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Samstag, 20. September 2025

Rubens - Ein Leben in Europa

Rubens - Ein Leben in Europa

Kaum ein anderer Künstler hat die europäische Barockmalerei so geprägt wie Peter Paul Rubens. Als Inspiration dienten ihm antike und zeitgenössische Skulpturen und Gemälde. Er ist noch heute einer der bekanntesten Künstler überhaupt.

Peter Paul Rubens (1577-1640) ist ein künstlerischer Gigant und war bereits zu Lebzeiten ein Star. Von Antwerpen aus eroberte er mit seiner Kunst das westliche Europa, in einer Epoche, die geprägt ist von Glaubenskriegen und Intoleranz. Heute hängt ihm oft das Klischee als Maler der dicken Frauen an, dabei ist Rubens' Repertoire nahezu unerschöpflich. Rubens malt große, schwere Gestalten in voller Bewegung, hat eine ungezügelte Fantasie. Seine mitreißende Ausdrucksform prägt einen ganz neuen Stil, den man später Barock nennen wird. Als junger Maler hat er acht Jahre in Italien gelebt und gearbeitet. Wie sehr ihn dieser Aufenthalt inspiriert hat, offenbart der Vergleich von Rubens' Kunst mit Gemälden und Skulpturen der Antike und Renaissance. Rubens versteht es brillant, die Werke anderer Künstler für sein eigenes Schaffen zu nutzen.


Er griff einzelne Elemente und Szenen heraus, entwickelte sie weiter und verändert sie. Daraus entstanden seine ganz eigenen, faszinierenden Kompositionen, gekrönt mit einer herausragenden Maltechnik. Antwerpen ist Rubens' Lebensmittelpunkt und ier gründete er seine Werkstatt. Deren Produktionsweise glich der eines modernen Unternehmens und macht die unvorstellbar weite Expansion seiner Kunst und ihrer Inhalte möglich. Rubens erweist sich als geschickter Unternehmer und brillanter Netzwerker. Neben Italien bereiste er Spanien, England, Frankreich, Deutschland und hat in all diesen Ländern Freunde, Vertraute und Auftraggeber. Nahezu alle Kunstliebhaber Europas besaßen zu seiner Zeit eine oder mehrere seiner Arbeiten. Dabei wurde er nicht nur als Maler geschätzt, er war ein Intellektueller, mit dem sich jeder gerne umgibt.

Seine Beliebtheit nutzte er, um sich politisch einzumischen. Durch seine diplomatischen Gespräche schaffte er es, zwischen Spanien und England Frieden zu stiften. Vom englischen König Karl I. wurde er in London dafür zum Ritter geschlagen. Durch seine diplomatischen Gespräche schaffte er es, zwischen Spanien und England Frieden zu stiften. Vom englischen König Karl I. wurde er dafür zum Ritter geschlagen.

Benediktinerabtei Tholey


Die Benediktinerabtei Tholey wurde erstmals 634 nach Christus urkundlich erwähnt und ist damit das älteste Kloster Deutschlands. Die frühgotische Abteikirche aus dem 13. Jahrhundert zählt zu den ältesten gotischen Kirchen Deutschlands. Die Abteikirche steht unter dem Patrozinium des heiligen Mauritius. Patroziniumstag der Abteikirche ist der 22. September. Der aktuelle lateinische Wahlspruch der Abtei lautet „fides cum benignitate“ („Glaube und Menschlichkeit“).

Es leben heute noch zwölf Mönche im Kloster. 2008 stand das Kloster aufgrund wirtschaftlicher und personeller Probleme kurz vor dem Aus.

Die Benediktinerabtei Tholey ist bekannt für seine Kirchenfenster von Bonifatius Köck. Im Rahmen der im Mai 2018 begonnenen umfangreichen Sanierung der Tholeyer Abteikirche baute man die Fenster von Bonifatius Köck aus, da sie ein vielfältiges Schadensbild aufwiesen. Die Abteileitung entschied sich dafür, die Fenster nicht zu restaurieren und auch nicht nach den alten Entwürfen neuanzufertigen. Als Grund gab man an, dass die abstrakten Köck-Fenster heutigen Menschen theologisch nur noch schwer verständlich seien. Daher entschied sich die Abtei für neue, figürliche und ihrer Ansicht nach besser verständliche Fenstermotive. Die drei Hauptchorfenster der Kirche werden von dem Kölner Künstler Gerhard Richter entworfen. Die Gestaltung ist hierbei unfigürlich und entspricht in diesem Falle nicht der ursprünglichen Intention der Neuverglasung.

Als Grund der Beauftragung gab die Abtei an, dass Richter berühmt sei und man durch dessen Beauftragung kunstinteressierte Besucher anziehe. Richter werde die Entwürfe unentgeltlich zur Verfügung stellen und bereits vorhandene Entwürfe, die er für ein anderes, unausgeführtes Projekt erstellt hatte, in Tholey einsetzen.

Samstag, 13. September 2025

»Brücke« und »Blauer Reiter«

Macke August Mädchenm mit Fischglas August Macke: »Mädchen mit Fischglas« (1914), Öl auf Leinwand, 81 x 100,5 cm (Von der Heydt-Museum, Wuppertal


»Die Brücke« war eine Künstlergruppe, die 1905 gegründet wurde und als Begründer des Expressionismus gilt. Sie wandten sich von der Kunst des 19. Jahrhunderts ab und stellten auch Themen dar, die sonst “verboten” waren. Sie wollten die Meschen aufrütteln. Ihre Zielsetzung war etwas in der Kunst zu verändern. Ein weiteres Ziel war die Bildung eines einheitlichen Gruppenstils. Merkmale: Kontrastreiche Farben, vereinfachte Formen, Verzicht auf Details und kantige Formen
Der »Blaue Reiter« (1912) war eine Vereinigung von Wassily Kandinksky und Franz Marc. Sie waren keine Künstlergruppe, jedoch ordneten sie sich ebenfalls dem Expressionismus zu. Sie wollten allerdings nicht eine feste Richtung propagieren, sonder nwollten die Vielfalt der Kunstausdrücke in einem redaktionellen Kontext bündeln.
Kandinsky, Kirchner, Klee, aber auch Marc, Nolde, Schmidt-Rottluff – nur wenige andere Künstler sind von so großer Bedeutung für die Entwicklung der modernen Kunst in Deutschland. Sie gehörten mit ihren Künstlerfreund/innen den beiden wichtigsten Künstlergruppen der frühen Moderne an: »Brücke« und »Blauer Reiter«.

Allerdings existieren auch rein äußerliche Unterscheidungsmerkmale. Vom »Blauen Reiter« gibt es weitaus mehr theoretische Äußerungen, während die »Brücke«-Mitglieder über all die Jahre ziemlich zurückhaltend und etwas mundfaul geblieben sind, wie Ausstellungsmacher Roland Mönig sagt. Zur „Brücke“ scheint sich die kunstgeschichtliche Etikettierung »Expressionismus« im landläufigen Sinne eher zu fügen als zum divergierenden »Blauen Reiter«.

Mehr noch: Die »Brücke«-Gruppe erwies sich für einige Zeit als recht fester Zusammenhalt und kann – grob gesagt – dem deutschen Norden und Berlin zugeordnet werden. Speziell die für damalige Verhältnisse sehr freizügigen Bilder badender Menschen (z. B. Ernst Ludwig Kirchner „Vier Badende“, 1909/10) ähneln einander doch sehr, zuweilen bis zum Verwechseln.

Die wesentlichen Gruppenphasen in Dresden (1905 bis 1911) und Berlin (1911 bis 1914) werden in getrennten Räumen behandelt. In Berlin treten urbane Motive (Kirchners „Frauen auf der Straße“, um 1914) neben weiterhin übliche Naturdarstellungen (Erich Heckel „Szene am Meer“, 1912). Wie Kurt Tucholsky Jahre später (1927) einmal in ganz anderem Zusammenhang schrieb: „…vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße…“ Man halt halt so seine Assoziationen.

»Tanzendes Haus« in Prag von Frank Gehry

Tanzendes Haus in Prag - Streitobjekt wird zur Touristenattraktion

Das »Tanzendes Haus« (»Tančící dům«) am Moldau-Ufer in Prag ist seit 1996 einer der Pfeiler moderner Prager Architektur. Das Projekt stammt von den weltweit renommierten Architekten Vlado Milunić und Frank O. Gehry. Die Idee zu diesem Haus wurde von der Tanzkunst eines gefeierten Filmpaars inspiriert – Fred Astair wird vom steinernen Turm symbolisiert, seine Partnerin Ginger Rogers durch den gläsernen Turm.

Eines seiner bekanntesten Werke ist das 1996 fertiggestellte »Tanzende Haus« in Prag. Gewagte Architektur mit Schwung - ein mutiger Schritt, denn der Block um das Haus besteht aus prächtigen Beispielen erstklassiger Barock- und Jugendstilbauten.

Das frei schwebende Gebäude war eines der ersten modernen Gebäude, das in der noch jungen Demokratie entstand. Im Jahr 1996 wurde der wellige Bau an der Moldau fertig gestellt. Die Architekten Vlado Milunić und Frank O. Gehry, der schon zahlreiche ähnlich geschwungene Bauten umgesetzt hat, sind Vater dieser Haus-Idee.

Die Prager nennen das markante Gebäude am Moldau-Ufer übrigens auch Ginger und Fred, weil es mit seiner geschwungenen Linienführung an die großen Tänzer Ginger Rogers und Fred Astaire erinnert.

Wer davor steht, sieht direkt, dass das Gebäude etwas Besonderes ist. An der Ecke besteht es aus zwei lehnenden und zugleich dynamischen Türmen, welche das tanzende Paar symbolisieren. Die Betonstelzen ragen über den Gehweg bis an die Straße. Im zweiten Teil des Hauses sind die Fenster versetzt angeordnet, so soll der Kontrast zu den Umgebenden Gebäuden, die zwei Etagen weniger bei gleicher Höhe haben, kaschiert werden.

Tanzendes Haus in Prag - Streitobjekt wird zur Touristenattraktion

Das unkonventionelle Gebäude wurde anfangs stark in Frage gestellt, hat sich aber im Laufe der Jahre zu einem modernen Wahrzeichen der Stadt entwickelt. Das einstige Streitobjekt ist zur Touristenattraktion geworden. Gehry selbst sagt, er habe sich von Fred Astaire und Ginger Rogers und ihren wirbelnden Tänzen inspirieren lassen.

Im »Tanzenden Haus« können die Besucher die Galerie, das Restaurant oder die Bar mit Aussichtsterrasse besuchen. Und von dort aus können Sie Prag in 360 Grad bewundern.

Weblink:

Das Tanzende Haus - prag.sehenswuerdigkeiten-online.de

Samstag, 6. September 2025

Das kleine Dorf Ribbeck im Havelland

Ribbeck im Havelland


Ein Gedicht machte das kleine Dorf Ribbeck im Havelland berühmt. Gedichtet wurde es vom märkischen Dichter Theodor Fontane im Jahre 1889.

In Fontanes Gedicht ist zu erkennen, dass die wahren Tugenden eines Menschen Weitsicht und Großherzigkeit sind. Tugenden, die in unserer Gesellschaft Mangelware geworden sind.

Heute ist Ribbeck mit Birnen gesegnet, überall im Dorf trifft man auf Birnenbäume. Die Ribbecker haben fleißig gepflanzt. Ohne die Früchte geht in Ribbeck wirklich nichts. Torte ohne Birnen? Unbekannt. Es gibt Birnensaft, Birnenschnaps, Birnenseife, Postkarten mit Birnen und Birnenessig, der von der heute noch existierenden Familie von Ribbeck in der Alten Brennerei hergestellt wird.

Der Baum aus dem Gedicht stand bis 1911, als ein Sturm über das Dorf fegte und ihn fällte. Sein Stumpf ist heute noch in der orange gestrichenen Dorfkirche zu besichtigen.

In dem im Sommer 2009 wieder eröffneten heutigen Schloss Ribbeck befindet sich ein Restaurant, ein Museum und ein Trauzimmer. Es dient auch als Kulturzentrum und wird für die verschiedensten Veranstaltungen genutzt.

Ribbeck, das Dorf, ist herausgeputzt wie nicht viele der winzigen Dörfer Brandenburgs. Und das alles wegen ein paar Zeilen Literatur.

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll.
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste 'ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.«

So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?«

So klagten die Kinder. Das war nicht recht -
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtrauen gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was er damals tat,
Als um eine Birn' ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.

Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet's wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,
So flüstert's im Baume: »Wiste 'ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert's: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew' di 'ne Birn.«

So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.

Theodor Fontane

Weblink:

Von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland

Auf Adalbert Stifters Spuren


Der berühmte Dichter Adalbert Stifter hat dem Böhmerwald in seinen Erzählungen ein Denkmal gesetzt. „Meine ganze Seele hängt an dieser Gegend“, so beschreibt der Poet die Gefühle zu seiner Heimat. Über 200 Jahre sind nun vergangen, seit Stifter im kleinen Örtchen Oberplan (Horní Planá) im angrenzenden Südböhmen geboren wurde.

Ein Ort, den Stifter wieder und wieder beschrieben und aufgesucht hat, ist der Plöckensteiner See. Er hat ihn mit dem „Auge Gottes“ und einer „steinernen Träne“ verglichen. Der See ist zu Fuß oder mit dem Rad zu erreichen. Vom Plöckenstein (1379 m) gelangt der Wanderer über einen Abstecher von nur 15 Minuten zum Adalbert Stifter Denkmal mit direktem Blick auf den See.


Weblink:

Auf Adalbert Stifters Spuren - www.donau-boehmerwald.com


Adalbert Stifter-Weblinks:

Adalbert Stifter-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Adalbert Stifter-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Adalbert Stifter - www.mein-oesterreich.info

Donnerstag, 4. September 2025

Albert Schweitzer 60. Todestag


Albert Schweitzer starb vor 60 Jahren am 4. September 1965 in Lambarene / Gabun.

Albert Schweitzer war ein berühmter deutscher Arzt, Missionar und evangelischer Theologe des 20. Jahrhunderts.

Schweitzer studierte zuerst Theologie, dann Medizin und ging nach dem Studium 1913 als Missionsarzt nach Lambarene im westafrikanischen Staat Gabun.

Dort errichtete der Missionar ein grosses Tropen-Krankenhaus mit Leprastation und stellte die medizinische Versorgung der einheimischen Bevölkerung sicher.

Die Arbeit im Krankenhaus wurde ihm zur Lebensaufgabe - man nannte ihn auch den Dschungeldoktor. Um die finanziellen Mittel dafür zu beschaffen, unternahm er Vortragsreisen und gab Konzerte. Damit machte er die ganze Welt auf seine Arbeit und die Not der Eingeborenen aufmerksam.

Albert Schweitzer war auch sehr musikalisch veranlagt und ein guter Orgelspieler. Als Musiker zeichnete sich der vielseitig Begabte durch die Herausgabe und Interpretation der Orgelwerke Bachs aus.

Sein Credo war: »Humanität besteht darin, daß niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird.« 1952 erhielt Schweitzer, der auch als 'Genie der Menschlichkeit' bezeichnet wurde und weltweit moralische Autorität genoss, den Friedensnobelpreis.

Der Humanist und Dschungeldoktor Albert Schweitzer wurde am 14. Januar 1875 in der Nähe von Colmar im Elsass geboren.