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Samstag, 15. März 2014

Eidgenossen als Gastland der Buchmesse Leipzig

Die Leipziger Buchmesse vom 13. bis 16. März wird dieses Jahr sehr politisch. Zwar ist das Frühjahrstreffen der Buchbranche immer ein buntes Lesefest mit Krimi-Nacht und Comic-Convention, aber die Wahl des Gastlandes Schweiz und der traditionelle Osteuropa-Schwerpunkt lenken den Blick auf brisante Themen. Die aktuelle Politik rückt in den Mittelpunkt der traditionellen Buchmesse.

Juri Andruchowytsch wird laut Messe-Direktor Oliver Zille nach Leipzig kommen. Der ukrainische Schriftsteller und Träger des "Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2006" will über die Entwicklungen und Verwerfungen in seinem Heimatland sprechen. Mit Katja Petrowskaja („Vielleicht Esther“) steht zudem eine Autorin auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse, die 1970 in Kiew geboren wurde.

Der "Auftritt Schweiz" erhält durch den Erfolg der Zuwanderungsgegner einen unerwartet politischen Anstrich. Dani Landolf, Geschäftsführer des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbandes (SBVV), nennt den Ausgang der Volksabstimmung „für die meisten in der Kulturwelt einen Schlag ins Gesicht“.
Die Schweiz will sich auf der Leipziger Buchmesse profilieren. Er hoffe, einen Kontrapunkt setzen zu können. „Eine Abschottung kann keine Lösung sein, sondern nur die Offenheit“, sagt Landolf. „Die Schweiz lebt wirtschaftlich wie kulturell von Einwanderern. Ausgerechnet diese Schweiz, die von Liberalität und Offenheit über die Jahrhunderte profitiert hat, schottet sich jetzt so ab.“

Es gebe aber die Chance zu zeigen: „Es gibt eine andere Schweiz.“ Etliche der mehr als 80 Autoren, die nach Leipzig kommen werden, sind Einwanderer, wie die 1977 in Berlin geborene Henriette Vásárhelyi ebenso wie Catalin Dorian Florescu (46) aus Rumänien. Erwartet werden auch Franz Hohler, Adolf Muschg und Martin Suter.

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