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Sonntag, 28. Februar 2021

Willi Sitte 100. Geburtstag

Willi Sitte


Willi Sitte wurde vor 100 Jahren am 28. Februar 1921 in Kratzau, Tschechoslowakei, geboren.

Willi Sitte war ein deutscher Maler und Grafiker. Er war lange Zeit Präsident des »Verbandes Bildender Künstler« (VBK) der DDR. Wie kaum ein anderer Künstler hat Sitte bereits zu DDR-Zeiten mit seiner unbedingten Staatstreue, aber auch mit seinen Bildern polarisiert.

Willi Sitte hat eine künstlerische Entwicklung voller Widersprüche durchgemacht: Einerseits war er ein Künstler, der die moderne, westliche Avantgarde-Kunst geliebt hat und deshalb von den DDR-Funktionären als Formalist gegeißelt wurde. Andererseite war er auch überzeugter Anhänger des Sozialismus. Er hat zum einen das geschaffen in seinem Atelier, was ihm wichtig war, die Auseinandersetzung mit der Moderne. Gleichzeitig hat er im Auftrag der Partei Auftragswerke geschaffen.

1947 kam Willi Sitte nach Halle an der Saale, wo er sofort fasziniert ist von der pulsierenden Kunstszene – vor allem Herbert Bachmann war für ihn ein wichtiger Künstler, der sich für die Moderne einsetzt im Osten Deutschlands. So möchte der hochbegabte junge Sitte malen wie Picasso oder Léger – genau deshalb gerät er in eine Art Dauer-Konflikt mit der SED.

1951 erhielt Sitte einen Lehrauftrag an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, 1959 wurde er dort zum Professor berufen. Er war damals ein Vertreter der aufmüpfigen, eigenwilligen Kunstszene in Halle, die Unabhängigkeit von Kulturfunktionären einklagte.

Er hatte dadurch Ärger mit seiner Partei und Schwierigkeiten bei der Lehre, er leitete damals die Klasse Textilgestaltung, da die Hochschule auf angewandte Kunst und Formgestaltung offiziell für ein paar Jahre spezialisiert wurde.

Ende der 1950er Jahre geriet er zudem in eine tiefe persönliche Lebenskrise. Der verheiratete Familienvater verliebte sich in eine Studentin an der Burg Giebichenstein. Die Situation eskalierte, als ihn diese vor die Wahl stellt zwischen ihr und seiner Frau. Sitte unternahm zwei Selbstmordversuche. Beim zweiten drehte er im Familienhaus den Gashahn auf.
 

Da hat die Partei dann keinen Spaß mehr verstanden, da er bei dieser Gelegenheit Frau und Sohn mit in Gefahr gebracht hatte. Doch Sitte hatte Glück im Unglück: Er hat Fürsprecher in der Partei und kommt letztlich mit einer Rüge davon.

Zu seinen Freunden gehörten damals Christa Wolf, Wolf Biermann, Eva-Maria Hagen, Sarah Kirsch, Rainer Kirsch und andere. Ab 1964 stieg Willi Sitte aktiv in die Politik ein, was zum Verlust einiger freundschaftlicher Kontakte führte. Als Vertreter des sozialistischen Realismus wuchs seit dem Ende der 1960er Jahre seine offizielle Anerkennung.

1969 wurde er zum Ordentlichen Mitglied der »Deutschen Akademie der Künste« gewählt, was er bis 1991 war. Er war von 1974 bis 1988 Präsident des »Verbandes Bildender Künstler« der DDR und seit 1976 Abgeordneter der Volkskammer.

Zu seinem 100. Geburtstag gibt es im Kunstmuseum Moritzburg in Halle unter dem Titel »Sittes Welt« die Retrospektive zu seinem Leben und Schaffen zu sehen.

Willi Sitte starb am 8. Juni 2013 in Halle (Saale).
 

Donnerstag, 25. Februar 2021

Pierre-Auguste Renoir 180. Geburtstag


Pierre-Auguste Renoir wurde am 25. Februar 1841 in Limoges geboren. Renoir war ein französischer Maler, Graphiker und Bildhauer und bedeutender Vertreter des Impressionismus.

Renoir war einer der Begründer des Impressionismus. Er begann als Porzellanmaler und lernte in Abendkursen Zeichnen. 1862 begegnete er an der Ecole des Beaux-Arts in Paris in Charles Gleyres Atelier Sisley, Bazille und Monet. Mit diesen begann er vor der Natur zu malen. Seine frühen Werke stehen unter dem Einfluß Courbets, doch gegen Ende der 1860er Jahre hellte sich seine Farbpalette auf und ab 1870 entwickelte er die für den Impressionismus typische Malweise.

Monet und Renoir malten ohne Vorzeichnung direkt vor der Natur und hielten den Moment und die sich ihnen bietenden Naturansicht mit der einmaligen Lichtsituation fest. Dies stellte in den 1860er Jahren einen totalen Bruch mit akademischen Konventionen dar. Charakteristisch sind breit angelegte, lockere Pinselstriche und aufgelöste Konturen. Oft wurden zur Steigerung der Lichtwirkung Komplementärfarben in einzelnen Pinselstrichen direkt nebeneinander gesetzt. Lichtreflexe und Schatten erscheinen dadurch farbig.

In den 1870er Jahren entstanden seine impressionistischen Meisterwerke. „Ball im Moulin de la Galette“ zeigt das vergnügte Treiben an einem freien Tag. Einzelne Lichtpunkte beleuchten die tanzenden Leute, da die Sonne durch ein lichtes Blätterdach scheint. 1874 war er an der ersten Impressionismus-Ausstellung beteiligt.

Ab 1879 reist er nach Algier und Italien. Von Pompeji war er so beeindruckt, dass es 1883 zum Bruch mit dem Impressionismus kam. Er orientierte sich von nun an verstärkt an den Alten Meistern und verzichtete auf die Darstellung des Athmosphärischen zugunsten einer genaueren Zeichnung. Gegen Ende der 1880er Jahre fand er zu einem härteren und plastischeren Stil („Die großen Badenden“, 1887).

In seinen letzten Bildern wurde seine Malerei wieder freier und gelöster. Themen waren am Ende zumeist weibliche Akte und Bildnisse. 1907 siedelte er nach Südfrankreich über und malte trotz schwerer Arthritis. Neben Gemälden entstanden Radierungen und Plastiken.

Auguste Renoir starb im Jahr 1919 im Alter von 78 Jahren und hinterließ rund 6000 Werke: Landschaftsbilder, Stillleben, Porträts von Erwachsenen und Kindern, Aktbilder, Bilder vom Tanzvergnügen und vom Familienleben.

Um 1892 zeigten sich bei Renoir die ersten Anzeichen von rheumatoider Arthritis. Damals wurde fälschlicherweise Gicht diagnostiziert. Er merkte durch mehrere Kuraufenthalte, dass es ihm im milden Mittelmeerklima besser ging, und zog 1907 dauerhaft nach Les Collettes, einem Landhaus mit großem Garten in Cagnes-sur-Mer bei Nizza. Im 20. Jahrhundert entstand dort ihm zu Ehren ein Museum.

Pierre-Auguste Renoir starb am 3. Dezember 1919 in Cagnes-sur-mer. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Essoyes im Département Aube in der Champagne.

Mittwoch, 17. Februar 2021

Schweizer Künstler Urs Jaeggi gestorben

Urs Jaeggi

Urs Jaeggi ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Urs Jaeggi war ein Schweizer Soziologe, Schriftsteller und Künstler. Urs Jaeggi prägte die 68er #Studentenbewegung und wurde später als Romanautor und Maler bekannt. Urs Jaeggi war ein Begabungskünstler, der in Wissenschaft, Literatur und Kunst brillierte. Erst schrieb er ein Grundbuch der Studentenbewegung, dann wurde er Erzähler, dann bildender Künstler.

1966 erhielt er einen Ruf an die neugegründete Ruhr-Universität Bochum, wo er Inhaber eines Lehrstuhls für Soziologie war. Teile der Studentenbewegung bezogen sich auf sein Werk, insbesondere auf die Analysen in Macht und Herrschaft in der Bundesrepublik (1969). Jaeggi verband seine Arbeit auf dem Gebiet der soziologischen Theorie mit Ansätzen empirischer Sozialforschung und veröffentlichte damals unter anderem bedeutende Arbeiten zur Politischen Soziologie.

1970/71 lehrte er als Gastprofessor an der »New School for Social Research« in New York. Von 1972 bis 1992 war Jaeggi Ordinarius am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin, wo er unter anderem die Dissertation von Rudi Dutschke betreute. Zum Ende dieser Zeit teilte er diese Stelle mit einer Kollegin, um sich der Bildhauerei widmen zu können. Jaeggi unterhielt auch ein Atelier.

Urs Jaeggi trat nicht nur als Verfasser zahlreicher soziologischer Arbeiten hervor, sondern auch ab den 1960er Jahren als Autor belletristischer Werke, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde. So gewann er 1981 mit Ruth, einem Auszug aus seinem Roman »Grundrisse«, den »Ingeborg-Bachmann-Preis«.

Sein Archiv befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern. Ab 1985 war Jaeggi zudem als Maler, Bildhauer und auf dem Gebiet der Aktionskunst tätig. Seine letzte große Ausstellung fand im Sommer 2020 in Berlin statt.

Urs Jaeggi hat in Berlin und Mexiko-Stadt gelebt.

Sonntag, 14. Februar 2021

Cortina d'Ampezzo ist Austragungsort der der Alpinen Skiweltmeisterschaft 2021

Cortina d'Ampezzo

Cortina d'Ampezzo mitten den Dolomiten ist ein renommiertes Winter- und Bergsportzentrum, ist Austragungsort der der Alpinen Skiweltmeisterschaft 2021. Auf der berühmten Tofana-Piste werden die Abfahrtsläufe ausgetragen.

Bereits in der Vergangenheit war Cortina häufig Ausrichter von sportlichen Großveranstaltungen und Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1956 sowie der Alpinen Skiweltmeisterschaften 1932 und 1941. Cortina ist gemeinsam mit Mailand Austragusnort der Olympischen Winterspiele 2026.
Cortina Wintersport
Mit den Olympischen Winterspielen 1956 in Cortina d’Ampezzo hielt der Massentourismus erstmals Einzug in die Gegend. Es entstanden die Skigebiete mit der heute noch als Weltcupstrecke genutzten Olimpia delle Tofane am Osthang von Tofana di Mezzo/Dentro.

Cortina d'Ampezzo liegt zu Füßen des Dreigestirnes der Tofane. Das Dreigestirn gehört zu den bekanntesten und markantesten Dolomiten-Massiven. Die Tofane liegen westlich von Cortina d’Ampezzo und überragen das Valle del Boite (Boitetal).

Bekanntheit erlangte der Name durch die Skirennstrecke »Olimpia delle Tofane«, 1956 Austragungsort der olympischen Herrenabfahrt.

Mittwoch, 10. Februar 2021

Drehbuchautor Jean-Claude Carrière gestorben

Jean-Claude Carrière

Der französische Drehbuchautor Jean-Claude Carrière ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Carrière verfasste Drehbücher für einige Regiseure, nun ist der Oscar-Preisträger im Alter von 89 Jahren in der Nacht zum Dienstag gestorben.

Carrière hinterlässt der Nachwelt zahlreiche Drehbücher, Adaptationen, Romane und Essays. In seiner über 50-jährigen Karriere hat er mit den Größten der Filmbranche zusammengearbeitet, darunter mit Volker Schlöndorff, für den er die Drehbücher für »Die Blechtrommel« und »Der Unhold« verfasste. Auch das Skript zu den Verfilmungen der Erfolgsromane »Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins« von Milan Kundera und »Cyrano de Bergerac« von Edmond Rostand mit Gérard Depardieu als Titelfigur stammen aus seiner Feder.

Seine Karriere begann er 1957 mit Schreiben von Romanen, ehe er den Film entdeckte. Mitte der 60er Jahre entstand eine langjährige Zusammenarbeit mit dem legendären Regisseur Luis Buñuel, für den er unter anderem die Drehbücher für «Der diskrete Charme der Bourgeoisie» und «Tagebuch einer Kammerzofe» mit Jeanne Moreau schrieb. Für sein Lebenswerk wurde er 2016 von der Europäischen Filmakademie geehrt. Zwei Jahre zuvor hatte er einen Ehren-Oscar erhalten.

Carrière, der am 17. September 1931 in Südfrankreich geboren wurde, war ein Multitalent. Gelegentlich stand er selber vor der Kamera wie in «Avida» und «Die Liebesfälscher». Als Liedertexter tat er sich unter anderem für Brigitte Bardot, Jeanne Moreau und Juliette Gréco hervor.

Samstag, 6. Februar 2021

550 Jahre Schneeberg

Schneeberg

Schneeberg, im Westerzgebirge gelegen, wurde im Jahr 1471 gegeründet. Die über 500-jährige Geschichte Schneebergs ist vor allem vom Bergbau geprägt, dem die Stadt ihre Gründung am 6. Februar 1471 verdankt. Der ursprüngliche Silberbergbau wich seit Mitte des 16. Jahrhunderts dem Abbau von Kobalt und Wismut.

Schneeberg Bereits vor der Stadtgründung wurde im Jahr 1453 ein Bergwerk "uff dem Sneberge bie Zcwickau" erwähnt. Der ursprünglich auf Zinn, Eisen und Kupfer gerichtete Bergbauerlangte an Bedeutung, als im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts reiche Silberfunde ein regelrechtes "Berggeschrey" auslösten.

Die alte Bergstadt Schneeberg liegt an der Silberstraße im oberen Westerzgebirge. Mittelpunkt der Stadt ist die Weithin sichtbare markante St. Wolfgangskirche. Der Stadtkern liegt auf dem 470 m ü. NN hohen Schneeberg, welcher der Stadt ihren Namen gab. Im Stadtgebiet befinden sich außerdem der Wolfsberg und der Mühlberg (520 m), welche zusammen mit dem Schneeberg im Wappen der Stadt zu finden sind. Zu den umliegenden Erhebungen gehören im Osten der Gleesberg (593 m) und im Norden der Keilberg (557 m).

Das Jubiläum des großen Silberfundes und der Ansiedlung auf dem Schneeberg soll gebührend gefeiert werden. Das Festjahresprogramm wird sich aus bestehenden Veranstaltungen und besonderen Höhepunkten zusammensetzen. Eine Vielzahl von Projekten und Aktionen, die sich mit der Tradition, der Gegenwart und der Zukunft Schneebergs auseinandersetzen, sollen Menschen unterschiedlicher Lebens-, Alters- und Arbeitsbereiche stadtteilübergreifend näher zusammenbringen.