Hinweis

Freitag, 30. Juni 2023

»König Lear« Hersfelder Festspiele


Mit dem Shakespeare-Klassiker »König Lear« werden die Bad Hersfelder Festspiele am Freitag, dem 30. Juni 2023, eröffnet. Inszenieren wird das Stück, das bereits viermal bei den Festspielen zu sehen war (1967, 1981, 1995 und 2012), die Regisseurin Tina Lanik, die an renommierten Theatern wie dem Burgtheater in Wien oder dem Residenztheater in München gefeiert wird. Damit werde dem vielfach geäußerten Wunsch nach einem Klassiker im Spielplan entsprochen, erklärte Intendant Jörn Hinkel.

Joern Hinkel ist bereits seit mehreren Jahren im Gespräch mit Tina Lanik. Schon 2020 sollte sie in Bad Hersfeld inszenieren, die Festspiele mussten aber wegen der Pandemie abgesagt werden. Es war ihr Wunsch, „König Lear“ in diesem Jahr in der Stiftsruine zu zeigen: „Tina Lanik ist eine der spannendsten Regisseurinnen im deutschsprachigen Raum. Sie wird einen ganz neuen Blick auf `König Lear´ gewähren und viele aktuelle Aspekte herausarbeiten“, so Joern Hinkel.

Die Regisseurin zu den Plänen: „Mit König Lear bringen wir ein Stück in die Stiftsruine, das den Menschen in seiner ganzen Tragik und letztendlich seinem Wahnsinn, Mensch zu sein, zeigt. Besonders spannend und modern ist der erbarmungslose Generationenkonflikt, eine gewaltsame Zeitenwende, ein Systemwechsel, Jung gegen Alt, Frau gegen Mann und Töchter und Söhne, die aufbegehren.“

„Besonders vor dem Hintergrund, dass `König Lear´ in der langen Festspielgeschichte bereits viermal von Männern inszeniert wurde, ist es besonders spannend, nun die neue Interpretation einer so interessanten Regisseurin wie Tina Lanik zu erleben“, so Intendant Joern Hinkel und weiter: “Außerdem freue ich mich, dass wir so auch dem Wunsch vieler Hersfelder nachkommen, wieder einen Klassiker in der Stiftsruine zu erleben.“

Shakespeare verwebt in einem seiner berühmtesten und vielschichtigsten Dramen zwei Geschichten miteinander. Er erzählt von zwei Vätern, die ihre Macht an die kommende Generation abtreten und die folgenden Konflikte.

Sonntag, 25. Juni 2023

Veszprem ist Kulturhauptstadt Europas 2023

Veszprem

Das ungarische Veszprem ist Kulturhauptstadt Europas 2023. Das ungarische Veszprem, das rumänische Timișoara, und das griechische Eleusis bilden das diverse Hauptstadttrio im diesem Jahr. Mit drei Kulturhauptstädten, die so mancher Kulturfreund nicht sofort auf der Europakarte zuordnen könnte, wird 2023 das Kulturhauptstadtjahr bestritten. Gebildet wird das Trio aus dem westrumänischen Timișoara (Temeswar), dem schmucken Veszprém nahe dem ungarischen Plattensee und die in der Antike für ihre Mysterien berühmte griechische Stadt Eleusis.

Veszprém befindet sich nördlich des Balatons (Plattensee) auf Hügeln und in Tälern, die das Flüsschen Bach Séd umgeben. Die Stadt wurde nach der Überlieferung auf fünf Bergen erbaut. Veszprem ist wegen seines attraktiven Stadtbilds und der Nähe zum Balaton ein beliebtes Fremdenverkehrszentrum, sowie eine bedeutende Universitätsstadt. Attraktiv ist die Stadt mit 60.000 Einwohnern allein schon durch ihre Lage. Sie erhebt sich auf fünf Hügeln, dazwischen schlängelt sich das Flüsschen Sed.

Der Stadtkern aus dem 18. und 19. Jahrhundert vermittelt Heimeligkeit. Die Renovierung der imposanten Burg auf einem Berg soll zumindest im Außenbereich bis Anfang 2023 fertig werden. Sehr schön über der Stadt gelegen ist das Burgviertel. Der Sankt-Michael-Dom – im Jahr 1001 als doppeltürmige romanische Basilika errichtet, in den Türkenkriegen zerstört, erst im 18. Jahrhundert teils im Spätbarock wieder aufgebaut.

Bisher konnte sich Veszprém nur mit Musikfestivals - von Klassik über Jazz und Chormusik bis zu Straßenmusik - überregional positionieren. Musik soll auch im Kulturhauptstadtjahr den Ton angeben – ebenso wie Gastronomie und Wein.

Schwung für den Tourismus erhofft sich auch Gyula Porga, Bürgermeister im westungarischen Veszprém. Zur Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres soll es am 21. Januar ein großes Spektakel geben, unter dem Namen "Veszprém - Balaton 2023". "Kulturhauptstadt heißt, kulturelle Antworten auf die Herausforderungen der Zeit zu finden", meinte Porga im Gespräch mit Journalisten. Als Problem nannte er etwa die Abwanderung der Jungen und die schwankende Wertschöpfung des Fremdenverkehrsmagneten Plattensee, die sich auf wenige Sommermonate beschränke. Mit Kultur hingegen könne man sich das ganze Jahr hindurch attraktiv machen.

Weblink:

Veszprem - https://veszprembalaton2023.hu

Samstag, 24. Juni 2023

Timișoara

Das rumänische Timișoara ist Kulturhauptstadt Europas 2023. Das rumänische Timișoara, das ungarische Veszprem und das griechische Eleusis bilden das diverse Hauptstadttrio im diesem Jahr.

Mit drei Kulturhauptstädten, die so mancher Kulturfreund nicht sofort auf der Europakarte zuordnen könnte, wird 2023 das Kulturhauptstadtjahr bestritten. Gebildet wird das Trio aus dem westrumänischen Timișoara , dem schmucken Veszprém nahe dem ungarischen Plattensee und die in der Antike für ihre Mysterien berühmte griechische Stadt Eleusis.

Das westrumänische Timișoara (Temeswar) mit seinen 300.000 Einwohnern am Dreiländereck Rumänien-Ungarn-Serbien ist eine Stadt mit k.u.k.-Flair, in der neben Rumänen, Deutsche, Österreicher, Ungarn, Serben, Roma, Tschechen, Slowaken und Bulgaren leben. Die Stadt war Ausgangspunkt der Revolution 1989, die den Diktator Nicolae Ceausescu zu Fall brachte.

In der Industriemetropole Timișoara wollen die Programmmacher vor allem die traditionelle Diversität zum Leuchten bringen.

Timisoara ist eine Vielvölkerstadt, die sich durch kulturuelle Vielfalt auszeichnet. So gut wie jedes Timișoarer Kind sprach vor dem Zweiten Weltkrieg mindestens drei Sprachen, darunter auch Jiddisch. Dieses Idiom ist durch die Shoah hier fast verschwunden. Timișoara war die Wiege von Stars: "Tarzan" Johnny Weissmüller (1904-1984) kam hier zur Welt, und zwei Nobelpreisträger machten hier Matura: die Schriftstellerin Herta Müller sowie der Chemiker und Biophysiker Stefan Hell.

Ein Farbtupfer ist auch der seit 2020 in Timișoara als Bürgermeister amtierende Dominic Fritz – geboren in Deutschland, Politikwissenschafter, einstiger Grünen-Parteigänger und Ex-Redenschreiber des damaligen deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler. Der heute 38-Jährige hat sich nach eigenen Worten schlichtweg "in diese Stadt verliebt", während seiner Arbeit 2003 als Freiwilliger in einem Timișoarer Kinderheim. Als Highlight für 2023 verspricht Fritz eine Ausstellung des rumänischen Bildhauers Constantin Brancusi (1876-1957). Am Herzen liegt ihm das Projekt "Wege der Revolution", das an den Volksaufstand von 1989 erinnern soll.

Fertig werde dieses Projekt 2023 aber nicht – wie so viele andere Pläne. Grund der Verzögerungen ist ein seit Jahren dauernder politischer Streit. Das Problem: Fritz gehört der öko-liberalen Oppositionspartei USR an, in der Hauptstadt Bukarest aber regieren Bürgerliche und Sozialdemokraten. Daraus folgten kleinere und größere Behinderungen, etwa durch Blockaden von Geldern, beklagt Fritz. Dennoch erhofft er sich vom Kulturhauptstadtjahr "neuen Schwung", den man auch für später mitnehmen könne. Das Eröffnungswochenende ist hier von 17. bis 19. Februar angesetzt.

Weblink:

Timișoara - https://timisoara2023.eu

Timisoara

Leonardo da Vinci als Maler



Rastlos stürzte der Visionär, der das Renaissance-Ideal des vielseitig begabten Menschen wie kein anderer verkörpert hat, von Projekt zu Projekt. Beim Malen aber hielt er inne - und schöpft aus seinem universalen Wissen Werke von überzeitlicher Schönheit.

Schon als Kind erforschte Leonardo, 1452 als unehelicher Sohn eines Notars im toskanischen Vinci geboren, die Gesetzmäßigkeiten der Natur: „Beschreibe, wie die Wolken sich bilden und wie sie sich auflösen“, vermerkt er später in einem seiner Notizbücher, "was die Nebel und die Verdichtung der Luft verursacht und warum diese manchmal blauer oder weniger blau erscheint als ein andres Mal.

Mona Lisa

Berühmt wurde Leonardo da Vinci als Maler. Seine bekanntesten Werke sind zwei Gemälde: die »Mona Lisa« und das »Abendmahl«. 1498 malte er sein berühmtes Gemälde »Abendmahl«, das Jesus mit seinen Jüngern zeigt. Leonardo da Vinci war ein Perfektionist, der viele Gemälde nicht fertig gebracht hat, weil er zu perfekt sein wollte. Er stellte den Geist, die cosa mentale, über die Realisation.

Leonardo da Vinci hat nur rund ein Dutzend Gemälde gefertigt. Das Bild "Verkündigung" entstand um 1473, als er seine Künstlerausbildung in Florenz wohl gerade abgeschlossen hat. Zwar sind die Proportionen Marias, der ein Engel gerade die Empfängnis des Gottessohnes ankündigt, nicht stimmig, doch Naturdetails gibt der künftige Meister exakt wieder

Leonardo da Vinci wurde am 15. April 1542 in Vinci, einem kleinen Ort in der Nähe von Florenz geboren.



Literatur:

Leonardo da Vinci: Das Auge der Welt
Leonardo da Vinci: Das Auge der Welt
von Volker Reinhardt

Leonardo: Der Mann, der alles wissen wollte
Leonardo: Der Mann, der alles wissen wollte
von Bernd Roeck

Leonardo da Vinci. Das zeichnerische Werk
Leonardo da Vinci. Das zeichnerische Werk
von Frank Zöllner


Weblinks:

Leonardo da Vinci-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Leonardo da Vinci-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Leonardo da Vinci: Porträt eines Universalgenies - www.geo.de

Der Universalmensch - www.spiegel.de

Nischnij Nowgorod - die geheime Stadt an der Wolga


Nischnij Nowgorod ist die fünftgrößte Stadt Russlands. Sie liegt rund 400 km östlich von Moskau an der Einmündung der Oka in die Wolga und ist die Hauptstadt der Oblast Nischni Nowgorod sowie des Föderationskreises Wolga.

Im Jahr 1817 wurde die Messe von Makarjew, einer der lebhaftesten Handelsmärkte der damaligen Welt, nach Nischni Nowgorod verlagert, was seit dieser Zeit Jahr für Jahr Millionen von Besuchern in die Stadt lockte. Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sie sich als die Handelsstadt des Russischen Reiches etabliert. Weitere Wirtschaftszweige begannen sich zu entwickeln, und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Stadt auch eines der wichtigsten Industriezentren des Landes.

Das trostlose Leben des Proletariats in dieser Stadt wird in den Romanen von Maxim Gorki, der in Nischni Nowgorod geboren wurde, realistisch beschrieben. Eine berühmte Redensart, die Nischni Nowgorods Bedeutung als Handelsstadt widerspiegelt, lautet: Moskau ist das Herz Russlands, Petersburg der Kopf und Nischni Nowgorod seine Tasche.


Die für die russische Geschichte bedeutsame Stadt entwickelte sich um 1850 zur Drehscheibe des russischen Handels und während der Zeit der Sowjetunion zu einer bedeutsamen Industrie-Metropole. Nischni Nowgorod ist heute ein wichtiges politisches, wirtschaftliches, wissenschaftliches und kulturelles Zentrum Russlands. Es ist der größte Verkehrsknotenpunkt und Regierungszentrum der Föderationskreises Wolga und eines der Hauptziele des Flusstourismus in Russland. Im Stadtzentrum befinden sich Universitäten, Kirchen, Museen und Theater. Der Kreml ist das wichtigste Zentrum der Stadt. Auf seinem Territorium konzentrieren sich die städtischen Behörden.

Einst war die Metropole vor Fremden verschlossen. Heute lockt sie mit entspanntem Flair, historischer Architektur und vielen Sonnenstunden an den Ufern des größten Stroms Europas. Erhaben ragt der Kreml über den Promenaden am Wolga-Ufer, urtümliche Kirchen stimmen nachdenklich, zauberhafte Holzhäuschen erfreuen die Gemüter, in den Straßen der Altstadt herrscht buntes Treiben – bis 1991 waren diese Kostbarkeiten für Touristen unzugänglich: Wegen der Rüstungsindustrie unterlag ganz Nischni Nowgorod – damals Gorki – der Geheimhaltung.


Der Nischni Nowgoroder Kreml ist das historische Zentrum der Stadt. Der Bau begann 1501 mit dem Iwanowskaja-Turm. 1508 folgten weitere Baumaßnahmen, die 1515 abgeschlossen wurden. Der Komplex umfasst 13 Türme, fünf davon mit Toren und einem quadratischen Grundriss, acht mit runder Form. Die Türme sind zwischen 18 und 30 Meter hoch und durch bis zu fünf Meter dicke, 12 bis 20 Meter lange Mauern verbunden. Auf dem Gelände des Kremls befindet sich die Erzengel-Michael-Kathedrale, errichtet in den Jahren zwischen 1628 und 1631 von Lawrenti Wosoulin und A. Konstantinow.

Eine besondere Stellung genießt das Kunstmuseum mit über 12.000 Exponaten, darunter Werken von bedeutenden russischen Künstlern wie Wiktor Michailowitsch Wasnezow, Karl Pawlowitsch Brjullow, Iwan Iwanowitsch Schischkin, Iwan Nikolajewitsch Kramskoi, Ilja Jefimowitsch Repin, Isaak Iljitsch Lewitan, Ernst Iossifowitsch Neiswestny, Wassili Iwanowitsch Surikow, Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski, und größeren Sammlungen von Boris Michailowitsch Kustodijew und Nicholas Roerich.

Das Museum beherbergt ferner eine große Sammlung westeuropäischer Kunst mit Werken von David Teniers dem Jüngeren, Bernardo Bellotto, Lucas Cranach dem Älteren, Pieter de Grebber, Giuseppe Maria Crespi, einer Vedute von Giovanni Battista Piranesi und vielen mehr.

Weliki Nowgorod – Wiege der russischen Staatlichkeit (K)


Weliki Nowgorod kommt ein bedeutender Beitrag zur Bildung und Erhaltung der russischen Staatlichkeit zu.

Im Jahre 862 bildeten die Häuptlinge der slawischen und finno-ugrischen Völker, die im weiten Gebiet des Ilmensees siedelten, einen Staat. Zur Erfüllung der Gerichts- und Rechtsschutzaufgaben wurde dorthin ein skandinavischer Fürst eingeladen, der als Begründer der Rjurikiden-Dynastie gilt. Das Nowgoroder Land wurde von dieser Dynastie über 700 Jahre regiert.

Die Ereignisse, die mit der sogenannten „Berufung der Waräger” und der Bildung der Staatsgrenzen der Rus verbunden sind, gelten als Entstehungszeit des russischen Staates.

Zur Erinnerung an die Regierungszeit von Rjurik wurde aus der Initiative vom Kaiser Alexander II. im Jahre 1862 im Zentrum des Nowgoroder Kremls ein großartiges Denkmal errichtet: „Tausend Jahre Russland“. Auch heute schmückt es das Zentrum der alten Stadt und bestätigt eine alte Redewendung: „Nowgorod – der Vater, Kiew – die Mutter, und Moskau – das Herz der russischen Städte“.

Weblink:

Weliki Nowgorod - Wiege Russlands - Visitnovgorod.de


Freitag, 23. Juni 2023

Heiligendamm - die »Weiße Stadt am Meer«


Heiligendamm ist das älteste Seebad Kontinentaleuropas und das erste deutsche Seebad. Die Gründung von Heiligendamm geht auf das Jahr 1793 zurück.


Den eigentliche Anstoß für die Gründung des ersten deutschen Seebades gab Georg Christoph Lichtenberg, damals Professor für Mathematik und Physik, als er im Göttinger Jahreskalender für das Jahr 1793 in einem Beitrag über den Nutzen des Badens im Meereswasser die Frage stellte: "Warum hat Deutschland noch kein Seebad?" Im Gegensatz zu der sprichwörtlichen Mecklenburger langsamen Reaktionszeit wurde bereits am 22. Juli 1793 der Beschluss gefasst, am »Heiligen Damm« ein Seebad zu errichten.

Johann Christoph Heinrich von Seydewitz, Carl Theodor Severin, Georg Adolph Demmler und andere mecklenburgische Baumeister schufen zwischen 1793 und 1870 ein klassizistisches imposantes Gesamtkunstwerk aus Logier-, Bade- und Gesellschaftshäusern. Dies brachte dem Ort später den Beinamen „Weiße Stadt am Meer“ ein und begründete seinen Ruf als das schönste Seebad Deutschlands.

Der noble Küstenort wird aufgrund der von der See aus sichtbaren weißen Häuserreihe in Strandnähe auch die »Weiße Stadt am Meer« genannt. 2004 wurde Heiligendamm als Seeheilbad anerkannt.

Durch den G8-Gipfel in Heiligendamm im Juni 2007 erlangte der Ort internationale Bekanntheit.