Die Albertus-Universität Königsberg - auch »Albertina« genannt - wurde am 20. Juli 1544 von Herzog Albrecht von Brandenburg-Ansbach gegründet. Die »Albertina« war nach der Universität Wittenberg und der Philipps-Universität Marburg die dritte protestantische Universität und nach Marburg die zweite Neugründung einer protestantischen Universität. Offiziell hieß sie von 1701 bis 1918 »Königliche Albertus-Universität zu Königsberg i. Pr.«. Vier Jahre zuvor stimmten im Herbst 1540 die preußischen Stände der Einrichtung einer höheren Schule, die der Vorbereitung auf ein Universitätsstudium z. B. an der Leucorea dienen sollte, in Königsberg zu. Viele Lehrer wurden auf Empfehlung Philipp Melanchthons, der an der Entwicklung der Schule lebhaften Anteil nahm, berufen. Unter den Professoren waren auch einige protestantische Gelehrte aus Polen und Litauen. Zum Leiter der Schuke wurde der Humanist und Schwiegersohn Philipp Melanchthons, Georg Sabinus berufen. Er gewann Herzog Albrecht dafür, das Partikular in eine Volluniversität umzuwandeln.
Zu diesem Zwecke erließ Herzog Albrecht am 20. Juli 1544 ein Stiftungsdiplom
»Scimus primam omnium in gubernatione curam Principum esse debere, ut vera Dei notitia late propagetur« für eine "echte lutherische" Universität in Königsberg, die am 17. August 1544 eingeweiht wurde. Nach der »Alma Mater Viadrina« war sie die zweitälteste Hochschule des späteren Brandenburg-Preußens und für vier Jahrhunderte der geistige Mittelpunkt des protestantischen Preußens. Außerhalb des Heiligen Römischen Reichs gelegen, war die neue Hochschule die erste ohne ein kaiserliches oder päpstliches Privileg, weil sowohl Kaiser Karl V. als auch Papst Paul III. ihre Zustimmung verweigerten. Die berühmte Universität bestand bis zu ihrem Untergang 1945 fort, als 400 Jahre deutschen Geisteslebens in Königsberg zu Ende gingen, das vor allem nach Osten ausgestrahlt und zur Demokratisierung Deutschlands wichtige Impulse gegeben hatte.
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