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Samstag, 21. Juni 2014

In Edinburgh grüßt man mit heidnischen Zeremonien den Sommer

Die Funken fliegen, hoch über den Hügeln der schottischen Hauptstadt. Wild züngelnde Feuer leuchten weithin in die Nacht. Mit heidnischen Zeremonien grüßt man jedes Jahr in Edinburgh den Sommer. Mehr als zehntausend Menschen pilgern dafür nach Calton Hill, zum nationalen Hügel. Der Name des Hügels leitet sich selbst aus keltischen Zeiten ab, in denen diese Zeremonie bereits stattgefunden hat.
Baumgestalten und Drachen, tanzende Faune und die Maikönigin sind an der Riesenparty beteiligt. Hier über den Lichtern der Stadt, die Calton Hill umlagert, wird zur Sommersonnenwende mit viel Hingabe die Wiedergeburt der Natur gefeiert – egal wie nass oder kalt es zu dieser Jahreszeit noch ist. Dabei könnte man meinen, dass die urtümlichen Bräuche noch einer ganz anderen, jüngeren Leidenschaft der Schotten gelten. Dass die Funken, die hier fliegen, von einem Feuer stammen, das nationale Begeisterung, das politische Aufregung nährt. Denn Calton Hill ist das Herz des schottischen Nationalismus. Gleich mehrere Nationalmonumente zieren das Hügelplateau. Am Fuß des Hügels findet sich das Denkmal für den Nationalpoeten Robert Burns, den "Lieblingssohn Schottlands". Das gegenwärtige Parlamentsgebäude, vor zehn Jahren eröffnet, ist bloß einen Steinwurf von Calton Hill entfernt.
Das schottische Parlament ist freilich nicht das Parlament eines unabhängigen Staates. Es dient "nur" der Selbstverwaltung Schottlands, im Rahmen des Vereinigte Königreiches.

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