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Dienstag, 30. März 2021

Franciso Goya 275. Geburtstag

Franciso Goya

Franciso Goya wurde vor 275 Jahren am 30. März 1746 in Fuendetodos bei Zaragossa geboren. Franciso Goya war ein spanischer Maler und Grafiker des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts.

1770er Jahren machte er die Bekanntschaft von Luis de Borbón y Farnesio, dem Bruder des spanischen Königs Karl III., dessen Familienangehörige er später mehrfach porträtierte. Im Jahr 1786 trat er als Hofmaler zunächst in die Dienste Karls III. und ab 1788 in die Karls IV. Dabei verlief sein „Aufstieg“ keineswegs glatt, sondern war von ständigen Auseinandersetzungen mit der Academia San Fernando, bei der er sich mehrmals erfolglos bewarb und anderen Hofmalern, sowie vom Ringen um Aufträge geprägt.

Er schuf zunächst religiöse Fresken, beispielsweise für die Basílica del Pilar in Saragossa, und einige von Giovanni Battista Tiepolos Malerei beeinflusste Altarbilder. Goya wurde von Anton Raphael Mengs für die Arbeit als Maler für die königlichen und von Mengs gegründeten Tapisserie-Werkstätten angeworben. Die Entwürfe für die Teppiche zeigen volkstümliche spanische Szenen und beginnen so die Rokoko-Tradition aufzuweichen.

In den 1790er Jahren erfolgte eine Wende in seinem künstlerischen Schaffen. Goyas Kunst zielte nun nicht mehr allein auf das höfische Umfeld und dessen Repräsentationswünsche. Langsam zog er sich von seinen öffentlichen Ämtern zurück und schuf Druckgrafiken, welche er auf dem freien Markt zu verkaufen versuchte.

Die unter Verwendung der Aquatinta-Technik angefertigten »Los Caprichos« (ca. 1796/1797, Erstveröffentlichung (1799) und »Desastres de la Guerra« (1810–1814) zeigen, wie scharfsinnig er sich mit den politischen und sozialen Umständen seiner Zeit beschäftigt hat. Die »Desastres de la Guerra« sind besonders geprägt von den Folgen und Gräueltaten während der napoleonischen Herrschaft und dem Unabhängigkeitskrieg der spanischen Bevölkerung. Malerisch thematisierte Goya diese Ereignisse in Werken wie »Die Erschießung der Aufständischen vom 3. Mai 1808« (1814).

Im selben Jahr musste er sich vor der Inquisition für die berühmten Gemälde der im deutschsprachigen Raum wegen einer Falschübersetzung aus dem Spanischen als bekleidete und nackte Maja bekannten Bilder rechtfertigen. Die nackte Maja war das erste Aktbild der spanischen Kunst, auf dem Schamhaar zu sehen ist.

Goya wurde zum großem Erneuerer der Kunst um 1800. Nach seiner Wandlung später zeigte der Maler dann das desillusionierte und dunkle Spanien in seinen Werken..Es waren die gleichen Motive, aber wie durch andere Augen gesehen.

Nachdem die Bourbonen wieder auf dem spanischen Thron saßen, wurde Goya erneut als Hofmaler eingesetzt. Mit dem Ringen von Monarchisten und Liberalen waren die politischen Unruhen jedoch längst nicht beseitigt. Der spanische Maler Francisco José de Goya y Lucientes zog sich 1819 auf sein Landhaus »Quinta del Sordo« (»Landhaus des Tauben«) zurück, dessen Wände er bis 1823 mit den verstörenden »Pinturas negras« (»Schwarze Bilder«) bemalte.

Schließlich wurde die Situation für Goya, der in liberalen Kreisen verkehrte, nicht mehr tragbar. Um politischen Verfolgungen zu entgehen, reiste er nach Frankreich, wo er von 1824 an in Bordeaux lebte.

Francesco Goya starb am 16. April 1828 in Bordeaux. 1901 wurde sein Leichnam nach Spanien überführt und 1919 in der Ermita de San Antonio de la Florida in Madrid beigesetzt.


Literatur:

Goya Goya von Werner Hofmann

Samstag, 13. März 2021

Der brave Soldat Schwejk - ein tschechischer Nationalcharakter

Der brave Soldat Schwejk

Zu den Autoren von Weltrang, deren Werke über die Grenzen von Tschechien bekannt sind, gehört auch Jaroslav Hasek, Autor des Romans »Der brave Soldat Schwejk«. Es handelt sich um einen unvollendeten antimilitaristischen und satirischen Schelmenroman.

In jedem Tschechen steckt ein kleiner Schwejk. Schwejk (tschechisch Švejk) ist ein Naionalcharakter - ein typischer Prager Charakter, der durch Witz und Verschlagenheit auffällt und sich mit List und Witz durchs Leben schlägt und sich als Soldat der österreichisch-ungarischen Armee im Ersten Weltkrieg mit Chuzpe, also einer „Mischung aus zielgerichteter, intelligenter Unverschämtheit, charmanter Penetranz und unwiderstehlicher Dreistigkeit“, vor dem Kriegseinsatz zu drücken versucht. Zunächst lebt Schwejk zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Prag als Hundehändler. Er ist naiv und tölpelhaft, meistert sein Leben aber mit Witz und Bauernschläue.

»Der brave Soldat Schwejk« ist ein unvollendeter antimilitaristisch-satirischer Schelmenroman von Jaroslav Hašek. - Dieser Soldat Schwejk ist ein böser und gewitzter Schelm. Wer kennt ihn nicht, den um keine Ausrede verlegenen guten Soldaten Josef Švejk, der seine Vorgesetzten zur Raserei brachte, sich aber mit seinem treuen Blick und seinen skurrilen Geschichten jedes Mal vor der drohenden Bestrafung rettete?



Dieser gewitzte Schwejk steht im ständigen Kampf mit Bürokratie, staatlicher Willkür und Militarismus. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wird er als Reservist in die österreichisch-ungarische Armee einberufen. Wie die meisten Bürger in den „Untertanenvölkern“ hat der Böhme/Tscheche Schwejk wenig Lust, für die Donaumonarchie in den Krieg zu ziehen.


Seine Laufbahn beim Militär, seine Spital- und Gefängnisaufenthalte, sein Fronteinsatz, seine Kriegsgefangenschaft und nicht zuletzt seine amourösen Abenteuer: Stets schafft es Schwejk, sich mit der Hilfe von guten Freunden und vor allem mit seinem unerschöpflichen Repertoire an Anekdoten aus der Affäre zu ziehen. Sein Mut gegenüber Autoritäten und seine stoische Gelassenheit im Angesicht des „alltäglichen Wahnsinns“ machen ihn zum sympathischen Lebenskünstler. Der brave Soldat Schwejk wurde zum Sinnbild des Widerstands gegen jegliche Obrigkeit über die Grenzen der Tschechoslowakei hinaus.


»Der Soldat Schwejk« in der damaligen Original-Übersetzung ist inzwischen ein Klassiker, Bestandteil der Kultur. In Tschechien gehört der »Švejk« längst zum Nationalerbe, das über 1.000 seitige Werk in Nationalepos, die Figur ein Nationalheld. In Zeiten der Okkupation war er ein Widerstandsbuch – über die Rolle, die das Buch für die Tschechen spielt, informiert Jaroslav Rudiš’ sehr persönliche Nachbemerkung. Hierzulande hat er sich vor allem durch die Verfilmungen mit Heinz Rühmann oder Fritz Muliar oder die Zeichnungen von Josef Lada auch bildlich ins Gedächtnis eingeprägt.

Literatur:

Novalis
Die Abenteuer des guten Soldaten Švejk im Weltkrieg
von Jaroslav Hašek

Montag, 1. März 2021

»Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk« vor hundert Jahren erschienen

Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk


Hundert Jahre ist das tschechische Nationalepos »Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk« alt, das Anfang März 1921 erschienen war. Das Epos ist das meistübersetzte tschechische Buch überhaupt: »Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk« kann man in sage und schreibe 58 Sprachen lesen. Dabei ist es für die Tschechen viel mehr als nur ein Stück Literatur, sondern längst ein Nationalepos.

"Melde gehorsamst, Herr Oberleuntnant, ich bin der Schwejk!" Mit diesen Worten sorgt der Hundehändler Josef Schwejk ab Dienstag den 1. März 1921 in den Kneipen Prags für herzhaftes Gelächter. Sein Schöpfer hat nämlich gemeinsam mit drei Freunden eine Gesellschaft gegründet, die den Roman in Form von Fortsetzungsheften verlegt und in Gasthäusern kolportiert.



Mit entwaffnender Naivität und unbesiegbarer Blödheit bekundet Schwejk jederzeit überschwenglich seine Loyalität mit dem System und nimmt jeden Befehl buchstäblich. Genau so führt er ihn dann auch aus. Dadurch enthüllt er die gesamte Lächerlichkeit des Militärapparates einschließlich der patriotischen Parolen und wirft die Fragwürdigkeit der unbestrittenen Autorität auf.

An der welthistorischen Bedeutung seines Helden hat Hasek nie gezweifelt. Schon kurz nach dessen Erscheinen pries er den Schwejk auf einem Werbeplakat als "eines der bedeutendsten Werke der Weltliteratur". Erlebt aber hat er es nicht mehr. Ohne seinen berühmten Roman zu Ende diktiert zu haben, starb Jaroslav Hasek am 3. Januar 1923. Schon kurz danach begann der Siegeszug des Josef Schwejk um die Welt.



Bei vielen Tschechen und gewitzten Böhmen brach nach der Lektüte der heiteren Satire der Schwejk durch.

Literatur:

Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk von Jaroslav Hasek