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Mittwoch, 17. Februar 2021

Schweizer Künstler Urs Jaeggi gestorben

Urs Jaeggi

Urs Jaeggi ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Urs Jaeggi war ein Schweizer Soziologe, Schriftsteller und Künstler. Urs Jaeggi prägte die 68er #Studentenbewegung und wurde später als Romanautor und Maler bekannt. Urs Jaeggi war ein Begabungskünstler, der in Wissenschaft, Literatur und Kunst brillierte. Erst schrieb er ein Grundbuch der Studentenbewegung, dann wurde er Erzähler, dann bildender Künstler.

1966 erhielt er einen Ruf an die neugegründete Ruhr-Universität Bochum, wo er Inhaber eines Lehrstuhls für Soziologie war. Teile der Studentenbewegung bezogen sich auf sein Werk, insbesondere auf die Analysen in Macht und Herrschaft in der Bundesrepublik (1969). Jaeggi verband seine Arbeit auf dem Gebiet der soziologischen Theorie mit Ansätzen empirischer Sozialforschung und veröffentlichte damals unter anderem bedeutende Arbeiten zur Politischen Soziologie.

1970/71 lehrte er als Gastprofessor an der »New School for Social Research« in New York. Von 1972 bis 1992 war Jaeggi Ordinarius am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin, wo er unter anderem die Dissertation von Rudi Dutschke betreute. Zum Ende dieser Zeit teilte er diese Stelle mit einer Kollegin, um sich der Bildhauerei widmen zu können. Jaeggi unterhielt auch ein Atelier.

Urs Jaeggi trat nicht nur als Verfasser zahlreicher soziologischer Arbeiten hervor, sondern auch ab den 1960er Jahren als Autor belletristischer Werke, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde. So gewann er 1981 mit Ruth, einem Auszug aus seinem Roman »Grundrisse«, den »Ingeborg-Bachmann-Preis«.

Sein Archiv befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern. Ab 1985 war Jaeggi zudem als Maler, Bildhauer und auf dem Gebiet der Aktionskunst tätig. Seine letzte große Ausstellung fand im Sommer 2020 in Berlin statt.

Urs Jaeggi hat in Berlin und Mexiko-Stadt gelebt.

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