Der Künstlerort Ahrenshoop feiert in diesem Jahr das Jubiläum "125 Jahre Künstlerkolonie Ahrenshoop". 2017 wird das Jubiläum "125 Jahre Künstlerkolonie Ahrenshoop" vom 25. März an bis in den Oktober hinein gefeiert.
Mit einer Festwoche im Ostseebad Ahrenshoop begannen am 25. März die bis in den Oktober 2017 dauernden Feierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen der Künstlerkolonie.
Ahrenshoop liegt auf der Ostseeinsel Darß und ist als Künstlerort bekannt. Wie Kunst zu Brot kommt, wusste man dort bereits sehr gut. In vielen Häusern wurden auch Kunstwerke verkauft.
Das Festjahr zum Jubiläum "125 Jahre Künstlerkolonie Ahrenshoop" wurde mit der Eröffnung der Ausstellung "Licht, Luft, Freiheit" eingeläutet.
Künstler fühlen sich inspiriert vom Licht und der wildromantischen Natur mit Wiesen, Wäldern und windschiefen Bäumen auf dem Darß. Die Schönheit der Natur und unterschiedlche Lichtstimmungen boten den Malern eine Fülle an Motiven für ihre Bilder.
Anfang der 1880er Jahre entdeckten die mecklenburgischen Maler Carl Malchin und Anna Gerresheim das pommersche Fischerdorf Ahrenshoop.
Der in seiner Abgeschiedenheit und Armut damals vom modernen Leben wie ausgesparte Ort faszinierte die Maler durch seine einzigartig spröde Aura. Mit Paul Müller-Kaempff und Anna Gerresheim siedelten sich 1892 die ersten Künstler hier an.
1892 baute sich Paul Müller-Kaempff (1861-1941) in dem damals noch einsamen Fischerdorf ein Haus und legte den Grundstein für die Künstlerkolonie, deren Jubiläum vom 25. März an bis in den Oktober hinein gefeiert wird.
Müller-Kaempff: »Abendstimmung am Darß«, 1898
Dutzende Künstler fanden dort die Muße, die Umgebung und das passende Licht für ihr Wirken. Zur Gründergeneration gehörten etwa Anna Gerresheim (1852-1921), Elisabeth von Eicken (1862-1940) und Carl Malchin (1838-1923) - klingende Namen für Kunstinteressierte.
Das Jubiläum ist Anlass für ein Festjahr unter dem Motto "Traditionen bewahren - im Zeitgeist leben". Dessen Herzstück ist die Ausstellung "Licht, Luft, Freiheit" in dem 2013 eröffneten Kunstmuseum. Dort werden rund 90 Gemälde der Hauptvertreter der Gründergeneration gezeigt.
Vor 750 Jahren wurde Giotto di Bondone in Vespignano bei Florenz geboren. Giotto war ein italienischer Maler. Er gilt als der entscheidende Wegbereiter der italienischen Renaissance (Rinascimento) und als Begründer der toskanischen Freskenmalerei.
Giotto gilt als „der eigentliche Begründer der italienischen Malerei“, speziell der toskanischen Freskomalerei. Bekannt wurde Giotto als Freskomaler in der Toskana.
Er gilt als einer der »Reformatoren der Malerei«, denn Giotto hat die Malerei gleich mehrfach neu erfunden. Durch seinen spannungsreichen, naturalistischen Stil mit ersten Ansätzen von perspektivischer Darstellung überwand er den starren ikonografischen Stil der religiösen Malerei der Gotik. Er hat die Perspektive in die Malerei eingeführt. Vor ihm war die Schablonenhaftigkeit der Ikonen, doch bei ihm hat jeder Engel seine eigene Frisur.
Giottos gesamtes Werk behandelt religiöse Themen. Er stellte die in der mittelalterlichen Kunst vorherrschenden religiösen Themen in neuer Form dar und versah sie mit einer Frische und Lebendigkeit, dass viele Kritiker die „menschliche Ergriffenheit“ als wichtigstes Merkmal seiner Werke erachten.
Schon früh in seinem Leben wurde er überregional berühmt. Seine Kunst ließ die Zeitgenossen den christlichen Glauben sinnlich intensiv erleben. Der wenig später einsetzenden Renaissance aber hat Giottos wandlungsreiches Werk die entscheidenden Wege gewiesen.
Seine bedeutendesten Werke sind die Fresken in Basilika San Franceso in Assisi und in der Capella della Srovegni in Padua.
Nach 1320 kehrte er nach Florenz zurück, wo er in der Folge eine wirtschaftlich blühende Werkstatt unterhielt. 1334 wurde er leitender Baumeister am Dom von Florenz. Dessen Campanile trägt seinen Namen, obwohl seine Nachfolger von seinen Plänen erheblich abwichen. Die Fertigstellung erlebte er selbst nicht mehr.
Giotto starb am 8. Januar 1337 in Florenz, als er bei Malarbeiten von der dritten Etage eines Glockenturms stürzte.
Robert Redford wurde vor 80 Jahren am 18. August 1937 in Santa Monica, Kalifornien, geboren.
Robert Redford ist ein berühmter amerikanischer Schauspieler und Regisseur. Redford zählt seit den späten 1960er Jahren zu den populärsten Hollywood-Schauspielern und war zwischen 1973 und 1976 der kassenträchtigste Filmstar. Später wechselte der Leinwandheld das Metier und wurde Filmregisseur.
Er hat als Regisseur sieben Spielfilme inszeniert und für sein Regiedebüt "Eine ganz normale Familie" 1981 den "Oscar" erhalten. Seine erste Regiearbeit "Eine ganz normale Familie" erhielt insgesamt gleich vier "Oscars".
Nach ersten Bühnenrollen am Broadway und Auftritten in TV-Produktionen gab Redford 1962 sein Kinodebüt in dem Antikriegsfilm "Hinter feindlichen Linien" ("War Hunt"). Es folgte eine Reihe von Erfolgen in Broadway-Shows, die fünf nächsten Filme waren Flops. Der Durchbruch im Kino gelang ihm mit "Barfuss im Park" (1967). Danach folgten "Blutige Spur", "Stromer der Landstraße", sowie der Film "Zwei Banditen" (1969), der Redford endgültig zum Star machte. Er überzeugte als Schauspieler in den verschiedensten Rollen.
1980 gründete er in Park City, Utah, das "Sundance Film Institute", eine Ausbildungsstätte für junge Filmemacher.
Redford ist auch als Umweltschützer aktiv und unterstützt unter anderem den "Natural Resources Defense Council".
Guido Reni starb vor 375 Jahren am 18. August 1642 in Bologna.
Guido Reni war ein italienischer Maler, Freskant und Radierer der Bologneser Schule und einer der berühmtesten und bedeutendsten Künstler des 17. Jahrhunderts.
Er wirkte vor allem in seiner Heimatstadt und in Rom und war der Hauptvertreter eines barocken Klassizismus in der Malerei.
Zu seiner Zeit war Reni einer der erfolgreichsten und gefeiertsten Maler Europas, begehrt bei den bedeutendsten Auftraggebern, zu denen etwa der Borghese-Papst Paul V., der Herzog von Mantua oder die englische Königin zählten.
Im 19. Jahrhundert aufgrund anderer ästhetischer Vorlieben kaum geschätzt und später durch die einseitige Konzentration auf seinen zeitweisen Rivalen Caravaggio in die zweite Reihe verdrängt udn dann in Veressnheit geraten, hat der Kusntmaler heute im allgemeinen Bewusstsein nicht mehr den Platz, den er verdient.
Guido Reni gehört zu den einflussreichsten Malern der Kunstgeschichte. Er orientierte sich in seiner Malerei an dem klassischen Vorbild von Raffael, das er in Kombination mit den vor- und frühbarocken Einflüssen durch die Carracci, Cavalier d’Arpino, und zeitweise (oder je nach Thema) sogar von Caravaggios Tenebrismus, zu einem eigenen idealistischen Stil entwickelte, der zunächst noch ganz barock und bewegt ist, aber nach 1620 immer mehr in einen puren Klassizismus mündete.
Seine Figuren entsprechen einem klassischen Ideal von Schönheit und Eleganz und bewegen sich meist in anmutiger Ruhe und Natürlichkeit. Seine Farbpalette ist zunächst leuchtend und satt, später heller und tendenziell kühler, und lichtete sich sogar nach 1630 noch weiter auf. Typisch für den Spätstil ab den 1620er Jahren ist ein silbriger Schimmer.
Bei den besten von Renis Werken ist die technische und geistige Brillanz des Künstlers offensichtlich, was selbst einigen Gemälden, die im ersten Moment glatt, rational oder auf Effekt angelegt erscheinen, eine besondere Qualität verleiht. Dies gilt natürlicherweise weniger für „Serienprodukte“, die offenbar mit Hilfe oder ausschließlich von seiner Werkstatt entstanden – oder sogar als Fremdkopien.
Reni hatte einen starken, direkten und erkennbaren Einfluss auf viele Künstler seiner eigenen Zeit und späterer Epochen. Die klassizistischen Strömungen in der römischen und italienischen Kunst des 17. Jahrhunderts sind alle mehr oder weniger durch ihn beeinflusst
Guido Reni wurde am 4. November 1575 in Bologna geboren.
René Magritte starb vor 50 Jahren am 15. August 1967 in Brüssel. René Magritte war ein belgischer Maler des Surrealismus. Sein unverkennbares Markenzeichen war der schwarze Bowlerhut.
1927 hatte er seine erste Einzelausstellung in der Galerie „Le Centaure“ mit vorwiegend abstrakten Bildern. Schlüsselbilder seiner geheimnisvollen „Schwarzen Periode“ sind jene mit großen schwarzen Männergestalten. „Der Mann vom Meer“ oder „Die Diebin“ aus dem Jahr 1927 gehören zu jenen Werken, deren Inspiration der Filmheld Fantomas zugrunde liegt. Im selben Jahr zog er nach Le-Perreux-sur- Marne bei Paris, wo er bis 1930 lebte. In Paris empfing er von den französischen Surrealisten reiche Anregungen, wobei ihn vor allem die metaphysischen Bilder Giorgio de Chiricos beeindruckten. Als Werk, das einen besonderen Eindruck bei Magritte hinterließ, wird häufig Chiricos „Lied der Liebe“ genannt.
Magritte benutzte als Maler immer wiederkehrende Objekte wie zum Beispiel den Apfel, die Pfeife, den Bowler, den Vorhang, die Taube, den blauen Himmel mit weißen Wolken, die Eisenschellen, das Ei, den Löwen, den Fesselballon oder Menschen mit einem Tuch vor dem Gesicht. Meist bezogen sich diese Werke auf Kindheitserinnerungen wie den Fesselballon, der auf dem Elternhaus abstürzte, oder die tot aufgefundene Mutter mit einem Nachthemd über dem Kopf. Er setzte verblüffende Gegensätze in seinen Bildern ein. Zum Beispiel in der Reihe des Bilds „L’Empire des lumières“ („Das Reich der Lichter“), in dem die Häuser im Dunkeln liegen, es am Firmament aber heller Tag ist.
René Magrittes künstlerisches Schaffen war darauf gerichtet, die Wirklichkeit zu verdeutlichen (zum Beispiel: „Dies ist kein Apfel“ 1964, „Der Verrat der Bilder“ 1928/29) und herauszustellen, dass das Bild eben nur ein Bild ist und man selbst den schönsten gemalten Apfel nicht essen kann und die klar und deutlich gemalte Pfeife weder stopfen noch rauchen kann. Auf der anderen Seite seines Schaffens war Magritte darauf bedacht, dem Alltäglichen und Vertrauten etwas Unerwartetes zu geben.
In „Die verbotene Reproduktion (Portrait Edward James)“ 1937, „Wahlverwandtschaft“ 1933 oder „Die gefährliche Beziehung“ 1927 werden Dinge dargestellt, die dem Betrachter und seiner vielfach gemachten Erfahrung widersprechen.
René Magritte wurde am 21. November 1898 in Lessines in der wallonischen Provinz Hennegau, geboren.
Das Internationale Filmfestival von Locarno findet seit 1946 jedes Jahr im August in der Stadt Locarno, im Kanton Tessin in der Schweiz statt. Im Laufe seiner 70-jährigen Geschichte hat sich das »Festival del film Locarno« eine zentrale Stellung im Panorama der grossen Filmfestivals erobert. In diesem Jahr findet die 70. Auflage des Filmfestivals von Locarno vom 2. bis 12. August 2017 statt.
Das Filmfestival in der Stadt im Tessin gehört zu den ältesten der Welt. Das Filmfestival am Lago Maggiore gehört nach den Filmfestspielen von Venedig und dem Moskauer Filmfestival, die beide bereits in den 1930er Jahren gegründet wurden, und neben den Filmfestspielen von Cannes und dem Filmfestival Karlovy Vary, welche beide 1946 gegründet wurden - zu den ältesten Filmfestspielen der Welt.
Das Filmfestival an der Piazza Grande ist ein beliebter Treffpunkt der Liebhaber des Autorenkinos.
Das Festival hatte recht bescheiden begonnen: Gegründet von Regisseuren wie Charlie Chaplin und Sergej Eisenstein, lockten die Aufführungen in den ersten Jahren einige Hundert Zuschauer in den mediterranen Garten des Grand Hotels von Locarno. Von Anfang an waren die Freiluft-Projektionen unterm Sternenzelt der Clou - sie sind es noch heute. Inzwischen kommen allabendlich etwa 8.000 Zuschauer auf die Piazza Grande des malerischen Ortes.
Seit den 1960er Jahren hat sich das Festival vor allem als Sprungbrett für junge Autoren und Regisseure etabliert. Heute weltberühmte Filmemacher wie Woody Allen aus den USA, der Pole Krzysztof Zanussi, der Russe Andrei Tarkowski, der Kanadier Atom Egoyan oder der Italiener Daniele Luchetti haben ihre internationalen Karrieren mit Auszeichnungen in Locarno begonnen.
Locarno bedeutet grosses Freiluftkino auf der Piazza Grande. Innerhalb von elf Tagen werden hunderte Filme in diversen Reihen, Retrospektiven und im Wettbewerb um den Goldenen Leoparden gezeigt. Etliche Filmvorführungen finden als Freiluftveranstaltung auf der Piazza Grande in der Altstadt Locarnos auf einer Grossleinwand (26 × 14 m) statt.
Das Filmfestival von Locarno hat eine lange Tradition im Autorenfilm. Dies sind jene Filme, in denen der Regisseur sämtliche künstlerischen Aspekte des Films wie Drehbuch oder Schnitt wesentlich bestimmt und als (alleiniger) Autor des Filmwerks angesehen wird. Zum 70. Jubiläum kommt Kinoprominenz aus aller Welt in den idyllischen Ort am Schweizer Ufer des Lago Maggiore.
Am Ende des Filmfestivals in der Stadt im Tessin wird als Höhepunkt der »Goldene Leopard« und der Publikumspreis auf der Piazza Grande verliehen.
Ian Anderson wurde am 10. August 1947 in Dunfermline, Schottland, geboren. Ian Anderson ist ein britischer Sänger, Komponist, Texter, Flötist und Gitarrist. Bekannt geworden ist er als Frontmann der Band »Jethro Tull«, einer Prog/Folk/Rock-Legende. Er gilt in der Rockmusik als der Mann mit der Querflöte. Sein Markenzeichen ist sein Flötenspiel, seine Haltung beim Flötenspiel und sein Frack. Ian Anderson, bekannt als Flötist und Stimme der legendären Band »Jethro Tull«, feiert im Jahr 2017 sein 49. Bühnenjubiläum.
Während ihrer langjährigen Karriere hat »Jethro Tull« mittlerweile 30 Studio- und Live-Alben veröffentlicht und mehr als 60 Millionen Exemplare verkauft, seit die Band erstmals im Londoner »Marquee Club« gespielt hat. Nach mehr als 3.000 Konzerten in vierzig Jahren in vier Jahrzehnten spielte Tull in der Regel 100 Konzerte jedes Jahr bei langjährigen sowie neue Fans weltweit.
1963 gründete Anderson mit Schulfreunden die Band »The Blades«. Außer ihm wirkten mit: Barriemore Barlow (Schlagzeug), John Evan (Keyboard), Jeffrey Hammond (Bassgitarre) und Michael Stephens (Gitarre). Die Band spielte Soul und Blues, mit Anderson als Sänger und mit der Mundharmonika – er fand erst später zur Querflöte. Ab 1965 hieß die Band »John Evan Band«. Sie löste sich bald darauf auf. Anderson zog anschließend nach Luton um, wo er den Schlagzeuger Clive Bunker und den Gitarristen und Sänger Mick Abrahams von der Bluesband »McGregor’s Engine« kennenlernte.
Zusammen mit dem Bassisten Glenn Cornick gründeten sie die Band »Jethro Tull«, mit der Ian Anderson bis 2014 zusammenblieb. Damals gab er seine Pläne auf, E-Gitarre zu spielen. Er tauschte seine Gitarre gegen eine Querflöte ein, die er nach einigen Wochen Übung einigermaßen im Rock- und Bluesstil spielen konnte. Laut Plattentext des ersten »Jethro Tull«-Albums, »This Was«, hatte er die Querflöte erst einige Monate vor den Aufnahmen zu dieser LP zu spielen begonnen. Seine Kenntnisse im Gitarrenspiel konnte er beim Spielen der akustischen Gitarre einbringen. Außerdem spielte er im Laufe seiner Karriere Sopransaxophon, Mandoline, Bouzouki, Balalaika, Keyboards, Bassgitarre, verschiedene Flöten und andere Instrumente.
Ian Anderson bereicherte mit seiner Band »Jethro Tull« die Rockmusik um einige progressive Elemente, wie das Querflötenspiel und andere Musikinstrumente wie Sopransaxophon, Mandoline, Bouzouki, Balalaika sowie mittelalterliche Inspirationen.
»Jethro Tull Live - Bursting Out« ist ein phänomenales Doppel-Live-Album der Prog/Folk/Rock-Legende aus dem Jahre 1978, aufgenommen u.a. in der Berner Festhalle während der 1978er Heavy Horses-Tour, wird hier ein sehr guter Querschnitt von »Jethro Tull« der Jahre 1969 ("Stand Up") bis 1978 ("Heavy Horses") stimmungsvoll dargeboten. Die Liveatmosphäre spiegelt Tull auf dem Höhepunkt ihres künstlerischen Schaffens wieder. Die einzelnen Musiker spielen dabei eine Vielzahl unterschiedlichster Instrumente, z.T. in vollkommen ungewohnter Besetzung (Barlows Glockenspiel oder Barres Marimba z.B., beides auf "Skating Away On The Thin Ice Of The New Day").
Als Querflötist ist Anderson Autodidakt. Sein Flötenspiel ist durch Überblasen, Spielen mit flatternder Zunge, Growling = (Mit-)Singen des gegriffenen Tons, Summen und sogar Grunzen charakterisiert. Beeinflusst wurde er durch den Jazzmusiker Roland Kirk, dessen Stück »Serenade to a Cuckoo« auf »This Was« gecovert wurde. Markenzeichen von Ian Anderson sind das Querflötenspiel, seine Haltung beim Flötenspiel und sein Frack. Beim Spielen der Querflöte steht Anderson oft auf nur einem Bein, das andere Bein ist angewinkelt. In seiner Anfangszeit mit »Jethro Tull« nahm er diese Haltung instinktiv beim Mundharmonikaspielen ein, wobei er sich das Mikrofon umklammernd auf dem Mikrofonständer abstützte, um das Gleichgewicht zu halten.
Ein Journalist schrieb, wohl aufgrund ungenauer Erinnerung, Anderson nähme diese Haltung beim Flötenspiel ein. Dieser sah sich von da an gezwungen, dieser Schilderung bei Konzerten gerecht zu werden, was einige Übung erforderte, da ein Abstützen auf den Mikrofonständer beim Spielen der Flöte nicht möglich ist. Ein weiteres Markenzeichen war lange Zeit sein einseitig verkürzter Frack.
Ian Anderson hat eine Reihe von Soloalben veröffentlicht sowie in verschiedenen Projekten anderer Musiker mitgewirkt – in der Öffentlichkeit wird er aber seit 40 Jahren vorrangig als Kopf der Band »Jethro Tull« gesehen. Dies liegt besonders daran, dass sich Anderson in seiner Karriere mit »Jethro Tull« eine charakteristische Art der Musik und Bühnenpräsenz erarbeitet hat, die meist den vorherrschenden Trends in der Rockmusik zuwiderlief. Zeitweise ließ er sich von britischem Brauchtum inspirieren – er erschien als mittelalterlicher Narr, elisabethanischer Gaukler, englischer Junker und schottischer Gutsherr. Zu anderen Zeiten schlüpfte er in die Rolle eines Astronauten, Piraten oder Landstreichers.
Anderson lebt auf einem Bauernhof im Südwesten Englands, wo er ein Tonstudio und Büro hat. Er ist seit 37 Jahren mit Shona verheiratet, der auch ein aktiver Direktor für ihre Musik und andere Firmen ist. Sie haben zwei Kinder - James und Gael - die in der Musik- und TV- / Filmindustrie arbeiten. Anderson ist auch außerhalb der Musikindustrie ein erfolgreicher Geschäftsmann. Unter anderem besaß er mehrere Lachsfarmen.
Emil Nolde wurde vor 150 Jahren am 7. August 1867 als Hans Emil Hansen in Nolde bei Buhrkall in der Provinz Schleswig-Holstein als Sohn eines Bauern geboren. Er benannte sich seit der Eheschließung mit seiner Frau Ada 1902 nach seinem Geburtsort Nolde. Emil Nolde war einer der führenden Maler des Expressionismus und ein Pionier der abstrakten Kunst. Er ist einer der großen Aquarellisten in der Kunst des 20. Jahrhunderts.
Nolde war bekannt für seine ausdrucksstarke Farbwahl. In der Radikalität, mit der er das Kolorit einsetzte, in der expressiven Leuchtkraft der Blätter und in der überzeugenden Virtuosität unterscheidet sich Nolde von seinen Zeitgenossen. Sein Werk umfasst neben Aquarellen auch Ölbilder, Holzschnitte und Radierungen. Die norddeutschen Landschaften sind ein Schlüsselmotiv in seinem umfangreichen Werk von Zeichnungen, Aquarellen und Ölbildern.
"Kunst zu bilden ist uns Menschen gegeben. Sie ist unsere bescheidene Tat. Wo schön sie ist, erfüllt sie uns ganz und inniglich, wir lieben sie."
Der Expressionist Emil Nolde ist einer der großen deutschen Künstler, bekannt für seine dramatischen Landschaften und leuchtenden Blumenstillleben, aber auch für seine umstrittene Rolle als Künstler während der NS-Zeit. Emil Nolde war ein Patriot und ein überzeugter Norddeutscher, der seine Heimat und Natur liebte.
Nach seiner Ausbildung zum Möbelschnitzer und einer mehrjährigen Tätigkeit als Zeichenlehrer gelang dem fast Vierzigjährigen der Anschluss an die Kunst der deutschen Avantgarde. Umworben von den erheblich jüngeren Malern der Brücke trat Nolde der Künstlergruppe bei, konnte bereits 1908 sein erstes Bild an ein öffentliches Museum verkaufen und beteiligte sich 1912 an der Zweiten Ausstellung des Blauen Reiters.
Mit seiner Frau reiste er quer durch Europa bis nach Ostasien, pendelte zwischen Land- und Großstadtleben, arbeitete aber vorwiegend in der Abgeschiedenheit seiner norddeutschen Heimat, wo er sich 1927 in Seebüll ein Wohn- und Atelierhaus errichten ließ. 1935 wurde er Mitglied in der dänischen Sektion der Nationalsozialistischen Partei; 1937 wurden über tausend Bilder des als „entartet“ diffamierten Künstlers aus den öffentlichen Sammlungen in Deutschland entfernt.
Nach einer Weltreise 1913/1914 lebte er abwechselnd in Berlin und Seebüll. Noldes Anspruch war es, der grösste Maler in Deutschland zu werden. Er ging nach Berlin, doch es folgte eine grosse Ernüchterung.
1906 lud ihn die berühmte Künstlergruppe »Die Brücke« um Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff ein, Mitglied zu werden. Doch nur ein Jahr später verlässt Nolde "Die Brücke" bereits, macht zuerst mit bei der »Berliner Secession« um Max Liebermann, überwarf sich aber mit diesem und beteiligt sich gemeinsam mit Max Pechstein an der Gründung der »Neuen Secession«.
"Ich wusste es, daß in der Kunst nur Arbeit nichts gelte, daß zehn Jahre Arbeit weniger sind als der Funke einer göttlichen Stunde, aber auch wußte ich, daß in bescheidener Demut unendliche Arbeit vorausgehen muss, bis willig Kunst in höchstem Sinne dem Künstler sich gibt."
Nach der Machtergreifung von Adolf Hitler wollte Emil Nolde Vertreter einer „urdeutschen Kunst“ werden, buhlte um die Anerkennung des NS-Regimes, die zeitweise erfolgte. Doch die NS-Führung debattierte auch darüber, ob diese Art eines "nordischen" Expressionismus die führende Kunstausrichtung Deutschlands werden kann - und entschied sichdagegen.
Nolde war er anfangs ein Hitler-Verehrer in der Hoffnung auf künstlerische Anerkennung. Nolde war früh der Überzeugung, die „germanische Kunst“ sei allen anderen weit überlegen. Im August 1934 bezeugte er mit seiner Unterschrift unter den Aufruf der Kulturschaffenden, dass er zu des Führers Gefolgschaft gehörte.
Emil Nolde fiel dann selbst den Nazis zum Opfer, wurde verboten, bekam Malverbot. Er war nahe dran an den Zirkeln der Macht. Nolde brachte seine Ablehnung aber nicht mit Hitler in Verbindung, sondern er hoffte, daß er als großer Künstler wahrgenommen würde, wenn Hilter nur seine Kunst erkennen würde.
Seine Vorstellungen einer „germanischen Kunst“ und seine antisemitische Haltung brachten ihn in die Nähe der Nationalsozialisten. Noldes Versuch, diese Art eines "nordischen" Expressionismus zur führenden Kunstausrichtung Deutschlands werden zu lassen, scheiterte jedoch an den bornierten völkischen Kusntvorstellungen der Nazis.
1937 wurden zu Noldes Entsetzen mehr als 1.000 seiner Werke beschlagnahmt, rund 50 davon waren danach in der Ausstellung »Entartete Kunst« zu sehen. Aus dem Künstler, der sich selbst als stolzer Deutscher fühlt, ist im Handumdrehen ein Verfemter geworden. Nolde war daher sehr überrascht, dass seine Werke von den Nationalsozialisten als »Entartete Kunst« diffamiert wurden. Noldes Gemälde »Leben Christi« bildete den Mittelpunkt der nationalsozialistischen Propagandaausstellung »Entartete Kunst« im Jahr 1937.
Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde seine Kunst als "entartet" gebrandmarkt und er wurde mit Malverbot belegt. 1937 wurden über 1.000 Bilder von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. In dieser Zeit schuf er seine "ungemalten Bilder", etwa 1.300 Aquarelle.
Nolde verstand sich als deutscher Nationalist, er entwickelte aber seinen eigenen Malstil. Es traf ihn, dass seine Bilder von den Nazis als "entartete Kunst" abgelehnt wurden. Nachdem er 1941 Malverbot erteilt bekam, zog er sich nach Sebüll zurück.
Nach dem Krieg stilisierte sich Nolde als stiller Widerständler, der von den Nationalsozialisten mit Malverbot belegt wurde und der nur Skizzen zeichnen durfte.
"Alle große Kunst ist Fülle von Stoff und Seele, zu harmloser Einfachheit verdichtet."
Nolde war ein radikal malender Künstler. Selbst für modern malenden Kollegen malte Nolde erschreckend radikal. Emil Nolde, das heißt lodernde Farben, dramatische Lichtstimmungen, aber auch ins Fantastische und Groteske gehende Motive, denn Nolde, der anfangs noch von den Symbolisten und Impressionisten geprägt ist, zählt zu den Expressionisten. Der Expressionismus besticht durch seinen freien Umgang mit Farbe und Form.
Nolde war vom Meer fasziniert. In seiner Autobiografie schrieb er: „Das große, tosende Meer ist noch im Urzustand, der Wind, die Sonne, ja der Sternenhimmel wohl fast auch noch so, wie er vor fünfzigtausend Jahren war.“
Nolde sah das Meer »nicht vom Strande oder vom Schiffe aus, er sah es so, wie es in sich selbst lebt, losgelöst aus jedem Bezug auf den Menschen, als das ewig regsame, ewig wechsel-volle, ganz in sich selbst sich auslebende, in sich selbst sich erschöpfende göttliche Urwesen, das bis heute noch die ungebändigte Freiheit des ersten Schöpfungstages sich bewahrt hat«.
Emil Nolde hatte sein Studio in seinem Haus in Seebüll, welches heute das Emil-Nolde-Museum beherbergt. Aus Anlass des 150. Geburtstages von Emil Nolde zeigt die Nolde-Stiftung in Seebüll die beiden Ausstellungen "150 Jahre Emil Nolde - Meisterwerke" und "Emil Nolde trifft Henry Moore".
Emil Nolde starb am 13. April 1956 in Seebüll. Als Nolde starb, feierten die Honoratioren einen Widerstandshelden der Moderne.
Das Parthenon der Bücher ist eine der Attraktionen auf der documenta 14. 70 Meter lang, 30 Meter breit und 20 Meter hoch ist das Kunstwerk und hat damit die Maße des antiken Parthenon Tempels auf der Akropolis in Athen. Es ist behängt mit 50.000 Büchern, die irgendwo in der Welt verboten sind oder es einmal waren.
Mit dem Parthenon der Bücher thematisiert die argentinische Künstlerin Marta Minujín die Zensur und die Verfolgung von Schriftstellern. Der Parthenon der Bücher ist ein künstlerischer Protest gegen Zensur und Verbot von Kunst und Kultur und klagt zugleich die politische oder religiöse Verfolgung von Künstlerinnen und Künstler an.
Das Parthenon liegt gegenüber dem Fridericianum und kann von den Besuchern mit einst oder gegenwärtig verbotenen Büchern bestückt werden, welche am Ende der documenta von Lesern und Interessierten mitgenommen werden können.
Der Parthenon der Bücher ist ein wichtiger Bestandteil der zeitgenössischen Ausrichtung der documenta 14. Was liegt näher, als eine zeitgenössische Kunstschau zeitgenössisch neu auszurichten? - Die Kunstausstellung für zeitgenössische Kunst documenta befindet sich im Wandel begrifen und ist dabei, sich neu zu erfinden. Sie erlebt nun eine grundlegende konzeptionelle Metamorphose und eine neue Ausrichtung.
Marta Minujin, die Künstlerin des beeindruckenden Kunstwerks kommt aus Argentinien, genau genommen Buenos Aires. Das Parthenon ist der Athener Akropolis nachgeahmt, eines der bedeutendsten Bauwerk in Griechenland. Schön zu wissen: An den letzten Tagen der documenta 14 werden die Bücher abgehangen, als eine Kunstaktion, und im Nachhinein an Bedürftige gespendet.
Der Parthenon der Bücher ist keine Neuheit, sondern wurde bereits 1983 gegen die Zensur und die Verfolgung von Schriftstellern in Argentinien ausgestellt. Bei dem Parthenon der Künstlerin Marta Minujín handelt es sich um einen Nachbau einer Ausstellung in Buenos Aires 1983.
Die Schauspielerin Jeanne Moreau ist im Alter von 89 Jahren in Paris gestorben. Sie zählte in den 1950er und 1960er Jahren zu den populärsten Filmstars der Nouvelle Vague und galt als eine der führenden Charakterdarstellerinnen Frankreichs.Sie war eine Ikone der Nouvelle Vague.
Nicht nur in ihrer Heimat Frankreich, auch bei deutschen Filmemachern war sie viel gefragt. Ihr Markenzeichen war die ungewöhnlich tiefe Stimme. Die für ihre rauchige Stimme bekannte Französin hat in ihrer über 50-jährigen Karriere mehr als 120 Filme gedreht.
Die Filmdiva galt als eine der einflußreichsten Schauspielerinnen ihrer Generation und als der dunkelhaarige Gegenentwurf zu Brigitte Bardot. Jeanne Moreau widmete ihr Leben der Schauspielerei. Die Muse der Nouvelle Vague wurde vielfach für ihr Lebenswerk geehrt. Gleich zweinmal übernahm sie den Vorsitz der Jury bei den Filmfestspielen in Cannes.
Die Schauspielerin hat mehr als 120 Filme gedreht. Darunter befinden sich Werke, die in die Filmgeschichte eingegangen sind, wie "Fahrstuhl zum Schafott" von Regisseur Louis Malle. Mit diesem Kriminalfilm schaffte Moreau 1957 ihren Durchbruch vor der Kamera. Nur fünf Jahre später erreichte sie mit ihrer Rolle als freiheitsliebende Frau in der Dreiecksgeschichte "Jules und Jim" von François Truffaut internationalen Ruf.
Es folgten Zusammenarbeiten mit weiteren großen Regisseuren, etwa Rollen in Michelangelo Antonionis Meisterwerk "La notte", Orson Welles' Filmversion von Kafkas "Der Prozess" und Joseph Loseys Studie sexueller Hörigkeit "Eva". Zum Skandal geriet 1965 ihr Striptease mit Brigitte Bardot in der Revolutionskomödie "Viva Maria!". Selbst 25 Jahre später glänzte die Grande Dame des französischen Kinos noch in Wim Wenders' "Bis ans Ende der Welt".
"Alternde Menschen sind wie Museen: Nicht auf die Fassade kommt es an, sondern auf die Schätze im Innern", sagte Jeanne Moreau einmal. Nun ist die Grande Dame des französischen Films abgetreten.