Alfred Kerr wurde vor 150 Jahren am 25. Dezember 1867 in Breslau geboren. Alfred Kerr war ein deutscher Schriftsteller, Theaterkritiker und Journalist. Sein Geburtsname war Alfred Kempner. Seit 1887 benutzte er in seinen Publikationen den Namen Kerr, 1909 erfolgte gemäß Verfügung des Regierungspräsidenten zu Potsdam die offizielle Namensänderung in Alfred Kerr.
Alfred Kempner begann in Breslau ein Studium der Geschichte, Philosophie und Germanistik, das er 1887 in Berlin fortsetzte. 1894 schloss er das Studium mit der Promotion zum Dr. phil. in Halle ab. 1898 wurde seine Dissertation über die Jugenddichtung Clemens Brentanos unter dem Titel "Godwi. Ein Kapitel deutscher Romantik" veröffentlicht.
Alfred Kerr war der legendäre Großkritiker der Weimarer Republik. Kerr war einer der einflussreichsten deutschen Kritiker in der Zeit vom Naturalismus bis 1933. Er veröffentlichte unter anderem in den Zeitungen und Zeitschriften Breslauer Zeitung, Der Tag, Neue Rundschau, Pan und Berliner Tageblatt. Kerr sah in der Kritik eine eigene Kunstform und schuf dafür einen treffenden, geistreich-ironischen und oft absichtlich saloppen Stil.
Er fühlte sich besessen von „dem Drang, Stellung zu nehmen“, wie er es einmal selbst formulierte. Der Kritiker war für ihn ein „Wahrheitssager“, der auf Wesentlichkeit aus ist. Sein Selbstbewusstsein gipfelte in dem Satz: „Dichter haben keine Sprachkraft. Sprachkraft ist in der Kritik.“
Alfred Kerr: Die Biographie
Alfred Kerr war der einflussreichste Theaterkritiker Deutschlands im 20. Jahrhundert. Er rühmte Henrik Ibsen als den Ahnherrn der Moderne, kämpfte für Gerhart Hauptmann, Arthur Schnitzler, Frank Wedekind, George Bernard Shaw, entdeckte Robert Musil, stritt gegen den Talmiruhm Hermann Sudermanns, kämpfte mit Bertolt Brecht, verspottete Karl Kraus und setzte gegen Thomas Manns endlose Sätze seine knappen, treffenden, die deutsche Sprache präzisierenden Sentenzen.
Er war um 1910 verehrt von den jungen Dichtern. Von 1919 bis 1933 schrieb Kerr für das Berliner Tageblatt und für die Frankfurter Zeitung. 1920 erschienen zwei Bände seiner Werke unter dem Titel Die Welt im Licht, weitere Bände folgten in den Jahren von 1923 bis 1925. 1926 wurde der Gedichtband Caprichos veröffentlicht.
In seinen Glossen für den Berliner Rundfunk Kerr nahm Stellung gegen die NSDAP. Am 10. Mai 1933 wurden seine Werke Opfer der Bücherverbrennung der Nationalsozialisten. Am 13. Mai 1933 wurde er vom Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler auf die Liste der Autoren gesetzt, deren Werke „für das deutsche Ansehen als schädigend zu erachten“ seien.
Der bekannte Journalist Arthur Kemper wurde im Februar 1933 in Berlin gewarnt, dass sein Name auf einer Todesliste der Nazis steht, weil er oft bissige Kommentare geschrieben hat. Ker nahm die Warnung ernst, ließ alles zurück und floh über Prag in die Schweiz. Seine Familie bleibt vorerst in Berlin-Grunewald, wo die Familie ein komfortables Haus bewohnt. Nach dem Wahlsieg der Nazis im März 1933 folgte ihm seine Familie. Goebbels hasste ihn so sehr, dass Kerr sich 1933 ins Exil retten musste. Die heimatlosen Jahre in Paris und London waren ein Sturz in Not und Elend.
Nach dem Krieg kehrte Kerr nach Deutschland zurück. Alfred Kerr starb am 12. Oktober 1948 in Hamburg.
Literatur [ >> ] :
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Alfred Kerr: Die Biographie von Deborah Vietor-Engländer
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