Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28. August 1749 mittags mit dem Glockenschlag zwölf, in der freien Reichsstadt Frankfurt am Main geboren.
Dort in seiner Residenz hatte der Herzog von Sachsen-Weimar Goethe und zahlreiche andere Dichter, Künstler und Gelehrte versammelt.
Goethe gehörte neben Schiller, Herder und Wieland zum berühmten Vierergestirn der »Weimarer Klassik«.
Goethe arbeitete als Geheimrat in Weimar und begründete mit umfangreichen Werk die »Weimarer Klassik«.
Schon zu Goethes Lebzeiten feierte Weimar den Geburtstag des Dichterfürsten zu Ehren als großes öffentliches Fest.
Diese schöne Tradition lebt bis heute fort und natürlich wird auch der 272. Geburtstag gebührend zelebriert:
Einwohnerschaft, Gäste und Prominenz stoßen zu Ehren des Dichters an, erleben um 12 Uhr den Glockenschlag am Turm des Stadtschlosses und feiern ein großes Fest rund um das Römische Haus.
Ludwig Thoma starb vor 100 Jahren am 26. August 1921 in Tegernsee. Ludwig Thoma war ein deutscher Schriftsteller und neben Ludwig Ganghofer der populärste bayrische Schriftsteller. Ludwig Thoma war der Dichter der Bayern, der durch seine ebenso realistischen wie satirischen Schilderungen des bayerischen Alltags und der politischen Geschehnisse seiner Zeit populär wurde. Er war vor allem für die satirischen Schilderungen des bayerischen Lebens und der Politik bekannt.
Er studierte Rechtswissenschaft in München und Erlangen und ließ sich als Rechtsanwalt in Dachau nieder. Nach seinem Umzug nach München 1897 veröffentlichte er erste Beiträge in der satirischen Wochenschrift »Simplicissimus«, deren Chefredakteur er später wurde.
1898 sandte er erste Manuskripte an den »Simplicissimus«, die dort (und beim Münchner Publikum) guten Anklang fanden. Als die Ausgabe vom 31. Oktober 1899 wegen Majestätsbeleidigung konfisziert wurde, flohen der Autor Frank Wedekind, der Zeichner Thomas Theodor Heine und Verleger Langen ins Ausland, um der Strafverfolgung zu entgehen.
Der »Simplicissimus« benötigte einen Verantwortlichen vor Ort am Redaktionssitz in München. Langen erwog, Thoma als Redaktionsleiter zu engagieren.
Thoma zählte in den folgenden Jahren zu den wichtigsten Autoren des Simplicissimus. Er trat als Satiriker unter mehreren Pseudonymen auf – seine Gedichte zeichnete er meist als „Peter Schlemihl“. Anfang 1901 schrieb er den in Dachau angesiedelten Einakter »Die Medaille«, der am 24. August 1901 am Residenztheater München uraufgeführt wurde.
Auch in Berlin kam das Stück auf die Bühne. Thoma begleitete dort die Inszenierung am »Überbrettl« im November 1901.
1901 schrieb Thoma an der Komödie »Die Lokalbahn«, die am 19. Oktober 1902 im Residenztheater München Premiere feierte.
Der bayrische Schriftsteller Ludwig Thoma wurde durch seine »Lausbubengeschichten«, eine humoristische Geschichtensammlung, bekannt, die 1905 veröffentlicht wurde. Der Untertitel »Aus meiner Jugendzeit« deutet die autobiografische Komponente des Lausbuben Thoma und seiner Bubenstreiche an.
Vor 1914 war Thoma ein liberaler Bayer, manche sagen ein linker Satiriker, hochgelobt von Tucholsky. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges änderte sich seine politische Einstellung.
Thomas Einstellung war bis dahin eher linksliberal gewesen. So hatte er sich mit oftmals beißender Kritik an Gesellschaft, Kirche und Staat nicht zurückgehalten. Dies änderte sich mit Beginn des Ersten Weltkrieges.
Der »Simplicissimus« wurde zunehmend zahnlos und Thoma konnte und wollte sich der besonders unter den Intellektuellen herrschenden allgemeinen Kriegsbegeisterung nicht entziehen. Er meldete sich freiwillig als Sanitäter und zog 1915 mit einer bayerischen Division an die Ostfront nach Galizien.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er jedoch zum ultrarechten Polemiker. Thoma liebte eine Jüdin und befeuert antisemitisches Denken. Und er legte Wert darauf, dass seine Tiraden anonym erschienen, denn Thoma wurde zu einem schwierigen Autor.
Sein letzter Roman, »Der Ruepp«, erzählt von einem phrasendreschenden, charakterschwachen Bauern, der Haus und Hof herunterwirtschaftet und die Familie in die Armut treibt. Eigentlich hätte der Sohn Michael, der nicht Priester werden will, aber soll, von der alten Loni erben sollen. Aber sein Vater erschleicht sich die Erbschaft, verspielt sie, wird schließlich meineidig.
Thoma schrieb den Roman »Der Ruepp« 1921, in nur vier Monaten, kurz vor seinem Tod.
Aber Ludwig Thoma hatte auch seine dunklen Seiten der Agression und antisemitischen Hetze. Für den »Miesbacher Anzeiger« verfasste er in den letzten 14 Monaten seines Lebens – häufig als Leitartikel auf der ersten Seite – 175 größtenteils (bis auf fünf Fälle) anonyme und meist antisemitische Hetzartikel, vor allem gegen die Regierung in Berlin und die Sozialdemokratie.
Ludwig Thoma wurde am 21. Januar 1867 in Oberammergau als Förstersohn geboren.
Der Schlagzeuger der legendären Rockband »Rolling Stones«, Charlie Watts, ist tot. Er starb im Kreis seiner Familie in London. Charlie Watts war Gentleman, Taktgeber und ruhende Pol der Band und Fels in der Brandung. Er gilt als einer der besten Schlagzeuger der Welt. Anders als seine Kollegen mied er das Rampenlicht, schweißte die Band aber über Jahrzehnte zusammen.
Charlie Watts wurde am 2. Juni 1941 im Norden von London geboren. Der Musiker entdeckte schon früh seine Liebe zu Jazz und Blues. Er bastelte sich aus einem alten Banjo sein erstes Schlagzeug - es war der Beginn einer jahrzehntelangen Karriere mit diversen Jazz-Formationen und eben den »Rolling Stones«.
Watts, der eigentlich gar nicht so recht zum dem Image und Auftreten der »Rolling Stones« passen wollte, stieß erst ein halbes Jahr nach dem ersten Auftritt der Band im legendären Londoner »Marquee Club« am 12. Juli 1962 zu der Band. Die Entscheidung machte sich bezahlt, musikalisch und finanziell. Die Stones hätten eben das Glück und das Geld gehabt, viel Zeit im Studio verbringen zu können, sagte er dem britischen "Telegraph" ein halbes Jahrhundert später – und sie hätten daher viel ausprobieren können.
Der Drummer galt als einer der bestgekleideten Rockstars. Doch im Gegensatz zu Sänger Mick Jagger und Gitarrist Keith Richards mied er das Rampenlicht und malte lieber seine Zeichnungen im Stillen. Als Jazzmusiker wusste er musikalische Kollaborationen zu schätzen und schweißte die »Rolling Stones« zusammen - nicht nur, wenn er den Rhythmus auf der Bühne vorgab, sondern vor allem, wenn sich Jagger und Richards über Jahre hinweg immer wieder verkrachten.
Seit 1964 war Watts mit der Künstlerin Shirley Watts verheiratet, mit der er eine erwachsene Tochter hatte. Sie lebten auf einem Gestüt in der Grafschaft Devon und züchteten professionell Araberpferde. Doch das bunte Rock'n'Roller-Leben ließ ihn nicht los. Nun ist der Gentleman-Schlagzeuger in seiner Heimatstadt gestorben.
Der Semmering in Niederösterreich war zu Kaisers Zeiten die Bel etage der Donau-Monarchie. Zu Kaisers Zeiten erlebte der Semmering nach dem Bau der Nordbahn seine Blüte.
Mit dem Bau der spektakulären, weltweit ersten Hochgebirgsbahn über den Semmering Mitte des 19. Jahrhunderts avancierte das Semmering-Rax-Gebiet peu à peu zur bevorzugten Sommerfrische der Wiener Gesellschaft. Um die Jahrhundertwende tummelten sich Hochadel, Industriebarone, Wissenschaftler, Schriftsteller, Intellektuelle und Künstler am gesellschaftlichen Hotspot, der mit dem Bau der ersten Luxushotels und Luxus-Privatvillen auch ein beeindruckendes Kapitel Architekturgeschichte schrieb.
Die Anreise führt mit dem Zug auf der spektakulären Trasse von 1852, heute zum Weltkulturerbe zählend, auf den Semmering. Edelsommerfrische und Kurort bis in die 1930er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Zwischen Südbahnhotel und Panhans künden viele Gründerzeitvillen, die wie Logenplätze einsam in den Waldeshöhen stehen, vom Protz und Luxus vergangener Tage.
Die Sommerfrische am Semmering war zu Beginn des 20.Jahrhunderts Inbegriff bürgerlicher Freiheit: Sigmund Freud, Josephine Baker, Kaiser Franz Josef, Karl I., Arthur Schnitzler, Baron Rothschild, Oskar Kokoschka und Heimito von Doderer verbrachten dort ihre Zeit mit gepflegtem Nichtstun. Es entstand der Mythos vom Zauberberg.
Dem Adel folgten die Künstler als Kulturfolger höchst bereitwillig in die Sommerfrische in den Bergen nach. Auch unzählige Künstler der sogenannten Wiener Moderne fanden sich hier ein, Arthur Schnitzler, Stefan Zweig, Franz Werfel, Hermann Bahr, Hugo von Hofmannsthal, Heimito von Doderer, Gustav Mahler, Arnold Schönberg, Oskar Kokoschka, um nur einige wenige zu nennen, die hier, nur eine Bahnstunde südlich von Wien, bahnbrechende und unvergängliche Werke erdacht und geschrieben haben und sich von den anstrengenden Nächten in Wiener Kaffeehäusern erholten, wovon unzählige Geschichten und Anekdoten berichten.
Der Semmering wurde zum Zauberberg. Die Angst vor der weithin grassierenden Tuberkulose machte die "gute Luft" zu einer begehrten Ware. Vor dem Ersten Weltkrieg war der Semmering ein beliebter Tummelplatz des Adels, der Bourgeoisie und der Künstler der Habsburger Monarchie. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Untergang der verpasste der Ort jedoch den Absprung auf andere Touristen und neue zahlungskräftige Kundschaft.Nach dem Zweiten Weltkrieg standen die Hotels leer, und die Natur eroberte die Kulturlandschaft zurück. Das Flair des Fin de Siècle lebt hier bis heute und die Erinnerungen an die klassische Sommerfrische werden hochgehalten. Heute wirbt der Ort vor allem durch den Wintersport um Gäste.
Erst 1984 wurde als erstes das "Grand Hotel Panhans" wiedereröffnet. Heute versucht man, an die vergangene Größe anzuknüpfen: Glänzende Feste und das Sommerspiel der großen Wiener Theater sollen kulturinteressierte Gäste anziehen.
Sils Maria ist ein Ort mit besonderer Anziehungskraft. Der kleine Ort im Oberengadin ist für viele Menschen ein Kraftort und ein Ort der Inspiration, der viele Intellektuelle zu neuen Gedanken inspiriert. Für Gäste sowie Einheimische gilt Sils als der Kultur- und Philosophieort. Bereits der Philosoph Friedrich Nietzsche verbrachte hier zwischen 1881 und 1888 sieben Sommersaisons.
Einer der ersten Intellektuellen hier war der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche, der 1879 das erste Mal nach St. Moritz kam und von der Landschaft überwältigt war. »Es gibt von diesem ersten Besuch eigentliche Liebeserklärungen Nietzsches an das Engadin«, erzählt Nietzsche-Spezialistin Mirella Carbone. Doch St. Moritz war dem Philosophen schon damals zu mondän. Er kehrte 1881 ins Engadin zurück, mietete aber im beschaulichen Bauerndorf Sils Maria ein Zimmer für den Sommer.
Anfang Juli 1881 kam Friedrich Nietzsche das erste Mal nach Sils, wo er im Haus der Familie Durisch - heutiges Nietzsche-Haus - ein Zimmer im ersten Stock zur Untermiete bewohnte. Das Zimmer im ersten Stock, das Friedrich Nietzsche sieben Sommer lang (1881 und 1883-1888) im Haus Durisch mietete, ist in seinem schlichten Originalzustand erhalten.
In den Jahren von 1883 bis 1888 verbrachte der Denker jeden Sommer dort. Er hatte hier einen Ort gefunden, der ihm Ruhe und Konzentration ermöglichte. In der Zeit schuf er einige seiner bedeutendsten Werke wie z.B."Jenseits von Gut und Böse", "Zur Genealogie der Moral", "Götzendämmerung" und "Der Antichrist".
Anfang Juli 1881 kam Friedrich Nietzsche das erste Mal nach Sils, wo er im Haus der Familie Durisch (heutiges Nietzsche-Haus) ein Zimmer im ersten Stock zur Untermiete bewohnte. Von 1883 bis 1888 verbrachte er jeden Sommer dort. Er hatte hier einen Ort gefunden, der ihm Ruhe und Konzentration ermöglichte.
Der gemartete Wanderer umgab und heilte sich hier mit den einfachsten Lebensgrundlagen: Quellwasser, einfache Kost, bodenständige Menschen, Wanderungen am See entlang nach Silvaplana, Hochgebirrgsluft und eine Landschaft, die er vom ersten Augenblick an als Seelenlandschaft empfand, als ihm zutiefst seelenverandt.
Auf ausgedehnten Spaziergängen entlang der Oberengadiner Seen liess sich Friedrich Nietzsche zu seinen Werken inspirieren. Bis zu sieben Stunden wanderte der Einsiedler von Sils täglich. Auf einer Wanderung auf die Halbinsel Chasté entdeckte er 1881 am Seeufer bei Surlej einen alten Kultstein.
Entlang lauschiger Buchten und Winkeln führt der
Weg zum Ende der Halbinsel. Dort befindet sich der Nietzschestein mit Versen
aus dem Buch Zarathustra. Die Halbinsel war einst der Lieblingsaufenthaltsort
des bekannten Philosophen, der 8 Sommer in Sils zu Gast war. Auf der anderen
Seite der Insel führt der Weg durch dichten Lärchen- und Arvenwald zurück nach
Sils Baselgia.
»Er hat das Gehen als unbedingte Voraussetzung für das Denken verstanden. Seine Gedanken waren Geh-Danken, sie verdankten sich dem Gehen«, erklärt Mirella Carbone. Auch die Eingebung zu »Also sprach Zarathustra«, seinem berühmtestem Buch, hatte Nietzsche hier im Engadin, an einem Felsen am Ufer des Silvaplaner Sees. Hier hatte er die für ihn revolutionäre Idee der »Ewigen Wiederkunft des Gleichen«.
Auch die Chasteé veranschaulicht dem Spaziergägnger auf Nietzsches Spuren da Erweckungserlebnis durch diese Landschaft. Auf der Halbinsel sind heute Zarathustras Verse veröffentlicht und nicht an dem Seeufer bei Surlej.
Im 1960 wurde das Haus der Familie Durisch - heute Nietzsche-Haus - von der Stiftung Nietzsche erworben. Das Nietzsche-Haus ist auch eine Wohn-, Arbeits- und Forschungsstätte. Die Stiftung bietet geistig und kulturell regen Menschen die Möglichkeit eines auf maximal 3 Wochen begrenzten Wohn- und Studienaufenthaltes.
Walter Scott wurde vor 250 Jahren am 15. August 1771 in Edinburgh geboren. Walter Scott war ein schottischer Dichter und Schriftsteller. Er war einer der – nicht nur in Europa – meistgelesenen Autoren seiner Zeit. Viele seiner historischen Romane sind Klassiker geworden und haben als Vorlage für zahlreiche Schauspiele, Opern und Filme gedient.
Er studierte Jura und schlug dann eine Laufbahn als Beamter ein. 1799 wurde er Sheriff der Grafschaft Selkirk, später Richter in Edinburgh. Nach kleineren Dichtungen und Übersetzungen deutscher Balladen schrieb er Verserzählungen (»Das Fräulein vom See«, 1810).
Das erste Werk Scotts als Romanautor war der 1814 anonym veröffentlichte Roman »Waverley«, dessen Handlung im letzten Aufstand der Jakobiten angesiedelt ist, einem Aufstand, der 1745 von Schottland ausging und sich mit dem Ziel einer Restauration des Hauses Stuart gegen das in London herrschende Haus Hannover richtete. Der Roman machte auf Anhieb Furore; mit ihm hat Scott den neuzeitlichen historischen Roman zumindest für den englischen Sprachraum praktisch begründet.
Waren die Handlungen seiner ersten Romane allesamt im Schottland des 17. oder 18. Jahrhunderts angesiedelt, so weitete Scott beginnend mit »Ivanhoe«(1819) den Kreis seiner Schauplätze in räumlicher und zeitlicher Hinsicht aus: »Ivanhoe« spielt im England des 12. Jahrhunderts, Quentin Durward (1823) im Frankreich und Anne of Geierstein (1829) in der Schweiz des 15. Jahrhunderts.
Erfolgreich wurde er mit Prosa-Romanen wie »Ivanhoe«, die den Beginn des historischen Romans in Großbritannien markieren. Er entwickelte eine neue Technik, in der er fiktive Personen auf genau recherchiertem historischem Hintergrund präsentierte, und die später großen Einfluss auf Dumas, Hugo und Balzac hatte. Neben seinen mehr als 40 Romanen sind auch seine Geschichtswerke und Übersetzungen aus dem Deutschen von Bedeutung.
Scott nahm intensiv am öffentlichen Leben teil und engagierte sich maßgeblich bei bestimmten politischen und gesellschaftlichen Themen und Projekten. 1820 wurde er zum Präsidenten der »Royal Society« von Edinburgh gewählt.
Sir Walter Scott starb am 21. September 1832 in Abbotsford.
Brecht empfand es nach seiner Rückkehr aus der Emigration im Amerika als wichtige Aufgabe, wieder im Theaterbetrieb Fuß zu fassen. Ein Angebot Wolfgang Langhoffs, am Deutschen Theater eigene Stücke zu inszenieren, nahm er sofort an.
Damit war zugleich ein wichtiges Ziel seiner Berliner Freunde, den Künstler an ein Berliner Theater zu binden, erreicht. Zusammen mit Erich Engel inszenierte Brecht das Stück Mutter Courage und ihre Kinder.
Die Premiere am 11. Januar 1949 war ein außerordentlicher Erfolg für Brecht, Engel und die Hauptdarstellerin Weigel, insbesondere aufgrund Brechts Theorie des epischen Theaters. In der Presse wurde die Inszenierung einerseits gelobt, andererseits zeichneten sich bereits spätere Konflikte mit den Kulturfunktionären ab.
Brecht setzte sich durch und bekam ein eigenes Theater, das Berliner Ensemble. Das Berliner Ensemble war ein künstlerischer Gral der Veränderung und Brecht sein Gralshüter. Nie hat ein Land einem Dramatiker solche Bedingungen geboten. Die Bedingungen waren einmalig, solange es dem Staat politisch passte.
Während Brecht sich in der Schweiz aufhielt, hatte Helene Weigel alles Notwendige in die Wege geleitet, um für Brecht ein eigenes Ensemble gründen zu können. Wilhelm Pieck, Otto Grotewohl und auf Seiten der SMAD Alexander Dymschitz hatten das Vorhaben nach Kräften unterstützt.
Vom Beschluss des Politbüros der SED, ein „Helene-Weigel-Ensemble“ zu gründen, mit der Maßgabe, am 1. September 1949 den Spielbetrieb aufzunehmen, wurde am 29. April 1949 die zuständige staatliche Stelle informiert.
"Das Theater darf nicht danach beurteilt werden, ob es die Gewohnheiten seines Publikums befriedigt, sondern danach, ob es sie zu ändern vermag."
Bertolt Brecht
Das epische Theater soll nach Brecht gesellschaftliche und politische Veränderungen in Gang setzen.
Die Demonstration gesellschaftlicher Widersprüche auf der Bühne soll Zuschauer aktivieren, Kritik am Schicksalsglauben und eine materialistische Haltung vermitteln. Das Theater soll vom Repräsentations- und Unterhaltungsinstrument für die Oberschicht zu einer kritischen Veranstaltung insbesondere für das Proletariat werden.
Die Olympiade 1936 in Berlin wurde noch zu Zeiten der Weimarer Republik von IOC 1931 vergeben. Zwei Jahre später, 1933, kam Hitler an die Macht. Die Olympischen Sommerspiele 1936, offiziell bekannt als die Spiele der XI. Olympiade, waren eine internationale Sportgroßveranstaltung, die im August 1936 in Berlin ausgetragen wurde und damit im Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit stand.
Berlin gewann am 26. April 1931 auf der 29. IOC-Sitzung in Barcelona (zwei Jahre vor der Machtübernahme der Nazis) die Bewerbung um die Austragung der Spiele in Barcelona, Spanien. Es war das zweite und letzte Mal, dass sich das Internationale Olympische Komitee versammelte, um in einer Stadt abzustimmen, die sich um die Ausrichtung dieser Spiele bewarb. Um die Spiele von Los Angeles von 1932 zu übertreffen, baute Deutschland ein neues Leichtathletikstadion mit 100.000 Sitzplätzen, sechs Turnhallen und viele andere kleinere Arenen.
Die Olympische Sommerspiele waren die ersten, welche im Fernsehen übertragen wurden, und Radiosendungen erreichten 41 Länder. Die Filmemacherin Leni Riefenstahl wurde vom Deutschen Olympischen Komitee beauftragt, die Spiele für 7 Millionen Dollar zu filmen. Ihr Film mit dem Titel Olympia war der Wegbereiter vieler Techniken, die heute bei Sportaufnahmen üblich sind.
Ziel war die Verherrlichung des Nationalsozialismus. Reichskanzler Adolf Hitler sah die Spiele als Gelegenheit, seine Regierung und seine Ideale der rassischen Vormachtstellung zu fördern, und die offizielle Zeitung der NSDAP, der »Völkische Beobachter«, schrieb in schärfsten Worten, dass Juden nicht an den Spielen teilnehmen dürfen. Als er jedoch von anderen Nationen mit einem Boykott der Spiele bedroht wurde, gab er nach und ließ alle Ethnien teilnehmen.
Vor 60 Jahren, am 13. August 1961 wurde mit dem Bau der Berliner
Mauer begonnen. Die DDR unter Führung der SED begann im August 1961 die
Grenzen rings um West-Berlin zunächst mit Stacheldraht und wenige Tage
später mit Mauern endgültig abzuriegeln. Mit Stacheldraht und Beton riegelten DDR-Grenzpolizisten die Grenze zwischen Ost- und Westberlin sowie zwischen Westberlin und der umliegenden DDR ab. Der Bau der Berliner Mauer begann. Am Ende war sie 1.400 Kilometer lang - quer durch Deutschland. Die DDR wurde als Staat immer mehr eingemauert und zum Mauerstaat.
Bis zum August 1961 hatte die DDR ein Sechstel ihrer Bevölkerung
verloren, die in den Westen geflüchtet war. Durch den Bau der Mauer
versuchte die DDR, die anschwellende Fluchtbewegung zu beenden. Zugleich
wollte sie ihre Macht stabilisieren und nach außen Souveränität
dokumentieren.
Trotz Stacheldraht und Mauer konnte die Fluchtbewegung nicht
vollständig gestoppt werden. Deshalb wurden die Grenzsperren in Berlin
bis 1989 immer weiter perfektioniert. Es entstand ein perfektes System
von Grenzanlagen mit Wachhunden, Stacheldraht und Selbstschussanlagen,
Tag und Nacht von Grenzern bewacht, die einen Schießbefehl hatten und ihn auch ausübten.
„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“
Noch am 15. Juni 1961 kolportierte der damalige Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, auf einer Pressekonferenz in Berlin (Ost) die Frage einer Pressevertreterin
abschließend mit diesem Satz.
Die Mauer wurde auf Geheiß der SED-Führung unter Schutz und
Überwachung durch Volkspolizisten und Soldaten der Nationalen Volksarmee
von Bauarbeitern errichtet – entgegen den Beteuerungen des
Staatsratsvorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht auf einer
internationalen Pressekonferenz in Ost-Berlin am 15. Juni 1961.
"Ulbrichts Mauer" von Hope M. Harrison
Propyläen Verlag,
Gebundene Ausgabe, 11. März 2011,
24,99 EUR.
ISBN-13: 978-3549074022
Die Olympischen Spiele 1936 fanden vom 1. bis zum 17. August 1936 in Berlin statt, doch der olympische Schein trog. Berlin hatte sich auf ein friedliches Festival der Nationen eingerichtet, doch die Spiele waren nur eine Atempause für die Nazi-Diktatur. Die sechzehn Tage im August waren eine inszenierte Propagandaveranstaltung, welche die Welt über die wahren Ziele der Nazis täuschen sollte.
1936 waltete in Berlin eine menschenverachtende Diktatur, für die die Olympischen Spiele eine willkommene Bühne sind, auf der sie sich als friedfertige, weltoffene Regierung inszenieren kann, während hinter den Kulissen der Kulturbruch vorbereitet wurde.
Am 1. August 1936 eröffnete Adolf Hitler die XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin. Die Augen der Weltöffentlichkeit ruhten damit auf dem nationalsozialistischen Deutschland. Durch eine geschickte Inszenierung gelang es Hitler, der gesamten Weltöffentlichkeit das Bild eines friedfertigen, harmlosen Deutschlands vorzuspiegeln - ein trügerischer Schein.
Im Sommer 1936 stand Berlin ganz im Zeichen der Olympischen Spiele. Zehntausende strömen in die deutsche Hauptstadt, die die Nationalsozialisten in diesen sechzehn Tagen als weltoffene Metropole präsentieren wollen.
Das Propagandaministerium legte der Presse auf, in keiner Weise über die Verfolgung der Juden zu berichten. Niemals zuvor und niemals danach wurde der Sport so sehr für politische und ideologische Zwecke instrumentalisiert.
Die »Juden verboten«-Schilder sind plötzlich verschwunden, statt des »Horst-Wessel-Lieds« klingen Swing-Töne durch die Straßen. Berlin scheint für kurze Zeit eine ganz normale europäische Großstadt zu sein, doch im Hintergrund arbeitet das NS-Regime weiter daran, die Unterdrückung zu perfektionieren und das Land in den Krieg zu treiben.
Oliver Hilmes gewährt eine Innenansicht in die Nazi-Diktatur und emntalrbvt den trügerischen Schein. Der Autor folgt in seiner Dokumentation »Berlin 1936: Sechzehn Tage im August« prominenten und völlig unbekannten Personen, Deutschen und ausländischen Gästen durch die fiebrig-flirrende Zeit der Sommerspiele und verknüpft die Ereignisse dieser Tage kunstvoll zum Panorama einer Diktatur im Pausenmodus.
Diese Schilderung gerät besonders beeindruckend durch die Auswahl verschiedenster Erzähler vom Top-Literaten Thomas Wolfe und dessen Verleger Ernst Rohwolt über Reichspropagandaminister Joseph Goebbels, den Komponisten Richard Strauss, den IOC-Präsidenten Henri de Baillet-Latour und den Nachtclubbesitzer Leon Henri Dajou bis zu Berliner Wirtinnen, Pathologen, Arbeitern und Travestiekünstlern.
Vor 85 Jahren fanden die Olympische Sommerspiele 1936 in Berlin statt. Die Olympischen Sommerspiele 1936 (offiziell »Spiele der XI. Olympiade« genannt) wurden vom 1. bis 16. August 1936 in Berlin ausgetragen. Die meisten Wettkämpfe fanden auf dem Reichssportfeld statt, mit dem Olympiastadion als zentraler Arena. Mit 49 teilnehmenden Nationen und 3.961 Athleten stellten die Olympischen Spiele in Berlin einen neuen Teilnehmerrekord sowie einen neuen Besucherrekord auf. Erstmals fand ein olympischer Fackellauf statt und im neuen Medium Fernsehen waren ausgewählte Wettkämpfe zu sehen.
Die Vergabe der XI. Olympischen Spiele erfolgte noch an das Berlin der Weimarer Republik, aber mit der Machtergreifung Hitlers im Januar 1933 änderte sich die politische Situation grundlegend und so eröffnete der Diktator Adolf Hitler seine Spiele von Berlin, die unter dem Zeichen des Hakenkreuzes stattfanden.
Am 1. August 1936 eröffnete Adolf Hitler im neu erbauten Berliner Olympiastadion vor 100.000 Zuschauern die XI. Olympischen Spiele. Mit gewaltigem Propaganda-Aufwand gelang es den Nationalsozialisten, im Verlauf der Spiele das Bild eines friedliebenden, weltoffenen Deutschlands zu inszenieren. Es war das letzte »Fest der Nationen« vor dem Zweiten Weltkrieg.
Hitler nutzte die Spiele, um zum einen der Weltöffentlichkeit ein strahlendes Deutschland zu präsentieren, welches als Kulturnation den Weg aus der Isolation beschreiten wollte. Auf der anderen Seite waren die Olympischen Spiele das richtige Instrument, um das eigene Volk hinter den Führer zu stellen und für die Politik der Nationalsozialisten zu begeistern. Um das umzusetzen wurden umfangreiche Propagandamaßnahmen vor und während der Spiele durchgeführt. Der dabei betriebene Aufwand war so groß, dass die Spiele von Berlin nicht nur in sportlicher Hinsicht als »Spiele der Rekorde« in die Geschichtsbücher eingingen.
Herausragender Sportler der Tage von Berlin war der amerikanische Leichtathlet Jesse Owens, der bei der Olympiade in Berlin gleich vier Goldmedaillen gewann. Erfolgreichster deutscher Athlet war Konrad Frey. Der Kunstturner errang drei Goldmedaillen, eine Silbermedaille und zwei Bronzemedaillen. Neben der sportlichen Bedeutung waren die beiden im Deutschen Reich stattfindenden Winter- und Sommerspiele 1936 besonders dadurch gekennzeichnet, dass sie von Hitler und der NSDAP dazu instrumentalisiert wurden, den NS-Staat im Ausland positiv darzustellen, während im Inland die NS-Propaganda vorwiegend die Leistungen der deutschen Olympiateilnehmer und -sieger hervorhob.
Die Infrastruktur wurde in Berlin modernisitert und ein neuer Bahntransport für die Personenbeförderung errichtet, vom dem Berlin bis heute profitiert.
Eigens für die Olympischen Spiele wurden moderne Wettkampfstätten in Berlin und Umgebung errichtet.
Die Wettkampfstätten in Berlin und Umgebung verteilten sich über die damaligen Bezirke Charlottenburg, Köpenick, Spandau, Wilmersdorf und den Landkreis Osthavelland in der Provinz Brandenburg. Das zentrale Gelände wurde „Reichssportfeld“ genannt und vereinte die größten Sportanlagen. Die Errichtung des Reichssportfeldes kostete etwa 77 Millionen Reichsmark.
Das Zentrum der Sportanlagen bildete das Berliner Olympiastadion, das 100.000 Zuschauern Platz bot und eine 400 Meter lange Aschenbahn hatte. Dort wurden die Wettbewerbe in der Leichtathletik, die Springwettbewerbe im Reiten, im Feldhandball und die Spiele im Fußball ab dem Halbfinale ausgetragen. Außerdem fanden dort die Eröffnungs- und die Abschlusszeremonie statt. Die Vor- und Zwischenrundenspiele des olympischen Fußballturniers wurden im Poststadion, im Mommsenstadion und im Stadion am Gesundbrunnen (der „Plumpe“) ausgetragen. Die Feldhandballwettbewerbe nutzten auch das Polizeistadion und den BSV-Platz.
Das direkt neben dem Olympiastadion gelegene Schwimmstadion war Austragungsort für die Schwimmwettbewerbe und die Wasserballspiele. Es hatte 18.500 Zuschauerplätze und ein Schwimmbecken in der Größe von 50 Meter × 20 Meter. Für das Wasserspringen stand ein 20 Meter × 20 Meter großes Sprungbecken zur Verfügung.
In der Deutschlandhalle, die 20.000 Zuschauern Platz bot, fanden die Wettbewerbe im Gewichtheben, Ringen und Boxen statt. Das Hockeyturnier wurde in einem eigens für die Spiele erbauten Hockeystadion ausgetragen, das ebenfalls 20.000 Zuschauerplätze hatte. Die Wettbewerbe im Fechten wurden an verschiedenen Orten im Sportforum ausgetragen: im Kuppelsaal des Hauses des deutschen Sports, im Hockeystadion sowie auf den Tennisplätzen. Auch die Basketballspiele fanden auf den Tennisplätzen des Reichssportfeldes statt.
Die Reitwettbewerbe wurden an den verschiedensten Lokalitäten durchgeführt. So fand das Dressurreiten auf dem Maifeld und auf dem Truppenübungsplatz in Döberitz statt, wo sich auch das Olympische Dorf befand, der Geländeritt auf der Jagdrennbahn Ferbitz. Die Schießwettbewerbe fanden in Berlin-Wannsee auf dem Schießplatz der „Deutschen Versuchsanstalt für Handfeuerwaffen“ statt. Außerdem war der Schießplatz Ruhleben der Austragungsort der Schießwettbewerbe des Modernen Fünfkampfs.
Die USA drohten damit, die Olympischen Spiele zu boykottieren und forderten, daß im deutschen Kader auch jüdische Sportler vertreten sein sollten. Die NS-Funktionäre beschlossen daher, die Jüdin Gretel Bergmann in das Team aufzunehmen. Allerdings wollten sie mit unfairen Mitteln verhindern, daß die überragende Hochspringerin eine Medaille gewann. Die Nationalsozialisten schickten daher eine Konkurrentin ins Rennen, die eigentlich ein Mann war.
O Mensch! Gib Acht! Was spricht die tiefe Mitternacht? »Ich schlief, ich schlief –, Aus tiefem Traum bin ich erwacht: – Die Welt ist tief, Und tiefer als der Tag gedacht. Tief ist ihr Weh –, Lust – tiefer noch als Herzeleid: Weh spricht: Vergeh! Doch alle Lust will Ewigkeit –, – will tiefe, tiefe Ewigkeit!«
Louis Armstrong wurde vor 120 Jahren am 4. August 1901 in New Orleans in Lousiana geboren.
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Er wuchs in New Orleans in ärmlichen Verhältnissen auf.
Seine Musikalität wurde ihm schon früh in die Wiege gelegt.
Louis Armstrong war ein begnadeter Jazz-Musiker und Entertainer, der sein Publikum mit seiner Jazz-Trompete einfallsreich zu unterhalten wusste. Der beliebte Trompeter mit dem grinsenden Gesicht und den aufgeblasenen Backen machte den Jazz mit seiner Trompete gesellschaftsfähig.
Er gilt als der bekannteste Vertreter des »New Orleans Jazz«, der sich zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts aus dem Ragtime und Spirituals entwickelte. Louis Armstrong war der musikalische Botschafter von New Orleans.
Louis Armstrong begann seine musikalische Karriere auf einem Mississippi-Dampfer,
bevor er zum prägenden Jazz-Trompeter und -sänger wurde.
Louis Daniel Armstrong ist auch bekannt unter seinem Spitznamen
Satchmo. Der Spitzname Satchmo oder Satch ist die Kurzform für »Satchelmouth«. Früher war er auch bekannt unter dem Namen »Dippermouth«. Sie alle beziehen sich auf seinen grossen Mund.
Später wirkte er auch in zahlreichen Filmen, wie u.a. »High Society« mit und war auch als Sänger, u.a. mit dem Lied »What a wonderful World« erfolgreich.
Der grosse Jazz-Trompeter Louis Armstrong starb am 6. Juli 1971 im Alter von 69 Jahren an Herzinfarkt.