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Samstag, 30. Oktober 2010

Ezra Pound 125. Geburtstag

Ezra Pound


Ezra Pound wurde vor 125 Jahren am 30. Oktober 1885 in Hailey in Idaho geboren.

1908 siedelte er nach Europa über, wo er zuerst in Venedig lebte. Während seines Studiums und weiter in Europa beschäftigte er sich intensiv mit provenzalischer Literatur und schuf eine Reihe von Übersetzungen und Nachdichtungen.

Von 1909 bis 1920 lebte er mit Unterbrechungen in London, wo er mit den bedeutendsten englischsprachigen Literaten seiner Zeit, u.a. mit James Joyce, Ford Madox Ford und Wyndham Lewis verkehrte.

Während seiner ersten Zeit in London gehörte er den Imagisten an, einer literarischen Bewegung, die mit verknappter lyrischer Sprache experimentierte und von fernöstlicher Literatur, u.a. den japanischen Haikus, beeinflusst wurde.

Pound hatte eine Schlüsselrolle bei der Formierung der literarischen Avantgarde inne. Er half Schriftstellern wie James Joyce und T.S. Eliot, experimentelle Werke zu publizieren.

In London begann er auch mit seinem wichtigsten Werk, den "Cantos", von denen bis 1959 insgesamt 120 dieser "Gesänge" entstanden sind, welche der Struktur von Dantes "Göttlicher Komödie" nachempfunden wurden.

Während des Ersten Weltkriegs arbeitete Pound als Privatsekretär seines Vorbilds William Butler Yeats in Irland.

1915 begann er an seinem Hauptwerk, den »Cantos« (»Gesängen«), an denen er bis zu seinem Tod arbeitete.

Von 1920 bis 1924 lebte er in Paris. In dieser Zeit lernte er die Geigerin Olga Rudge kennen, mit der er und seine Ehefrau bis zu seinem Tode lebten.

1922 redigierte er T.S. Eliots Gedicht »Das wüste Land«, das neben seinen eigenen Cantos das bedeutendste lyrische Werk der englischsprachigen Moderne ist.

Ezra Pound

1924 kehrte Pound der Metropole Paris den Rücken und ließ sich im italienischen Rapallo nieder. Dort wurde er bald zum Fürsprecher Mussolinis. Pound blieb auch nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Italien und verbreitete über Radio Rom leicht antiamerikanische Propagandareden.

Seine Ablehnung des amerikanischen und internationalen Kapitalismus, den er für den Kriegsausbruch verantwortlich hielt und unter Verwendung des Begriffs der "usura" (lat.: Wucher) bekämpfte, lies ihn in Italien in die Nähe des Faschismus rücken, von dem sich der Dichter nicht zu distanzieren vermochte.

Nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen in Italien wurde der Dichter 1945 festgenommen und einige Zeit in Pisa in einem eigens angefertigten Käfig, der für Todeskandidaten vorgesehen war, unter menschenunwürdigen Zuständen gefangen gehalten.

In dieser Zeit entstand der berühmteste Teil seiner »Cantos«, die »Pisaner Cantos«, für die er 1948 den "Bollingen-Preis" erhielt.

Im Juli 1943 wurde er wegen Landesverrats in den USA zusammen mit anderen Personen angeklagt.

Einer Verurteilung und möglichen Todesstrafe entging er nur, weil er von einem Gutachter für geisteskrank erklärt wurde. Die nächsten zwölf Jahre verbrachte er im St. Elizabeth's-Krankenhaus, einer staatlichen Heilanstalt in Washington, D.C.

Ernest Hemingway

1958 wurde der Dichter Ezra Pound auf Betreiben seiner einstigen Freunde – darunter unter anderem Ernest Hemingway – freigelassen.

Er kehrte in seine Wahlheimat nach Italien zurück und ließ sich in Meran und später in der Lagunenstadt Venedig nieder. Vom Faschismus hat er sich jedoch zeitlebens nicht distanziert.

Ezra Pound starb am 1. November 1972 in Venedig. Der Dichter fand seine letzte Ruhestätte auf der Friedhofsinsel San Michele nördlich von Venedig. Ezra Pound war ein berühmter amerikanischer Dichter des 20. Jahrhunderts.

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Leo Tolstoi bricht zu seiner letzten Reise auf

Leo Tolstoi

Im Morgengrauen eines Oktobermorgens steigt Leo Tolstoi in die Kutsche und bricht auf zu seiner letzten Reise. Es ist kurz nach vier Uhr am 28. Oktober 1910, als er plötzlich beschließt, sein Landgut Jasnaja Poljana zu verlassen. Es ist das Ende eines unglücklichen Familiendramas.

Eilig kramt der alte Mann die nötigsten Habseligkeiten zusammen, Tochter Sascha und sein Leibarzt helfen beim Packen. Tolstoi schreibt einen letzten Brief an seine Frau Sofja. "Unerträglich" sei die Situation im Haus geworden, begründet er seine Flucht, die ein tragisches Ende finden sollte.

Begonnen hatte das Familiendrama schon viele Jahre vor dieser Oktobernacht. Die Protagonisten sind der weltberühmte und verehrte Lew Nikolajewitsch Tolstoi und seine Frau Sofja Andrejewna Tolstaja. Daneben noch Tochter Alexandra, Sascha genannt, die dem Vater treu ergeben ist, ebenso wie der intrigante Wladimir Grigorjewitsch Tschertkow, Begründer des Tolstojanismus, einer Art christlicher Anarchismus.

Graf Tolstoi pflegte bis zum Beginn der 1880er Jahre auf seienm Landgut Jasnaja Poljana den Lebensstil eines russischen Adligen, lud Aristokraten und Künstler zu Bällen und zur Jagd. Später vollzog er jedoch eine Abkehr zu einem einfachen und geistigen Leben.

Weblink:

Krieg und später Frieden - www.sueddeutsche.de

Sonntag, 24. Oktober 2010

Kreml ist die bedeutendste Sehenswürdigkeit Moskaus

Blick auf den Kreml von der Moskwa

Der Kreml in Moskau ist der älteste Teil der russischen Hauptstadt Moskau und deren historischer Mittelpunkt. Heute ist der Kreml das Machtzenturm der Russischen Föderation und Sitz des Präsidenten.

Die ursprüngliche, aus dem Mittelalter stammende Burg an der Moskwa wurde ab Ende des 15. Jahrhunderts als Zitadelle neu errichtet. Bis zum 16. Jahrhundert diente sie den Großfürsten von Moskau und anschließend bis zur Verlegung der Hauptstadt nach Sankt Petersburg Anfang des 18. Jahrhunderts den russischen Zaren als Residenz.

Moskauer Kremls ist sein Befestigungskomplex, der aus einer dreieckigen Begrenzungsmauer mit 20 Türmen besteht. Er wurde zum größten Teil in den Jahren 1485 bis 1499 erbaut und ist bis heute gut erhalten. Nach seiner Fertigstellung diente er mehrfach als Vorbild für ähnliche Festungen, die in weiteren russischen Städten entstanden.

Der Kreml ist heute ein Museum und wurde als politisches und ehemals religiöses Zentrum Russlands 1990 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Zusammen mit dem benachbarten Roten Platz, der ebenfalls auf dieser Liste steht, ist der Kreml die bedeutendste Sehenswürdigkeit Moskaus.

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Freitag, 22. Oktober 2010

Diplomatie als Frage des perfekten Sitzes


Diplomatie ist manchmal eine Frage des perfekten Sitzes, welche darüber entscheidet, ob ein Treffen von Diplomaten auf Augenhöhe oder eher unter der Perspektive des Herabblickens verläuft. Erst wenn der Sitz nicht mehr perfekt ist, gerät Diplomatie unversehens ins Wanken und wird zur Farce.

In dem Film »Der große Diktator« von Charlie Chaplin treten zwei größenwahnsinnige Weltenherrscher als Clowns auf. In dem Amtszimmer sitzt Adenoid Hynkel, Diktator von Tomanien. Draußen vor der Tür wartet Bezino Napaloni, Diktatorenkollege aus Bakterien. Napaloni tritt ein und nimmt auf einen großen Stuhl Platz. Seinem Stuhl krachen plötzlich die angesägten Beine weg. Napaloni sitzt am Boden und Hynkel lächelt des inszenierten Mißgeschickes.

Der absurde Höhepunkt dieser Filmsatire ist die Szene, wie die sich in rasendem Verlangen, auf den jeweils anderen herabzublicken, auf hydraulischen Frisörenstühlen der Decke von Hynkels Amtszimmers entgegenpumpen.

Freitag, 15. Oktober 2010

Kölner Dom nach 600 Jahren Bauzeit fertiggestellt

Kölner Dom

Der Kölner Dom zählt zu den weltweit größten Kathedralen im gotischen Baustil. Der Kölner Dom ist mit 157,38 Metern Höhe nach dem Ulmer Münster das zweithöchste Kirchengebäude Europas sowie das dritthöchste der Welt. Das imposante Bauwerk ist zudem die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Deutschlands.

Der Kölner Dom wurde am 15. Oktober 1880 mehr als 600 Jahre nach der Grundsteinlegung im Jahr 1248 am Rhein feierlich vollendet. Zwischendurch hatte es in der wechselvollen Geschichte des Bauwerkes immer wieder längere Pausen gegeben. Das Geld war alle, der architektonische Geschmack änderte sich, die Kölner hatten keine Lust mehr auf den Dom.

Schon 1864 waren die beiden Querhausfassaden und die Obergadenzone von Langhaus und Querschiff fertig. Der hölzerne Dachstuhl über dem mittelalterlichen Chor wurde durch eine eiserne Konstruktion über dem Gesamtbau ersetzt, die zu den fortschrittlichsten dieser Zeit gehörte. 1880 wurden dann auch die Türme fertig gestellt.

Das Ende des Dombaus wurde am 15. Oktober 1880 mit einem Fest gefeiert, das Wilhelm I. als Mittel zur öffentlichen Repräsentation und als identitätsstiftendes Element des neun Jahre zuvor gegründeten Reiches nutzte.

Fertiggestellt wurde das gothische Gotteshaus unter der Regie von Kaiser Wilhelm I. mitten im Kulturkampf Preussens gegen die katholische Kirche. Der Kölner Dom wurde 1996 von der UNESCO als eines der europäischen Meisterwerke gotischer Architektur eingestuft und zum Weltkulturerbe erklärt.

Weblinks:

Kölner Dom - www.koelner-dom.de

Kölner Dom Baugeschichte - www.koelner-dom.de

1940 Uraufführung der Filmsatire »Der große Diktator«



»Der große Diktator« ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Charles Chaplin und eine Satire auf Adolf Hitler und den deutschen Nationalsozialismus.

Die Uraufführung fand vor 70 Jahren am 15. Oktober 1940 statt. Diese komische Filmsatire war für Chaplin trotz Kriegsausbruches wirtschaftlich besonders erfolgreich.

Bereits 1938, als viele Amerikaner noch Sympathien für Hitler hegten, arbeitete der britische Wahlamerikaner Charlie Chaplin an dieser genialen Satire auf den deutschen Dikatator.

Als der Film nach Hitlers Angriff auf Polen ins Kino kam, erntete er in den USA - welche erst Ende 1941 in dne Krieg eintraten - zunächst viele Kritiken und Verrisse.



Chaplin, der wie Hitler im April 1889 geboren war und dessen Faible für Schnurrbärte teilte, legte die Story als Doppelgängermär an. Ein jüdischer Frisör flieht aus dem KZ.

Kurz darauf wird er mit dem verwechselt, der ihn dorthin gebracht hat: Adenoid Hynkel, größenwahnsinniger Herrscher von Tomanien. Der Diktator herrscht im Staat Tomanien und bereitet hinter dem Rücken des Herrschers von Bakteria namens Benzino Napoloni die Invasion des Nachbarlandes Osterlitsch vor. Sein eigentlicher Traum ist es, die Welt zu beherrschen.

Hervorragend und wirklich eindringlich ist auch die Abschlussrede im Film - die große versöhnliche Schlussrede des falschen Anton Hynkel.

Sonntag, 3. Oktober 2010

»Musée Picasso« in Paris vor 25 Jahren eröffnet

Picasso Museum - Hotel Salé

Das »Musée Picasso« gehört zu den bedeutenden Museen von Paris. Es befindet sich im umgebauten alten »Hôtel Salé« - einem denkmalgeschützten Prunkbau - im Stadtteil Marais.

Picasso sagte einmal: "Ich bin der größte Sammler von Picassos in der Welt." Er hatte eine riesige Sammlung seiner eigenen Arbeit durch den Zeitpunkt seines Todes im Jahr 1973 angehäuft, von Skizzenbüchern bis zu seinen fertigen Meisterwerken.

Anfang Oktober 1985 wurde das »Musée Picasso« in Paris eröffnet. Eine Woche feierten die kulturtragenden Stände von Paris die Eröffnung des lange erwarteten »Musée Picasso«.

Im 1985 eröffneten Museum sind Werke des Künstlers Pablo Picasso aus allen Perioden seines künstlerischen Schaffens, vor allem Gemälde und Skulpturen, ausgestellt. Das »Musée Picasso« beherbergt mehr als 5.000 Kunstwerke von Picasso, einschließlich 3.700 Arbeiten auf Papier, Keramik, Skulpturen aus Holz und Metall, und Gemälden.

"Ich bin der größte Sammler von
Picassos in der Welt."
Das »Musée Picasso« verfügt über einen umfangreichen Bestand in Gemälden der Moderne. Zu den Beständen des Kunstmuseums gehört auch die einstige private Kunstsammlung Picassos mit den Gemälden unter anderem von Georges Braque, Paul Cézanne, Henri Matisse, Joan Miró, Amedeo Modigliani und Henri Rousseau.