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Samstag, 26. Januar 2019

Plowdiw ist die Kulturhauptstadt Europas 2019

Die Kirche Sweta Nedelia

Plowdiw ist zuammen mit Matera in Italien die Kulturhauptstadt Europas 2019. Die an Kultur reiche Stadt im Herzen Bulgariens wird auch das bulgarische Rom genannt. Plowdiw ist die zweitgrößte Stadt Bulgariens. Sie liegt in der Thrakischen Ebene an beiden Ufern der Mariza unweit der Rhodopen. Die Stadt liegt auf drei Hügeln.

Plowdiw ist eine alte Kulturstadt mit großer historischer Tradition. Die Stadt war schon früh besiedelt. Hier siedelten Thraker, Griechen, Römer, Osmanen. Die ältesten Siedlungsspuren im heutigen Stadtgebiet stammen aus dem 6. Jahrtausend v. Chr.

Heute ist Plowdiw Universitätstadt und kulturelles und religiösnes Zentrum im Süden Bulgariens. Die bulgarisch-orthodoxe Diözese hat in Plowdiw ihren Sitz.


Die Häuser im historischen Stadtzentrum stammen größtenteils aus der Ära der Nationalen Wiedergeburt. Die wenigen wirklich im Original erhaltenen Gebäude geben eine gute Vorstellung der bulgarischen Baukunst und gehören deshalb mit Fug und Recht zu den Baudenkmälern. Sie besitzen eine charakteristische Fassade, sind innen reich verziert und geben mit ihrer Behaglichkeit den damaligen Familiengeist wieder.

Die Kirche Sweta Nedelia

In Plowdiw gibt es zahlreiche sakrale Bauten: die orthodoxe Sveta-Marina-Kirche mit Wandmalereien und Goldornamenten, die einen einmaligen Glockenturm und eine schöne holzgeschnitzte Altarwand aufweist. Ebenso zählt die orthodoxe Sveti-Konstantin-i-Elena-Kirche mit wertvollen Ikonen


Die alte Stadt ist ebenso reich an historischen Stätten. Hierzu gehören das Römische Stadion, das Antike Theater, der Archäologische Park Nebet tepe, Häuser in der Altstadt.

Plowdiw, sitzende Staue eines Narren. Dahinter der Schriftzug "together"

Das Motto von Plowdiw als Kulturhauptstadt Europas 2019 lautet: »Together!«. Plowdiw will im Kulturhauptstadtjahr Brücken bauen. Mangelnder Zusammenhalt der Menschen ist die größte Baustelle.

Kulturjahr-Abfrage:

Kulturhauptstadt

Sonntag, 20. Januar 2019

Matera - Kulturhauptstadt-Jahr eröffnet

Stadtansicht der süditalienischen Stadt Matera

Lange Zeit galt sie wegen Armut und Rückständigkeit als der Schandfleck Italiens - nun hat in der Felsenstadt Matera das europäische Kulturhauptstadt-Jahr 2019 eröffnet.

Matera ist eine Stadt in der süditalienischen Region Basilikata mit 60.351 Einwohnern und Hauptstadt der Provinz Matera. Die Stadt ist Sitz eines Erzbischofs. Bekannt ist Matera für seine Altstadt, die zu einem erheblichen Teil aus Höhlensiedlungen, den Sassi, besteht.

Matera liegt etwa 200 km östlich von Neapel und jeweils gut 50 km südwestlich von Bari und nordwestlich von Tarent. Die Stadt liegt auf der karstigen Hochebene der Murgia oberhalb des tief eingeschnittenen Tales des Gravina di Matera.

Die historische Altstadt schmiegt sich an einem Berg. Der historische Teil von Matera ist in die Stadtviertel Sasso Barisano und Sasso Caveoso aufgeteilt. Die Höhlensiedlungen der Umgebung sind ein außergewöhnliches Beispiel im mediterranen Raum.

Das bereits seit der Jungsteinzeit besiedelte Gebiet kann als eine der ältesten Städte der Welt gelten. Früher wohnten die Menschen in der Felsenstadt in Höhlen und wurden in den 1950er Jahren zwangsumgesiedelt.

Sehenswert sind die Höhlensiedlungen Sassi di Matera, die in der an den steilen Felshängen des zerklüfteten Flusstales der Gravina gelegenen Altstadt Materas liegen. Die Sassi wurden 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Am 17. Oktober 2014 wurde Matera als erste Stadt in Süditalien zur italienischen „Kulturhauptstadt Europas 2019“ gewählt.

Kulturjahr-Abfrage:

Kulturhauptstadt

Samstag, 19. Januar 2019

Paul Cézanne 180. Geburtstag

Paul Cézanne

Paul Cézanne wurde vor 180 Jahren am 19. Januar 1839 als ältester Sohn eines wohlhabenden Bankiers in Aix-en-Provence, Südfrankreich geboren. Der Maler war ein Meister des Lichts und der Farben. Er malte Stilleben und Landschaftsbilder. Paul Cezanne war ein Maler am Übergang zur Moderne. Er gilt als der Gründervater der modernen Kunst und der Künstler, welcher der Malerei den Weg vom Impressionismus ins 20. Jahrhundert bahnte. Er summierte kritisch die Maltradition und er stellte die Bausteine der Moderne bereit.

Er begann ein Jurastudium in Paris, welches er jedoch zur Enttäuschung seines Vaters abbrach. In seinem Heimatort begann er Zeichenunterricht zu nehmen und träumte von einer Zukunft als Maler. 1861 zog er zusammen mit seinem Freund, dem später berühmten Schriftsteller Emil Zola (1840-1902) nach Paris, um dort seine künstlerischen Fertigkeiten zu formen. Cézanne erntete für seine Arbeiten zunächst keinen Erfolg. Er wurde nicht an der »École des Beaux-Arts« aufgenommen, wie er es sich erhofft hat und kehrte enttäuscht nach Hause zurück, um als Bankier zu arbeiten.


1899 lebte Cézanne überwiegend in Aix, wo er sich nach ein paar Jahren sein eigenes Atelier einrichtete. Seine frühen künstlerischen Neigungen fielen in seiner Familie auf keinen fruchtbaren Boden. Im letzten Lebensabschnitt wurde sein Erfolg innerhalb der Kunstszene größer und Cézanne begann seine Bilder zu verkaufen. 1904 stellte er 33 Werke in den Salon der „Independents“ aus, was ihm noch mehr öffentliche Aufmerksamkeit bescherte.

Obwohl Cézanne im Allgemeinen mit der Provence in Verbindung gebracht wird, wäre es doch ein Fehler, ihn auf sie zu beschränken: Mehr als die Hälfte seiner Schaffenszeit als Maler verbrachte Cézanne nämlich in Paris und Umgebung. Er reist über zwanzig Mal zwischen Aix-en-Provence und Paris hin und her. Natürlich sind die Beweggründe für seine Besuche als Sechzigjähriger andere als noch vierzig Jahre zuvor.

Immer noch unsicher ob seines Werkes („und es scheint mir, als mache ich langsame Fortschritte“, schreibt er an seinem Lebensende), zieht sich der Künstler an das Ufer der Marne und in die Gegend um Fontainebleau zurück und malt außer seinen Landschaftsbildern Portraits von Händlern, Kritikern und immer wieder von seiner Frau. Er ist nicht mehr derselbe junge Mann, der, von dem Ehrgeiz Paris „erobern“ zu wollen getrieben, nach der Aufnahme in die »École des Beaux-Arts« strebt und seine Werke so gern auf dem »Salon de Paris« ausgestellt sehen würde.

In Paris setzte Cézanne sich ebenso mit der Tradition wie auch mit der Moderne auseinander. Hier erfand er auch die „Formeln“, die er später in der Provence zur Anwendung bringt. Wenn auch in unterschiedlichen Abständen, so werden seine häufigen Pendelfahrten zwischen der Provence und der Pariser Region doch zur Konstante. Ab 1890 beginnen Kritiker, Kunsthändler und Sammler, sich für sein Werk zu interessieren. Cézanne schätzt diese Anerkennung aus den für ihn so wichtigen Pariser Kreisen sehr.

Mehr als jeder andere Künstler prägte er die moderne Kunst: Von den Post-Impressionisten bis zu Kandinsky betrachtet die Avantgarde ihn fortan als den Vorreiter, so auch Picasso, der ihn zu „unser aller Vater“ erklärt.

Paul Cézanne starb am 22. Oktober 1906 in seiner Heimatstadt Aix-en-Provence.


Weblink:

Paul Cézanne - Sein Leben - www.kunst-zeiten.de

Literatur:

Cézanne
Cézanne
von Ulrike Becks-Malorny

Cezanne in der Provence
Cezanne in der Provence
von Paul Cézanne und Evmarie Schmitt

Samstag, 12. Januar 2019

Kaiser Maximilian I. 500. Todestag

Kaiser Maximilian I.

Kaiser Maximilian I. aus dem Haus Habsburg, genannt der letzte Ritter, starb vor 500 Jahren am 12. Januar 1519 in Wels, Oberösterreich., war ab 1477 Herzog von Burgund, ab 1486 römisch-deutscher König, ab 1493 Herr der Österreichischen Erblande und ab 1508 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Für die Geschichte Österreichs gilt Maximilian als Figur der Einigung, die auch sein Vater Friedrich betrieben hatte:


Nach dem Tod seines Vaters, des Kaisers Friedrich III., im Jahre 1493 trat Maximilian dessen Nachfolge als regierender römisch-deutscher König und als Herr der Österreichischen Erblande an. 1497 tauschte er die Herrschaft Rhäzüns gegen die Herrschaft Haigerloch.

Maximilian I. wurde am 22. März 1459 in Wiener Neustadt geboren.

Literatur:


von

Fontanejahr 2019 Ganz Brandenburg feiert Theodor Fontane


Ganz Brandenburg feiert Theodor Fontane im Fontanejahr 2019. Theodor Fontane, der Heimatliebe mit Literatur verband, wurde am 30. Dezember 1819 in Neuruppin geboren. In Brandenburg wird der 200. Geburtstag Theodor Fontanes 2019 groß gefeiert.

Ganz Brandenburg ist 2019 fontanisiert. Literaturwissenschaftler und Fontane-Freunde waren mit grosser Hingabe aktiv, um den runden Geburtstag vorzubereiten.


Es gibt ein ambitioniertes Jubiläumsprogramm zum 200. Geburtstag Theodor Fontanes. Unter dem Motto „Fontane 200“ soll der Romancier, Dichter, Journalist, Theaterkritiker, Kriegsberichterstatter, Chronist und literarische Wandersmann vom 30. März bis Ende Dezember 2019 abseits vertrauter Darstellungen neu entdeckt werden.

Mit mehr als 100 Ausstellungen, Lesungen, Führungen, Theatershows und vielfältigen anderen Events in gut 20 brandenburgischen Gemeinden und Städten, veranstaltet vom Land und den Kommunen, von zahlreichen Museen und Kulturvereinigungen.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören der dramatische Roman »Effi Briest« (1895) und die Jugenderzählung »Der Stechlin« (1897).


Literatur:

Der Stechlin
Der Stechlin
von Theodor Fontane

Der Stechlin Taschenbuch
Der Stechlin
von Theodor Fontane Taschenbuch


Weblinks:

Theodor Fontane-Biografie - www.die-biografien.de


Theodor Fontane-Zitate - www.die-zitate.de


Freitag, 11. Januar 2019

Eröffnung des Berliner Ensembles 1949

Berliner Ensemble

Am 11. Januar 1949 gründeten Bertolt Brecht und Helene Weigel das "Berliner Ensemble". Mit dem "Berliner Ensemble" erfüllte sich Brechts Traum vom eigenen Theater. Brecht setzte sich durch und bekam ein eigenes Theater, das Berliner Ensemble. Das Berliner Ensemble war ein künstlerischer Gral der Veränderung und Brecht sein Gralshüter. Zunächst wurde im "Deutschen Theater" gespielt. In das Haus am Schiffbauerdamm war Brechts Ensemble erst 1954, zwei Jahre vor seinem Tod, gezogen, vorher gastierte man am Deutschen Theater. Am 19. März 1954 zog das "Berliner Ensemble" in das "Theater am Schiffbauerdamm" ein.

Das "Berliner Ensemble" wurde nach Brechts Tod offiziell von Helene Weigel (1900-1971) 15 Jahre lang weiter geleitet. Das Theater zeigte vor allem Modellaufführungen von Brechts Werken. Im Deutschen Theater in Ost-Berlin inszenierte Bertolt Brecht (1898-1956) sein Theaterstück "Mutter Courage und ihre Kinder", eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg.

1892 wurde das Haus als „Neues Theater“ eröffnet. Max Reinhardt (Intendant von 1902 bis 1905) ließ einen eisernen Vorhang einbauen. Und rettete das Theater damit mehrmals vor dem Abbrennen. Anfang der 20er-Jahre war es zweite Spielstätte der Volksbühne, und 1928 wurde Brechts „Dreigroschenoper“ uraufgeführt. Unter den Nazis gab es am Schiffbauerdamm Unterhaltungstheater mit Durchhalteparolen.
"Was eine Aufführung von Mutter Courage", schrieb Brecht einmal, "hauptsächlich zeigen soll: Daß die großen Geschäfte in den Kriegen nicht von den kleinen Leuten gemacht werden. Daß der Krieg, der eine Fortführung der Geschäfte mit anderen Mitteln ist, die menschlichen Tugenden tödlich macht, auch für ihre Besitzer. Daß er darum bekämpft werden muß."

Sie spielte auch die Courage in eben dieser Aufführung des 1939 geschriebenen Parabelstücks. Die Uraufführung von "Mutter Courage und ihre Kinder" hatte 1941 in Zürich stattgefunden. Durch die großen Gastspielerfolge von "Mutter Courage und ihre Kinder" in Paris 1954 und London 1956 fand das Ensemble endlich auch in Berlin allgemeine Anerkennung.

Mit Inszenierungen wie "Der aufhaltsame Aufsteig des Arturo Ui" (1959), Shakespeares "Coriolan" (1964) in der Bearbeitung von Brecht mit den sensationellen Schlachtszenen von Ruth Berghaus oder "Mutter Courage" mit Helene Weigel wurden europäische Maßstäbe gesetzt.

Weblink:

Geschichte des Berliner Ensembles - www.berliner-ensemble.de

Dienstag, 8. Januar 2019

Heiner Müller 90. Geburtstag

Heiner Müller

Heiner Müllers Geburtstag jährt sich am 9. Januar zum 90. Male. 1929 kam er in Eppendorf, einem kleinen Dorf im sächsischen Erzgebirge, zur Welt. Hornbrille, Zigarre, dunkles Outfit und stets einen geistreichen Satz auf den Lippen: So ist der Dichter und Dramatiker Heiner Müller in Erinnerung geblieben – rein äußerlich gesehen.

Er gilt als einer der wichtigsten deutschsprachigen Dramatiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bedeutung erlangte Heiner Müller außerdem als Lyriker, Prosa-Autor und Essayist, Interviewpartner sowie als Regisseur, Dramaturg, Intendant und Präsident der »Akademie der Künste« in Ost-Berlin.

Heiner Müller ist einer der großen, weltbekannten, deutschen Dramatiker und ein Weltautor mit DDR-Prägung. Der Dichter und Stückeschreiber, dieser scharfsinnigste Kopf der DDR, ist nach Brecht ein Intellektueller von Weltrang.
Er war einer der kritischsten Geister der DDR in der DDR, der am meisten an deren Untergang litt, denn er verlor damit die Grundlage seiner Kritik. Nach dem Untergang der DDR konnte er keine Stücke mehr schreiben.

Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen
Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen

Heiner Müller gehört zu den meistgespielten deutschsprachigen Theaterautoren der Gegenwart, zurzeit jedoch eher in Frankreich und Griechenland, in Lateinamerika oder Japan als an deutschen Bühnen. Müllers Lebensthema waren Revolution und Konterrevolution. Die Geschichte zeigte er oft sehr düster als Schlachthaus.

In Orientierung an Brecht standen im Mittelpunkt der Geschichten aus der Produktion, wie Müller seine Stücke bezeichnete, die Probleme des Aufbaus der sozialistischen Gesellschaft wie »Traktor« (1955), »Der Lohndrücker« (1958).

1961, nach der Uraufführung des Stückes »Die Umsiedlerin«,führte die Aufführung zu seinem Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der DDR. Seine langjährige Arbeit als Dramatiker und Regisseur vollzog er zunächst am »Berliner Ensemble« und dann, ab 1976, an der »Volksbühne«.


1992 übernahm Müller gemeinsam mit Peter Zadek, Matthias Langhoff, Peter Palitzsch und Fritz Marquardt die Leitung des »Berliner Ensembles«.

Insbesondere mit den Stücken »Die Hamletmaschine« (1978) und »Wolokalamsker Chaussee I – V« (1987) gilt Müller als einer der innovativsten (wenn auch umstrittenen) deutschen Dramatiker der Gegenwart. Ausgezeichnet wurde er u. a. mit dem »Heinrich-Mann-Preis der DDR« (1959, gemeinsam mit Inge Müller), dem »Hamburger Lessing-Preis«¯ (1975), dem »Dramatiker-Preis der Stadt Mülheim a. d. R.« (1979), dem Georg-Büchner-Preis (1985), dem »Nationalpreis der DDR« (1986) und dem »Kleist-Preis« (1990).

Müller war ein Weltdeuter, dem die Welt abhanden gekommen ist. Die Welt hat sich seit den 90er Jahren verändert. Wo sind die Deuter? Einer wie er fehlt.

Viele seiner Stücke wurden im Westen uraufgeführt, dennoch blieb ihm die DDR wichtig, "weil alle Trennlinien der Welt durch dieses Land gehen".

Heiner Müller starb am 30. Dezember 1995 in Berlin. Heiner Müllers Grab befindet sich auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte.


Weblinks:

Heiner Müller – Weltautor mit DDR-Prägung - www.mdr.de

Das Licht der Finsternis - Zum 20. Todestag von Heiner Müller - www.tagesspiegel.de/kultur

Heiner Müller - Gespräch & Werkzitate - www.youtube.com

Literatur:

Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen
Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen
von Heiner Müller

Sonntag, 6. Januar 2019

François Rabelais 525. Geburtstag

François Rabelais

François Rabelais wurde vor 525 Jahren um 1494 geboren. François Rabelais war ein französischer Schriftsteller der Renaissance, Humanist, römisch-katholischer Ordensbruder - seit 1511 der Franziskaner, ab 1524 der Benediktiner - und als Mediziner praktizierender Arzt und Dozent. Er gehört zu den bedeutendsten Prosaschriftstellern der französischen Literatur.

Da er sich nicht zwischen katholischer Orthodoxie und Reform bzw. den sich rasch konstituierenden religiös-politischen Parteien entscheiden mochte, ließ er sich 1530 von seinem geistlichen Status beurlauben und schrieb sich an der medizinischen Fakultät in Montpellier ein. Die Medizin war damals ein fast reines Buchstudium auf der Basis der Schriften von Hippokrates und/oder Galen. Der Humanist Rabelais scheint sich denn auch hauptsächlich philologisch mit der Medizin beschäftigt zu haben, denn er edierte 1531/32 Texte der genannten Koryphäen.

Allerdings ließ er sich von seinen Studien nicht absorbieren, sondern verfasste zugleich einen Roman. Dieser erschien Ende 1532 als »Les horribles et épouvantables faits et prouesses du très renommé Pantagruel, Roi des Dipsodes, fils du grand géant Gargantua«. »Composés nouvellement par maître Alcofrybas Nasier«. Das Werk, für das Rabelais zunächst keinerlei Fortsetzung plante, war also schon am Titel als Parodie der Gattung Ritterroman und damit als humoristisch erkennbar. Druckort war das zu jener Zeit geistig äußerst lebendige Lyon, wo Rabelais sich auch als Arzt niederließ und eine Anstellung am Hôtel Dieu (Krankenhaus) erhielt.

Neben seiner ärztlichen Tätigkeit fand er offensichtlich Zeit genug zum Schriftstellern. So verfasste er je einen Almanach für die Jahre 1533 und 1535, edierte ein gelehrtes Buch über die Topographie des antiken Rom (1534) und schrieb vor allem, nach dem Erfolg des »Pantagruel«, einen weiteren Roman in ähnlicher Manier. Dieser kam 1534 (oder 1535) heraus, unter dem selben Pseudonym (einem Anagramm aus f-r-a-n-c-o-y-s-r-a-b-e-l-a-i-s), und stellt eine Vorgeschichte des »Pantagruel« dar, wie der Titel »La Vie très horrifique du grand Gargantua, père de Pantagruel« anzeigt. Die erheblich späteren weiteren Bände des Zyklus erschienen unter Rabelais' richtigem Namen und bekamen mit »Le tiers livre« und »Le quart livre« nüchterne Titel, standen allerdings auch kaum mehr in der Tradition der Ritterroman-Parodien.

1535 gab Rabelais den wohl nur mäßig geliebten und auch nicht intensiv betriebenen Arztberuf auf und trat in den Dienst des hochadeligen Bischofs von Paris und Mitglieds des Kronrates Jean du Bellay, den er schon 1534 als Sekretär und Leibarzt auf einer diplomatischen Reise nach Rom begleitet hatte. 1535/36 reiste er erneut mit dem kurz zuvor zum Erzbischof beförderten Du Bellay nach Rom, wo er nebenher die Erlaubnis des Papstes erhielt, pro forma in den Benediktinerorden zurückzukehren, sich eine hübsche Kanonikus-Pfründe zuweisen zu lassen und zugleich als Arzt tätig zu sein.

François Rabelais schrieb zuerst das Buch »Pantagruel« und nach dessen großen Erfolg verfasste er »Gargantua« um die beiden Riesen „Gargantua“ und „Pantagruel“, dessen fünf Bände 1532, 1534, 1545, 1552 und 1564 erschienen. »Gargantua und Pantagruel« ist ein Romanzyklus, der aus fünf Bänden besteht und zwischen 1532 und 1564 erschien.

Gekonnt durchmischt der Schriftsteller sein Werk mit Witz, Ironie, Sarkasmus, Wortspielereien und Komik - was ihn prompt zur Zielscheibe der konservativen Sorbonne-Theologen seiner Zeit machte. Mit teils kräftigen Worten, auch die Fäkalsprache nicht auslassend schreibt Rabelais seine humorvolle satirische Parodie im Ritterromanstil. Dabei kristallisiert sich der Mönch, Bruder Jahn von Klopffleisch, als einer der liebenswerten Protagonisten heraus.

Vor allem die beiden ersten Bände waren sehr erfolgreich. Ebenfalls fanden die Adjektive Einzug in die französische Alltagssprache, so etwa pantagruélique, in der Redewendung „un appétit pantagruélique“ (deutsch „einen pantagruelischen Appetit haben“) oder „gargantuesque“, in der Redewendung „un repas gargantuesque“ (deutsch „ein gargantuesker Schmaus“).

Der Erfolg Rabelais' beruhte darauf, dass er auf der Stilebene spielerische Ironie und Sarkasmus, derben Witz und pedantische Gelehrtheit, Wortspiele und komisch verwendete echte und fiktive Zitate vermischte. Gleichzeitig war er aber auch als humanistischer Gelehrter aktiv. Seine äußerst mobile Lebensweise im Gefolge fürstlicher und klerikaler Förderer und die ständige Suche nach Erweiterung seines Wissens, zumal im Kontakt mit anderen Gelehrten, war damals typisch für viele europäische Intellektuelle.

François Rabelais starb am 9. April 1553 in Paris.

Literatur: [ >> ]:

Gargantua und Pantagruel
Gargantua und Pantagruel
von Francois Rabelais

Samstag, 5. Januar 2019

100 Jahre Spartakus-Aufstand

Spartakus-Aufstand

Vor 100 Jahren begann am 5. Januar 1919 der Spartakus-Aufstand in Berlin. Linke Extremisten zogen am 5. Januar 1919 durch die Straßen von Berlin. Ziel der Proteste war die gewaltsame Einführung der Räterepublik in Deutschland nach russischem Vorbild.

Der Gegensatz zwischen der SPD-Führung und ihren Kritikern von links führte in der ersten Januarhälfte 1919 zum Spartakusaufstand in Berlin. Auch die USPD-Politiker Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg schlossen sich dem Spartakus-Aufstand an, der aus den seit November stattfindenden Massendemonstrationen hervorging.

Die radikaleren Anhänger der unabhängigen Sozialdemokraten und der von Liebknecht und Rosa Luxemburg angeführten KPD wollen die Revolution nach sowjetischem Vorbild vollenden.


Spartakusaufstand - Der Kommunist Karl Liebknecht will eine sozialistische Revolution einleiten. 1919 wird er während des Spartakus-Aufstands getötet

Der Versuch, eine Räterepublik in Deutschland zu errichten, wurde vom deutschen Militär blutig niedergeschlagen. Mit dem Spartakus-Aufstand im Januar 1919 fand ihr Vorhaben ein blutiges Ende. Die Regierung unter Reichskanzler Friedrich Ebert rief Freikorps zu Hilfe, die den Aufstand blutig niederschlugen. Die Truppen aber, die die parlamentarische Republik schützen, waren selbst antidemokratisch. Der inzwischen zum Reichswehrminister ernannte Gustav Noske verbündete sich mit den teils reaktionären Freikorps, um die Unruhen niederzuschlagen.

Nach dem Niederschlagen des Aufstands mussten die Führer der Spartakisten um ihr Leben fürchten und untertauchen. Nun suchte auch die reguläre Regierung sie als vermeintliche Putschisten, um sie wegen des Umsturzversuchs kurz vor den freien Wahlen zu belangen.

Der Widerstand endete blutig: Am 12. Januar wurden die Proteste von Regierungstruppen brutal niedergeschlagen, Luxemburg und Liebknecht wenige Tage später erschossen. Die Kommunisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden von den Korps-Soldaten umgebracht.

Weblink:

Spartakusaufstand - Wikipedia - de.wikipedia.org


Literatur:


Die gescheiterte Revolution: Deutschland 1918/19
von Alfred Pesendorfer

Mittwoch, 2. Januar 2019

Silvester am Brandenburger Tor in Berlin

Feuerwerk über dem Brandenburger Tor

Frohes Neues Jahr! Millionen Menschen in Deutschland haben den Jahreswechsel gefeiert - Hunderttausende allein am Brandenburger Tor in Berlin. In anderen Teilen der Welt war 2019 schon älter, etwa in Toki, Bangkok und Sydney.

Milliarden Menschen in vielen Teilen der Welt haben ins neue Jahr gefeiert. Auf Deutschlands größter Silvester-Party in Berlin begrüßten es Hunderttausende mit einem riesigen bunten Feuerwerk unter dem Motto: "Welcome 2019".

Das Programm am Brandenburger Tor begann um 19 Uhr. Es war auf der Silvester-Party auf der Partymeile schon früh richtig voll. Die Musik kam dieses Jahr von DJ Bobo, Bonnie Tyler, Alice Merton, Nico Santos und Eagle Eye Cherry.

Dienstag, 1. Januar 2019

Silvesterfeier am Times Square

Mit viel Jubel, Konfetti und ausgelassenem Gesang haben rund eine Million Menschen das neue Jahr auf dem New Yorker Times Square begrüßt. Um Mitternacht (6.00 MEZ) wurde traditionell ein leuchtender Kristallball an einem Fahnenmast auf einem Hochhaus heruntergesenkt und die Klassiker „Auld Lang Syne“ und „New York, New York“ angestimmt.