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Dienstag, 18. Oktober 2022

180 Jahre Einweihung "Walhalla"

Südansicht der Walhalla vom Donautal

Bei Donaustauf wurde vor 180 Jahren am 18. Oktober 1842 auf einem Hügel oberhalb der Donau die "Walhalla", eine Ruhmeshalle zum Gedenken an deutsche Geistesgrößen, eingeweiht. Die "Walhalla" enstand nicht wie ursprünglich geplant, im Englischen Garten in München, sondern bei Regenstauf.

Der kunstsinnige König Ludwig I. von Bayern ließ das Bauwerk von 1830 bis 1842 nach Plänen des Architekten Leo von Klenze erbauen. Vorbild war der Parthenon-Tempel auf der Akropolis in Athen. Der Bau gilt als gelungene Synthese zwischen traditionellen Gestaltungsformen der Antike und dem seinerzeitigen Stand der modernen Bautechnik.

Die Idee zur Errichtung der Walhalla ist vor dem Hintergrund der politischen Situation zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu sehen. Nach Niederlagen gegen Napoleon zerbrach das Heilige Römische Reich. Viele deutsche Fürsten arbeiteten, notgedrungen oder freiwillig, im Rheinbund mit den Franzosen zusammen. Das Kurfürstentum Bayern war seit 1805 mit Frankreich verbündet, wurde von Napoleon zum Königreich erhoben, und im Vierten Koalitionskrieg 1806/1807 marschierte Kronprinz Ludwig I. an der Seite der Franzosen gegen Preußen kämpfend in Berlin ein.

Die Grundsteinlegung für den „Ruhmestempel“ erfolgte am 18. Oktober 1830, dem 17. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig. Klenze errichtete die Anlage in den Jahren 1831 bis 1842. Die Walhalla war mit Baukosten von vier Millionen Gulden Ludwigs teuerstes Projekt.

Bei der Eröffnung 1842 wurden 96 der seit 1807 angefertigten Büsten in der Reihenfolge des Todesdatums, also des Eingangs ins mythologische Walhall, aufgestellt. In der "Walhalla" sind rund 125 Persönlichkeiten "teutscher Zunge" in Form von Marmorbüsten und weitere 64 durch Gedenktafeln geehrt. Martin Luther, Goethe, Lessing, Heinrich Heine, Albert Einstein, die Ordensgründerin Sr. Maria-Theresia Gerhardinger und Altbundeskanzler Dr. Konrad Adenauer sind unter den Geehrten.

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