: "Meine verwitwete Mutter zog zurück in jenes Tollhaus aus Elend und Armut, bekannt als Nord-Berlin", wird er sich später erinnern. An der Schule förderte ihn sein Zeichenlehrer.

Später besuchte Groß die Dresdner Akademie und lernte dort Otto Dix kennen. 1912 wechselte er an die Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums nach Berlin. Der begnadete Zeichner begann, für populäre Witzblätter zu arbeiten, um Geld zu verdienen.

Gemeinsam mit John Heartfield, Wieland Herzfelde und Richard Huelsenbeck gründete Grosz kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs Dada in Berlin. 1925 schloss er sich der "Neuen Sachlichkeit" an. Seine politischen Arbeiten sind gespickt mit drastischen und provokativen Darstellungen. Mehrere Prozesse wurden gegen ihn geführt.

George Grosz war einer der schärfsten Kritiker der gesellschaftlichen Zustände in der Weimarer Republik. In seinen Zeichnungen attackierte der Kriegsgegner Wirtschaft, Politik, Militär und Klerus und wies auf soziale Gegensätze und Klassenunterschiede hin.

Nach künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Expressionismus und dem Futurismus entwickelte Grosz einen eigenen grafischen Stil, der mit satirischer Schärfe den deutschen Kapitalismus und Militarismus während des Ersten Weltkrieges entlarvte.

Grosz malte im Stil der »Neuen Sachlichkeit« gegen Krieg und Militarismus an. Seine sozial- und gesellschaftskritischen Gemälde und Zeichnungen, die überwiegend in den 1920er-Jahren entstanden sind, zeichnen sich durch zum Teil äußerst drastische und provokative Darstellungen und häufig durch politische Aussagen aus.

Wegen seiner radikalen und entlarvenden Zeichnungen wurde Grosz der "Gotteslästerung" angeklagt, 1931 jedoch frei gesprochen.

Im Januar 1933 emigrierte George Grosz – mit seiner Frau Eva und den beiden Söhnen – in die Vereinigten Staaten. Nach der Machtübernahme durch die NSDAP stürmten Nationalsozialisten seine Wohnung und sein Atelier und zogen seine Werke als "entartete Kunst" ein.

Von 1932 bis 1959 lehrte Grosz an der Kunstschule in New York und wurde 1954 Mitglied des amerikanischen Instituts für Kunst und Wissenschaften.

1938 erhielt Grosz die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1941 zeigte das »Museum of Modern Art« in New York eine Grosz-Retrospektive.

Nach seiner Emigration setzte Grosz seine Bilder gegen den Nationalsozialismus ein: 1944 malte er Hitler in der Hölle »Cain or Hitler in Hell«: "Hitler als faschistisches Monster, oder als apokalyptisches beast, verzehrt von seinen eigenen Gedanken und Kindern", wie er sagte. Grosz entwarf Bühnenbilder für Max Reinhardt in Berlin. Seit Ende der 1930er Jahre konzentrierte sich Grosz auf die Malerei und schuf unter anderem apokalyptische Visionen des Zweiten Weltkrieges.

1951 reiste Grosz das erste Mal seit seiner Emigration nach Deutschland. 1958 wurde er zum außerordentlichen Mitglied der »Berliner Akademie der Künste« gewählt. Auf Drängen seiner Frau Eva kehrte das Paar 1959 nach Berlin zurück. Kurz nach ihrer Rückkehr starb George Grosz mit 65 Jahren am 6. Juli 1959 nach einem Treppensturz. Er wurde auf dem Friedhof Heerstraße beigesetzt. Ein Jahr später starb seine Frau Eva. Das Grab wurde als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet.

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