Johann Gottfried von Herder wurde vor 275 Jahren am 25. August 1744 in Mohrungen in Ostpreussen als Sohn eines Kantors geboren. Herder war ein universaler Geist - ein »Homo universalis«: er war deutscher Dichter, Übersetzer, Theologe und Philosoph der »Weimarer Klassik«.
Bekannt wurde Herder als bedeutender Dichter und Philosoph der Aufklärung und einer der grossen Anreger der deutschen Geistesgeschichte. Er gilt als einer der großen Schöpfergestalten deutscher Sprache und deutschen Geistes.
Er besuchte zunächst eine Lateinschule und studierte dann an der Königsberger Universität Philosophie bei Immanuel Kant, Theologie und Literatur. Dort schloß er Freundschaft mit Johann Georg Hamann.
1764 ging Herder als Prediger und Lehrer nach Riga. 1769 unternahm er eine Frankreich-Reise, danach eine Bildungsreise nach Deutschland.
1770 kam es in Straßburg zur historischen Begegnung zwischen Herder und Goethe. Diese Begegnung sollte beide Dichter in ihrem Denken weitreichend beeinflussen.
Ab 1771 hatte er verschiedene geistliche Ämter inne, z. B. war er Hofprediger und Superintendent bei einem Grafen (1771-76), später wurde er Generalsuperintendent in Weimar und damit zum höchsten geistlichen Würdenträger des Staates.
Mit Goethe, Schiller, Herder, Wieland und dem Gedankenaustausch Goethes mit Johann Gottlieb Fichte und den Brüdern Humboldt wurde Weimar das geistige Zentrum Deutschlands.
Herder gilt als einer der grossen Anreger der deutschen Geistesgeschichte. Er übte starken Einfluß auf den jungen Goethe sowie auf den entstehenden »Sturm und Drang« aus.
Herder verfasste ein weitreichendes Werk zuThemen aus allen Bereichen geistigen Lebens. Er gilt bis heute als deutscher Kulturpapst.
Seine Kritik an der übersteigerten Aufklärung, am übertriebenen Rationalismus war getragen von einem umfassenenden Humanitätsideal.
Er wurde u.a. bekannt durch die Schrift »Über die neuere deutsche Literatur« (1767) und seine Volkliedersammlung.
Herder war ein Anhänger der Geschichtsphilosophie und Volkspoesie.
"Volkspoesie" war das Zauberwort, mit dem den ältesten, mündlichen Wurzeln der Poesie nachspürte.
Auf Einladung der Herzogin Anna Amalia zog Herder im Jahr 1776 nach Weimar, das zur Zeit Goethes den Mittelpunkt des deutschen Geisteslebens darstellte. Dort konnte er auch Freundschaft mit Schiller und Wieland schließen und wurde in diesem Kreise zum Mitbegründer der »Weimarer Klassik«.
Zusammen mit Goethe, Schiller, Wieland, Fichte und den Brüdern Humboldt wurde Weimar das geistige Zentrum Deutschlands und durch diesen erlauchten Personenkreis gelangte die Stadt an der Ilm zu großer kultureller Blüte.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte der große Aufklärer Herder allerdings isoliert vom gesellschaftlichen Leben Weimars. 1802 wurde er geadelt und verstarb 1803 im Stande des Adels, den er im Geistigen schon vorher erreicht hatte.
Johann Gottfried Herder starb vor 200 Jahren am 18. Dezember 1803 in seinem selbst gewählten "Exil" in Weimar.
Weblinks:
Johann Gottfried Herder-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de
Johann Gottfried Herder-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de
JOHANN GOTTFRIED HERDER-Tour - Kulturreise-Portal - kulturreise-ideen.de
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