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Dienstag, 8. Juni 2021

700 Jahre Bochum

Burg BlankensteinUrkunde


Am 8. Juni 1321 erhielt Bochum auf Burg Blankenstein die erweiterten Handlungs-, Selbstbestimmungs- und Marktrechte verliehen. Dieser Tag markiert den Beginn des Werdegangs der Stadt – und jährt sich 2021 zum 700sten Mal. Um dieses Jubiläum gebührend zu feiern, ist nicht nur um den historischen 8. Juni und in der Festwoche im September 2021 einiges geplant. Das Jubiläum steht ebenso unter dem Motto: Die gesamte Stadtgesellschaft soll Bochum feiern – das ganze Jahr!

Die historische Verleihung wird belegt durch eine Urkunde aus dem Jahr 1321, die noch heute im Original im Rathaus untergebracht ist. Mit dieser Urkunde aktualisierte und erneuerte Graf Engelbert II. von der Mark das althergebrachte Recht seines Hofes Bochum. Und zwar wahrscheinlich auf Bitten der „Bürger“ Bochums. Neu geregelt wurden dabei die Kontrolle von Maßen und Gewichten, das Erbrecht sowie das Recht des Schultheißen (Gemeindevorstehers) und der Bürger, zusammen Entscheidungen zu treffen.

1321 bestätigt Graf Engelbert II. von der Mark Bochum die bereits bestehenden Marktrechte und weitere Rechte. Dieses waren keine Stadtrechte, aber auch wenn die genaue Interpretation strittig ist, war es doch ein Meilenstein in der Stadtentwicklung.

Das rege Interesse des Grafen Engelbert und der Bürger an dem zu dieser Zeit florierenden Handel und Gewerbe lohnte sich. Bochum wuchs mehr und mehr. Eine ausdrückliche Erhebung zur Stadt sowie einen Nennung eines Stadtrechtes erfolgte in der Urkunde Engelberts zwar nicht, ein wichtiger Startschuss wurde jedoch gelegt. Denn in den folgenden Jahrzehnten häuften sich ähnliche, für den Stadtwerdungsprozess entscheidende Ereignisse.

Neben der Vergrößerung  des Marktes um 1324 und der Wehranlagen im Jahre 1351 fällt auch die Verlegung eines wichtigen Verbindungsweges genau in diese Zeit: So führte der „Hellweg“ in Richtung Essen vor 1351 noch südlich am Siedlungskern vorbei, ab 1351 indes führte er direkt darauf hinzu und mündete in einem der fünf Stadttore, dem Butenberg-Tor. Wenig später, also knapp 60 Jahre nach der Urkunde Engelberts, werden dann die ersten Bürgermeister für Bochum angenommen, wirklich belegt sind sie jedoch erst im Jahre 1407.

Siedlungskern war damals das Gelände um die heutige Propsteikirche St. Peter und Paul. Die sozial sehr unterschiedliche Bewohnerschaft bestand zum Großteil aus Bauern und Handwerkern. Doch zu dieser Zeit ergab es sich nachweislich auch das erste Mal, dass die Bürger sich in unserem Stadtgebiet politisch engagierten und damit den Stein ins Rollen brachten.

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