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Samstag, 31. Oktober 2020

Fritz Walter 100. Geburtstag

Fritz Walter

Fritz Walter wurde vor 100 Jahren am 31. Oktober 1920 als ältestes von fünf Kindern in Kaiserslautern geboren. Seine zwei Brüder, Ludwig und Ottmar, spielten beide ebenfalls beim 1. FC Kaiserslautern. Mit Ottmar spielte er später gemeinsam in der Nationalmannschaft.

Fritz Walter gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten des deutschen Fußballsports. Mit ihm als Kapitän gewann die Nationalmannschaft bei dem Turnier 1954 in der Schweiz die Weltmeisterschaft. Auch bei der Weltmeisterschaft 1958 war er Stammspieler der deutschen Mannschaft.

Walter hielt seinem Stammverein, dem 1. FC Kaiserslautern über 30 Jahre lang die Treue und gewann mit ihm zwei deutsche Meisterschaften (1951 und 1953). Für seine fußballerischen und sozialen Verdienste wurde er vielfach geehrt und als damals erster Spieler zum Ehrenspielführer der Nationalelf ernannt.

Der Sohn des ehemaligen Wirts der Vereinsgaststätte des 1. FC Kaiserslautern machte nach seinem Schulabschluss eine Banklehre, spielte jedoch schon mit 17 Jahren (1937/1938) beim 1. FC Kaiserslautern in der in der Position des Stürmers. Mit diesem Verein wurde er zweimal deutscher Meister, 1951 und 1953.

Walter war Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft und gewann mit dieser 1954 unter Sepp Herberger die Fußballweltmeisterschaft in Bern mit einem 3:2 gegen Ungarn. In 61 Länderspielen kickte er den Ball 33 Mal ins Tor. 1959 beendete er seine aktive Laufbahn.

Der Jubilar aus der Pfalz war ein Idol auf und neben dem Platz. Fritz Walter starb am 17. Juni 2002 in Enkenbach-Alsenbach.

Weblink:

Fritz Walter wird 100 - www.fritz-walter-wird-100.de

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Chemnitz Europäische Kulturhauptstadt 2025


Chemnitz soll Europäische Kulturhauptstadt 2025 werden. Damit setzte sich die sächsische Stadt gegen sieben Mitbewerber durch, darunter Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Nürnberg. Der Chemnitzer Traum, Kulturhauptstadt Europas zu werden, ist Wirklichkeit geworden. Das ist ein herausragender Erfolg für die Stadt.

Chemnitz hat bei seiner Bewerbung rundum überzeugt und die Konkurrenten ausgebotet. Bis zur finalen Entscheidung um den Titel am 28. Oktober 2020 war es ein langer Weg in dem zweistufigen und kompetitiven Verfahren für die Stadt Chemnitz. Die Nominierung bedeutet eine große Chance für die Stadt.

Chemnitz will "all die Leute und Orte sichtbar machen, die man nicht sieht, und damit auch ein Chemnitz, das in Europa - noch - keiner auf dem Schirm hat", so das Bewerbungsteam. Mit kulturellen Mitteln sollen Gräben überwunden werden.
Die Stadt kann auf eine über 800-jährige Stadtgeschichte verweisen. Sie war das industrielle Zentrum nach der Reichsgründung 1872, zusammen mit Zwickau war es das zweitgrößte zusammenhängende Industriegebiet in Deutschland, nach dem Ruhrgebiet. In dieser Zeit entstand auch das größte noch existente Gründerzeitviertel, der Kaßberg.

Chemnitz war nach der Wende immer wieder am Puls der Zeit mit Kulturveranstaltungen, die aus dem Nichts geschaffen wurden. So zum Beispiel das Splash, das damals größte Hip Hop Festival in Europa. Chemnitz hat nicht die Mittel oder die Größe von Dresden oder Leipzig, aber dennoch gelang es immer wieder Außergewöhnliches auf die Beine zu stellen.

Es gibt eine recht produktive Kulturszene, die zum Beispiel das Filmfestival Schlingel ausspuckt oder Acts wie Kraftklub, Tefla und Jaleel oder Trettmann.

Vieles von dem was hier passiert, passiert die Stadtgrenzen nicht, aber dennoch ist diese Stadt für über 250.000 Menschen geschätzte Heimat. Der Lokalpatriotismus ist jedenfalls gerechtfertigt.
Chemnitz ist tatsächlich die kurioseste Kulturhauptstadt Europas, die es jemals gegeben hat. Die Stadt bietet jede Menge sozialistische Plattenbauromantik und städtebauliche Fehlplanungen seit der Wende. Neue Straßen ins Nirgendwo und alte Straßen mit Buckelpistenkultur. Chemnitz hat sogar einen Kulturpalast im Ortsteil Rabenstein, der ist ein ganz besonderes Schmuckstück, den muss man schnell noch besucht haben, bevor er in sich zusammen bricht.


Chemnitz steht für Solidarität und Humanismus. Das bürgerliche Engagement ist in Chemnitz besonders ausgeprägt. Darum wurde Chemnitz zur europäischen Kulturhauptstadt ausgewählt. Überall in Europa wird der demokratische Wandel spürbar. Chemnitz zeigt wie es geht. Achtsamkeit u der Einsatz für Recht und Freiheit stärkt die Mehrheitsgesellschaft.

Chemnitz war immer Underdog. Selbst bei Pegida waren hier maximal 100 Leute. Immer zu klein, um als richtige Großstadt durchzugehen, haben sich hier besondere Charaktere geprägt. Es überrascht dann doch, wer alles aus Chemnitz stammt bzw. hier lange gelebt hat. Eine Reihe berühmt gewordener Sportler stammen aus Chemnitz oder wurden hier groß. Aber auch so mancher Künstler und Schauspieler ist hier zur Schule gegangen. Chemnitz ist letztendlich mehr - mehr wie in "Wir sind mehr".

Die Stadt in Sachsen war vor zwei Jahren in die Schlagzeilen geraten, als sie tagelang im Ausnahmezustand gewesen, nachdem Daniel H. am Rande des Stadtfests von einem Asylbewerber erstochen worden war. Es folgten Demonstrationen, bei denen auch der Hitlergruß gezeigt wurde. Die Ereignisse des Sommers 2018 wurden genau wie brachliegende Flächen und leerstehende Häuser zunächst als Schwäche in der Bewerbung der drittgrößten Stadt in Sachsen betrachtet.

Samstag, 24. Oktober 2020

Christoph Schlingensief 60. Geburtstag


Christoph Schlingensief wurde vor 60 Jahren am 24. Oktober 1960 in Oberhausen geboren.

Christoph Schlingensief war ein deutscher Filmregisseur, Theaterregisseur, Drehbuchautor, Hörspielautor und -regisseur, Talkmaster. Der Sohn eines Apothekers und einer Kinderkrankenschwester wuchs eigenem Bekunden zufolge in einem "extrem kleinbürgerlichen Elternhaus" auf.

Der Regisseur trat mit provozierenden politischen Aktionen an die Öffentlichkeit, die seine Rolle im deutschen Geistes- und Kulturleben zu einer der umstrittensten werden ließen. Durch sein Engagement gegen Neofaschismus und Fremdenfeindlichkeit wurde er zur Zielscheibe rechter und konservativer Kreise.

Über Schlingesiefs Inszenierung von Shakespeares "Hamlet" urteilte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung": "Schlingensief, eigentlich als Fäulnisdompteur abonniert, kommt tatsächlich bis zum Sein und gibt dem Hamlet so eine Brisanz, die er lange nicht mehr hatte."

Christoph Schlingensief starb am 21. August 2010.

Weblink:

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Offizielle Schlingensief-Homepage mit Informationen zu den Aktionen des Regisseurs - www.schlingensief.com

Samstag, 17. Oktober 2020

Heinrich Heine genialer Dichter und innovativer Journalist

Heinrich Heine


Heinrich Heine erfand das moderne Feuilleton und den politischen Journalismus. Und er schrieb Gedichte, die anders waren, als alles bis dahin Verfasste.

Durch Heinrich Heine ist die deutsche Sprache und Literatur zweifellos leichter, ironischer und parodistischer geworden. Er habe „der deutschen Sprache so sehr das Mieder gelockert“, schrieb der große Wiener Sprach- und Kulturkritiker Karl Kraus, dass selbst Bürokraten „an ihren Brüsten fingern können“.

Und Marcel Reich-Ranicki hält Heinrich Heine sogar für „den bedeutendsten Journalisten unter den deutschen Dichtern und den berühmtesten Dichter unter den Journalisten der ganzen Welt“. Der weltweite Erfolg des Dichters ist nicht zuletzt in der hohen Musikalität seiner Lyrik begründet. Annähernd 10.000 Kompositionen nach Heine-Gedichten sind bekannt. Zu den berühmtesten zählt sicher das von Friedrich Silcher (1789–1860) vertonte Lied von der Lorelei (1824): „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, /Dass ich so traurig bin; / Ein Märchen aus alten Zeiten, / Das kommt mir nicht aus dem Sinn.“

Wie aus „Harry“ Heinrich und dem Juristen der Dichter wurde

Geboren wird Heine 1797 in Düsseldorf als Sohn des jüdischen Textilkaufmanns Samson Heine und seiner Frau Elisabeth von Geldern. „Harry“´– wie seine Eltern ihn nennen – besucht das Düsseldorfer Lyzeum und volontiert 1815 in einem Frankfurter Handelshaus. 1817 nimmt er eine Beschäftigung im Bankhaus seines Onkels Salomon Heine in Hamburg an. Mit einer von seinem Onkel eingerichteten Handelsgesellschaft für englische Tücher rasselt er 1819 in die Pleite. Im selben Jahr beginnt er ein Jura-Studium in Bonn, das ihn nach Göttingen und Berlin führt. Heine hört allerdings vor allem Vorlesungen in Literatur und Philosophie. Während dieser Zeit erscheinen erste Gedichte Heines in Zeitschriften.

Er lernt den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel kennen, mit dem ihn später eine Freundschaft verbindet. 1823 erscheint sein erstes Buch: „Gedichte“. Abschluss des Studiums 1825 mit Promotion zum Dr. jur. Um eine juristische Laufbahn einschlagen zu können, war Heine kurz zuvor zum Protestantismus konvertiert (Taufname: Christian Johann Heinrich). Ab 1826 erscheinen die meisten seiner Werke im Verlag des Hamburger Verlegers Julius Campe. Das erste: die erfolgreichen „Reisebilder“ mit dem Zyklus „Harzreise“. Ein Jahr später wird das "Buch der Lieder“ veröffentlicht.

Zwischen 1827 und 1831 reist Heine nach England und Italien und besucht viele deutsche Städte. In Frankfurt trifft er mit Ludwig Börne zusammen. 1831 geht Heine als Korrespondent der Augsburger Allgemeinen Zeitung nach Paris, das seine neue Heimat wird. Heine strebt fortan danach, zwischen Deutschland und Frankreich zu vermitteln, indem er französische Kultur und Liberalität in Deutschland, deutsche Literatur und Philosophie in Frankreich bekannt macht. Hier trifft er u. a. auf Victor Hugo, begegnet Franz Liszt und Hans Christian Andersen, lernt seine spätere Lebensgefährtin, die Schuh-Verkäuferin Crescence Eugénie Mirat (Mathilde), kennen und schließt Freundschaft mit George Sand. 1835 werden seine Schriften in Deutschland durch einen Beschluss des Bundestags des Deutschen Bundes gegen das Junge Deutschland verboten.

1836 wird eine Rückenmarkserkrankung diagnostiziert und Heine erhält eine Pension von der französischen Regierung. 1841 heiratet er seine Mathilde. 1843 entsteht das viel zitierte Gedicht „Nachtgedanken“ („Denk ich an Deutschland in der Nacht, / Dann bin ich um den Schlaf gebracht“). „Atta Troll. Ein Sommernachtstraum“ erscheint in Heinrich Laubes „Zeitschrift für die elegante Welt“.

Ein Jahr später wird Heines viel beachtete und umstrittene politisch-satirische Dichtung „Deutschland. Ein Wintermärchen“ im revolutionären Exilblatt „Vorwärts“ vorabgedruckt. 1848 ist Heine Berichterstatter der Pariser Februarrevolution. In den nächsten Jahren schreibt er immer wieder an seinen Memoiren und wird von Krankheiten verfolgt. Am 17. Februar 1856 stirbt Heine an den Folgen einer „fortschreitenden Muskelatrophie“. Drei Tage später wird er auf dem Friedhof von Montmartre beigesetzt.

Ewige Angriffslust und nicht endender Humor

Ob in den Dichtungen und mehr noch in seinen scharfsinnigen journalistischen Texten: Heinrich Heines Ton ist neu, frisch – und frech. Geradezu spielerisch und mit ironischem Unterton überwindet er das Schwülstig-Schwere der Goethe-Zeit. Er hat weder Angst vor Süßlichem noch vor bitterer Tragik, vor dem Griff in die geschichtliche Mottenkiste oder tagespolitischer Stellungnahme. Und genau das scheint das Besondere an seinen Werken: ihre Ambivalenz. Denn so leicht Heine etwa im „Buch der Lieder“ (1827) von der Liebe singen kann, so schnell schlägt diese bei ihm um in Trauer über das Unerreichbare.

Bei Heine steht Spaß neben Spott und Lebenslust neben Todesahnung – exemplarisch in „Deutschland. Ein Wintermärchen“ (1844). In Liebesgedichten macht er die Widersprüche der Gesellschaft in wenigen Worten sichtbar, und beharrt in seinen geistreichen politischen Feuilletons auf der Unverfrorenheit einer subjektiven Perspektive.

Zu Unrecht wurde der Exilant Heine für einen Vaterlandslosen Gesellen gehalten. Mit Deutschland verband ihn immer eine ausgeprägte Hassliebe. Dass er sich bei allem Engagement politisch nie hat vereinnahmen lassen, ist ein Beleg dafür, wie ernst es ihm mit dem Gedanken der Freiheit war.

Das vielleicht Wunderbarste an Heine ist aber, dass er trotz Zensur, Krankheit und Heimweh nie seine Angriffslust und seinen Humor verlor: „Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unseren Kleidern, heißt es einmal in seinen „Reisebildern“. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

von Michael Fischer, wissen.de

Weblink:

Heinrich Heine genialer Dichter und innovativer Journalist - www.wissen.de

»Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht« Landesaussstellung in Mainz

Kaiser Babarossa


Über fünf Jahrhunderte prägten sie die Geschicke halb Europas. Sie waren glanzvolle Kaiser, Beauftragte Gottes, unerbittliche Feldherren und geschickte Politiker. Doch dies gelang ihnen nur im komplexen Zusammenspiel mit den Säulen ihrer Macht, mit weltlichen und geistlichen Fürsten, Bischöfen, jüdischen Gemeinden und Bürgern der erstarkten Städte. Erst diese Netzwerke ermöglichten die kaiserliche Herrschaft, die sich als einzigartig in der westlichen Christenheit verstand.

Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa haben die Kaiser über 500 Jahre lang die Geschicke halb Europas bestimmt. Der Raum am Rhein entwickelte sich mit der Kaiserkrönung Karls des Großen zu einem wichtigen Machtzentrum des Mittelalters. Die große Landesausstellung in Rheinland-Pfalz will diesen Teil der mittelalterlichen Geschichte gebührend beleuchten mit vielen Original-Exponaten aus der Zeit im Landesmuseum Mainz.

Im Rheinland entschieden sich Schicksale von Kaisern und Königen — nur wenn es ihnen gelang mit den anderen geistlichen und weltlichen Würdenträgern des Reiches einen Konsens zu erreichen, konnten sie sich an der Macht halten. Die Region wurde zum zentralen Treffpunkt der Mächtigen im Mittelalter, wenn sie sich nicht auf Reisen im Land befanden.

Erstmals wird in der Ausstellung »Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht« gezeigt, dass das Rheinland zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert die politische, kulturelle und wirtschaftliche Kernregion Europas war. In die rheinland-pfälzische Landesausstellung wurden fünf Jahre wissenschaftliche Forschung und rund drei Millionen Euro investiert.

Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa beleuchtet die Ausstellung die unterschiedlichen Herrschaftsideen und -strategien ausgewählter Kaiserpersönlichkeiten. Dabei rückt der Raum am Rhein, als zentraler Ort historischer Ereignisse, in den Mittelpunkt. Hier wurde Geschichte geschrieben.

Die Ausstellung zeigt selten zur Schau gestellte Exponate und hochkarätige Leihgaben aus ganz Europa, die die Ausstellung zu einem ganz besonderen Erlebnis machen werden. Es erwarten Sie u.a. das Armreliquiar Karls des Großen aus dem Pariser Louvre, die kostbare Heiratsurkunde der Kaiserin Theophanu, die Grabkrone der Kaiserin Gisela, die berühmte Heidelberger Liederhandschrift Codex Manesse und die zeitweise Rückkehr der Goldenen Bulle von Wien nach Mainz.

Die Ausstellung »Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht« dauert von 9. September 2020 bis 18. April 2021.

Weblink:

Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht - www.kaiser2020.de

Mittwoch, 14. Oktober 2020

Leonard Bernstein 30. Todestag

Leonard Bernstein

Leonard Bernstein starb vor 30 Jahren am 14. Oktober 1990 in New York. Bernstein ist ein amerikanischer Dirigent, Pianist und Komponist, dem es gelang, die Grenzen zwischen E- und U-Musik, zwischen Kunst und Leben spielend zu überwinden. Er konbinierte europäische Musiktraditionen mit modernen amerikanischen Musiksstilen. Er gilt als eines der größten Musikgenies des 20. Jahrhunderts. Zu seinen Lebzeiten war er als Dirigent beliebter denn als Komponist.

Bernstein lernte bereits als Kind Klavier. Die Begeisterung für Musik begleitete Leonard Bernstein von klein auf – und übertrug sich später bei zahlreichen Auftritten nahtlos auf sein Publikum. Sein erstes öffentliches Konzert hatte Leonard 1934 als Pianist mit dem Boston Public School Symphony Orchestra und einem Klavierkonzert von Edward Grieg.

Mit 25 Jahren hatte Leonard Bernstein seinen ersten großen Auftritt: Als Dirigent des New York Philharmonic Orchestra sprang er kurzfristig für den erkrankten Bruno Walter ein 1943 wurde er Hilfskapellmeister der New Yorker Philharmoniker. Als er für den erkrankten Bruno Walter einsprang, wurde er buchstäblich über Nacht einer der führenden Dirigenten Amerikas.

Von 1958 bis 1969 leitete er als erster Musiker, der im Land geboren und ausgebildet wurde, die New Yorker Philharmoniker. Er komponierte in einer Vielzahl unterschiedlicher Gattungen und Stile. Es entstanden leidenschaftliche, deklamatorische Stücke ("Jeremiah-Symphonie", 1942), Broadway-Hits ("Westside Story", 1957), Filmmusiken ("On the Waterfront", 1954), Zwölftonmusik ("Symphonie Nr. 3", 1963), eine Messe, Lieder und Jazz. Acht Jahre brauchte er für die Komposition seines größten Erfolges, des Broadway-Hits "Westside Story".

Wenn er dirigierte, verwandelte sich der ganze Köper in Musik. Der psychisch labile Ausnahmekünstler – gleichzeitig ein barocker Bonvivant – erlebte Phasen von exzessiver Lebensgier, die sich mit Zeiten der Angst vor künstlerischem Versagen abwechselten.

Der weltgewandte Dirigent, Pianist und Komponist Leonard Bernstein wurde am 25. August 1918 in Lawrence, Massachusetts geboren.

Biografien Literatur:

Leonard Bernstein: Magier der Musik. Die Biografie
Leonard Bernstein: Magier der Musik. Die Biografie
von Michael Horowitz

Leonard Bernstein: Der Charismatiker
Leonard Bernstein: Der Charismatiker
von Sven Oliver Müller

Samstag, 10. Oktober 2020

Hergé, der Schöpfer von "Tim & Struppi"

Georges Remi alias Hergé war ein genialer Comiczeichner, dessen Schaffen mit der Erfindung und der Anerkennung des Comics als literarische Gattung einherging. Seine Figuren "Tim & Struppi" sind heute berühmter als ihr Schöpfer. Sie sind vertraut und unergründlich zugleich und haben viele kleine Comicfans in ganz Europa dauerhaft geprägt.

Die Dokumentation erzählt von der Beziehung des Comiczeichners zu seinen Kreaturen und damit auch von einem Lebenswerk, das in die Kunstgeschichte einging. Hergé litt sogar manchmal unter dem Einfluss seiner prominenten Figuren auf sein ganzes Leben. Hergé war nicht nur ein Künstler, sondern auch ein Handwerker, der die Abenteuer seiner unsterblichen Helden seit 1929 unermüdlich zu Papier brachte. "Tim, das bin ich. Er hat meine Augen, meine Lunge, meine Sinne, meine Eingeweide", sagte er einmal, um zu erklären, warum nach seinem Tod niemand die Abenteuer seiner Helden weiterführen dürfe.

So glatt und umgänglich wie seine Figuren war er jedoch nicht, denn hinter Hergé steckt Georges Remi, ein komplexer und widersprüchlicher Mann. Georges Remi alias Hergé starb am 3. März 1983. "Tim & Struppi", deren letztes Abenteuer 1976 erschien, nahm er mit ins Grab.

Kino und Traum

Träume, erklärt Sigmund Freud, finden an jenem anderen Schauplatz statt, auf dem das Unbewusste wirkt. Auf dieser Bühne entwerfen wir Szenen, die Wünsche zum Ausdruck bringen, die wir uns im Alltag verbieten müssen oder zumindest dort nicht ausleben können. Denn die Traumdarstellung folgt dem Gesetz der Entstellung.

Waswir dorterelben soidn Verdichtungen und Verschiebungen unverarbeiteteter Probleme unseres Alltags, vermengt mit unseren Erinnerungen. Weil dieses Begehren nach Ausdruck drängt, ist er bereit, jede Verwandlungen auf sich zu nehmen, um die Zensur des bewussten Verstandes zu umgehen.

Für die Entsprechung  zwischen Traum und Kino, die über den weiblichen Star verhandelt wird, geht es aber auch darum, dass selbst die schrecklichsten Traumszenen eine Wunscherfüllung darstellen. Wir wachen entweder auf, weil die Traumarbeit uns an einen unerträglichen traumatischen Kern geführt hat, oder weil der Genuss, den die Einbildung uns geboten hat, ausgeschöpft worden ist.

Entscheidend dabei ist die Macht, die der Traum uns zuspricht.


Mittwoch, 7. Oktober 2020

50 Jahre Nationalpark Bayrischer Wald



Der Bayrische Wald, der älteste Nationalpark Deutschlands, ist vor 50 Jahren gegründet worden. Hier sollte sich Natur ihrer Natur entsprechend entwickeln können. Als der Nationalpark 1970 gegründet wurde, war der Urwald fast verschwunden. Der urwald war im Laufe der Jahrhunderte in Nutzwald umgewandelt worden.



Gleich fünf Tage lang wurde dieses historische Ereignis 1970 in Neuschönau, im heutigen Nationalparkzentrum Lusen, gefeiert. Am 7. Oktober gab der damalige Forstminister Hans Eisenmann im Beisein vieler Prominenz den offiziellen Startschuss. Das Naturschutz-Projekt sollte den Wald zwischen Lusen und Rachel für immer verändern.

Nationalpark Bayerischer  Wald

»Die Natur Natur sein lassen« - Unter diesem Motto dürfen sich im Nationalpark Bayerischer Wald – dem ältesten Deutschlands – seit 50 Jahren Tiere und Pflanzen ausbreiten. Ohne Eingriff durch Menschen sollte sich der Wald im neugeschaffenen Nationalpark nach und nach in einen Urwald verwandeln. Natur Natur sein lassen, so die Philosophie.

Doch schnell schlug der Parkverwaltung, allen voran Hans Bibelriether, dem ersten Leiter des Nationalparks, harte Kritik entgegen.

»Anfangs waren es hauptsächlich Probleme mit der Jägerschaft, die nicht begreifen wollte, dass der Nationalpark kein Hirschrevier ist, in dem man Trophäen züchtet. Hans Bibelriether


"Später gab es dann vor allem Probleme mit den Sägewerken und den Einheimischen", erinnerte er sich zum 20-jährigen Jubiläum. Sie konnten ihren Wald nicht mehr so nutzen wie gewohnt.



Jäger und Forstbesitzer fühlten sich in ihren Nutzungsrechten beschränkt und waren damals entschiedene des Nationalparks. Für die Jäger war der Wald ein Trophäen-Paradies, für die Forstbesitzer ihr Nutzwald und Broterwerb. Das Wild hatte den Wald nahezu kahl gefressen, doch das interessierte die Jäger nicht.

Es gab Befürchtungen und Vorbehalte in der Bevölkerung, der neu gegründete Nationalpark zerstöre ihre Lebensgrundlagen.



Am 1. August 1997 wurde der Nationalpark auf Gebiete der Gemeinden Bayerisch Eisenstein, Lindberg und Frauenau erweitert. Mit dem Zuwachs des Areals zwischen Großem Falkenstein und Großem Rachel ist der Nationalpark nun über 24.000 Hektar groß. Im Zuge der Erweiterung wird das Forstamt Zwiesel in die Nationalparkverwaltung eingegliedert.

Der älteste Nationalpark Deutschlands ist heute ein Waldschutzgebiet und ein halbwilder Wald, in dem sich zahlreiche seltene Tierarten tummeln.

Weblinks:

Geschichte des Nationalparks Bayerischer Wald - www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de

Ein Nationalpark erkämpft sich Anerkennung - ww.zdf.de

Samstag, 3. Oktober 2020

30 Jahre Deutsche Einheit wird mit Festakt in Potsdam gefeiert

30 Jahre Deutsche Einheit

Deutschland feiert den 30. Jahrestag der Deutschen Einheit - und das 30 Tage lang in Potsdam. Die Feier erhält den passenden Rahmen dazu:. Vom 5. September bis zum 4. Oktober lädt Brandenburg als Gastgeberland zur Einheits-Expo unter freiem Himmel ein.

Zum 30. Mal schon wird 2020 der Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Dieses Mal in der Landeshauptstadt Potsdam, denn Brandenburg hat aktuell die Bundesratspräsidentschaft inne und ist Gastgeber. Zum Jubiläum verwandelt sich die Potsdamer Innenstadt in eine weiträumige Ausstellung unter freiem Himmel - die Einheits-Expo. Diese wurde am Samstag eröffnet und läuft bis zum 4. Oktober.

30 Jahre. 30 Tage. - Deutschland feiert in Potsdam

Auch die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission "30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit" beteiligt sich an den Feierlichkeiten und zeigt in direkter Nachbarschaft die "Galerie der Einheit" – ein wachsendes Kunstprojekt, bestehend aus einer Kubus-Installation und einem begleitendenden virtuellen Ausstellungsraum. Außerdem können von der Kommission gewürdigte Meilensteine auf dem Weg zur Deutschen Einheit in einer begehbaren Ausstellung im Alten Stadtkanal besichtigt werden.

Unter dem Motto "30 Jahre. 30 Tage. 30 x Deutschland" präsentieren sich in Potsdam die Verfassungsorgane, die Bundesländer und weitere Partner mit Installationen, Exponaten oder "City-Cubes". Wer nicht selbst vor Ort sein kann, kann Deutschland digital erkunden - auf der

Am 3. Oktober 1990 wurde durch den formellen Beitritt der DDR zur Bundesrepublik die Wiedervereinigung Deutschlands vollzogen. Die Jahrzehnte der deutschen Teilung gingen zu Ende - mit ihr auch der Ost-West-Konflikt in Europa und der Welt. Die Wiedervereinigung war ein bedingungsloser Anschluss der DDR, welcher nicht alternativlos war und hätte daher auch anders verlaufen können. Viele engagierte Ostdeutsche wollten damals die DDR zu einer besseren Gesellschaft machen.

Weblink:

Donnerstag, 1. Oktober 2020

Nicolaes Berchem 400. Geburtstag


Nicolaes Berchem wurde am 1. Oktober 1620 in Haarlem geboren. Nicolaes Berchem war ein niederländischer Maler, Zeichner und Graphiker. Er gilt als der Hauptvertreter der italienisierenden Landschaftsmalerei im Goldenen Zeitalter der niederländischen Kunst. Berühmt wurde Berchem durch seine Gemälde italienischer Landschaften.

Berchems Lebenslauf lässt sich nur lückenhaft skizzieren, da über verschiedene Zeiträume keinerlei oder nur unzureichende Quellen vorhanden sind.


Sein erster Lehrer war sein Vater, der Haarlemer Stilllebenmaler Pieter Claesz. Ausgebildet wurde er wahrscheinlich von Jan van Goyen, Jan Wils, Pieter de Grebber und Nicolaes Moeyaert. 1642 trat er in die Haarlemer Sankt-Lukasgilde ein.

Nicolaes Berchem: Im Licht Italiens
Nicolaes Berchem: Im Licht Italiens


Seine ab 1655 entstandenen Bilder unterscheiden sich mit ihrer Lichtbehandlung und ihrer südlichen Atmosphäre von früheren, die unter dem Eindruck zeitgenössischer niederländischer Landschaftsmalerei entstanden sind. 1677 ließ Berchem sich in Amsterdam nieder, wo er 1683 starb.

Sein vielfältiges Oevre umfasst außerdem arkadische Hirtenszenen, phantastische Hafenbilder sowiie religiöse und mythologsiche Darstellungen.

Zu Lebzeiten von waren seine italienisierenden Landschaftslbilder so geschätzt, dass er zu den wenigen gut bezahlten Malern seinen Zeit gehörte.

Nicolaes Berchem starb 18. Februar 1683 in Amsterdam. Sein Grab befindet sich in der Westerkerk in Amsterdam.

Literatur:

Nicolaes Berchem: Im Licht Italiens
Nicolaes Berchem: Im Licht Italiens
von Pieter Biesboer und Gerdien Wuestman