Molière, eigentlich Jean-Baptiste Poquelin, wurde vor 400 Jahren am 15. Januar 1622 als ältester Sohn eines wohlhabenden Pariser Händlers für Heimtextilien (tapissier), der 1631 das Amt eines »Tapissier du Roi« kaufte, in Paris geboren. Molière ist ein Künstlername, den der Schauspieler und spätere Autor wohl ab 1643, spätestens jedoch seit Juni 1644 benutzte. Die Herkunft des Namens ist unklar, vielleicht stand eine gleichnamige südfranzösische Ortschaft Pate.
br> Jean-Baptiste Poquelin alias Molière war ein französischer Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker. Er ist einer der großen Klassiker und machte die Komödie zu einer der Tragödie potenziell gleichwertigen Gattung. Vor allem erhob er das Theater seiner Zeit zum Diskussionsforum über allgemeine menschliche Verhaltensweisen in der Gesellschaft.
Molière war ein bedeutender französischer Komödiendichter des 17. Jahrhunderts. Molière gilt als der bedeutendste französische Komödiendichter. Er gilt als einer der großen Klassiker und machte die Komödie zu einer der Tragödie potenziell gleichwertigen Gattung.
Seine Theaterleidenschaft erwachte früh, und als sich die heftige Neigung zu Madeleine Béjart dazugesellte, einer hübschen Schauspielerin, war sein Entschluss gefasst. Der entrüstete Vater musste es erleben, dass sein Ältester nach kostspieligem Studium 1643 zu den gerade vom guten Bürgerstande verachteten Komödianten abschwenkte. Aus dem Tapezierersohn Jean-Baptiste Poquelin wurde der Schaupieler „Sieur de Molière“, dessen Name zum erstenmal in einer Urkunde des Jahres 1644 auftaucht.
Im Wagemut der Jugend gründete er mit seiner Geliebten Madeleine Béjart und anderen jungen Leuten in Paris eine neue Bühne, das "Illustre Théâtre", aber trotz des hochtönenden Namens konnte sich die Gründung gegen die beiden anderen Pariser Schauspielgesellschaften, die königlichen, im Hotel de Bourgogne spielenden grands comédiens, und die im Théâtre du Marais spielenden petits comédiens, nicht behaupten. Nach knapp eineinhalb Jahren brach das "hochberühmte" Theater zusammen, und die zuletzt noch übrig gebliebenen Mitglieder schlossen sich einer der die Provinz bereisenden Wandertruppen an.
Im Herbst 1658 machte Molière, besser gerüstet als 14 Jahre vorher, dann einen zweiten Versuch, Paris zu erobern. Er kam jetzt mit eigenen, in der Provinz erprobten Stücken, mit einer darauf eingespielten Gesellschaft, mit einflussreichen Verbindungen und einigem pekuniären Rückhalt nach der Hauptstadt. Es gelang ihm, für seine Gesellschaft den Titel "Truppe des einzigen Bruders des Königs" zu erhalten, er durfte mit ihr schon einige Wochen nach seinem Eintreffen vor dem König spielen.
In einer seltsamen Verkennung seiner Fähigkeiten wählte er für diese Vorstellung eine Corneillesche Tragödie und hätte fast alles damit verdorben, wenn er in der Not des Augenblicks nicht noch eine eigene kleine Farce zugegeben hätte.
Nach 13 Wanderjahren, in denen er Menschen aus allen Schichten kennengelernt hatte und sein Handwerk als Schauspieler, Theaterdirektor und schließlich auch Autor von Grund auf gelernt hatte, gastierte Molière 1658 in Rouen, wo er dem berühmten Dramatiker Pierre Corneille begegnete.
Vor allem aber kam er hier in Kontakt mit „Monsieur“, d. h. dem jüngeren Bruder von Ludwig XIV, Herzog Philippe I. d’Orléans. Dieser lud die Truppe an den Hof nach Paris ein, wo Molière die Tragödie »Nicomède« von Corneille und seine eigene Farce Der verliebte Arzt aufführte.
Als "Vergnügnungsdirektor" machte er die verfeinerte höfische Komödie auf Hofe Ludwigs XVI. salonfähig. Der Adel amüsierte sich prächtig über die Schrullen der reichen Bürger in seinen Stücken.
Weniger gut kamen allerdings seine schärfsten Stücke an, die heute die bekanntesten sind, wie »Der Misanthrop« (1666), »Der Geizige« (1667).
Molière ist der Schöpfer großer Komödien. Sein zeitloses Werk ist der Tragik-Komödie gewidmet.
In seinem Werken spiegeln sich Torheiten und Schwächen des menschlichen Charakters, die jeweils zu tragikkomischen Handlungen führen.
In seinen Stücken wird die Komik oft aus dem Charakter der Hauptpersonen entwickelt - wie z.B. in der Komödie »Der Geizige« (1667) oder es werden Zeit-Torheiten verspottet, wie z.B. in der »Bürger als Edelmann« (1670).
Zu seinen weiteren bekannten Werken gehören »Der Misanthrop« (1666) und »Tartuffe« (1669).
Molières »Der Menschenfeind« ist ein Theaterstück dessen tragisch poetische Darstellung eines Misanthropen sich mit der menschlichen Gesellschaft, der Höflichkeit und unseren Umgangsformen beschäftigt.
Dieser Menschenfeind tritt für die totale Ehrlichkeit ein, nämlich jedem zu sagen was man denkt, auch verzichtet er auf jegliche Unehrlichkeit, Heuchelei und Schmeichelei. Sein Tun und wirken mag im einen Moment lächerlich, im anderen wiederum überzeugend und wahr wirken. So läuft es auf das Eine hinaus, nämlich das niemand immer Unrecht und niemand immer Recht haben kann.
Die Komödie »Tartuffe« wurde 1669 uraufgeführt und ist die meistgespielte Komödie aller Zeiten.
Der gleichnamige Held verbirgt hinter der Maske der Frömmigkeit nichts als Heuchelei. Sie überzeugt auch heute noch durch ihren scharfen Witz und ihre beißende Aktualität.
Molière war ein auch genialer Schauspieler, der alle Uraufführungen selbst inszeniert hat und dabei gewöhnlich auch die Hauptrolle gespielt hat.
Molière starb im Alter von 51 Jahren am 17. Februar 1673 in Paris.
Literatur:
Tartuffe von Georges Forestier
Der Geizige
Der Misanthrop
Bürger als Edelmann
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